Schwarze Komik -  Mareike von Müller

Schwarze Komik (eBook)

Narrative Sinnirritationen zwischen Märe und Schwank
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2017 | 1. Auflage
381 Seiten
Universitätsverlag Winter
978-3-8253-7707-6 (ISBN)
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Komik vermag als ästhetisches Phänomen die Sinnstrukturen literarischer Texte herauszufordern und sichtbar zu machen. Besonders deutlich wird dies in der spätmittelalterlichen Literatur, die sich über Gattungsgrenzen hinweg durch differenzierte Sinnspiele auszeichnet und dabei eine spezifische Form des Komischen hervorbringt: Schwarze Komik. Diese Komikform setzt an den axiologisch schwierigen Bereichen des Obszönen, der Gewalt und des Irrationalen an und zielt auf die kalkulierte Verdunkelung von Textsinn. Ein wesentliches Bestreben der Studie ist daher, dem Verhältnis von Narration, Komik und Sinnbildung auf den Grund zu gehen. Dabei zeigt sich, dass die ausgewählten Texte keineswegs von Chaos oder vollständiger Sinnlosigkeit zeugen. Ihre spezifische Pointenstruktur sowie das spannungsvolle Gegeneinander sinnstiftender und sinnirritierender Komponenten reflektieren vielmehr die basalen Voraussetzungen literarischer Sinnerzeugung selbst.

Cover 1
Titel 4
Impressum 5
Danksagung 6
Inhalt 8
0 Vorbemerkung 12
1 Einleitung 14
1.1 Das Ungetu?m 14
1.2 Problemstellung 23
1.3 Fragestellung 32
1.4 Methodik und Corpus 39
2 Begriffe und Techniken des Komischen 48
2.1 Grundsätzliches und Schwieriges 48
2.2 (Schwarzer) Humor und Komik 51
2.3 Das Lächerliche und das Komische 57
2.4 Kippende Tendenz und Sublimierung 63
2.5 Anästhetisierung durch repetitive Ästhetisierung 68
3 Schwarze Komik als Irritation von Sinn 80
3.1 Dunkelheit, Schwärze und ‚obscuritas‘ 80
3.2 Ambiguität und Unverständlichkeit 88
3.3 Literarischer Nonsens und die Motoren der Sinnirritation 95
3.4 Strukturelle Irritation: Das Ende der Geschichte und die Antipointe 104
4 Zusammenfassung 112
5 Schwarze Komik im Märe 114
5.1 Strategien poetischer Sinnirritation 114
5.2 Gewalt und Tod in Serie 118
5.2.1 Kontingenz und Tod 118
5.2.2 Revidierte Ereignishaftigkeit 134
5.2.3 Das Ende als Antipointe 141
5.2.4 Eine Grenzgängerin: ‚Die unschuldige Mörderin‘ 146
5.3 Diskursive Ratio und Dummheit 158
5.3.1 Kontingenz und Täuschung 158
5.3.2 Sprachspiel und schwarze Rhetorik 171
5.3.3 Revidierte Ereignishaftigkeit 179
5.3.4 Das Ende als Antipointe 183
5.4 Verselbstständigte Sexualität und Chaos 191
5.4.1 Kontingenz und Trieb 191
5.4.2 Anthropomorphisierung von ‚fut‘ und ‚zagel‘ 207
5.4.3 Das Ende als Antipointe 220
6 Schwarze Komik in Rätsel und Spruch 230
6.1 Dunkelheit und Witz im Kleinstformat 230
6.2 Kontingenz und Wissen 237
6.3 Das Unwahrscheinliche und das Unmögliche 243
6.4 Spielerische Assoziationen 248
6.5 Anthropomorphisierung und Verselbstständigung von ‚fut‘ und ‚zagel‘ 252
6.6 Priamel und Antipointe 256
7 Zwischenfazit 260
8 Schwarze Komik im Schwankbuch 262
8.1 Irritationen des satirischen Ernstes 262
8.2 Die Erzählinstanz und die Vermittlung des Erzählten 268
8.2.1 Kontingenz und Erzählen 268
8.2.2 Der Erzählrahmen im ‚Lalebuch‘ 272
8.2.3 Der Erzählrahmen im ‚Ulenspiegel‘ 280
8.3 Die Verunsicherungsstrategien der Erzählinstanz 282
8.3.1 Sinnirritation durch Unzuverlässigkeit 282
8.3.2 Die Verselbstständigung der Erzählerrede 289
8.4 Diskursive Ratio und Dummheit 293
8.4.1 Totale Logik und serielles Scheitern 293
8.4.2 Totaler Witz und serieller Erfolg 300
8.5 Das Spiel mit Sprache 306
8.5.1 Form und Inhalt, Digression und Wiederholung 306
8.5.2 Skatologische Komik und Sexualkomik 309
8.5.3 Konkretisierung von Metaphern und Sprichwörtern 317
8.6 Revidierte Ereignishaftigkeit 324
8.6.1 Der Tod im ‚Lalebuch‘ 324
8.6.2 Der Tod im ‚Ulenspiegel‘ 330
8.7 Das Ende 336
8.7.1 Von der Pointe zur Antipointe 336
8.7.2 Der pointenlose Untergang Laleburgs 341
Literaturverzeichnis 356
I Abku?rzungsverzeichnis: Reihentitel, Zeitschriften und Lexika 356
II Textausgaben und Primärliteratur 357
III Forschungsliteratur 359
IV Wörterbu?cher und Internetquellen 382
V Abbildungen 382
Backcover 383

Erscheint lt. Verlag 18.4.2017
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft
ISBN-10 3-8253-7707-5 / 3825377075
ISBN-13 978-3-8253-7707-6 / 9783825377076
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