Die Kunst des Krieges (eBook)

(Autor)

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2011 | 1. Auflage
136 Seiten
Insel Verlag
978-3-458-75830-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Kunst des Krieges -  Sunzi
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Konflikte durchziehen den Alltag und nahezu alle Bereiche des privaten und beruflichen Lebens. Sie alle lassen sich am besten lösen, wenn man überlegt vorgeht. Sunzi, erfolgreicher Militärstratege, beschrieb schon vor 2500 Jahren die Mechanismen der Konfliktlösung durch strategisches Handeln. Bis heute ist 'Die Kunst des Krieges' das weltweit einflußreichste Handbuch zur Bewältigung verschiedenster Konfliktsituationen. Die einzige vollständige Übersetzung aus dem chinesischen Urtext, die auch die jüngsten archäologischen Funde von Pergamenten berücksichtigt, aus denen sich eine veränderte Textgrundlage ergibt.

<p>Sunzi wurde um ca. 500 v. Chr. in der Provinz Shandong/China geboren. Er war erfolgreicher General und Milit&auml;rstratege. Seine Abhandlung <em>Die Kunst des Krieges</em> gilt als fr&uuml;hestes und bis heute bekanntestes Werk zu Strategie und strategischer Kriegsf&uuml;hrung.</p>

Cover 1
Informationen zum Buch/Inhalt 2
Impressum 6
Inhaltsverzeichnis 7
Vorwort 9
Frühlingsgefühle: Anschwellende Adern 13
1 | Wohnen in Gewohnheit 13
2 | Frühlingsmelodie 15
3 | Am Anfang ist die Angst 16
4 | Gestaltung des Gesichts 18
5 | Askese üben 20
6 | Beim Ballspielen fürs Leben lernen 22
7 | Vom kleinen Glück der Erkältung 23
8 | Mußestunde 25
9 | Dem Absurden begegnen 26
10 | Heiterkeit 29
11 | Hören und Überhören 31
12 | Immer die Macht 32
13 | Reiner Zufall 34
14 | Modernes Leben 36
15 | Kampf der Kulturen? 37
16 | Vom Leben in der Zeit 39
17 | Inseln des Anderen 40
18 | Warum Krieg? 42
19 | Krieg mitten in mir 44
20 | Der künftige Krieg 45
21 | In der Katastrophe leben 47
22 | Schallendes Gelächter 48
23 | Boden gewinnen 50
24 | Wasser trinken 52
25 | Frühlingsgefühle 53
Sommerlandschaften: Mein Capri 55
26 | Und jetzt mal tief durchatmen 55
27 | Wo es still ist 56
28 | Ein Tag im Irrenhaus 58
29 | Auf Pilgerfahrt 60
30 | Im Biergarten 61
31 | Rettet den Wurstsalat! 63
32 | Eintauchen in den Wald 64
33 | Abschied von meinem Freund 66
34 | Auf dem Berg 68
35 | Heute nacht ins Weltall 69
36 | Im Orbit 71
37 | Das Leben schmücken 72
38 | Sommerlandschaft 74
39 | Tristesse der Ankunft 76
40 | Politik der Lebenskunst 77
41 | Ökologische Lebenskunst 79
42 | Das Leben ist eben so 80
43 | Tanzen lernen 82
44 | Koffer packen, endlich! 84
45 | Genießen Sie Ihren Urlaub 85
46 | Irritationen bewältigen 87
47 | Lob der Langeweile 88
48 | Rückkehr in die Heimat 90
49 | Auf dem Fußballplatz 91
50 | Mein Capri 93
Herbstliche Gedanken: Wenn die Traurigkeit kommt 95
51 | Wer jetzt kein Haus hat 95
52 | Den Morgen riechen 96
53 | Baden gehen 98
54 | Der Blick am Morgen 100
55 | Erkenne dich selbst! 101
56 | Heute schon geduscht? 103
57 | Keine Sorge 104
58 | Ein Moment in der Minutenwelt 106
59 | Vom Glück der Freundschaft 108
60 | Darf man sich selbst lieben? 109
61 | Selbstgespräche führen 111
62 | Selbstgerechtigkeit? 112
63 | Ein Kinderspiel 114
64 | Staunen lernen 115
65 | Sind Sie krank? 117
66 | Verletzung! 119
67 | Erzählen Sie von sich! 120
68 | Waren Sie beim Friseur? 122
69 | Suppe essen 123
70 | Schuhe kaufen 125
71 | Sacher-Torte genießen 126
72 | Sich bedienen lassen 128
73 | Jo mei. Ein Geheimnis 130
74 | Wenn die Traurigkeit kommt 131
75 | Novembertag am Grab 133
Winterliche Welten: Vom Sinn des Schlittenfahrens 135
76 | In tropischer Hitze 135
77 | In Hamburger beißen 136
78 | Die Frage nach dem Sinn 138
79 | Elektronisches Nomadenleben 140
80 | Alles in Ordnung bei Ihnen? 141
81 | Erschöpft, aber glücklich 143
82 | Eine kleine Aufmerksamkeit 144
83 | Unser Lebenstram 146
84 | Gedanken zur Zeit 147
85 | Geschlürfte Moleküle 149
86 | Ins Bett gehen 150
87 | In Büchern zu Hause sein 152
88 | Haben wir eine Seele? 153
89 | Endlich weise werden 155
90 | Wo ist der Schlüssel? 157
91 | Ist der Mensch frei? 158
92 | Zauber dieser Zeit 160
93 | Ganz selbstvergessen 161
94 | Worauf pfeifen Sie heute? 163
95 | Kunst des Schenkens 164
96 | Wozu Weihnachten? 166
97 | Sehnsucht nach Berührung 167
98 | Vom Sinn des Schlittenfahrens 169
99 | Zwischen den Jahren 170
100 | Viel Glück! 172
Der Autor 174

Anhang


Sima Qian
Biographie des Sunzi


Meister Sun führte den Vornamen Wu und stammte aus dem Staate Qi. Seine Kunst des Krieges trug ihm eine Audienz bei König Helu von Wu ein, der zu ihm sprach:

»Ich habe alle dreizehn Kapitel Eures Werkes gelesen. Könntet Ihr mir eine kleine Kostprobe davon geben, wie Ihr Eure Truppen lenkt?«

Sein Gegenüber bejahte.

»Ließe sich das auch an Frauen demonstrieren?« fragte der König weiter.

Auch das bejahte Sunzi.

Daraufhin gab der König ihm freie Hand. Einhundertachtzig schöne Frauen wurden aus dem Palast geholt, die Sunzi in zwei Kompanien aufteilte. Die beiden Favoritinnen des Königs bestimmte er zu Kompanieführern und hieß sie alle eine Hellebarde ergreifen.

Sodann unterwies er die Frauen: »Ihr wißt wohl alle, wo das Herz und der Rücken, die rechte und die linke Hand sind?«

»Wir wissen es,« antworteten sie.

»Wenn es ›Augen geradeaus!‹ heißt«, fuhr Sunzi fort, »schaut ihr in Richtung des Herzens, wenn es ›linksum!‹ und ›rechtsum!‹ heißt, wendet ihr euch linker und rechter Hand, und wenn es ›Abteilung kehrt!‹ heißt, wendet ihr euch rückwärts!«

»Versprochen!« riefen die Frauen.

Nachdem die Kommandos bekannt waren, ließ er die Henkersaxt bereitlegen und wiederholte und erklärte seine Befehle mehrfach. Als die Trommeln das Kommando »rechtsum!« gaben, brachen die Frauen in lautes Gelächter aus.

Sunzi sagte: »Wenn die Kommandos nicht deutlich waren und die Befehle nicht ausführlich erläutert wurden, ist dies die Schuld des Generals.«

Nochmals wiederholte und erklärte er seine Befehle mehrfach, doch als die Trommeln das Kommando »linksum!« gaben, brachen die Frauen wieder in großes Gelächter aus.

Sunzi sagte: »Wenn die Kommandos nicht deutlich waren und die Befehle nicht ausführlich erläutert wurden, ist dies die Schuld des Generals. Sobald sie aber klar waren und nur nicht befolgt wurden, ist dies die Schuld der Offiziere.«

Damit machte er Anstalten, die beiden Kompanieführer köpfen zu lassen.

Als der König von seiner Plattform aus beobachtete, daß seine beiden Favoritinnen hingerichtet werden sollten, erschrak er sehr: »Ich habe bereits begriffen, daß Ihr Euch auf die Führung von Truppen versteht. Ohne diese zwei Konkubinen wird mir kein Essen mehr schmecken. Sie sollen von der Hinrichtung verschont bleiben!«

Sunzi entgegnete: »Nachdem ich zum Kommandeur ernannt bin und mich bei meinen Truppen befinde, gibt es Befehle des Herrschers, die ich nicht befolge.« Daraufhin hieß er die beiden Favoritinnen als ein Exempel hinrichten.

Er setzte die nächsten beiden als Kompanieführer ein und ließ erneut die Trommel schlagen. Die Frauen führten jedes Kommando, ob linksum oder rechtsum, ob vorwärts oder rückwärts, ob auf oder nieder mit größter Akkuratesse aus, und keine wagte auch nur einen Laut zu geben.

 

Zeremonialäxte aus Bronze symbolisierten die Macht
der Zhou-Herrscher über Leben und Tod.

Daraufhin ließ Sunzi dem König per Boten melden: »Die Truppen stehen in Reih und Glied angetreten, bereit zur Inspektion durch den König. Eure Majestät können sie ganz nach Belieben einsetzen. Selbst durch Feuer und Wasser würden sie gehen!«

Der König von Wu aber sagte: »Der General halte inne und ziehe in sein Quartier, mir ist die Lust an der Inspektion vergangen.«

Sunzi bemerkte: »Der König liebt nichts als die Worte. In die Tat umzusetzen vermag er sie nicht.«

Von diesem Tage an wußte Helu, daß Sunzi sich auf den Einsatz von Truppen verstand, und schließlich erhob er ihn zum General. Als das Königreich Wu im Westen das mächtige Chu zerschlug und seine Hauptstadt Ying besetzte und dann im Norden Qi und Jin bedrohte, so daß sein Name unter den Feudalfürsten in hohem Ansehen stand, leistete Sunzi hierzu seinen Beitrag.

 

Das chinesische Zeichen ming für »Name«
besteht aus den beiden Elementen Mund und Mond.
Hier von oben nach unten die frühen Schreibungen
bis zu ihrer heutigen Form.

Anmerkungen


Der Titel des Buches (Bing fa) wäre besser und genauer mit »Die Gesetze des Krieges« oder »Das Regelwerk des Krieges« zu übersetzen, doch hat das Werk auf Grund der zahlreichen bereits vorliegenden Übersetzungen in westliche Sprachen, die alle von der Vorstellung einer »Kunst« im Sinne der antiken Ars belli ausgehen, bereits einen solchen Bekanntheitsgrad erreicht, daß der Verlag den herkömmlichen Titel vorgezogen hat. Die Vorstellung vom Gesetz (fa) gewann im chinesischen Denken gerade um die Entstehungszeit des Traktates durch die Schule der Legalisten große Bedeutung.

I.

Die Überschrift des Eingangskapitels wird meist mit »Planung« wiedergegeben. In der militärischen Fachsprache würde man von »Beurteilung der Lage« sprechen, doch wurde dieser Begriff hier leicht abgewandelt, um den kalkulatorischen Charakter dieses Prozesses hervorzuheben, der in den am Ende des Kapitels angeführten Tempelorakeln besonders deutlich zum Ausdruck kommt.

?Vor einem Feldzug wurden im Rahmen von Opferhandlungen im Tempel die Orakel befragt (miaosuan). Bei den dabei angestellten Berechnungen, die die unterschiedlichsten Faktoren miteinbezogen, wurden Bambusstreifen verwendet, die am Ende zusammengezählt wurden und einen (höheren oder niedrigeren) Zahlenwert ergaben. Die Ergebnisse der Berechnungen und die Voraussage über Sieg oder Niederlage waren also nicht rein zufälliger Natur und beruhten keineswegs auf bloßer Magie.

?Die archäologischen Funde der letzten Jahrzehnte vermitteln auch eine genauere Vorstellung vom Aussehen dieser Bambusstreifen. Wie sie jedoch genau verwendet wurden und wie und wann der Übergang von der Magie des Orakels zur rationalen Analyse erfolgte, bleibt weitgehend unklar. Es ist auffallend, daß die meisten chinesischen Schriftzeichen für Begriffe, die mit Berechnung, Planung und Strategie zu tun haben, mit dem Bestandteil für Bambus geschrieben werden. Dieser etymologische Zusammenhang dürfte hier seinen Ursprung haben.

II.

Bei den Kampf- und Transportwagen handelt es sich laut Kommentar des Cao Cao um leichtere Wagen für den Kampf und schwerere für den Transport. Der mit vier Pferden bespannte Kampfwagen hatte zu Zeiten Sunzis zunehmend an Bedeutung gewonnen und die Infanterie zurückgedrängt, die bis dahin wichtigster Truppenteil gewesen war. Die Transportwagen wurden in der Regel von zwei Ochsen gezogen. Für den Einsatz eines solchen Wagenpaars waren 30 Soldaten vorgesehen, die teils vom Wagen herab kämpften, teils diesen zu Fuß begleiteten und teils dem Trosse angehörten, der sich um Nachschub, Verpflegung und Instandhaltung zu kümmern hatte.

III.

Die eingangs angeführten fünf Regeln, streng antithetisch um die beiden Begriffe Bewahrung (quan) und Zerstörung (po) gebaut, werden gemeinhin auf die Behandlung des Feindes bezogen. D.?C. Lau und Roger Ames allerdings beziehen den jeweils ersten Teilsatz auf die eigene, den zweiten hingegen auf die feindliche Seite: »Die Bewahrung eines heilen Landes (nämlich der Heimat) ist das oberste Ziel, nachrangig bleibt die Zerstörung des (feindlichen) Landes.«

?Ähnlich doppeldeutig wäre dann der weiter unten folgende Satz, nach dem der gute Heerführer »seine Feldzüge als Bewahrer« führt. Dieser Auslegung wird nicht gefolgt, sondern der Abschnitt als Bekräftigung der wiederholt vorgebrachten Forderung verstanden, die Schäden des Krieges auch beim Gegner gering zu halten und keine Politik der verbrannten Erde zu verfolgen, nicht zuletzt auch, um nicht den eigenen Gewinn zu schmälern.

?Die hier mit Armee, Bataillon, Kompanie und Gruppe wiedergegebenen Begriffe können nur eine ungefähre Vorstellung von der damaligen Truppenstärke geben. Das Verständnis des Satzes ist hiervon unabhängig. Eine Armee (jun) wies zur Zeit der Streitenden Reiche eine Stärke von etwa 12 500, ein Bataillon () von etwa 500, eine Kompanie (zu) von etwa 100 und eine Gruppe (wu) von etwa 5 Mann auf. Der vielfach gebrauchte Begriff »Drei Armeen« (san jun) geht auf die Feudalheere der frühen Zhou-Zeit zurück, die sich in eine zentrale, linke und rechte Armee gliederten. Sunzi verwendet ihn als allgemeine Bezeichnung der Gesamtstreitkräfte.

?Für die Belagerung von befestigten Städten gab es alle möglichen Maschinerien und Gerätschaften. Bei dem hier genannten Sturmwagen (fenwen, siehe Abb. S.?18) handelt es sich um einen vierrädrigen Wagen, der seitlich und nach oben mit starkem Leder gepanzert war. Zehn Soldaten konnten ihn schieben und in seinem Schutz bis an den Fuß der Stadtmauer gelangen, um dort den Durchbruch vorzubereiten.

?Das Drittel der Männer, das beim Ansturm auf die befestigte Stadt fallen mag, wird von...

Erscheint lt. Verlag 21.9.2011
Nachwort Volker Klöpsch
Übersetzer Volker Klöpsch
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie
Schlagworte China • Geschichte 500 v. Chr. • insel taschenbuch 4061 • IT 4061 • IT4061 • Kriegführung • Quelle
ISBN-10 3-458-75830-5 / 3458758305
ISBN-13 978-3-458-75830-3 / 9783458758303
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