Shakya-mchog-ldan, Mahapandita des Klosters gSer-mdog-can

Leben und Werk nach den tibetischen Quellen

(Autor)

Buch | Hardcover
464 Seiten
2015
Reichert, L (Verlag)
978-3-95490-092-3 (ISBN)
128,00 inkl. MwSt
gSer-mdog Pan-chen Shakya-mchog-ldan (1428-1507) gilt westlichen Tibetologen als eine der herausragenden Gelehrtenpersönlichkeiten der tibetischen Sa-skya-Tradition. Das Interesse der Forschung richtete sich bis dato vor allem auf das scholastische Werk dieses Meisters. Wenig Beachtung fand hingegen die Biographie Shakya-mchog-ldans. Im Mittelpunkt des Buches steht daher die Erschließung der maßgeblichen biographischen Quellen, vor allem der sogenannten „Detaillierten Untersuchung der Biographie des Mahapandita Shakya-mchog-ldan“ des Jo-nang rJe-btsun Kun-dga’-grol-mchog (1507-1566). Dieses Werk – um die Mitte des 16. Jahrhunderts verfasst – ist für die Forschung von besonderem Interesse, da es sich aus einer Vielzahl mündlicher und schriftlicher Quellen speist, die noch auf direkte Schüler Shakya-mchog-ldans zurückgehen.
Shakya-mchog-ldan (1428-1507), der „Mahapandita des Klosters gSer-mdog-can“ (gser mdog pan chen), gilt westlichen Tibetologen als eine der herausragenden Gelehrtenpersönlichkeiten der tibetischen Sa-skya-Tradition. Seine Bedeutung für die Forschung gründete sich bisher vor allem auf sein umfangreiches scholastisches Werk, das Einblick in einige der zentralen Diskussionen und Debatten gewährt, welche im 15. Jahrhundert in der tibetischen Gelehrtenwelt geführt wurden. Shakya-mchog-ldan, dessen stupende Gelehrsamkeit sämtliche Bereiche des traditionellen buddhistischen Wissens umfasste, spielte in diesen Auseinandersetzungen oft eine prominente Rolle, so dass ein nicht unbeträchtlicher Teil seines Werkes als ein wichtiges Quellenkorpus für die Erforschung einer Periode der tibetischen Geistes- und Kulturgeschichte anzusehen ist, die gemeinhin als die Hochphase der einheimischen Scholastik gilt.Weniger Beachtung hingegen schenkte man in der Tibetologie der reichhaltigen biographischen Überlieferung, die sich zu Shakya-mchog-ldan erhalten hat. Hauptquelle hierfür ist ein rnam thar, welches der Jo-nang-Meister Kun-dga’-grol-mchog (1507-1566) um die Mitte des 16. Jahrhunderts verfasste und für das er eine Vielzahl mündlicher und schriftlicher Zeugnisse verwendete, die noch auf direkte Schüler Shakya-mchog-ldans zurückgingen. Aus diesem Werk tritt uns ein Bild von Shakya-mchog-ldan entgegen, das nicht nur seine scholastischen Aktivitäten nachzeichnet, sondern ihn auch als tantrischen Meister, strikten Befolger des Vinaya, Präzeptor adliger Gabenherren und nicht zuletzt als Lehrer und Abt der ihm unterstellten monastischen Institutionen zeigt. Die Erschließung von Kun-dga’-grol-mchogs rnam thar, der sogenannten „Detaillierten Untersuchung der Biographie des Mahapandita Shakya-mchog-ldan“, und der darin bewahrten biographischen Überlieferung steht – in Form einer kommentierten Teilübersetzung – im Mittelpunkt dieses Buches. Der biographische Hauptteil wird ergänzt durch fünf Anhänge: Anhang A enthält die tibetischen Textpassagen aus einer weiteren, erst seit Kurzem wieder zugänglichen Biographie Shakya-mchog-ldans, die – als Ergänzung zur „Detaillierten Untersuchung“ – auszugsweise übersetzt wurden. Anhang B gibt das sogenannte „Loblied der vierzig edlen Tugendfreunde“ wieder, einer Auflistung der Lehrer Shakya-mchog-ldans. Anhang C legt biographische Abrisse zweier wichtiger Lehrer Shakya-mchog-ldans vor, nämlich Don-yod-dpal (1398-1483/84) und sPyang-lung-pa gZhon-nu-blo-gros (1372-1475), über die bis dato wenig in der westlichen Sekundärliteratur zu finden war. Anhang D fasst die Entstehungsgeschichte der beiden tibetischen Kompilationen der Werke Shakya-mchog-ldans zusammen, die zu Beginn 16. bzw. des 17. Jahrhunderts in Tibet erstellt wurden, und listet die darin enthaltenen Werktitel auf. In Anhang E sind schließlich die datierten Schreiber- sowie die datierten und undatierten Druckkolophone aus Shakya-mchog-ldans Gesammelten Werken aufgeführt, die im Hauptteil des Buches systematisch herangezogen wurden.

Volker Caumanns, 1970 geboren, studierte Tibetologie, klassische Indologie und Buddhismus-Studien in Bochum, Hamburg und München. 2012 promovierte er sich an der Universität München mit einer tibetologischen Arbeit zur Biographie des gSer-mdog Pan-chen Shakya-mchog-ldan (1428-1507), eines bedeutenden Gelehrten und Meisters der tibetischen Sa-skya-Tradition. Zur Zeit forscht Volker Caumanns als Stipendiat des Lumbini International Research Institutes (Nepal) über die Geschichte des tibetischen Fürstentums rGya-ma und der dort ansässigen adligen dGyer lHa-snang-Familie. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die Geschichte und Kulturgeschichte Tibets (v.a. die Phase vom ausgehenden 14. bis zur ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts), Geschichte und Doktrin der Sa-skya-Tradition sowie die tibetischsprachige narrative Literatur.

Erscheint lt. Verlag 30.6.2015
Reihe/Serie Contributions to Tibetan Studies ; 11
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Maße 170 x 240 mm
Gewicht 908 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Buddhismus
Schlagworte Buddhismus • Religion • Tibet • Tibet;Religion;Buddhismus;
ISBN-10 3-95490-092-0 / 3954900920
ISBN-13 978-3-95490-092-3 / 9783954900923
Zustand Neuware
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