Symbiose und Autonomie (Leben Lernen, Bd. 234)

SymbioSetrauma und Liebe jenseits von Verstrickungen

(Autor)

Buch | Softcover
294 Seiten
2017 | 7. Druckaufl., 2023
Klett-Cotta (Verlag)
978-3-608-89215-4 (ISBN)
30,00 inkl. MwSt

Frühkindliche Symbiose-Autonomie-Konflikte sind Franz Ruppert zufolge Ursache für viele seelische Verstrickungen. Das Buch zeigt an zahlreichen Beispielen aus der Praxis, wie diese Symbiosetraumata erkannt und - mit einer neu entwickelten Form der Aufstellungsmethode - erfolgreich behandelt werden können.

»... Das zweite Spannende für mich als Paar- bzw. Beziehungstherapeut ist sein Weg der Heilung. Hier hat er das Konzept der Traumaaufstellung entwickelt, das im vorliegenden Buch vorgestellt und detailliert beschrieben wird...Die von ihm entwickelte nonverbal funktionierende Aufstellungsmethode hilft insbesondere an Gefühle heranzukommen, die unbewusst und vorsprachlich abgespeichert sind.«
Dr. Rolf Sanders, Beratung Aktuell, Heft 1/2011


Frühkindliche Symbiose-Autonomie-Konflikte sind Franz Ruppert zufolge Ursache für viele seelische Verstrickungen. Das Buch zeigt an zahlreichen Beispielen aus der Praxis, wie diese Symbiosetraumata erkannt und - mit einer neu entwickelten Form der Aufstellungsmethode - erfolgreich behandelt werden können.

Sowohl der Wunsch nach Nähe als auch der Wunsch nach Abgrenzung begleitet Menschen durch das ganze Leben. Nicht selten jedoch werden die vitalen symbiotischen Bedürfnisse in der frühesten Kindheit von den Eltern nicht befriedigt. Die Bindung an die Mutter kann dann zu einem Symbiosetrauma für das Kind werden. In den seelischen Verstrickungen, die sich daraus ergeben, sieht Franz Ruppert die Quelle für die meisten Beziehungsprobleme, die Neigung zu Suchtverhalten, zu Ängsten, Depressionen und sogar zu Schizophrenien.

An zahlreichen Beispielen aus der Praxis zeigt er, wie Symbiosetraumata erkannt und behandelt werden können. Seine neu entwickelte Form, mit der Aufstellungsmethode zu arbeiten, hat sich hier als besonders erfolgreich erwiesen.

Zielgruppe:
- PsychotherapeutInnen aller »Schulen«
- TraumatherapeutInnen
- Betroffene

Franz Ruppert, Prof. Dr., Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut, ist Professor an der Katholischen Stiftungshochschule München und in eigener Praxis tätig.Seit 1994 führt er in Deutschland und im europäischen Ausland Workshops durch zu der von ihm entwickelten Methode »Aufstellung des Anliegens«. Er ist spezialisiert auf die psychotherapeutische Arbeit mit schweren psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Ängsten, Borderline-Persönlichkeitsstörungen, Psychosen und Schizophrenien. Dazu kommen zahlreiche Veröffentlichungen zu den Themen Symbiosetrauma und AufstellungsarbeitWeitere Informationen, Bücher und Arbeitsfelder zu Franz Ruppert: www.franz-ruppert.de»Es bleibt ein Verdienst von Franz Ruppert, einen Baustein zur Aufklärung über vielfältige Leiden von Menschen mit chronisch-frühkindlicher Traumatisierung beigetragen zu haben.« Margret Dörr, socialnet.de

Vorbemerkung 9
Danksagung 12
Anmerkung zum Wortgebrauch 13
1. Für immer Dein - oder immer allein? 15
Kinderlieder 15
Symbiose-Autonomie-Konflikte 18
Arbeitshypothesen 20
2. Was ist »Symbiose«? 23
2.1 Gegenseitiger Nutzen 23
2.2 Jäger und Beute 25
2.3 Konkurrenz und Arbeitsteilung 26
2.4 Urgefühle 27
2.5 Spiegelneurone und Symbiose 31
3. Symbiose als psychologisches Konzept 34
Erich Fromm 34
Margret Mahler 34
Martin Dornes 37
Weiterführende Überlegungen 38
4. Was ist Autonomie? 43
4.1 Masse oder Einzigartigkeit? 43
4.2 Entwicklung von Individualität und Subjektivität 45
4.3 Freiheit von Abhängigkeiten 46
4.4 Äußere und innere Freiheit 47
4.5 Ich-Bildung 48
4.6 Pseudoautonomie 51
4.7 Wahre Autonomie 52
5. Konstruktive und destruktive Symbioseformen 54
5.1 Konstruktive Formen von Symbiose 54
5.2 Destruktive Formen von Symbiose 59
5.3 Konstruktivität und Destruktivität der Eltern-Kind-Beziehung 70
5.4 Wachstumsspirale 71
6. Traumata als Ursachen psychischer Störungen 73
6.1 Bindungstheorie und Traumatheorie 73
6.2 Ein Modell für seelische Spaltungen 78
6.3 Trauma und Symbiose 94
7. Symbiose zwischen Eltern und Kindern 96
7.1 Mutter-Kind-Symbiose 96
7.2 Kind-Mutter-Symbiose 99
7.3 Traumatisierte Mütter und traumatisierte Kinder 102
7.4 Traumatisierte Väter und traumatisierte Kinder 115
8. Das Symbiosetrauma 122
9. Symbiotische Verstrickungen 128
9.1 Symbiotische Verstrickungen bei Geschwistern 129
9.2 Symbiotische Verstrickungen bei Paaren 131
9.3 Symbiotische Verstrickung mit der ganzen Familie 140
9.4 Symbiotische Verstrickungen auf nationaler Ebene 143
9.5 Symbiotische Verstrickungen mit (Sport-)Vereinen 147
9.6 Wirtschaft, Geld und symbiotische Verstrickungen 149
9.7 Symbiotische Verstrickungen von Tätern und Opfern 155
9.8 Sucht und symbiotische Verstrickungen 166
9.9 »Psychose«, »Schizophrenie« und symbiotische Verstrickungen 172
9.10 Körperliche »Krankheiten« und symbiotische Verstrickungen 189
10. Bindungsorientierte Traumaaufstellungen 201
10.1 Zuhören ohne zu werten 201
10.2 Vertrauen erwerben 202
10.3 Von der Familien- zur Traumaaufstellung 203
10.4 Arbeit mit dem Anliegen 209
10.5 Die Rolle des Therapeuten 216
10.6 Arbeit mit Aufstellungen in Einzelsitzungen 218
10.7 Hintergrundtheorie und Arbeitshypothesen 221
11. Lösung aus symbiotischen Verstrickungen 224
11.1 Therapeutische Begleitung 224
11.2 Therapeutische Irrwege 226
11.3 Aufstellungen und Symbiosetrauma 230
11.4 Symbiotische Verstrickung verstehen 232
11.5 Traumata verstehen und anerkennen 235
11.6 Seelisch am Trauma arbeiten 237
11.7 Illusionen einer schnellen Heilung aufgeben 240
11.8 Auf symbiotisch übernommene Gefühle verzichten 243
11.9 Gesunde Anteile in den Vordergrund holen 244
11.10 Ein gesundes Körpergefühl entwickeln 245
11.11 Einen gesunden Willen entwickeln 247
11.12 Mit sich sein können 250
11.13 Weder retten noch gerettet werden wollen 252
11.14 Verstrickende Partner verlassen 256
11.15 Auf Abstand zu traumatisierenden Eltern gehen 257
11.16 Weder Opfer noch Täter sein 263
11.17 Die eigene Kindheit abschließen 266
11.18 Gute neue Beziehungen eingehen 269
11.19 Gesunde Abgrenzungen finden 270
11.20 Zur sexuellen Selbstbestimmung finden 271
11.21 U

»Es bleibt ein Verdienst von Franz Ruppert, mit seinem Buch einen Baustein zur Aufklärung über vielfältige Leiden von Menschen mit chronisch-frühkindlicher Traumatisierung beigetragen zu haben.« Margret Dörr, socialnet, Juli 2011 Margret Dörr socialnet.de 20110701

»Es bleibt ein Verdienst von Franz Ruppert, mit seinem Buch einen Baustein zur Aufklärung über vielfältige Leiden von Menschen mit chronisch-frühkindlicher Traumatisierung beigetragen zu haben.«
Margret Dörr, socialnet, Juli 2011

»Das Buch fasziniert mich aus zwei Gründen... In dem vorliegenden Werk widmet sich der Autor der engen Beziehung zwischen Mutter und Kind, auch benannt als Symbiose und seiner Auswirkung auf den weiteren Lebenslauf. Er begreift Symbiose als eine Grundform menschlichen Zusammenlebens... Das zweite Spannende für mich als Paar- bzw. Beziehungstherapeut ist sein Weg der Heilung. Hier hat er das Konzept der Traumaaufstellung entwickelt, das im vorliegenden Buch vorgestellt und detailliert beschrieben wird. Er setzt sich zunächst kritisch von Familienaufstellungen ab, in denen man im aufstellenden Klientel das Kind sieht, das versucht, für seine Eltern seelische Last zu tragen, und sich "anmaßt" den Eltern ihr Schicksal abzunehmen. Hier warnt er deutlich vor der Gefahr der Retraumatisierung und der Förderung symbiotischer Verstrickungen. Die von ihm entwickelte nonverbal funktionierende Aufstellungsmethode hilft insbesondere an Gefühle heranzukommen, die unbewusst und vorsprachlich abgespeichert sind.«
Dr. Rudolf Sanders, Beratung Aktuell, 15.02.2011

»Sehr empfehlenswert für PsychologInnen, PsychotherapeutInnen sowie alle Interessierten, die sich mit den Themen Bindung, Bindungs(un)fähigkeit, Angst vor Nähe, Abgrenzung, etc. näher beschäftigen möchten.«
Lucie Rambauske-Martinek, Buchtips, 03.02.2011

»Das Buch fasziniert mich aus zwei Gründen… In dem vorliegenden Werk widmet sich der Autor der engen Beziehung zwischen Mutter und Kind, auch benannt als Symbiose und seinen Auswirkungen auf den weiteren Lebenslauf. Er begreift Symbiose als eine Grundform menschlichen Zusammenlebens… Sehr gut aufgearbeitet wird das, was bisher zu Symbiose als psychologisches Konzept in der Literatur vorliegt. Verbunden mit den Ergebnissen der Traumaforschung entwickelt der Autor sein Konzept des Symbiosetraumas und dessen Auswirkungen auf das spätere Gestalten von Beziehungen. Das zweite Spannende für mich als Paar- bzw. Beziehungstherapeut ist sein Weg der Heilung. Hier hat er das Konzept der Traumaaufstellung entwickelt, das im vorliegenden Buch vorgestellt und detailliert beschrieben wird. Er setzt sich zunächst kritisch von Familienaufstellungen ab, in denen man im aufstellenden Klientel das Kind sieht, das versucht, für seine Eltern seelische Last zu tragen, und sich "anmaßt" den Eltern ihr Schicksal abzunehmen. Hier warnt er deutlich vor der Gefahr der Retraumatisierung und der Förderung symbiotischer Verstrickungen. Die von ihm entwickelte nonverbal funktionierende Aufstellungsmethode hilft insbesondere an Gefühle heranzukommen, die unbewusst und vorsprachlich abgespeichert sind.«
Dr. Rolf Sanders, Beratung Aktuell, Heft 1/2011

Vorbemerkung
Das vorliegende Buch stellt das fünfte in der Reihe meiner Bücher dar, in denen ich um Klarheit ringe, was die menschliche Seele in ihrem Innersten bewegt, was sie gesund sein lässt, was sie krank macht und wie dieses Wissen in eine wirkungsvolle psychotherapeutische Arbeit umgesetzt werden kann.
Begonnen habe ich diese Entdeckungsreise in das Innere unseres Menschseins im Jahr 1994. Da ich zu dieser Zeit beruflich noch mit der Arbeits- und Organisationspsychologie verbunden war, entstand 2001 als Erstes das Buch »Berufliche Beziehungswelten«. Bei der Darstellung von Arbeitsbeziehungen durch die Aufstellungsmethode wurde mir die große Bedeutung von familiären Beziehungsdynamiken deutlich, die hinter den Konflikten liegen, die im Arbeitsleben auftreten. Daher bedarf es bei Konflikten, die nicht durch die Anerkennung klarer Beziehungsregeln in der Berufswelt zu lösen sind, der Rückschau auf die frühen Lebenserfahrungen eines Menschen mit seinen Eltern. In den Problemen, die in Arbeitsbeziehungen verdeckt auftreten, spiegeln sich die nicht gelösten Themen der Eltern-Kind-Beziehungen wider. Bei alldem drängte sich mir die Vermutung auf, dass es bei uns Menschen einen eigenen Sinn für das Wahrnehmen von Beziehungen geben muss.
Mit dem Buch »Verwirrte Seelen«, erschienen 2002, habe ich den ersten Anlauf genommen, rätselhafte Erscheinungsformen menschlichen Verhaltens und Erlebens, die in der psychiatrischen Terminologie als »Psychische Erkrankungen« bezeichnet und als »Psychosen«, »Schizophrenien« oder »Borderline-Persönlichkeitsstörungen« diagnostiziert werden, auf seelische Verstrickungen in familiären Bindungssystemen zurückzuführen. Meine Grundthese dabei lautet: Nicht der Einzelne ist »krank«, das Problem sind die Beziehungen, unter denen Menschen leiden. Die zwischenmenschlichen Beziehungen werden besonders dann zu einem ernsthaften Problem, wenn sie unter dem Einfluss von Traumata stehen und selbst die Quelle von Traumatisierungen darstellen. Derart gestörte zwischenmenschliche Beziehungen tradieren sich über den Weg der Eltern Kind-Bindung unweigerlich von einer Generation zur nächsten fort, wenn sie nicht anerkannt und aufgearbeitet werden. Bis zu vier Generationen können innerhalb einer Familie durch nicht aufgelöste Traumata miteinander verstrickt sein und manche Menschen in ihrer Identität so sehr verwirren, dass sie »psychotisch« und »schizophren« werden.
Dass die Phänomene»Bindung«und»Trauma« im Prinzip bei jeder psychischen Störung zusammenspielen und sie ursächlich erklärbar machen, wenn man die Übertragung von Traumagefühlen in Bindungsbeziehungen erkennt, versuchte ich 2005 in dem Buch »Trauma, Bindung und Familienstellen« herauszuarbeiten. Zum tieferen Verständnis der vier verschiedenen Formen von Traumata, die ich als »Existenz«-, »Verlust«-, »Bindungs«- und »Bindungs-system«-Trauma bezeichne, verwende ich hier allerdings noch ein zweidimensionales Modell von seelischer Spaltung, das die traumatisierten Persönlichkeitsanteile den übrigen Seelenanteilen gegenüberstellt. Bei der Überwindung der Traumatisierungen setzte ich teilweise noch auf Lösungen, die von außen kommen. Ich ging zu diesem Zeitpunkt noch davon aus, dass ein Bindungstrauma durch die Versöhnung mit den Eltern überwunden werden kann. Symbiotische Illusionen können dadurch jedoch genährt und die Vermeidungsstrategien hinsichtlich der Auseinandersetzung mit dem eigenen Trauma auf diese Weise gefördert werden.
In dem Buch »Seelische Spaltung und innere Heilung« (2007) wollte ich daher zwei wesentliche neue Erkenntnisse darstellen, welche sich durch die fortgesetzte intensive Arbeit mit Patienten ergeben hatten: erstens das dreidimensionale Modell der nach einer Traumatisierung gespaltenen Persönlichkeit, die aus »gesunden Anteilen«, »traumatisierten Anteilen«und»Überlebensanteilen« besteht; zweitens das Konzept der »inneren Heilung«, bei der Prozesse der Auseinan

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Leben lernen ; 234
Sprache deutsch
Maße 135 x 215 mm
Gewicht 412 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie Klinische Psychologie
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Psychiatrie / Psychotherapie
Schlagworte Ängste • Bindung • Depression • Familie • Familienaufstellung • Familientherapie • Psychologie • Psychologische Beratung • Psychotherapie • Psychotraumatologie • Schizophrenie • Sucht • Systemische Therapie • Trauma • Traumaforschung • Trauma (Psychologie) • Traumatherapie • Traumatisiert
ISBN-10 3-608-89215-X / 360889215X
ISBN-13 978-3-608-89215-4 / 9783608892154
Zustand Neuware
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