Jüdisch-christliche Liebesbeziehungen im Werk Leopold Komperts
Zu einem Zentralmotiv des böhmisch-jüdischen Schriftstellers (1822-1886)
Seiten
2015
De Gruyter Oldenbourg (Verlag)
978-3-11-043801-7 (ISBN)
De Gruyter Oldenbourg (Verlag)
978-3-11-043801-7 (ISBN)
Die 1992 gegründete Buchreihe ist interdisziplinär ausgerichtet; sie umfasst wissenschaftliche Monographien, Aufsatzsammlungen und kommentierte Quelleneditionen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Der Begriff deutsch-jüdische Literatur bzw. Kultur verweist auf Werke jüdischer Autoren in deutscher Sprache, insoweit jüdische Aspekte erkennbar sind. Aber auch das häufig vom Antisemitismus geprägte Judenbild nichtjüdischer Autoren wird zu einem Faktor der literarisch vermittelten deutsch-jüdischen Beziehungsgeschichte. Der Erforschung des gesamten Problemfelds bietet die Reihe ein angemessenes Forum.
Die Erzählungen Komperts schildern atmosphärisch dicht das jüdische Leben in der böhmischen „Gasse“. Sie sind von einer interkulturellen – sprachlichen, bildungsbezogenen, räumlichen und sozialen – Problematik der Liebesbeziehungen bestimmt. Im Roman „Zwischen Ruinen“ (1875) glückt trotz psychologischer Hindernisse eine religionsübergreifende Eheverbindung, ermöglicht durch die neu eingeführte Ziviltrauung. Das steht exemplarisch für die von Kompert erhoffte Akkulturation an die christliche Mehrheitsgesellschaft bei gleichzeitiger Wahrung der jüdischen Identität. Voraussetzung dafür ist eine Religiosität, die am Wesentlichen festhält, aber flexibel auf die Erfordernisse der neuen Zeit reagiert. Allerdings ist Kompert nicht der Anwalt einer vollständigen Assimilation der Juden. Er plädiert für eine Gesellschaft, in der Majorität und Minorität, verschiedene Religionen und unterschiedliche kulturelle Traditionen nicht nur konfliktfrei Platz haben, sondern sich gegenseitig bereichern.
Die Erzählungen Komperts schildern atmosphärisch dicht das jüdische Leben in der böhmischen „Gasse“. Sie sind von einer interkulturellen – sprachlichen, bildungsbezogenen, räumlichen und sozialen – Problematik der Liebesbeziehungen bestimmt. Im Roman „Zwischen Ruinen“ (1875) glückt trotz psychologischer Hindernisse eine religionsübergreifende Eheverbindung, ermöglicht durch die neu eingeführte Ziviltrauung. Das steht exemplarisch für die von Kompert erhoffte Akkulturation an die christliche Mehrheitsgesellschaft bei gleichzeitiger Wahrung der jüdischen Identität. Voraussetzung dafür ist eine Religiosität, die am Wesentlichen festhält, aber flexibel auf die Erfordernisse der neuen Zeit reagiert. Allerdings ist Kompert nicht der Anwalt einer vollständigen Assimilation der Juden. Er plädiert für eine Gesellschaft, in der Majorität und Minorität, verschiedene Religionen und unterschiedliche kulturelle Traditionen nicht nur konfliktfrei Platz haben, sondern sich gegenseitig bereichern.
Ingrid Steiger-Schumann, Zürich, Schweiz.
Erscheint lt. Verlag | 25.9.2015 |
---|---|
Reihe/Serie | Conditio Judaica ; 89 |
Verlagsort | Basel/Berlin/Boston |
Sprache | deutsch |
Maße | 155 x 230 mm |
Gewicht | 667 g |
Themenwelt | Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Kulturgeschichte |
Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie ► Judentum | |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturwissenschaft | |
Schlagworte | assimilation • Christian-Jewish relations • Christlich-jüdische Beziehungen • Ghettoliteratur • Ghetto literature • Ghetto literature; Jewish emancipation; assimilation; Christian-Jewish relations; Jews in Bohemia • Interkulturelle Ehe/Partnerschaft (Motiv ) • Jewish emancipation • Jews in Bohemia • Juden in Böhmen • Judentum, Literatur • Jüdische Emanzipation • Kompert, Leopold |
ISBN-10 | 3-11-043801-1 / 3110438011 |
ISBN-13 | 978-3-11-043801-7 / 9783110438017 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Mehr entdecken
aus dem Bereich
aus dem Bereich
der stille Abschied vom bäuerlichen Leben in Deutschland
Buch | Hardcover (2023)
C.H.Beck (Verlag)
23,00 €
eine Geschichte der Welt in 99 Obsessionen
Buch | Hardcover (2023)
Klett-Cotta (Verlag)
22,00 €