Wie die Schweiz zur Schokolade kam (eBook)

Der Kakaohandel der Basler Handelsgesellschaft mit der Kolonie Goldküste (1893-1960)

(Autor)

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2017 | 1. Auflage
297 Seiten
Schwabe Verlag (Basel)
978-3-7965-3693-9 (ISBN)

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Wie die Schweiz zur Schokolade kam -  Andrea Franc
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Basler Beiträge zur Geschichtswissenschaft (BBG) Begründet 1938 von E. Bonjour, W. Kaegi und F. Staehelin Weitergeführt von F. Graus, H. R. Guggisberg, H. Lüthy, M. Mattmüller und W. Meyer Herausgegeben von S. Burghartz, K. v. Greyerz, H. Haumann, G. Kreis, J. Mooser, A. v. Müller, C. Opitz, M. Schaffner und R. Wecker BBG 180 Wie kommt ein Land, das nie eine Kolonialmacht war, zu einem nationalen Erkennungszeichen, das aus Kakao hergestellt wird? Am Fallbeispiel der Basler Handelsgesellschaft (BHG) wird die globale Vernetzung der Schweizer Volkswirtschaft deutlich. Es war die 1859 von der Basler Mission als Aktiengesellschaft gegründete BHG, die 1893 den ersten Sack ghanaischen Kakaos nach Europa verschiffte. Bereits 1911 wurde die britische Kolonie Goldküste zum grössten Kakaoproduzenten der Welt, und viele afrikanische Plantagenbesitzer, Geschäftsleute und Häuptlinge brachten es zu Wohlstand. Die als Entwicklungsprojekt konzipierte Schweizer Firma war jedoch während eines halben Jahrhunderts Teil eines Kartells der europäischen Handelsgesellschaften, das nicht nur die Kakaopreise für die ghanaischen Bauern drückte, sondern auch aufstrebende afrikanische Kaufleute daran hinderte, Kakao in Eigenregie nach Europa zu verschiffen. Das heutige Ghana blieb fast während des gesamten 20. Jahrhunderts weltgrösster Kakaoproduzent, und die BHG war bis auf wenige Jahre die einzige Schweizer Firma, die an der Goldküste zur Kolonialzeit Kakao einkaufte. Nachdem die Schweizer Schokoladenindustrie zu Beginn des Jahrhunderts stark gewachsen war, musste sie zwei Weltkriege und die Weltwirtschaftskrise überstehen. Die Rohstofflieferungen der BHG aus den Kolonialgebieten haben der Branche das Überleben gesichert und das Produkt Schweizer Schokolade in die Nachkriegszeit gerettet. Mit der vorliegenden Studie wird somit ein bisher vergessenes Kapitel in der Geschichte der Schweizer Schokolade ergänzt. Die Schweizer Schokolade wird zudem zum Symbol eines Wohlstandes, der zu einem grossen Teil ausserhalb der Landesgrenzen erworben wurde und sich auf imperiale Praktiken abstützte. Durch die genaue Beobachtung des Verhaltens der Schweizer Kaufleute in Afrika vermeidet die Autorin jedoch eine Pauschalverurteilung der Schweiz zur Kolonialzeit. Im Gegenteil zeichnet sie ein Bild vieler verschiedener Akteure, die in einem fragilen Kräftemessen nicht nur ihre ökonomischen Vorteile, sondern auch ihre Ideologien zum Zug kommen lassen wollen.

Die Autorin Andrea Franc (geb. 1977) studierte an den Universitäten Basel und Genf Geschichte, Volkswirtschaft, Schweizer Geschichte sowie Wirtschaftsgeschichte. Sie promovierte 2007 in Genf und ist heute als Redaktorin beim 'Historischen Lexikon der Schweiz' tätig.

Die Autorin Andrea Franc (geb. 1977) studierte an den Universitäten Basel und Genf Geschichte, Volkswirtschaft, Schweizer Geschichte sowie Wirtschaftsgeschichte. Sie promovierte 2007 in Genf und ist heute als Redaktorin beim 'Historischen Lexikon der Schweiz' tätig.

Inhalt 6
Dank 10
Einleitung 12
Die Schweizer Schokolade 12
Der Kakaohandel der Basler Handelsgesellschaft mit der Kolonie Goldku?ste 14
Forschungslandschaft 18
Die Schweizer Wirtschafts- und Überseegeschichte 18
Afrikanische Geschichte 26
Kakao und Schokolade 32
Entwicklungszusammenarbeit 35
Imperialismus 38
Das Firmenarchiv der Basler Handelsgesellschaft (BHG) 41
Forschungsfrage 42
Methode 45
Aufbau der Arbeit 47
Bemerkungen 49
I. Vom Kakao zur Schokolade 50
1. Kakao und Schokolade 50
1.a) Die Speise der Götter 50
1.b) Die Eroberung Europas 51
1.c) Die Entstehung der Schweizer Schokoladenindustrie 53
1.d) Strukturwandel im Kakaoanbau 54
2. Kolonialisierung und Übergang zum «legitimen» Handel 57
2.a) Handel mit Sklaven und Palmöl: das 19. Jahrhundert 57
2.b) Der Kakaoboom 60
2.c) Die Briten und der junge Staat Ghana 62
2.d) Kakaohandel im 20. Jahrhundert 65
3. Die Basler Mission und der Handel 68
3.a) Die Basler Mission 68
3.b) Die Gru?ndung der Basler Missionshandelsgesellschaft (MHG) 71
3.c) Die Anfänge der Handelsgesellschaft an der Goldku?ste 74
4. Afrikanische Bauern und Basler Missionare 78
4.a) Erste Versuche mit Kakao 78
4.b) Tetteh Quarshie 79
4.c) Ein historischer Export 81
4.d) Wie die Basler Handelsgesellschaft ihre Geschichte entdeckte 83
4.e) Die Kakaoproduktion wird zum Dorn im Auge der Missionare 85
II. Kakaohandel 1893–1918 88
5. Die Anfänge des Kakaohandels 88
5.a) Die Faktoreien an der Goldku?ste um die Jahrhundertwende 88
5.b) Der Kakaoeinkauf 90
5.c) Konkurrenzfirmen und Kartelle 93
6. Die Reformen von 1909 96
6.a) Die «Handlungsfrage» 96
6.b) Vom Missionar zum Kaufmann 99
7. Der Kakaohandel 103
7.a) Trockenmaschinen, Lastwagen und Bru?cken 103
7.b) Der Einstieg Asantes in den Kakaohandel 106
7.c) Die anderen Firmen 108
8. Die MHG als europäische Handelsgesellschaft 112
8.a) Das Kakaohändlernetz in Europa 112
8.b) Alltag in der Basler Missionshandelsgesellschaft 115
8.c) Der Kakaohandel an der Goldku?ste während des Ersten Weltkriegs 118
III. Kakaohandel in der Zwischenkriegszeit 122
9. Die Trennung von der Mission und die Gru?ndung der UTC 122
9.a) Deutschfreundlichkeit, Trennung von der Mission, Konfiszierung 122
9.b) Die Gru?ndung der UTC 126
9.c) Die Unternehmer der Goldku?ste 130
9.d) Die ersten Jahre der UTC an der Ku?ste 133
10. Die UTC als internationales Netzwerk 137
10.a) Die neuen Firmen OBL und Afram und der neue Kakaohandel 137
10.b) Die UTC verändert sich 140
11. Die UTC an der Goldku?ste 143
11.a) Die Beziehung zu den Einheimischen 143
11.b) Neue Herausforderungen in der Vorkriegszeit 148
12. Spannungen zwischen Afrikanern und Europäern 152
12.a) Der grosse Kakao-Hold-up der Saison 1937/38 152
12.b) Einheimische Verschiffer 159
Bildteil 166
IV. Die 1940er und 1950er Jahre 174
13. Der Zweite Weltkrieg 174
13.a) Ausbruch des Kriegs: Nichts geht mehr 174
13.b) Übergang zur Kriegswirtschaft in der Schweiz 177
13.c) Die koloniale Kriegswirtschaft der Briten 181
13.d) Während des Kriegs an der Ku?ste 183
13.e) Handel in London und New York 186
14. Kriegswirtschaft nach dem Krieg 189
14.a) Die Handelshemmnisse nach dem Krieg 189
14.b) Der kontrollierte Kakaohandel in England und an der Ku?ste 192
15. Die Zeit der Ghanaer beginnt 194
15.a) Die Basler Handelsgesellschaft als Unternehmen der Nachkriegszeit 194
15.b) Die wirtschaftlichen Hintergru?nde der Unabhängigkeitsbewegung 199
15.c) Afrikanisierung 202
16. Das Ende des Kakaohandels 205
16.a) Die Europäer geben den Kakaoeinkauf auf 205
16.b) Ghana wird unabhängig 208
16.c) Die UTC wird Hoflieferant 211
V. Imperialismus oder Entwicklungszusammenarbeit? 214
Schlussfolgerungen 214
Kriterien 214
Die Beziehung der BHG zur Kolonialmacht England 216
Die Rolle der Auslandschweizer 220
Trittbrettfahrerin? 223
Schweizer Staat und Schweizer Firma 227
Kartell 231
Ideologie 235
Handel als Entwicklungszusammenarbeit? 242
Kakao und Kredite 245
Die Bedeutung des Kakaohandels der BHG fu?r die Schweizer Schokoladenindustrie 248
Zusammenfassung und Ausblick 250
Quellen 256
Relevante Archive 256
Konsultierte Archive 256
Nicht konsultierte Archive 257
Andere Quellenarten 257
Verwendete Quellen 257
Auswahl der Quellen 258
Quellenkritik pro Archiv 259
BHG-Material im Archiv der mission 21 (BM) 259
Vorkriegszeit (1893–1914) 259
Der Erste Weltkrieg (1914–1918) 262
Zwischenkriegszeit, Gru?ndung der UTC (1918–1939) 263
Der Zweite Weltkrieg (1939–1945) 265
Nachkriegszeit (1945–1957) 267
Unabhängigkeit (ab 1957) 268
Memoiren 269
Archiv der mission 21 269
Privatbesitz 270
Schweizerisches Wirtschaftsarchiv (SWA) in Basel 270
Bibliographie 272
Zeittafel 279
Glossar 281
Personen 286
Annex 289
Abbildungsverzeichnis 297

Erscheint lt. Verlag 7.4.2017
Reihe/Serie Basler Beiträge zur Geschichtswissenschaft
Verlagsort Basel
Sprache deutsch
Themenwelt Geschichte Teilgebiete der Geschichte Kulturgeschichte
Schlagworte 19. • 19. Jahrhundert • 20. • 20. Jahrhundert • Afrika • Basel • Goldküste • Handel • Jahrhundert • Kakao • Kakaohandel • Schokolade
ISBN-10 3-7965-3693-X / 379653693X
ISBN-13 978-3-7965-3693-9 / 9783796536939
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