Der steinerne Zeuge der Apokalypse -  Rolf Gabler

Der steinerne Zeuge der Apokalypse (eBook)

Chavin de Huantar. Eine Botschaft der Überlebenden

(Autor)

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2020 | 1. Auflage
240 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7504-7856-5 (ISBN)
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Chavin de Huantar mit El Lanzon ist das Vermächtnis einer frühen Hochkultur, geschaffen von den wenigen Überlebenden der Apokalypse. Ihnen verdanken wir alles, denn sie schufen die Voraussetzungen für unsere heutige Existenz. Doch leider missverstehen wir dieses Vermächtnis gründlich. Anhand von Indizien versucht Rolf Gabler darzulegen, dass die Sintflut von damals keine lokale Flut, sondern ein real erlebtes, globales Ereignis war und dass unsere Vorfahren alles taten, um uns eine Botschaft zu hinterlassen. »Mit meinen Erörterungen über Chavin de Huantar möchte ich dazu beitragen, unsere Frühgeschichte einmal von einer anderen Seite zu betrachten. Statt alles Unerklärliche mit Außerirdischen in Verbindung zu bringen, ist es an der Zeit, der oder den frühen Hochkultur(en) den Weg in unsere Zeit zu bereiten und damit unseren frühen Vorfahren Gerechtigkeit widerfahren lassen.« Rolf Gabler

Der Autor wurde 1956 in Sachsen-Anhalt geboren. 1995 reiste er ohne Rückflugticket nach Paraguay, wo er mehrere Jahre als gelernter Koch arbeitete, in der Folgezeit auch in Peru und Ecuador. In Huarez/Peru entstanden die ersten Notizen zu seinem Buch. Seit 2003 lebt Rolf Gabler wieder in Deutschland.

Prolog


Chavin de Huantar,
das missverstandene Vermächtnis

„Jede Geschichte muss in ihren geografischen Raum betrachtet werden, und jeder geografische Raum hat seine Geschichte.“

Herodot

In einem Land vor unserer Zeit, einer mythischen Zeit der Menschheit, wollen wir über die geheimnisvollen Erbauer von Chavin de Huantar berichten, welches in der Gebirgsfeste der Cordillera de los Andes erbaut wurde. Was bewog jenes geheimnisvolle Volk, dort, fernab jeglicher Zivilisation, so etwas zu erbauen? (Bei 9°35´37.28´´S – 77°19´40.38´´W., 3163 m über dem Meer, nur damit Sie in etwa wissen, wo Sie zu suchen haben.) Jeder Reiseführer – und es gibt mehr als einen – über Chavin de Huantar beginnt in etwa so: „Einer der reizvollsten Ausflüge von Huaraz aus ist der nach Chavin de Huanta, der wohl rätselhaftesten Tempelanlage in Südamerika.“

Diese Aussage trifft es aber nicht annähernd, denn es ist weit mehr als nur reizvoll, es ist Nervenkitzel pur – mit anderen Worten, man bewegt sich wie in einer Landschaft à la Hollywood für einen neuen Indiana-Jones-Film.

Chavin de Huantar ist nicht annähernd so imposant und schön wie Machu Picchu und es fehlt ihm die Größe von Tiwanaku, aber dennoch hat es etwas Mystisches, und genau das macht seinen eigentlichen Reiz aus. Denn die Frage, die sich hier stellt, muss doch lauten: Um was für eine geheimnisvolle Ruine handelt es sich hier und wer waren ihre Erbauer? Diese Frage konnte die orthodoxe Archäologie bis heute nicht wirklich zufriedenstellend klären, und besonders eilig hat man es damit auch nicht. Man sucht, man findet, man interpretiert immer in der Hoffnung, den Stein von Rosette zu finden, falls es so etwas in der Cordillera gibt (steinerne Stele mit drei Schriften – altgriechisch, demotisch, Hieroglyphen, gefunden am 15. Juli 1799 bei Rosette im Niltal). Dies ist wahrscheinlich der Grund, warum es in Chavin de Huantar nicht wirklich voranschreitet, man verliert sich in Details.

Das Quellgebiet des Rio Maranón und des Rio Santa (Callejón de Conchucos, nördlich der Sierra von Peru) zeigt die bizarre Schönheit der Region, befinden sich in diesem idyllischen Tal doch die Überreste der mysteriösen Kultur von Chavin de Huantar. Man könnte glauben, dass Perus imposanter Huascaran mit seinem weithin sichtbaren Gletscher und seinen 6768 m Höhe über Chavin de Huantar wacht, und er tut es, mit Sicherheit. Denn wer, wenn nicht er soll über die mysteriösen Ruinen von ganz Südamerika wachen und ihnen Schutz angedeihen lassen?

Die indigene Bevölkerung im Santa-Tal zwischen der Cordillera Blanca und der Cordillera Negra sind genügsame, einfache und freundliche Menschen, die sich im Laufe ihrer Entwicklung an das Klima im Hochtal angepasst haben. Ganz in der Nähe von Huaraz, der größten Stadt in der Provinz Ancash, befinden sich die Ruinen von Willkawain, welche aus der Zeit vor den Inka stammen. Sie trotzen seit Jahrhunderten jedem Erdbeben und jeder anderen Widrigkeit, welche die Cordillera so anzubieten hat, und sie hat davon weiß Gott genug anzubieten. Die Dachkonstruktion ist das eigentlich Bemerkenswerte daran, denn einer der Dachziegel, wenn er denn die Bezeichnung als solche verdient, soll es auf geschätzte 15 Tonnen bringen und wiegt gefühlt gut das Doppelte, und es gibt mehr als einen Dachziegel.

Ich selbst habe noch nie so eine innere Ruhe und Zufriedenheit verspürt wie an jenem magischen Ort Willkawain. Dieser Ort hat etwas, das man nicht in Worte fassen kann, man spürt es und es wird unvergessen bleiben. Von Huaraz aus den alten Weg zu beschreiten, der nach Willkawain führt, ist ein besonderes Erlebnis, denn man weiß, dass ihn schon die alten Völker vor den Inka benutzten. Man spürt hier förmlich die urgewaltige Kraft, die von der Naturkulisse auf uns Menschen einwirkt; nur hier spürt man etwas von der spirituellen Kraft dieses Ortes. Erklären kann man es aber deshalb noch lange nicht, und es ist vielleicht auch gut so, es beim Bauchgefühl zu belassen. Man muss nicht immer alles erklären wollen, manches sollte man einfach annehmen!

Bei dem Leben in dieser Höhe sollte man vermuten, dass kriegerische Auseinandersetzungen nicht zum Alltag gehörten, denn das Alltagsleben zu meistern erforderte von jedem Einzelnen alles, sodass größere Konflikte zwischen den verschiedenen Völkern in der Regel weitgehend auszuschließen sind. Aber dem war nicht so. Durch Pedro de Cieza de León wissen wir, dass die Völker der Kordilleren sich mehr oder weniger in einem permanenten Kleinkrieg befanden. Diese Konflikte wurden mit aller Härte und Brutalität durchgeführt, anders formuliert, sie benahmen sich so wie ihre Verwandten im Rest der Welt. Was uns wiederum vor Augen hält, dass wir alle Kinder derselben Pachamama sind. Wir verfügen halt nicht über das göttliche Gen und wir sollten deshalb versuchen, mit diesem Makel der Geburt unser Leben zu meistern und wenn möglich dazuzulernen, vielleicht bekommen wir dann nach bestandener Prüfung das göttliche Gen zugesprochen?

Eine Besonderheit von Huaraz ist, dass man, wenn man dort einmal längere Zeit gelebt hat, jeden Tag in den Genuss der vier Jahreszeiten kommt, was mitunter aber auch stressig sein kann. Ich habe es so empfunden: Es beginnt beim Aufstehen im Frühling, kurz vor Mittag setzt der Sommer ein, gegen 14 Uhr beginnt schon wieder der Herbst und ab 17 Uhr hält der Winter Einzug.

Die Cordillera Negra schirmt das Santa-Tal von der Pazifikseite her ab und die Cordillera Blanca vom Amazonasbecken, und schon hat man zur Traumkulisse auch noch ein traumhaft schönes Wetter. Sollte es einmal schlechtes Wetter geben, was regelmäßig vorkommt, dann bietet sich einem eine schaurig schöne Kulisse dar, die einen fast schon unheimlichen Reiz ausstrahlt.

Auf der Fahrt von Huaraz nach Chavin de Huantar kann man dieses Naturschauspiel genießen, solange einen die Eindrücke solch einer Fahrt nicht allzu stark ablenken. Hier wird einem erst so richtig bewusst, in was für einer grandiosen Naturkulisse man sich bewegt, und die Cordillera Blanca überrascht jedes Mal aufs Neue mit ihrem schon fast unheimlichen Spiel aus Licht und Schatten, das aber durch den Wind erst den richtigen Rahmen erhält. Dies alles ist aber nur der Rahmen für etwas wahrhaft Bedeutendes, denn hier, am Ende der Cordillera Blanca, befindet sich eine der rätselhaftesten archäologischen Stätten von Peru, wenn nicht gar von Südamerika: die mysteriöse Ruine von Chavin de Huantar.

Südlich von Huaraz bei Catac, bei km 35, wendet man sich nach links und folgt der Bergstraße in Richtung Cordillera Blanca. Die Straße zeichnet sich dadurch aus, dass sie nicht einen Zentimeter breiter ist als unbedingt notwendig, was bei Gegenverkehr unweigerlich zu einer extremem Adrenalin-Ausschüttung führt. Man braucht sich bei einem Unfall hier in der Abgeschiedenheit der Cordillera keine Gedanken mehr zu machen, das erübrigt sich, und Kreuze werden nur noch bei zerschmetterten Bussen aufgestellt, denn es gibt selten Überlebende. Dies sollte einen aber nicht von einen Besuch dieser Stätte abhalten, denn man versäumt etwas, und dieses Etwas ist es wert!

Man bewegt sich hier oben durch die karge Puna-Landschaft, welche für diese Höhe so bezeichnend ist, vorbei an der Laguna Queracocha, in deren türkisblauem Wasser sich der schneebedeckte Gipfel des 5340 m hohen Pucaraju spiegelt. Man folgt dem weiteren Verlauf der Straße und kommt bei km 75 zum Cahuish-Pass, welcher die stattliche Höhe von 4510 m vorweisen kann. Man sollte mit körperlichen Aktivitäten tunlichst sparsam umgehen, denn man merkt sehr schnell, dass es einem hier am nötigen Sauerstoff mangelt.

Hier befindet sich der grausigste Ort der gesamten Strecke, der berüchtigte Cahuish-Tunnel mit einer gefühlten Unendlichkeit, und seine 500 Meter Einsamkeit haben es in sich; unweigerlich fällt einem Einsteins Relativitätstheorie ein. Ein Tunnel ohne Ampelanlage im Nirgendwo, das kostet, man sollte also genügend Nerven bereithalten oder sie besser gleich zu Hause lassen, denn sie können hier sehr leicht verloren gehen, jedenfalls uns verwöhnten Europäern. Er ist durch den blanken Fels gehauen und das muss langen, von der Decke fallen immer mal wieder lose Gesteinsbrocken herab und die Fahrbahn ist gewöhnungsbedürftig mit ihren Schlaglöchern.

Wer dann glaubt, er habe das Schlimmste hinter sich, muss sich eines Besseren belehren lassen. Jetzt erst beginnt der von Abgründen begleitete Abstieg ins Mosna-Tal auf der östlichen Seite der Cordillera Blanca, der, je nachdem, wie man veranlagt ist, als abenteuerlich oder einfach nur als furchterregend wahrgenommen wird. Die Natur nötigt einen dann auch noch ständig, in den Abgrund zu schauen, man weiß nicht wirklich, wie es sich vermeiden lässt.

Bei km 109 unmittelbar vor der Ortschaft Chavin de Huantar auf einer Höhe von circa 3150 m liegen die geheimnisumwitterten Ruinen, die man nach der Ortschaft Chavin de Huantar benannt hat, denn man weiß so gut wie nichts über ihre Erbauer und...

Erscheint lt. Verlag 24.1.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Archäologie
ISBN-10 3-7504-7856-2 / 3750478562
ISBN-13 978-3-7504-7856-5 / 9783750478565
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