Schöpferische Evolution

(Autor)

Margarethe Drewsen (Herausgeber)

Buch | Softcover
L, 428 Seiten
2014
Meiner, F (Verlag)
978-3-7873-2688-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schöpferische Evolution - Henri Bergson
29,90 inkl. MwSt
Brillant geschriebenes und nobelpreisgekröntes Hauptwerk Bergsons, das weit über die Lebensphilosophie hinaus auf die Literatur und Ästhetik der Folgezeit wirkte und auf Autoren wie Proust, Gide, T. S. Eliot und Musil großen Einfluß ausübte. Mit seinem epochemachenden zweiten Hauptwerk »L'évolution créatrice«, für das er 1927 den Nobelpreis für Literatur erhielt, greift Bergson unmittelbar in die Diskussion über zeitgenössische Evolutionstheorien ein, die die Biologie um die Jahrhundertwende beherrschten. Gegenüber mechanistischen Konzepten wie dem Neo-Darwinismus, die er - mit großer Sachkenntnis im Detail - als unzureichend für das Verständnis der Komplexität evolutionärer Prozesse kritisiert, versucht Bergson für die Philosophie die Deutungshoheit über den Lebensbegriff zurückzugewinnen. Die Grundfrage des Werks lautet: Gibt es etwas, das alle Lebewesen in ihrer Entwicklung gemeinsam haben und das insofern ein bestimmendes Merkmal des Lebens selbst ist? Bergson findet die Antwort im titelgebenden Begriff der »schöpferischen Evolution«. Nicht nur ist die Evolution als schöpferisch zu denken, sondern zugleich der schöpferische Akt als »evolutiv«. Als treibende Kraft und Ursache aller Veränderungen macht Bergson dabei den ursprünglichen »élan vital« (Lebensimpuls) aus, der zu einem Zentralbegriff seiner Philosophie wurde. Die Kritik am Szientismus seiner Zeit führt Bergson darüber hinaus zu einem neuen Zugang zur Lebenswirklichkeit, den er in der (methodisch präzise bestimmten) »Intuition« entdeckt. So wird die Auseinandersetzung mit der Evolutionstheorie zugleich zu einer großangelegten Neubestimmung der philosophischen Methode. L'évolution créatrice wurde 1912 von Gertrud Kantorowicz zum ersten Mal ins Deutsche übertragen. Ihre in Sprache und Terminologie stark vom George-Kreis geprägte Übersetzung wurde für diese Neuausgabe vollständig überarbeitet und enthält jetzt auch die in der ersten deutschen Ausgabe fehlenden Anmerkungen und Nachweise Bergsons.

Henri Bergson wird 1859 in Paris geboren. Nach seiner Ausbildung an der Ècole Normale Supérieure ist er zunächst 16 Jahre als Gymnasiallehrer beschäftigt, kann sich aber gleichzeitig seinen wissenschaftlichen Interessen widmen.Als Vertreter der Lebensphilosophie setzt Bergson den positivistischen und szientistischen Strömungen seiner Zeit eine Neubegründung der Metaphysik entgegen. Die Lebenskraft (élan vital) ist seiner Anschauung nach das movens der Entwicklung des Lebendigen, weswegen der Raum zwar analytisch erfaßt werden könne, die Zeit jedoch als ein inhomogener Zustand ein qualitatives Phänomen sei. In Materie und Geist (1896) tritt dann die Problematik der freien Handlung im Zusammenwirken von Körper und Geist in den Vordergrund. 1889 legt Bergson seine Dissertation Abhandlung über die unmittelbaren Bewußtseinstatsachen ( Zeit und Freiheit) an der Sorbonne vor, erhält schließlich 1900 einen Ruf an das Collège de France und wird 1914 in die Académie Francaise aufgenommen.Die schöpferische Entwicklung erscheint 1907 und erreicht innerhalb von 10 Jahren 21 Auflagen. Hier entwickelt Bergson eine Ontolgie, die um den Zentralbegriff des „élan vital“ aufgebaut ist und die er den Evolutionstheorien Darwins entgegensetzt. Auf Grund der herausragenden literarischen Qualität seiner Schriften erhält er 1927 den Nobelpreis für Literatur.Bergson stirbt 1941 an den Folgen einer Lungenentzündung.

Margarethe Drewsen lebt als Lektorin in München.

Rémi Brague lehrte arabische Philosophie und Philosophie des Mittelalters an der Sorbonne und war Inhaber des Guardini-Lehrstuhls für Philosophie der Religionen Europas an der Universität München.

Henri Bergsons Schöpferische Evolution sei geradezu liebevoll übersetzt, schreibt Manfred Sommer und attestiert Margarete Drewsen, sie folge ganz dem Bergsonschen Denken.
Frankfurter Allgemeine 28.11.2013

»Henri Bergsons Schöpferische Evolution sei geradezu liebevoll übersetzt, schreibt Manfred Sommer und attestiert Margarete Drewsen, sie folge ganz dem Bergsonschen Denken.«
Frankfurter Allgemeine 28.11.2013

»Eine ganz ausgezeichnete, uneingeschränkt empfehlenswerte Edition.«
Unser Lübeck, Stefan Diebitz, 13.03.2017

Erscheint lt. Verlag 1.1.2014
Reihe/Serie Philosophische Bibliothek ; 639
Vorwort Rémi Brague
Sprache deutsch
Original-Titel L'évolution créatrice
Maße 122 x 190 mm
Gewicht 405 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Schlagworte Evolutionstheorie • Lebensphilosophie • Metaphysik • Naturphilosophie
ISBN-10 3-7873-2688-X / 378732688X
ISBN-13 978-3-7873-2688-4 / 9783787326884
Zustand Neuware
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