Karsten Jaspersen - 1940

Der einzige deutsche Psychiater, der alles riskierte, um den Krankenmord zu verhindern
Buch
199 Seiten
2013
ANA Publishers (Verlag)
978-3-931906-25-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Karsten Jaspersen - 1940 - Uwe Henrik Peters
29,80 inkl. MwSt
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Karsten Jaspersen ist ein historisches Beispiel für Widerstand um psychisch Kranke im dritten Reich zu retten:denn einerseits wissen wir gerade durch seine unermüdlichen Aktivitäten und hiervon verbliebenen Dokumenten,dass auch deutsche Psychiater sehr wohl wussten, was sie taten. Andererseits zeigt das Beispiel Jaspersen, dass ein Widerstand auch unter den Bedingungen der absoluten Diktatur möglich und jedenfalls in Teilbereichen erfolgreich seinkonnte. Auch war es Jaspersen gewesen, der den Löwen von Münster, wie der Bischof von Galen genannt wird, überdie Verfolgungen der Kranken informiert hatte. Davon machte der Bischof allerdings erst fast ein Jahr späteröffentlich Gebrauch. Dieses damals so seltene positive Beispiel Jaspersens ist es gewesen, was mich am meistenanzog und aus meiner Sicht wertvoller ist als die rituelle Hervorrufung des Bösen in Gedenkveranstaltungen.Wie Jaspersen sich schon zu Lebzeiten gegen die Nazis zur Wehr setzen musste und trotzig z. B. seineMitgliedschaft in der NSDAP beibehielt, um dieses Forum nicht zu verlieren, so muss er sich quasi auchnach seinem Tode noch verteidigen. Dabei möchte der Autor ihm helfen. Jaspersen wird etwa nachgesagt, er sei ein Freunddes Hauptkriegsverbrechers Martin Bormann gewesen, was einfach nicht stimmt. Es wird auch behauptet, ersei Mitglied des antisemitischen republikfeindlichen "Freikorps Ehrhard" gewesen, eine Erfindung, wie auchanderes. Im Kapitel über Jaspersens "Nachruhm" steht darüber mehr.In diesem Buch sind alle noch in Durchschriften der Originale oder in notariell beglaubigten Abschriften vorhandenen Dokumente zusammengetragen worden. Damit kann jeder sich davon ein eigenes Bild machen, wie deutsche Psychiater vor dem Unglück gewarnt wurden.

Uwe Henrik Peters ist Universitätsprofessor für Neurologie und Psychiatrie-Psychotherapie an der Universität zu Köln. Sein Longbestseller „Lexikon Psychiatrie, Psychotherapie, Medizinische Psychologie“ (1. Aufl. 1971; 6. revidierte Aufl. 2007) ist ein allgemein anerkannter Klassiker der Psychiatrie und fehlt überall da, wo man die deutsche Sprache spricht in kaum einer psychiatrischen oder psychologischen Praxis oder von angrenzenden Berufen. Peters ist Autor von mehr als 400 Büchern und Einzelpublikationen. Highlights mit großem Publikumsinteresse waren u. a. „Anna Freud. Ein Leben für das Kind“; „Hölderlin - Wider die These vom edlen Simulanten“. Zum „Hölderlin“ fand eine häufig wiederholte Fernsehdiskussion zwischen Pierre Bertaux und Uwe Henrik Peters statt. Mit seinen bekannten Veröffentlichungen „Psychiatrie im Exil – Die Emigration der dynamischen Psychiatrie aus Deutschland 1933-1939“ (1992) und Arbeiten zum „Überlebendensyndrom“ nach dem Holocaust, der „Psychiatrie der Verfolgten“ und der „Nazipsychiatrie“ nimmt Peters eine führende Position in der Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit ein. 28 Jahre lang war er Herausgeber der führenden Fachzeitschrift „Fortschritte der Neurologie-Psychiatrie“ und ist weiterhin deren Editor Emeritus. 1956 legte Uwe H. Peters sein Medizinisches Staatsexamen ab und promovierte 1957 zum Dr. med. Von 1959 - 1969 war Peters Assistent und Oberarzt der Psychiatrischen und Nervenklinik der Christian-Albrechts-Universität Kiel; 1965 habilitierte er sich für die Fächer Neurologie und Psychiatrie und wurde bereits 1969 als jüngster Professor seines Faches auf den Lehrstuhl für Neuropsychiatrie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz berufen und zum Direktor der gleichnamigen Universitätsklinik ernannt. 1979 nahm er den Ruf auf den Lehrstuhl für Neurologie und Psychiatrie-Psychotherapie an der Universität zu Köln an. Von 1979 -1996 war Prof. Peters Direktor der Klinik für Neurologie und Psychiatrie-Psychotherapie an der Universität zu Köln. 1991-1994 diente er als Präsident und Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde. 1992 richtete Peters den internationalen Jubiläumskongress zum 150-jährigen Bestehen der Gesellschaft aus. Die Ergebnisse wurden unter dem Titel „150 Jahre Psychiatrie“ in zwei Bänden veröffentlicht (1996). 2004 wurde Prof. Peters die Ehrendoktorwürde verliehen. Er ist Ehrenmitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften in allen Teilen der Welt, u. a. auch persönliches Ehrenmitglied des Weltverbandes für Psychiatrie. Heute führt Prof. Uwe Henrik Peters eine Privatpraxis für Psychotherapie und Psychiatrie in Köln.

Erscheint lt. Verlag 12.8.2013
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Gewicht 308 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte 1918 bis 1945
Schlagworte 2. Weltkrieg • Bethel • Euthanasie (Nationalsozialismus) • Euthernasie • Himmler • Hitler • Jaspersen • Jaspersen, Karsten • Krankenmord • Kriegsverbrechen • Preetz
ISBN-10 3-931906-25-6 / 3931906256
ISBN-13 978-3-931906-25-2 / 9783931906252
Zustand Neuware
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