Pustkuchen und Goethe

Die Streitschrift als produktives Verwirrspiel

(Autor)

Buch | Hardcover
IX, 448 Seiten
1999 | 1. Reprint 2015
De Gruyter (Verlag)
978-3-484-32101-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Pustkuchen und Goethe - Thomas Wolf
129,95 inkl. MwSt
Die Buchreihe Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte deckt das gesamte Spektrum der germanistischen Literaturforschung ab und umfasst Monographien und Sammelbände über einzelne Epochen vom ausgehenden Mittelalter bis zur Gegenwart. Sie versammelt Beiträge zur Erklärung zentraler Begriffe der Literaturgeschichte, zu einzelnen Autoren und Werken.
Der Dichter und Pädagoge Friedrich Pustkuchen (1793-1834) mystifizierte 1821 das literarische Publikum mit den sogenannten »falschen Wanderjahren«, in denen das Goethesche Poesieverständnis und der »Wilhelm Meister« herbe Kritik erfuhren. Heftige Reaktionen zahlreicher goethetreuer Literaten (von Arnim bis Tieck) und etliche Invektiven Goethes belegen die Wirksamkeit von Pustkuchens Werk, das Goethe zur zweiten Version der »Wanderjahre« von 1829 angeregt hat. Durch die Beschäftigung mit Pustkuchens romanesker Streitschrift läßt sich ein deutlicheres Bild der gehaltlichen und formalen Entwicklung der »Meister«-Romane gewinnen. Gleichzeitig zeigen sich Goethes zunehmende konzeptionelle Schwierigkeiten mit den im »Meister« propagierten Lebensidealen. Der literarische Streitfall, der als einzige Initialzündung der Goethekritik zu Lebzeiten Goethes gelten kann, zeigt die schwierige soziale und geistige Situation deutscher Autoren der Restaurationszeit angesichts von Goethes beherrschendem Einfluß und gestattet es, eine Art goethespezifisches Meinungsprofil für das frühe 19. Jahrhundert zu entwerfen. Durch eine Fülle von Archivmaterialien konnten Friedrich Pustkuchens Leben und seine kritische Beziehung zum Werk und zur Ästhetik Goethes detailliert dargestellt werden. Zu diesem Zweck wurden in einem umfangreichen Textanhang schwer zugängliche Texte Pustkuchens publiziert, darunter zum ersten Mal seine beiden Briefe an Goethe. Die vielfältigen germanistischen Versäumnisse und Fehlinterpretationen im Fall Pustkuchens, die dokumentiert werden, werfen am Rande auch ein interessantes Schlaglicht auf die deutsche Übergrößen-Philologie und die Kanonisierung der Weimarer Klassik am Beispiel Goethes.
Erscheint lt. Verlag 29.12.1999
Reihe/Serie Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte ; 101
Zusatzinfo 38 b/w ill., 38 Illustrations
Verlagsort Tübingen
Sprache deutsch
Maße 155 x 230 mm
Gewicht 598 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturgeschichte
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte Goethe • Goethe, Johann Wolfgang von • Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meister • Goethe, Johann W. von • Hardcover, Softcover / Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwi • HC/Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwissenschaft • Kritik • Pustkuchen • Pustkuchen, Friedrich • Pustkuchen-Glanzow, Friedrich Wilhelm • Pustkuchen, Johann F. • Pustkuchen, Johann Friedrich Wilhelm • Pustkuchen, Johann Friedrich Wilhelm: Wilhelm Meis • Pustkuchen, Johann Friedrich Wilhelm: Wilhelm Meisters Wanderjahre • Wilhelm Meister (Goethe / Pustkuchen)
ISBN-10 3-484-32101-6 / 3484321016
ISBN-13 978-3-484-32101-4 / 9783484321014
Zustand Neuware
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