Zwischen Hoffnung und Verzweiflung

Psychoanalyse in Polen im polnisch-deutsch-jüdischen Kulturkontext 1900–1939
Buch | Softcover
324 Seiten
2018
Psychosozial-Verlag
978-3-8379-2778-8 (ISBN)
32,90 inkl. MwSt
Zwischen Hoffnung und Verzweiflung untersucht die Anfänge der Psychoanalyse in Polen zwischen 1900 und 1939. Deren Eigenart sehen die HerausgeberInnen in der historisch einmaligen Verflechtung der polnischen, jüdischen und deutschen Kulturen. Beiträge über Psychoanalyse in der Tschechoslowakei, Ungarn und Ukraine, die zum selben kulturellen Gebiet Galizien gehörten, ergänzen die Perspektive. Das Schicksal der Psychoanalyse wird aus der Perspektive des Aufbruchs, aber auch angesichts des II. Weltkriegs, Holocausts, der Flucht und Vertreibung und ihrem Verschwinden hinter dem Eisernen Vorhang erzählt.
Zwischen Hoffnung und Verzweiflung untersucht die Anfänge der Psychoanalyse in Polen zwischen 1900 und 1939. Deren Eigenart sehen die HerausgeberInnen in der historisch einmaligen Verflechtung der polnischen, jüdischen und deutschen Kulturen. Beiträge über Psychoanalyse in Ungarn, der Tschechoslowakei und Ukraine, die zum selben kulturellen Gebiet Galizien gehörten, ergänzen die Perspektive.

Die AutorInnen erforschen die biografischen Wurzeln der Psychoanalyse im osteuropäischen Judentum und weisen auf den emanzipatorischen Charakter des psychoanalytischen Projekts im Osten Europas hin. Aus bisher weitgehend unbekanntem Archivmaterial taucht wie Atlantis der vergessene Kontinent der Psychoanalyse mit seinem multikulturellen Reichtum, sozialem Engagement und seinen faszinierenden Biografien auf. Das Schicksal der Psychoanalyse wird aus der Perspektive des Aufbruchs, aber auch angesichts des Zweiten Weltkriegs, des Holocausts, der Flucht und Vertreibung und ihrem Verschwinden hinter dem Eisernen Vorhang erzählt. So wird eine Lücke in der Forschung über die Anfänge der Psychoanalyse in Polen und seinen Nachbarländern geschlossen.

Mit Beiträgen von Jerzy W. Aleksandrowicz, Emanuel Berman, Arkadi Blatow, Bernhard Bolech, Adam Bžoch, Edyta Dembińska, Bartłomiej Dobroczyński, Paweł Dybel, Ferenc Erös, Lilli Gast, Jarosław Groth, Ludger M. Hermanns, Andrea Huppke, Ewa Kobylinska-Dehe, Anna Kurowicka, Lena Magnone, Mira Marcinów, Katarzyna Prot-Klinger, Mykhaylo Pustovoyt, Krzysztof Rutkowski und Karolina Szymaniak

Ludger M. Hermanns, geboren 1950, Arzt und Psychoanalytiker in Berlin. Publikationen zur Geschichte der Psychoanalyse. Dozent und Archivar am Berliner Karl-Abraham-Institut. Vorsitzender des Archivs zu Geschichte der Psychoanalyse. Mitherausgeber des Jahrbuchs der Psychoanalyse.

Vorwort. Zwischen Hoffnung und Verzweiflung: Die Geschichte der »vergessenen« Psychoanalyse in Polen

I Panoramischer Überblick

Psychoanalyse und Utopie
Emanuel Berman

Psychoanalyse in Mitteleuropa 1908–1938. Eine Ost-West-Verschiebung
Ludger M. Hermanns

Freuds Gesandte. Der kulturelle Transfer der Psychoanalyse und ihre Wirkung auf die polnische Intelligenz bis 1939
Lena Magnone

Die unverheilte Wunde des Narziss. Psychoanalyse in Polen vor 1914 (Frühe Besprechungen der Freudschen Theorie in polnischsprachigen medizinischen und populärwissenschaftlichen Publikationen)
Bartłomiej Dobroczyński & Mira Marcinów

Psychoanalyse – Das Gelobte Land?
Paweł Dybel

II Fallgeschichten: Menschen, Orte, Ideen

Polnische Freudianerinnen – Ludwika Karpińska, Helene Deutsch & Eugenia Sokolnicka
Jarosław Groth

Ludwig Jekels – ein Freud-Apostel in Galizien, Schweden und New York
Anna Kurowicka

Sigmund Freud an Ludwig Jekels. Briefe 1909–1928
Arkadi Blatow

Von Warschau nach New York: Gustav Bychowski. Ein jüdischer Psychoanalytiker aus Polen zwischen Alter und Neuer Welt
Ewa Kobylinska-Dehe

Maurycy Bornsztajn und das Jüdische Krankenhaus in Czyste
Katarzyna Prot-Klinger

Gerard Chrzanowski: Von Polen über die Schweiz in die USA. Ein früher Vertreter der Interpersonellen Psychoanalyse
Andrea Huppke

Psychoanalyse in Krakau. Eine Geschichte von mehr als hundert Jahren
Edyta Dembińska, Krzysztof Rutkowski & Jerzy W. Aleksandrowicz

Galizische Psychoanalytikerinnen und Psychoanalytiker an der Seite Freuds. Vom epistemischen Nutzen sozialer Marginalität
Bernhard Bolech

Freud auf Jiddisch in Polen bis 1939. Forschungsstand und Desiderata
Karolina Szymaniak

III Der mitteleuropäische Kontext: Ungarn, Tschechen, Slowaken, Ukrainer

Zionismus, Marxismus und Psychoanalyse. Ungarische (jüdische) Intellektuelle in Transsylvanien und Ungarn nach 1918
Ferenc Erős

Eine Geschichte von Widerstand und Enthusiasmus. Die tschechoslowakische psychoanalytische Tradition bis 1939 im soziokulturellen Kontext
Adam Bžoch

Psychoanalyse in Odessa. Auf der Suche nach der verlorenen Freiheit
Mykhaylo Pustovoyt

Krakau im Mai. Einige Nachgedanken
Lilli Gast

Gesamtbibliografie

Personenregister

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Bibliothek der Psychoanalyse
Co-Autor Jerzy W. Aleksandrowicz, Emanuel Berman, Arkadi Blatow, Bernhard Bolech, Adam Bžoch, Edyta Dembinska, Bartlomiej Dobroczynski, Pawel Dybel, Ferenc Erös, Lilli Gast, Jaroslaw Groth, Ludger M. Hermanns, Andrea Huppke, Ewa Kobylinska-Dehe, Anna Kurowicka, Lena Magnone, Mira Marcinow, Katarzyna Prot-Klinger, Mykhaylo Pustovoyt, Krzysztof Rutkowski, Karolina Szymaniak
Übersetzer Bernhard Hartmann
Verlagsort Gießen
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 478 g
Themenwelt Geschichte Teilgebiete der Geschichte Kulturgeschichte
Geisteswissenschaften Psychologie Psychoanalyse / Tiefenpsychologie
Geisteswissenschaften Religion / Theologie Judentum
Schlagworte 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts • Deutsche Kulturtradition • Emanzipation der Gesellschaft • Geschichte der Psychoanalyse • Judentum • Mitteleuropäische Geschichte • Polen • Psychiatrie • Psychoanalyse • Psychoanalytische Bewegung in Mitteleuropa
ISBN-10 3-8379-2778-4 / 3837927784
ISBN-13 978-3-8379-2778-8 / 9783837927788
Zustand Neuware
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