Marie von Ebner-Eschenbach: Tagebücher / 1906–1916
De Gruyter (Verlag)
978-3-484-10603-1 (ISBN)
Der Band schließt die Text-Ausgabe der Tagebücher ab, die Marie von Ebner-Eschenbach durch viele Jahrzehnte führte. Insgesamt sind 36 Jahrgänge aus den Jahren 1862 bis 1909 im Mährischen Landesarchiv Brünn erhalten, weitere (bis 1916) von fremder Hand überliefert. Diese Tagebücher sind, der literarischen Bedeutung ihrer Autorin entsprechend, in mehrfacher Hinsicht bedeutungsvoll: biographisch, werkgenetisch, literarhistorisch (mit einer Fülle von Aphorismen) und - das Leben einer Adeligen in der Habsburger Monarchie dokumentierend - kulturgeschichtlich. Der sechste Band umfaßt das letzte Lebensjahrzehnt der Dichterin. Es ist die Zeit der späten Ehrungen. Nachdem sie 1900 als erste Frau die Ehrendoktorwürde der Universität Wien erhalten hat, wird sie 1909/10 zum Ehrenmitglied der Schiller- und der Goethegesellschaft ernannt, sie erhält den Elisabeth-Orden I. Klasse, und von Freunden wird ihr zu Ehren an ihrem achtzigsten Geburtstag der Ebner-Eschenbach-Fonds gegründet. In der literarischen Öffentlichkeit gilt Marie von Ebner-Eschenbach nun unumstritten als die führende deutschsprachige Schriftstellerin. Es ist zugleich eine Zeit erstaunlicher Produktivität. Neben ihren autobiographischen Schriften ("Meine Erinnerungen an Grillparzer") entstehen noch eine Fülle neuer Erzählungen, sie faßt Veröffentlichtes und bislang noch Unpubliziertes in Auswahlbänden zusammen. Zugleich zeigt sich Marie von Ebner-Eschenbach als wache und kritische Beobachterin des Zeitgeschehens: angefangen von den stärker werdenden Nationalitätenkonflikten in der Habsburger Monarchie bis hin zum Ersten Weltkrieg, den sie anfänglich noch mit Zustimmung, dann aber mehr und mehr mit Skepsis und schließlich mit Abscheu verfolgt.
Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach, geb. Freiin (seit 1843 Gräfin) von Dubsky 13. 9. 1830 Schloss Zdislawic (Mähren) - 12.3.1916 Wien. Die aus einer mährischsächsischen Adelsfamilie stammende E. wuchs in Mähren und Wien auf und heiratete 1848 ihren Cousin Moritz v. Ebner-Eschenbach, der als Professor an der Militär-Ingenieur-Akademie unterrichtete. Sie lebten zunächst in Wien, von 1850-56 in Klosterbruck und Mähren, dann abwechselnd in Wien und Zdislawic. 1900 wurde sie als erste Frau mit dem Ehrendoktortitel der Wiener Universität ausgezeichnet. Nach der Veröffentlichung ihrer fiktiven satirischen Reisebriefe 'Aus Franzensbad' (1858) schrieb sie lange ausschließlich für das Theater, wo sie allerdings mit ihren historischen Dramen und Gesellschaftsstücken nur Misserfolge erntete, so dass sie sich nach dem skandalerregenden, weil adelskritischen Stück 'Das Waldfräulein' (UA 1873) der Erzählprosa zuwandte. Sie erzielte ihren Durchbruch 1880 mit dem kleinen Roman 'Lotti, die Uhrmacherin' und setzte sich mit den folgenden Werken als führende Erzählerin des österreichischen Spätrealismus durch. Ihre Erzählungen und Kurzromane thematisieren die Auflösung der Ordnungsverhältnisse v. a. in der spannungsreichen Beziehung von Dorf- und Schlossbewohnern und schildern mit Einfühlungsvermögen und sozialkritischer Tendenz die Lebensbedingungen von Angehörigen der sozialen Unterschichten. Ihre Technik der Zuspitzung und Steigerung kam auch ihren Aphorismen zugute.
Erscheint lt. Verlag | 9.7.1997 |
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Reihe/Serie | Marie von Ebner-Eschenbach: Tagebücher ; Band VI |
Zusatzinfo | 11 b/w ill., 2 Illustrations |
Verlagsort | Berlin/Boston |
Sprache | deutsch |
Maße | 155 x 230 mm |
Gewicht | 770 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Germanistik |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturwissenschaft | |
Schlagworte | 19th century • BDHI42 • BRIEFEXPEDITION • Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwissenschaft • Dichter / Dichterin (Tagebuch); Ebner-Eschenbach, Marie von • Dichter (Tagebuch); Ebner-Eschenbach, Marie von • Dichter (Tagebücher); Ebner-Eschenbach, Marie von • Ebner-Eschenbach, Marie von • European • German • Hardcover, Softcover / Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwi • HC/Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwissenschaft • Literary criticism • Pitz • SUPPLIKENSIGNATUR |
ISBN-10 | 3-484-10603-4 / 3484106034 |
ISBN-13 | 978-3-484-10603-1 / 9783484106031 |
Zustand | Neuware |
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