Familienglück (eBook)

Wie wir durch Anerkennung eine erfüllte Eltern-Kind-Beziehung erreichen
eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
272 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-43855-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Familienglück -  Jens Corssen,  Thomas Fuchs
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Persönlichkeits-Coach trifft Kinderpsychologen. Jens Corssen und Thomas Fuchs kombinieren das Beste aus ihrer Arbeitspraxis zu einem neuen Coaching-Konzept für Eltern und Kinder: Sich im Hier und Jetzt um eine gute Gestimmtheit bemühen, anstatt eigene Wünsche und Erwartungen auf den Partner oder die Kinder zu projizieren, ist der eine Schlüssel für ein harmonisches Familienleben. Also: Mehr Gegenwart leben als Zukunft planen! Der andere ist, eine Geisteshaltung zu entwickeln, mit der es gelingt, Worte der Wertschätzung und Anerkennung zu verwenden und jede Form der Entwertung von Partnern und Kindern zu vermeiden. Auf unterhaltsame Art, fundiert und mit vielen prägnanten Beispielen aus ihrer therapeutischen Praxis vermitteln die Experten Wege für gelingende Eltern-Kind-Beziehungen.

Jens Corssen, Diplompsychologe, Verhaltenstherapeut, Berater und Autor, gilt als einer der erfolgreichsten Trainer für Persönlichkeitsentwicklung und Zielerreichung. Zu seinen Klienten zählen Vorstandsmitglieder deutscher DAX-Unternehmer ebenso wie Spitzensportler. Jens Corssens Markenzeichen ist die von ihm entwickelte Philosophie und Praxis des Selbst-Entwicklers®, die zu einem der erfolgreichsten Coachingkonzepte im deutschsprachigen Raum avanciert ist. 2004 ist sein Longseller 'Der Selbst-Entwickler. Das Corssen Seminar' erschienen. Jens Corssen lebt und arbeitet in München.

Jens Corssen, Diplompsychologe, Verhaltenstherapeut, Berater und Autor, gilt als einer der erfolgreichsten Trainer für Persönlichkeitsentwicklung und Zielerreichung. Zu seinen Klienten zählen Vorstandsmitglieder deutscher DAX-Unternehmer ebenso wie Spitzensportler. Jens Corssens Markenzeichen ist die von ihm entwickelte Philosophie und Praxis des Selbst-Entwicklers®, die zu einem der erfolgreichsten Coachingkonzepte im deutschsprachigen Raum avanciert ist. 2004 ist sein Longseller "Der Selbst-Entwickler. Das Corssen Seminar" erschienen. Jens Corssen lebt und arbeitet in München. Dr. Thomas Fuchs ist seit vielen Jahren als Kinder- und Jugendpsychologe sowie als klinischer Verhaltenstherapeut tätig. Er arbeitet als Supervisor und systemischer Coach für Gruppen und Unternehmen und ist ein gefragter Vortragsredner, insbesondere über neue Erziehungsansätze und die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Partnerschaft.

Das Fundament


»Läuft bei dir!« Das war mal ein Jugendwort des Jahres. »Läuft bei dir« heißt »Du hast es drauf, du bist cool«, und es macht das gute Gefühl, dass da gerade einer alles richtig macht, dass er das Leben im Griff hat und er mit sich und der Welt zufrieden ist. Mit sich und der Welt eins sein, das gilt als höchstes menschliches Glück. Läuft bei dir. Voraussetzung dafür ist, dass bestimmte seelische Grundbedürfnisse erfüllt sind:

  • Selbstwerterhöhung

  • Kontrolle

  • Lustgewinn und Unlustvermeidung

  • Bindung

Für unsere seelische Gesundheit ist es wichtig, dass diese Bedürfnisse möglichst gleichzeitig befriedigt werden, dass sie sich nicht gegenseitig hemmen oder vereiteln. Wer die Bindung zu wichtigen Bezugspersonen zum Beispiel nur bekommt, während er erniedrigt wird – etwa weil die Bezugsperson mit Liebesentzug droht oder sogar Gewalt anwendet –, dessen Selbstwertgefühl wird verletzt, und er hat auch keine Kontrolle über die Situation. Seelisch gesunde und glückliche Menschen unterscheiden sich von anderen nicht nur dadurch, dass sie in ihren Grundbedürfnissen weniger verletzt wurden, sie zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie ihre Bedürfnisse in Übereinstimmung miteinander befriedigen können, also in konsistenter Weise.

Kinder sind darauf angewiesen, dass ihre Eltern für die Befriedigung ihrer Grundbedürfnisse sorgen. Sie können das noch nicht allein. Wiederholte Verletzungen der Grundbedürfnisse verursachen seelisches Leid und erhebliche Schwierigkeiten zunächst im Verhalten des Kindes, dann aber auch in seinem gesamten psychischen System.

Selbstwerterhöhung


Das erste Grundbedürfnis des Kindes lautet Selbstwerterhöhung. Selbstwerterhöhung heißt: Ich will Erfolgserlebnisse haben, ich will stolz auf mich sein können. Erfolgserlebnisse sind elementar wichtig, hier und heute, und zugleich eine Investition in die Zukunft. Gerade weil die meisten Eltern ihrem Kind ja einen Weg in eine erfolgreiche Zukunft bahnen möchten, ist die Selbstwerterhöhung jetzt und hier unerlässlich.

Es ist das vielleicht wichtigste menschliche Bestreben, sich selber als »gut« zu empfinden, oft sogar als besser, als man tatsächlich ist. Das Streben nach Erhöhung des Selbstwertgefühls kollidiert dann aber oftmals brutal mit der Realität.

Woher kommt ein schlechtes Selbstwertgefühl?

Warum haben eigentlich so viele Menschen ein schlechtes Selbstwertgefühl? Warum werten sie sich sehr oft auch noch selber ab? Warum wählen sie von sich aus bevorzugt Interaktionspartner, die schlecht über sie denken? Warum ziehen sie sich aus Beziehungen, in denen sie der andere positiv bewertet, sogar zurück?

Der Grundstein dafür wird sehr früh gelegt. Welchen Reim macht sich ein Kind darauf, wenn die Beziehung zu seiner ersten wichtigen Bezugsperson brüchig ist, wenn seine Bedürfnisse von dieser Bindungsperson nicht oder nur unzureichend befriedigt werden? In der Denkwelt eines Kindes gibt es zwei Möglichkeiten: »Ich bin gut, und Mutter ist schlecht« oder »Ich bin schlecht, und Mutter ist gut«.

Es ist die Wahl zwischen Pest und Cholera. Für ein kleines Kind, das ganz von seiner Mutter abhängig ist, ist die erste Möglichkeit die weitaus schlimmere. »Ich bin gut, und Mutter ist schlecht.« Das Kind wäre seiner schlechten Mutter hilflos ausgeliefert und ohne Hoffnung, dass es selbst etwas zur Besserung der Situation tun kann. Die dazu passenden Gefühle wären ständige Enttäuschung, Angst oder Wut auf die Mutter und Hoffnungslosigkeit.

Die zweite Möglichkeit erscheint da vergleichsweise besser. »Mutter ist gut, und ich bin schlecht.« Das Kind führt das Verhalten der Mutter auf sein eigenes schlechtes Verhalten zurück. Es gelangt also zu der inneren Überzeugung, dass es selbst nicht wert ist, besser behandelt zu werden. Das ist zwar nicht mit angenehmen Gefühlen verbunden, aber doch mit der Hoffnung, dass es vielleicht selbst noch etwas ändern könnte und nicht hilflos ausgeliefert ist. So bleibt im Kind ein gewisses Gefühl der Kontrolle. Ein kleines Kind, dessen Bindungsperson seine Bedürfnisse nicht befriedigt, wird also dazu neigen, sich selbst als Grund dafür wahrzunehmen und sich schlecht und wertlos zu fühlen. Damit beginnt ein fataler Kreislauf.

Warum bist du nicht so toll wie andere Kinder?

Ein unsicher-vermeidendes Kind ist in vielerlei Hinsicht keine Freude für seine Mutter. Die Mutter erkennt womöglich nicht, dass das Verhalten des Kindes an ihrer mangelnden Verfügbarkeit und Feinfühligkeit liegt. Daher sucht sie die Gründe beim Kind. Sie sendet vielleicht Botschaften wie »Warum bist du nicht so wie andere Kinder?«. Sie hat sich ein Bildnis von ihrem Kind gemacht, und es gefällt ihr nicht, dass es dieses Bildnis nicht erfüllt. Sie ist enttäuscht und kritisiert ihr Kind. Möglicherweise schimpft sie viel. So verfestigt sich im Kind mit der Zeit ein negatives Selbstbild. Das im Menschen verwurzelte Streben nach Selbstwerterhöhung verkehrt sich also ins genaue Gegenteil.

Kinder brauchen zur Selbstwerterhöhung ihre Eltern. Sie brauchen Wohlwollen, Anerkennung, Wertschätzung. Das Gegenteil von Abwertung. Hier halten wir noch einmal ein ganz großes Schild hoch: Bitte nicht entwerten! Nie! Niemals! Unterstützen Sie die Selbstwerterhöhung Ihres Kindes. Verankern Sie die Erfüllung dieses Grundbedürfnisses im Fundament Ihres Hauses des Familienglücks.

Zum besseren Verständnis spitzen wir es hier mit zwei Extrembeispielen noch ein wenig zu. Stellen Sie sich vor, die Mutter eines Kindes ist Alkoholikerin. Durch ihre Suchterkrankung ist sie viel mit sich selbst beschäftigt, oft hat sie in ihrer Trunkenheit keine Kontrolle über ihr Verhalten und schon gar nicht über das, was sie gegenüber dem Kind äußert. So kommt es zu vielen Situationen fehlender Wertschätzung. Da dies häufig nicht nur zu Hause, sondern auch in der Öffentlichkeit vor anderen Leuten passiert, möchte das Kind mitunter vor Scham im Boden versinken.

Meist denken Kinder auch, sie sind der Grund, warum die Mutter trinkt. Sie bekommen immer größere Schuldgefühle. »Weil ich nicht lieb war, trinkt die Mama wieder.« Die Suchterkrankung der Mutter führt insgesamt zu einer Vernachlässigung des Kindes. Und das wiederum ist eine globale Verletzung des Bedürfnisses nach Selbstwerterhöhung.

Ein weiteres Extrembeispiel sind schwerwiegende Ereignisse wie die Amokläufe von Erfurt, Winnenden oder München. Amokläufer handeln oft aus einer tiefen Kränkung des Selbstwertgefühls heraus. Manchmal sind sie Außenseiter, Sonderlinge, die im Klassenverband oder generell unter Gleichaltrigen keine oder nur bedingt Wertschätzung erfahren. Sie haben das Gefühl, immer der »Blöde« zu sein, und so haben sie im Laufe der Zeit immer mehr »Rechnungen« offen – mit Einzelnen in der Klasse, mit der ganzen Gleichaltrigengruppe und vielleicht mit der ganzen Institution »Schule«. Manchmal fühlt sich der Täter überflüssig oder er fühlt sich hintergangen. Er sieht sich als Verlierer in seinem kompletten sozialen Bezugssystem. So entsteht eine Idee der Rache, die dem Täter nicht mehr absurd und überzogen, sondern als gerecht erscheint.

Kinderseelen haben keine Schutzschicht

Es handelt sich, wie gesagt, um Extremsituationen. Im »normalen« Familienalltag ist eine Verletzung des Selbstwertgefühls aber auch schnell geschehen. Da reicht hier und da eine unbedachte Bemerkung. Das Kind kommt von der Schule nach Hause und präsentiert dem Papa stolz eine Zwei in Mathe. Der Papa sagt: »Toll!«, und fragt dann gleich: »Und wer hat ’ne Eins geschrieben?« Schon hier beginnt die Kränkung des Selbstwertgefühls. Kinderseelen haben keine Schutzschicht. Sie sind wie ein unbeschriebenes weißes Blatt, wie ein leerer CD-Rohling, auf dem sich alles einbrennt. Egal was auf sie einstürmt, es setzt sich fest.

Kontrolle


Das zweite Grundbedürfnis ist das Bedürfnis nach Kontrolle. Das Kind möchte selbst Einfluss auf sein Leben haben, sein Leben auf die Reihe kriegen. Dazu gehört auch, nicht alles abgenommen zu bekommen.

Wenn uns Dinge entgleiten und wir nicht mehr steuern können, wo es langgeht, sind wir zutiefst verunsichert. Je nachdem welche Erfahrungen wir damit vor allem in der frühen Kindheit machen, entwickeln wir bestimmte Grundüberzeugungen zu folgenden Fragen: Inwieweit macht Anstrengung im Leben einen Sinn? Kann ich einschätzen, was auf mich zukommt, und kann ich die Kontrolle darüber behalten? Lohnt es sich, mich einzusetzen und zu engagieren? Es geht um die Fähigkeit, Ereignisse und Zustände zu erklären, vorherzusagen und zu beeinflussen.

Je stärker ein Mensch überzeugt ist, dass er die Kontrolle über die Dinge bewahrt, desto größer ist sein Wohlbefinden. Das führt zu größerer Lebenszufriedenheit und zu einer höheren Resilienz. Dies bedeutet mit anderen Worten, dass wir mit Stress besser umgehen können. Und wir haben größeres Vertrauen, dass wir Herausforderungen bewältigen können.

Beim Kontrollbedürfnis geht es nicht nur darum, in der aktuellen Situation alles im Griff zu haben, sondern auch darum, sich vorbereitend für die Zukunft einen möglichst großen Handlungsspielraum zu schaffen. Wer das Bedürfnis hat, viel Geld zu sparen, hat offensichtlich ein hohes Kontrollbedürfnis. Mit dem Geld im Rücken sichert man sich einen Handlungsspielraum »für alle Fälle«.

Wie ein Mensch mit Geld umgeht, sagt viel darüber aus, wie gut seine Grundbedürfnisse erfüllt sind und welche ihm besonders wichtig sind. Die Genussorientierten geben ihr Geld für kulinarische Köstlichkeiten,...

Erscheint lt. Verlag 31.3.2017
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie
Schlagworte Anerkennung • Beziehungen verbessern • Coaching • Coaching Bücher • coaching für eltern • Elternerziehung • Eltern Kind Beziehung • Eltern-Kind-Beziehung • Elternratgeber • Eltern und Kind • Erfüllte Eltern-Kind-Beziehung • Erziehung • erziehung ohne schimpfen • Erziehungsprobleme • Erziehungsratgeber • Familiencoach • Familienkonflikte lösen • familienkonzept • Familienprobleme • Familienpsychologie • Familientherapie • gesunder Umgang mit Kindern • glücklich daheim • glücklich zu Hause • Gut zusammen leben • harmonisches Familienleben • Jens Corssen • Jugendpsychologie • Kinder erziehen • Kindererziehung Psychologie • Kindererziehung Ratgeber • Kinderpsychologie • Konflikte lösen • Krisen bewältigen • Lebenskrisen bewältigen • Lösungen für Eltern • miteinander auskommen • Moderne Erziehung • Pubertät • Ratgeber Eltern • Ratgeber Familie • Ratgeber für Eltern • Ratgeber Kinder • ratgeber kindererziehung • ratgeber kommunikation • respektvoller Umgang miteinander • Schulprobleme • Wertschätzung
ISBN-10 3-426-43855-0 / 3426438550
ISBN-13 978-3-426-43855-8 / 9783426438558
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