Was der Mensch essen darf (eBook)

Ökonomischer Zwang, ökologisches Gewissen und globale Konflikte
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2014 | 2015
XIV, 405 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (Verlag)
978-3-658-01465-0 (ISBN)

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Was der Mensch essen darf -
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Die Fragen, was der Mensch (nicht) essen und wie er Lebensmittel (nicht) produzieren darf, werden angesichts der globalen Auswirkungen unseres Handelns immer wichtiger. Doch trotz einer unüberschaubaren Menge an Empfehlungen und Richtlinien klafft meist eine große Lücke zwischen den Idealvorstellungen und der Realität - also zwischen einer nicht nur gesunden, sondern auch ethisch verantwortungsvollen Ernährung und dem Alltag, in dem ökonomische Zwänge, ökologische Ziele und kulinarische Verlockungen oft nur schwer zu vereinbaren sind.

Der Sammelband befasst sich mit Aspekten von Moral, Ethik und Nachhaltigkeit in der Ernährung des 21. Jahrhunderts. Im Fokus steht das Huhn, das als globalster Lieferant fettarmen Fleisches für den weltweiten Wandel von Nahrungsproduktion und Esskultur beispielhaft ist. Neben Natur-, Sozial- und Kulturwissenschaftlern kommen Journalisten und NGO-Vertreter zu Wort. So eröffnet dieser Band neue Forschungsperspektiven einer Ernährungsethik und stellt Handlungsorientierungen für die beteiligten Akteure zur Diskussion.



Prof. Dr. Gunther Hirschfelder, Prof. Dr. Angelika Ploeger, Prof. Dr. Jana Rückert-John und Dr. Gesa Schönberger als Vorstände des Internationalen Arbeitskreises für Kulturforschung des Essens

Prof. Dr. Gunther Hirschfelder, Prof. Dr. Angelika Ploeger, Prof. Dr. Jana Rückert-John und Dr. Gesa Schönberger als Vorstände des Internationalen Arbeitskreises für Kulturforschung des Essens

Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 8
Mitarbeiterverzeichnis 11
Kapitel 1 13
„Was der Mensch essen darf“ – Thematische Hinführung 13
Ernährungsethik im Wandel der Zeitundefined 14
Zur Notwendigkeit von Ernährungsethikundefined 18
Hintergrund und Fragestellungen angewandter Ernährungsethikundefined 20
Aufbau und Motive des Sammelbandesundefined 22
Literatur 26
Teil I 29
Zur Theorie einer ethischen Ernährung 29
Kapitel 2 30
Ernährung und Wissen: Theoretische Annäherungen an eine Ethik des Essens und Trinkens 30
Von Eiern und Hühnern: eine essayistische Spurensuche 30
Zur Kulturforschung des Essens 31
Aspekte der Wissensgesellschaft 34
Ernährung und Wissen 36
Antworten finden? Richtig fragen! 39
Literatur 40
Kapitel 3 45
„Vorsicht! Kann Spuren von Moral enthalten!“ – Begleiterscheinungen und Komplikationen moralisch infizierter Ernährungskommunikation 45
Moralische Kommunikation 46
Moralische Moral 46
Skepsis gegenüber Moral 49
Eine limitierende Ethik 52
Ethik als Reflexionstheorie der Moral 52
Die Funktion der Ethik in der Ernährungskommunikation 54
Ernährungskommunikation jenseits von gut und böse 55
Literatur 56
Kapitel 4 58
Darf es Fleisch sein? 58
Warum Vegetarismus als Antwort auf die „Fleischfrage“ nicht ausreicht 59
Gründe für eine Reduktion des Fleischkonsums über den Tierschutz hinaus 61
Die Pflanzenethik als Schwachstelle des Vegetarismus 62
Rationierung der „Fleischrechte“ 65
Ethischer Fleischkonsum im gastrosophischen Hedonismus 66
Retortenfleisch und Fleischersatz? 66
Ingredienzien einer ethisch-hedonistischen Esskultur 68
Literatur 68
Kapitel 5 71
Die kulturellen Schranken des Gewissens - Fleischkonsum zwischen Tradition, Lebensstil und Ernähru 71
Fleischkonsum als kulturale Tatsache 73
Fleischkonsum und Tradition 74
Ernährung als Statuskonsum 75
Zwischen Gemeinschaft und Individuum - Fleisch, Ernährung und Lebensstil 78
Fleisch als Erlebnis und Versprechen: Die Rolle der Medien 81
Ergebnisse: Kognitiv oder kulturell? 83
Literatur 85
Teil II 88
Ernährungsethische Fragestellungen aus unterschiedlichen Perspektiven 88
Kapitel 6 89
Welche Moral hätten Sie denn gerne? - Essen im Konflikt zwischen unterschiedlichen Anforderungen a 89
Lebensführung und Ethik 90
Widersprüchliche Anforderungen an Aufgaben und Funktionen der Haushalte 92
Eigene Rationalität und Ökonomie 94
Wissen wollen und können - Handeln wollen und können 95
Schulische Ernährungsbildung 96
Öffentliche Ernährungsbildung 97
Ernährung im Alltag 98
Welchen und wessen Interessen ist zu folgen? 99
Individuelle Verantwortung für gesellschaftliche Prozesse? 100
Welche Normen und für wen? 101
Wissen, Gewissen und Lebensqualität - ein abschließendes Plädoyer 103
Literatur 104
Kapitel 7 107
Wer soll das bezahlen? – Künftige Ernährung unter dem Anpassungsdruck globaler Rohstoffmärkte 107
Neue Dimension der Relevanz von Rohstoffen 108
Der Ressourcen-Nexus 110
Das Prinzip Verantwortung in der Rohstoffnutzung 112
Mögliche Eckpunkte künftiger Nutzungspfade 115
Literatur 116
Kapitel 8 120
Advocacy: Für wen sind wir Ernährungsexperten da? – Eine Problematisierung 120
Ein Beispiel 121
Für wen arbeitet Frau E., wenn sie mit Frau A. spricht? 122
Welche Konsequenzen zieht Frau A.? 124
Können die Richtlinien von WHO und DGE Frau E. helfen? 125
Orientierung an der Psychologie? 126
Gesetz – Norm – Anerkennung 127
Zusammenfassung 131
Literatur 132
Kapitel 9 134
Tiergerecht und fair? – Tierethik und Tierschutzpolitik heute 134
Tiere nützen, Tiere schützen? 134
Welfarism contra Abolitionismus 135
Tierschutzgesetzgebung – gestern und heute 139
Tiergerecht und fair? 143
Literatur 147
Kapitel 10 149
Was wir essen dürfen oder: Wie molekular ist Ethik? 149
Was dürfen wir noch essen? 149
Töten – aber nicht essen 150
Die Ängste der Verbraucher 151
Wissen ist Macht, Kultur und Genuss 153
Im konkreten Fall: Das Huhn 155
Minderwertige Fleischabfälle existieren nicht – ein Plädoyer für die Gesamtverwertung des Tieres 157
Literatur 158
Teil III 160
Das Huhn im Fokus 160
Kapitel 11 161
Ökobilanzen als Entscheidungshilfe für umweltbewusste Ernährung? – Umweltwirkungen von Hühnerfleisch 161
Ökobilanzstudien in Zeiten ökologischer Herausforderungen 161
Einführung in die Methodik der Ökobilanz 162
Ökobilanz von Hühnerfleisch 164
Untersuchungsrahmen und Datengrundlagen 164
Beispielhafte Ergebnisse 165
Kritische Diskussion der Ökobilanzmethodik 169
Welche Erkenntnisse liefert eine Ökobilanz und was wird (noch) nicht betrachtet? 170
Wie belastbar sind Ökobilanzergebnisse? 170
Eignung der Ökobilanzmethode als Entscheidungshilfe 171
Entscheidungshilfe für Unternehmen 171
Entscheidungshilfe für Politiker 171
Entscheidungshilfe für Verbraucher 172
Potenzial der Ökobilanzmethode 173
Literatur 173
Kapitel 12 175
Handlanger der Industrie oder berufener Schützer des Tieres? – Der Tierarzt und seine Rolle in der Geflügelproduktion 175
Wandel des Berufsbildes Tierarzt 176
Die Entwicklung der deutschen Geflügelwirtschaft 178
Der Tierarzt im Zielkonflikt zwischen Tierwohl und Wirtschaftlichkeit 181
Erste kritische Stimmen und langsames Umdenken 185
Zukünftiges Wahrnehmen ethischer Verantwortung 188
Literatur 190
Kapitel 13 195
Wenn der Garten zum Hof wird – Hühnerhaltung in der Stadt 195
Prolog – Agrarlust und Krise 195
Ein Winternachmittag in der Holzhütte 200
Kompost gegen den Weltuntergang – Hühner als Teil des Stoffkreislaufs 203
„Einfach nur niedlich!“ – Federvieh und Stadtentwicklung 205
Selber machen, selbst gestalten 208
Literatur 210
Kapitel 14 212
Voll Huhn, voll teilstückig – Strategien und Praktiken am Schnittpunkt Food- und Packaging-Design 212
Essen und Design – Versuch einer kurzen Einführung 212
Essen wird gestaltet 213
Verpackung als mobiles Distributionsmittel 214
Müll als Resultat 215
Inhalt als Varianz: Design und Verpackung 217
Das Rohe 217
Das Vorgegarte 219
Die geformte Fleischmasse 219
Fleisch-Mixprodukte 219
Fleisch-Aromen 221
Ist am Ende alles Huhn? 222
„Fleischmassen“-Produktion ohne Tiere? 223
Verschleierung des tierischen Ursprungs von Fleischprodukten 223
Vegane Produkte – weg vom Fleischersatz 224
Entwicklung einer fleischfreien Kochkultur 225
Ein fleisch- und müllfreies Lösungsszenario 226
Literatur 228
Teil IV 230
Vom gesellschaftlichen Umgang mit dem Fleischkonsum 230
Kapitel 15 231
Warum Kinder keine Tierschlachtung sehen dürfen – Kindheits- und zivilisationstheoretische Anmerkungen 231
Öffentliche Erregung und schweigsame Pädagogik 233
Argumentationsfiguren des Skandals 234
Das Tabu um die Tiertötung 236
Verbotene Liebe zum Fleischtier 237
Die Idee des vulnerablen Kindes und der „guten Kindheit“ 239
Die Idee von der guten kindlichen Lernumgebung 240
Die „barbarische“ und die „gute“ Schlachtung 242
Offene Herausforderungen einer fleischessenden Gesellschaft 243
Literatur 244
Kapitel 16 246
Ethik als „Sisyphosarbeit“ – Zur Kontextualisierung des Tierleids im Mediendiskurs über Geflügelfleisch 246
Wie Medien über Geflügelfleisch berichten 248
Bezeichnung der Diskursbeteiligten 250
Ethische Figuren der Begründung und Rechtfertigung 251
Metaphorische Rahmung ethischer Alternativen: Nulllösung, Utopie, Sisyphos 255
Fazit 257
Literatur 258
Kapitel 17 260
Soziale Netzwerke und das Problem mit der Ethik 260
Der Fall Wiesenhof am Beispiel einer Facebook-Protestgruppe 262
Ein Facebook-Thread und seine Dialektik 264
VSN und die Ethik 266
„Kleine-Welt“-Hypothese 267
Vergleichbare Fälle: kein Protest 267
Fazit 268
Literatur 269
Kapitel 18 271
„We legalized Müsli“ – Die Formierung, Institutionalisierung und Legitimierung der Bio-Branche in Deutschland 271
Der Geist des Kapitalismus 272
„Apocalypse Cow“ 273
Die Grenzen des Wachstums 274
Die Reintegration des Körpers 276
Wege des Wissens 277
Vom Idealismus zum Geldverdienen 279
„We legalized Müsli“ 280
Die Dialektik der Moderne 281
„Klasse statt Masse“ – Bio als symbolische Botschaft 282
„Wir machen Bio aus Liebe. Seit 1974“ 284
Literatur 285
Kapitel 19 289
Fleischkonsum zwischen Ethnizität und Ethik – Das Beispiel Istanbul 289
Istanbul im Spannungsfeld zwischen Ethnizität und Ethik 290
Von der Multikulturalität zum homogenen Nationalstaat. Die ethnische Transformation Istanbuls 291
??kembe, Pastirma, Kokoreç oder Döner? Fleischkonsum im Spiegel deutscher Reiseführer 293
Fleischkonsum zwischen ethischen Normen, ethnischen Traditionen und modernem Lebensstil 298
Globale Prozesse, regionale Aushandlungen 301
Literatur 302
Teil V 304
Von der Theorie zur Praxis 304
Kapitel 20 305
Mein Versuch, ethisch korrekt zu essen 305
Kapitel 21 310
Tiere essen? – Ethische Konfliktlinien zur modernen landwirtschaftlichen Nutztierhaltung 310
Ethische Anforderungen an den Fleischkonsum 311
Ethik der Mitgeschöpflichkeit 311
Ethik der Selbstbegrenzung 312
Sozialethik internationaler Verteilungs- und Beteiligungsgerechtigkeit 314
Ethik der Schöpfungsverantwortung 316
Tierethik einzelner Haltungsformen 317
Landwirtschaftliche Berufsethik 319
Verbraucherethische Orientierung 320
Gesellschaftliche Folgen tierethischer Konfliktlinien 320
Folgen für den Verbraucher 321
Folgen für die Fleischwirtschaft 321
Folgen für die Landwirtschaft 322
Folgen für die Politik 323
Folgen für die öffentliche Meinung 324
Literatur 324
Kapitel 22 327
Das globale Huhn und seine Folgen 327
Folgen der Geflügelfleisch-Exporte nach Afrika am Beispiel von Kamerun 328
Ableitung politischen Handlungsbedarfes 330
Problematik der Soja-Importe 331
Alternativen und Lösungsansätze 332
Literatur 335
Kapitel 23 338
Unser Planet auf dem Teller 338
Ein Blick auf die Welt 338
Vorstellung der drei Studien des WWF 339
Konzept des virtuellen Landhandels 340
Die EU importiert 30 Mio. virtuelle Hektar 340
Soja bestimmt den virtuellen Landhandel 341
Der Deutschen Lust auf Fleisch 342
Fleisch frisst Land 343
Zukünftig notwendig: sparsamer Umgang auch mit Flächen 344
Verringerung des Flächen-Fußabdrucks durch gesunde Ernährung 345
Klimarelevanz unseres Lebensmittelverbrauchs 346
Direkte Emissionen und Emissionen durch Landnutzungsänderungen 347
Minimale Veränderung ? großer Effekt 348
Klimaschutz durch die empfohlene Ernährung 348
Exkurs Lebensmittelverschwendung 350
Fazit 351
Literatur 352
Kapitel 24 355
Moralisierung und Maßlosigkeit der Agrarkritik – Gedanken zu Strukturen und Motiven in Mediendebatten und politischem Protest gegen die Agrarindustrie 355
Welche Agrarkritik ist gemeint und was soll dieser Beitrag? 355
Begriffsdefinitionen 359
Öffentliche Wahrnehmung von Landwirtschaft und die Sprache der Kritik 360
Beispiel Tierhaltung 361
Beispiel Welthandel 362
Beispiel Pestizide 363
Beispiel Weltagrarbericht 363
Agrar-Idealismus sowie Motive und Muster abstrakter Agrarkritik 364
Fazit 366
Literatur 368
Kapitel 25 370
„Das Bild der Landwirtschaft ist verzerrt“ – Im Gespräch mit Dr. Angela Werner, Chefredakteurin der agrarzeitung 370
Teil VI 379
Zusammenschau 379
Kapitel 26 380
„Was der Mensch essen darf“ – Abschließende Zusammenschau 380
Wir über uns 394

Erscheint lt. Verlag 29.12.2014
Zusatzinfo XIV, 405 S. 14 Abb., 9 Abb. in Farbe.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Ethik
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie Empirische Sozialforschung
Schlagworte Ernährung • Kulturgeschichte des Essens • Nachhaltigkeit • Nahrungstabus • Ökologie
ISBN-10 3-658-01465-2 / 3658014652
ISBN-13 978-3-658-01465-0 / 9783658014650
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