Achtsamkeit und gestörter Schlaf (eBook)
194 Seiten
Klett-Cotta (Verlag)
978-3-608-11558-1 (ISBN)
Claus Derra, Dr. med., ist Arzt und Diplom-Psychologe, Facharzt für Psychiatrie, psychosomatische Medizin und Psychotherapie mit dem Spezialgebiet Schmerztherapie, tätig in eigener psychotherapeutischer Praxis in Bad Mergentheim und Berlin.
Claus Derra, Dr. med., ist Arzt und Diplom-Psychologe, Facharzt für Psychiatrie, psychosomatische Medizin und Psychotherapie mit dem Spezialgebiet Schmerztherapie, tätig in eigener psychotherapeutischer Praxis in Bad Mergentheim und Berlin. Corinna Schilling, Dr. med., ist Fachärztin für Anästhesiologie, spezielle Schmerztherapie und Palliativmedizin, Weiterbildung in Mediation und Fortbildung in Akupunktur, Hypnose und manueller Medizin. Sie arbeitet als niedergelassene Schmerztherapeutin in Berlin. Zur Homepage der Praxis für Schmerztherapie von Frau Schilling: >> www.vivantes-mvz.de/kfh-schmerztherapie
2 Warum wir schlafen, wozu wir Schlaf brauchen
Im ersten Kapitel haben wir einige Grundlagen zur Achtsamkeit und zum Schlaf dargestellt. Wir haben Klaras Einschlafhimmel kennengelernt und anhand von drei Menschen mit Schlafproblemen Aspekte von Schlafstörungen praxisnah beleuchtet. Im Beispiel von Monika S. ist deutlich geworden, dass die Anwendung von Achtsamkeit den Schlaf verbessern kann.
Wir Menschen verbringen fast ein Drittel unseres Lebens im Schlaf. Schlaf ist lebensnotwendig für den Menschen. Er gehört zu den Grundbedürfnissen und dient vor allem der körperlichen und seelischen Regeneration. Ausreichende Schlafzeit zur richtigen Zeit und eine gute Schlafqualität sind wichtige Kriterien für gesunden Schlaf. Folgen eines akuten Schlafentzugs können sehr quälend sein und sogar lebensbedrohlich werden, chronischer Schlafmangel bzw. mangelnde Schlafqualität können in einen Krankheitszustand münden.
Schlafrhythmus, Schlafbedarf, Schlaftypen (Eulen, Lerchen)
Wissenschaftliche Experimente zum Schlaf haben im Lauf der letzten Jahrzehnte sehr differenzierte Erkenntnisse zum Schlaf-Wach-Rhythmus erbracht (Kleitmann 1963, Aschoff 1969, Pittendrigh 1970, Hildebrandt 1976, Zulley 1992, 2014).
Beim Erwachsenen wechseln Wach- und Schlafphasen einander so ab, dass sich eine regelmäßige Abfolge über 24 Stunden ergibt, denen der nächste Zyklus über 24 Stunden folgt. Bereits vor der Geburt sind Wach- und Schlafperioden beim Fetus im Mutterleib nachweisbar. Der Schlafrhythmus des Menschen verändert sich im Lauf des Lebens.
Abb. 2.1 Schlafverteilung über 24 Stunden bei verschiedenen Altersgruppen
Neugeborene schlafen 15 – 16 Stunden lang über Tag und Nacht verteilt. Die Schlafphasen sind kurz, dauern 3 – 4 Stunden und wechseln mit Wachphasen. Alle Eltern stehen vor der Aufgabe, den Rhythmus der Kinder in den ersten Wochen, Monaten und Jahren so zu lenken, dass der überwiegende Teil des Schlafes in der Nacht stattfindet und lange Wachperioden am Tag liegen. Jeder Mensch kommt zudem mit einem individuellen Schlafbedürfnis auf die Welt. Dies ist Eltern häufig nicht bekannt.
Wenn die Eltern über ein paar Wochen ein Schlafprotokoll führen, kann damit das Schlafbedürfnis des Kindes ermittelt werden.
In der Regel schlafen Kleinkinder zweimal in 24 Stunden, d. h. der Nachtschlaf nimmt den Großteil der Nacht ein, mittags schlafen Kleinkinder häufig noch einmal. Die gesamte Schlafdauer beträgt für Kleinkinder 10 – 13 Stunden.
Schulkinder benötigen keinen Mittagsschlaf mehr. Sie haben einen sehr stabilen Wachzustand tagsüber und schlafen nur noch 9 – 11 Stunden in der Nacht. In der Regel können sie tagsüber auch dann nicht mehr schlafen, wenn ein Mittagsschlaf angeordnet wird. Schlafdruck und Schläfrigkeit reichen in dem Alter tagsüber nicht aus, um zu schlafen.
Jugendliche brauchen 8 – 11 Stunden Schlaf, Erwachsene 7 – 9 Stunden.
Im höheren Lebensalter reduziert sich der Schlafbedarf noch einmal auf 7 – 8 Stunden pro Nacht. Wenn ältere Menschen einen langen Mittagsschlaf halten, verkürzt sich die nächtliche Schlafzeit noch einmal. Klagen über wenig Nachtschlaf sind in diesem Zusammenhang meist keine Schlafstörung, sondern Folge des geringen Schlafbedarfes und der deutlich verminderten Anforderungen der Tagesbeschäftigungen im Alter.
0 – 1 Jahre | 1 – 5 Jahre | 6 – 13 Jahre | 14 – 17 Jahre | 18 – 25 Jahre | 26 – 64 Jahre | > 65 Jahre |
Säuglinge | Kleinkinder | Schulalter | Jugendliche | Junge Erwachsene | Erwachsene | Ältere Erwachsene |
19 |
18 | Empfohlene Schlafdauer National Sleep Foundation 2015 |
17 | 12 – 17 Stunden |
16 |
15 |
14 | 10 – 14 Stunden |
13 |
12 |
11 | 9 – 11 Stunden |
10 | 8 – 11 Stunden |
9 | 7 – 9 Stunden | 7 – 9 Stunden |
8 | 7 – 8 Stunden |
... |
Erscheint lt. Verlag | 17.9.2019 |
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Verlagsort | Stuttgart |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Allgemeine Psychologie |
Medizin / Pharmazie ► Medizinische Fachgebiete ► Psychiatrie / Psychotherapie | |
Schlagworte | Achtsamkeit für Dummies • Achtsamkeitstraining • Achtsamkeitsübung • Antipsychiatrie • Atementspannung • Autogenes Training • Barbiturate • Burnout • durchschlafen • Einschlafen • Einschlafritualaufwachen • Entspannung • Erschöpfung • Gutenachtgeschichten • Inflamm Aging • Kabat-Zinn • Körperschmerz • Lockerungsübung • Medikamente • Nebenwirkungen • nebenwirkungsfrei • Niedergeschlagenheit • Pharma • Progressive Muskelentspannung • Progressive Relaxation • Psychiatrie • Psychoedukation • Psychoimmunologie • Psychologie • Psychologische Beratung • Psychosomatisch • Psychosomatische Medizin • Psychosoziale Gesundheit • Psychotherapie • Qi Gong Atmung • Salutogenese • Sanfte Therapie • Schlaf • Schlafapnoe • Schlafgewohnheiten • Schlaflieder • Schlaflosigkeit • Schlafmittel • Schlafstörung • Schlaftabletten • schlaftagebuch • Schlaftherapie • Schlaftypen • Schmerzmeditation • Seelenschmerz • Selbstwert • Selbstwertgefühl • Silent Inflammation • Sterzenbach • Stimmungsaufheller • Stimmungsschwankung • Stress • Stressabbau • Stressforschung • Tabletten • Unkonzentriertheit |
ISBN-10 | 3-608-11558-7 / 3608115587 |
ISBN-13 | 978-3-608-11558-1 / 9783608115581 |
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