Von sich selbst erzählen -

Von sich selbst erzählen (eBook)

Historische Dimensionen des Ich-Erzählens
eBook Download: PDF
2018 | 1. Auflage
524 Seiten
Universitätsverlag Winter
978-3-8253-7785-4 (ISBN)
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Innerhalb der Mediävistik ist das volkssprachige Erzählen in der ersten Person bisher weder erzähltheoretisch noch in seinem Verhältnis zu Gattungstypen hinreichend aufgearbeitet. Dabei spielt diese Erzählhaltung literarhistorisch eine außerordentlich bedeutsame Rolle sowohl für die Entwicklung der Gattung des Romans in der Frühen Neuzeit als auch für die Entwicklung der Idee des fiktionalen Erzählers. Dieser Band hat das Ziel, das Spektrum der Texte zwischen Autobiographie und Historiographie, mystischen Offenbarungstexten und Traumallegorien, Minnesang und Minnerede sichtbar werden zu lassen. Die Beiträge des Sammelbandes befragen exemplarische Texte des 6. bis 15. Jahrhunderts im Hinblick auf Phänomene des Narrativen in lyrischen Texten, die Rolle, die dem Minnesang, auch als Gegenstand von Zyklusbildungen, bei der Literarisierung und Etablierung des Ich-Erzählens zukommt, Lizenzen und Restriktionen des Erzählens von sich selbst, die Profilierung von Autorrollen, die Funktion der Erzählperspektive für die Verbürgung und Geltungsbehauptung von Wissen und die Darstellung von Erkenntnisprozessen, die wechselseitigen Abhängigkeiten von Erfahrung und Ich-Erzählen sowie die Problematik des Begriffs des Autobiographischen.

Cover 1
Titel 4
Impressum 5
Inhalt 6
I. Vormodernes Ich-Erzählen: Versuche des Überblicks 20
SONJA GLAUCH / KATHARINA PHILIPOWSKI: Vorarbeiten zur Literaturgeschichte und Systematik vormodernen Ich-Erzählens 20
EVA VON CONTZEN: Wer bin ›Ich‹ und wenn ja, wie viele? Narrative Inszenierungen des Ichs in England und Schottland 82
II. Ich-Erzählen in lyrischen Texten 118
MAXIMILIAN BENZ / CHRISTIAN KIENING: Die Zeit des Ichs. Experimentelle Temporalität bei Oswald von Wolkenstein 118
HARTMUT BLEUMER: Das andere Ich. Autonarration und Metapher in der Lyrik Oswalds von Wolkenstein 150
MANUEL BRAUN: »Anfänge bedingter Art«. Zur Entstehung der mittelhochdeutschen Ich-Erzählung aus der lyrischen Ich-Rede 178
ALBRECHT HAUSMANN: Ich oder Erzählen. Möglichkeiten und Grenzen des Erzählens vom Ich im Minnesang bis Walther von der Vogelweide 224
KATHARINA PHILIPOWSKI: Der Autor als Schwankheld: Vom Ich im Minnesang zum Ich im ›Neithart Fuchs‹ 246
DIETMAR RIEGER: ‚L’autrier trobei la bergeira / que d’autra vez ai trobada.‘ Die Pastourelle der Trobadors als Ich-Erzählung 282
III. Erzählen von Liebe 296
BENT GEBERT: ‚Nel mezzo.‘ Zur Räumlichkeit der Ich-Stimme in Dantes ›Vita Nova‹ 296
SONJA GLAUCH: Versuch u?ber einen minnelyrischen Ursprung des Autobiographischen (Guillaume de Machaut, Dante, Ulrich von Liechtenstein) 326
MICHAEL WALTENBERGER: Ich unterwegs. Zur Steigerung von Erfahrungshaftigkeit in der Minnerede ›Rat einer Jungfrau‹ (BOMO) 362
IV. Ich-Erzählen in geistlichen Kontexten 380
CAROLINE EMMELIUS: Das visionäre Ich. Ich-Stimmen in der Viten- und Offenbarungsliteratur zwischen Selbstthematisierung und Heterologie 380
HARALD HAFERLAND: Das Ich auf Rasur. Visionen als autobiographische Episoden bei Hildegard von Bingen, Elisabeth von Schönau, Mechthild von Magdeburg und Gertrud von Helfta 408
GERT HÜBNER: Ich-Historien. Gregor von Tours als Erzähler und Akteur 484
CHRISTINE STRIDDE: ‚Mit also suessen ovgen sach es úns an.‘ Zeitlichkeit, Vergegenwärtigung und Ich-Stimme in Mechthilds von Magdeburg ›Fließendem Licht der Gottheit‹ 506
Abku?rzungen 536
Register 538
Backcover 544

Erscheint lt. Verlag 1.2.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft
ISBN-10 3-8253-7785-7 / 3825377857
ISBN-13 978-3-8253-7785-4 / 9783825377854
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