Aus den Augen
Bibliothek der Provinz (Verlag)
978-3-99028-823-8 (ISBN)
Ja.
Öl auf Leinwand, können Sie damit umgehen?
Ja.
Wie lange gedenken Sie, in Rom zu bleiben?
Ich weiß nicht, ein paar Wochen, ein paar Monate vielleicht.
Wo leben Sie normalerweise?
In Wien.
Die Schöne an der blauen Donau.
Blau hab‘ ich die Donau noch nie gesehen.
Sie sind ferienhalber in Rom?
Nein, ich … Ich überlege, ob ich ihm erzählen soll, was mich aus Wien vertrieben hat. Lasse es bleiben. Ich bin in Rom, um die Werke der alten Meister im Original zu studieren, Giotto, Leonardo, Raffael, Michelangelo et cetera, sage ich stattdessen, ich beschäftige mich hauptsächlich mit der Darstellung der Madonna.
Ausgezeichnet, ausgezeichnet! Ich habe mir von den Kellnerinnen sagen lassen, dass Sie gerne Leute, die hier verkehren, porträtieren?
Mein Hauptwerk, erkläre ich, ist das Porträt.
Sehen Sie, sehen Sie, ich habe mich in Ihnen nicht getäuscht. Darf ich Ihnen ein Glas Weißwein offerieren, und vielleicht ein Stück Kuchen? Nein. Gut. Ich möchte Sie nämlich meiner Frau vorstellen.
Sie möchten …?
Ich möchte Sie meiner Frau vorstellen, wiederholt er leise, fast flüsternd, ich möchte, dass Sie sie malen. Nackt. Sie haben im Moment nichts Dringendes vor?
Nackt?
Ja, nackt und mehr. Ich muss wohl ein bisschen ausholen. Darf ich Sie nicht doch zu etwas einladen? Zu einem Cognac vielleicht? Oder einem Prosecco? Ein Bier vielleicht? Was immer Sie möchten. Manuela! Der Herr möchte ein …
Christoph Braendle, 1953 in der Schweiz geboren, lebt und arbeitet seit 1987 hauptsächlich in Wien. Ausgedehnte Reisetätigkeit. Schriftsteller und Essayist. Autor zahlreicher Theaterstücke und Regisseur. Publiziert in vielen Zeitungen und Zeitschriften des deutschsprachigen Raums, z.B. „Neue Zürcher Zeitung“, „Weltwoche“, „Du“, „Frankfurter Allgemeine“, „Merian“, „Presse“, „Standard“, „Falter“ und „Kurier“. Leiter des „Wiener Salon Theaters und der Konzertreihe „Vollmondserenaden“. Intendant des Kreativschreibwettbewerbs „Texte. Preis für junge Literatur“. Buchveröffentlichungen: „Die Reise nach Indonesien“ (1981), „Die Wiener“ (1992), „Jede Menge Kafka“ (1994), „Wiener Sonate“ (1998), „Der Unterschied zwischen einem Engel“ (2000), „Ein österreichischer Held“ (2001), „Erinnerungen an die Gegenwart“ (2005), „Der kleine Reporter“ (2007), „Der Meermacher“ (2009), „Reportagen aus der Mitte der Welt“ (2010), „Österreich ist schön, oder? Eingewandert aus der Schweiz“ (2011, Hrsg.), „Das Wiener Dekameron“ (2011), „Onans Kirchen“ (2011)
Erscheinungsdatum | 24.05.2019 |
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Verlagsort | Weitra |
Sprache | deutsch |
Maße | 115 x 190 mm |
Gewicht | 250 g |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturwissenschaft | |
Schlagworte | alleweil • Belletristische Darstellung • Brokat • Damen-Talar Brokat fraise • Depression • Dreiecksbeziehung • Epigyne • Erektile Dysfunktion • Kunstsinn • Liebe • Lussuria sfrenata • Lust • Megachiroptera • Obsoleszenzplanung • Paroxysmus • Psalmodie • Rom • Trepanation • Verzichten • Wohlstand |
ISBN-10 | 3-99028-823-7 / 3990288237 |
ISBN-13 | 978-3-99028-823-8 / 9783990288238 |
Zustand | Neuware |
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