Leben, ins Feuer geworfen

Die Generation des Großen Oktobers

(Autor)

Buch | Hardcover
336 Seiten
2019
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-42773-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Leben, ins Feuer geworfen - Michail Ryklin
25,00 inkl. MwSt

»Himmelsstürmer« hießen die jungen Leute, die 1917 für die Oktoberrevolution brannten und sich dem radikalen Umbau der Gesellschaft verschrieben. Viele endeten tragisch: im Lager an der Kolyma oder in den Kellern der Lubjanka, des berüchtigten Moskauer Geheimdienstgefängnisses. Es waren die Schüler und Gefährten Lenins, die den Gewaltexzessen seines Nachfolgers Stalin zum Opfer fielen.

Für Michail Ryklin ist dieses Drama persönliche Geschichte. Die Söhne des Urgroßvaters, eines Geistlichen in Smolensk, gehörten zur bolschewistischen Elite. Nikolaj Tschaplin stieg in der Jugendorganisation Komsomol bis zur Führungsebene auf, Sergej, ein paar Jahre jünger, arbeitete schon mit fünfzehn als Kurier und war später für den Auslandsgeheimdienst in Finnland und Estland tätig. Der eine wirkte von innen für die Revolution, der andere wollte sie in die Welt tragen - bis beide in die Mühlen des Terrors gerieten.

Gestützt auf Archivmaterial und Erinnerungen von Zeitzeugen rekonstruiert Ryklin das Leben und den gewaltsamen Tod seiner Verwandten, die Teil des sowjetischen Herrschaftssystems waren. Sein erschütternder Bericht konfrontiert uns mit dem Innersten der totalitären Macht und dem Versuch Einzelner, ihre menschliche Integrität zu behaupten.

Michail Ryklin, 1948 geboren, arbeitet am Institut für Philosopie an der Akademie der Wissenschaften in Moskau. 2007 erschien der Essay Mit dem Recht des Stärkeren (es 2474), für den er mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2007 ausgezeichnet wurde.

Volker Weichsel, geboren 1973, Slawist, Politikwissenschaftler, Redakteur der Zeitschrift OSTEUROPA, Übersetzer u.a. aus dem Russischen, Französischen und Tschechischen. Bei Suhrkamp erschienen zuletzt seine Übersetzungen von Artur Klinau: Acht Tage Revolution. Ein dokumentarisches Journal aus Minsk (es 2772) und Olga Shparaga: Die Revolution hat ein weibliches Gesicht (es 2769).

»Gerade weil Ryklin auf die Erinnerungen und Aufzeichnungen seiner eigenen Familie baut, ist es ihm gelungen, die persönliche Geschichte in einen größeren Kontext zu setzen. Verbindungen zur Gegenwart zu ziehen und so ein herausragendes Werk der Erinnerungskultur und Sensibilisierung zu schaffen.« OSTRAUM 20220106

»Gerade weil Ryklin auf die Erinnerungen und Aufzeichnungen seiner eigenen Familie baut, ist es ihm gelungen, die persönliche Geschichte in einen größeren Kontext zu setzen. Verbindungen zur Gegenwart zu ziehen und so ein herausragendes Werk der Erinnerungskultur und Sensibilisierung zu schaffen.«

»Ryklin ist ein sensibler Schreiber von Familientragödien.«

»Ryklins Buch ist ein wesentlicher zeitgeschichtlicher Beitrag mit Einsichten von elementarer Bedeutung.«

Erscheinungsdatum
Übersetzer Sabine Grebing, Volker Weichsel
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 146 x 218 mm
Gewicht 498 g
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte 1918 bis 1945
Schlagworte Gewaltexzess • Oktoberrevolution • Russische Revolution • Sowjetunion • Terror • Totalitarismus
ISBN-10 3-518-42773-3 / 3518427733
ISBN-13 978-3-518-42773-6 / 9783518427736
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich
die große Flucht der Literatur

von Uwe Wittstock

Buch | Hardcover (2024)
C.H.Beck (Verlag)
26,00
Geschichte und Verbrechen

von Bastian Hein

Buch | Softcover (2023)
C.H.Beck (Verlag)
12,00
Israel am Scheideweg

von Moshe Zimmermann

Buch | Hardcover (2024)
Propyläen Verlag
16,00