Topografien des 20. Jahrhunderts
Die memoriale Poetik des Stolperns in Haroldo de Campos' «Galáxias»
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Die Buchreihe Mimesis präsentiert unter ihrem neuen Untertitel Romanische Literaturen der Welt ein innovatives und integrales Verständnis der Romania wie der Romanistik. Sie trägt der Tatsache Rechnung, dass die faszinierende Entwicklung der romanischen Literaturen und Kulturen in Europa wie außerhalb Europas weltweite Dynamiken in Gang gesetzt hat, welche die großen Traditionen der Romania auf neue Horizonte hin öffnen. Mimesis zeigt auf, wie die dargestellte Wirklichkeit im Archipel der romanischen Literaturen die Tür zu einem vielsprachigen Kosmos verschiedenartiger Logiken öffnet. Die Publikationssprachen sind Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Englisch.
Das Ziel der Studie ist eine Neulektüre von Haroldo de Campos’ polyphonem Weltgedicht Galáxias (1984), das bisher vor allem im Kontext der konkreten Poesie und des lateinamerikanischen Neobarock besprochen wurde. Jasmin Wrobel zeigt, dass das Werk vielmehr als poetisches Zeitzeugnis des Jahrhunderts der Katastrophen zu lesen ist: die Referenzen auf traumatische historische Ereignisse – insbesondere auf die Shoah und den europäischen Faschismus – verankern sich als ‹Stolpersteine› in der Textarchitektur der Galáxias, eine Konzept-Metapher, die in der Untersuchung in erster Linie von Gunter Demnigs Mahnmal-Projekt hergeleitet wird. In der Analyse wird erörtert, wie diese ‹textuellen Stolpersteine› zu Momenten des Innehaltens und Verstehens an der hermetischen, neobarocken Textoberfläche führen und wie sie sich zu einer ‹Poetik des Stolperns› fügen. In diesem Zusammenhang wird auch die Bedeutung von Haroldo de Campos’ Europareisen 1959 und 1964 aufgezeigt, die sich als interpretatorische Schlüsselrouten für das Werk erweisen. Die Begegnung mit dem US-amerikanischen Dichter Ezra Pound 1959 wird hierbei als eigener ‹Stolperstein› auf de Campos’ Weg zu den Galáxias identifiziert.
Das Ziel der Studie ist eine Neulektüre von Haroldo de Campos’ polyphonem Weltgedicht Galáxias (1984), das bisher vor allem im Kontext der konkreten Poesie und des lateinamerikanischen Neobarock besprochen wurde. Jasmin Wrobel zeigt, dass das Werk vielmehr als poetisches Zeitzeugnis des Jahrhunderts der Katastrophen zu lesen ist: die Referenzen auf traumatische historische Ereignisse – insbesondere auf die Shoah und den europäischen Faschismus – verankern sich als ‹Stolpersteine› in der Textarchitektur der Galáxias, eine Konzept-Metapher, die in der Untersuchung in erster Linie von Gunter Demnigs Mahnmal-Projekt hergeleitet wird. In der Analyse wird erörtert, wie diese ‹textuellen Stolpersteine› zu Momenten des Innehaltens und Verstehens an der hermetischen, neobarocken Textoberfläche führen und wie sie sich zu einer ‹Poetik des Stolperns› fügen. In diesem Zusammenhang wird auch die Bedeutung von Haroldo de Campos’ Europareisen 1959 und 1964 aufgezeigt, die sich als interpretatorische Schlüsselrouten für das Werk erweisen. Die Begegnung mit dem US-amerikanischen Dichter Ezra Pound 1959 wird hierbei als eigener ‹Stolperstein› auf de Campos’ Weg zu den Galáxias identifiziert.
Jasmin Wrobel, Freie Universität Berlin, Deutschland.
Jasmin Wrobel, Free University of Berlin, Germany.
Erscheinungsdatum | 28.10.2020 |
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Reihe/Serie | Mimesis ; 82 |
Verlagsort | Berlin/Boston |
Sprache | deutsch |
Maße | 155 x 230 mm |
Gewicht | 737 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturwissenschaft |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Romanistik | |
Schlagworte | campos • Campos, Haroldo de • concrete poetry • de Campos, Haroldo • Ezra • Gedenkdichtung • Haroldo de • Konkrete Poesie • Memorial poetry • Pound • Pound, Ezra |
ISBN-10 | 3-11-063935-1 / 3110639351 |
ISBN-13 | 978-3-11-063935-3 / 9783110639353 |
Zustand | Neuware |
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