Die ‚engagierte Literatur‘ und die Religion

Politische Autorschaft im literarischen Feld zwischen 1945 und 1990

(Autor)

Buch | Hardcover
XI, 649 Seiten
2017
De Gruyter (Verlag)
978-3-11-052160-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die ‚engagierte Literatur‘ und die Religion - Christian Sieg
154,95 inkl. MwSt
Die Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur (STSL) veröffentlichen seit 1975 herausragende literatur-, geschichts- und kulturwissenschaftliche Arbeiten zur vornehmlich deutschen Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Schwerpunkt der literaturgeschichtlichen und theoretischen Abhandlungen sowie der Quellen- und Materialienbände ist das Verhältnis von literarischem Text und gesellschaftlich-historischem Kontext. Als maßgebliche Publikationsreihe einer seit den 1960er Jahren einflussreichen Sozialgeschichte der Literatur prägt STSL zugleich die literaturwissenschaftliche Diskussion über mögliche Austauschbeziehungen zwischen Literatur-, Geschichts- und Sozialwissenschaften.
Wie kann das Politische der ‚engagierten Literatur‘ der Nachkriegszeit gefasst werden? Weder der Verweis auf den Begriff ‚Engagement‘ noch die Auflistung der Diskurse, in denen sich die Nachkriegsliteratur politisch positioniert hat, beantwortet diese Frage. Die vorliegende Studie entwickelt auf der Grundlage von Pierre Bourdieus Feldtheorie einen literatursoziologischen Autorschaftsbegriff und zeigt auf, wie die Inszenierung von Autorschaft der Literatur eine politische Funktion zuschreibt. Für die Legitimation ihrer Literatur greifen ‚engagierte‘ Autorinnen und Autoren in ihren literarischen Texten auf gesellschaftlich anerkannte Kulturmuster zurück. Von der Kirchenkritik der 1950er- bis zur apokalyptischen Rhetorik der 1980er-Jahre beziehen sie sich in diesem Sinne insbesondere auf religiöse Motive, Narrative und Diskurse. Erst die Analyse der von der literaturwissenschaftlichen Forschung bislang lediglich am Rande thematisierten Funktion der Religion für politische Autorschaft erlaubt es, den politischen Gehalt der Nachkriegsliteratur ganz zu erschließen.

Christian Sieg, Westfälische Wilhelms-Universität Münster.

"Die Studie bietet sowohl aus literaturgeschichtlicher Perspektive als auch in literaturtheoretischer Hinsicht viel Neues. Sie erfüllt als eines der wenigen Bücher der letzten Jahre das lange schon formulierte Desiderat eines umfassenden historisch-systematischen Vergleichs von Autorschaftsmodellen. Damit wird zugleich eine Typologie entworfen, die durch ihre Vielfalt und theoretische Avanciertheit überzeugt und damit auch über den Zusammenhang von Engagement und Religion hinaus für die Literaturgeschichtsschreibung Bestand haben wird."
Jeanine Tuschling-Langewand in: Informationsmittel (IFB) : digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft [#5825] http://informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=9066

"Christian Sieg zeigt gekonnt die Beziehungen politischer Autorschaft zur Religion und nebenbei die Überlegenheit von Pierre Bourdieus Literatursoziologie"
Markus Joch in: literaturkritik.de, 09.04.2018, https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=24357

"Die Studie erweitert bisherige Debatten zum Verhältnis von Politik und Literatur, die sich vor allem den darin behandelten zeitgenössischen Diskursen annehmen, um eine produktive und methodisch anschlussfähige Perspektive."
Anna Hampel in: Germanistik 59/1-2 (2018), 370-371

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur ; 146
Zusatzinfo 1 col. ill.
Verlagsort Berlin/Boston
Sprache deutsch
Maße 155 x 230 mm
Gewicht 1072 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte authorship • Autorschaft • Commited Literature • engagierte Literatur • Günter Grass • Pierre Bourdieu
ISBN-10 3-11-052160-1 / 3110521601
ISBN-13 978-3-11-052160-3 / 9783110521603
Zustand Neuware
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