'ihrem Originale nachzudenken' (eBook)

Zu Lessings Übersetzungen

Helmut Berthold (Herausgeber)

eBook Download: PDF
2008 | 1. Auflage
219 Seiten
Walter de Gruyter GmbH & Co.KG (Verlag)
978-3-484-97103-5 (ISBN)

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'ihrem Originale nachzudenken' -
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Although Lessing translated from the major European languages, and translation became a subject of literary criticism in the 18th century for the first time, Lessing's role in this has seldom been examined. The present volume contains papers on Lessing's theory and practice of translation, on his translations of individual authors, and on his contribution to the development of German vocabulary.



Helmut Berthold, Lessing-Akademie, Wolfenbüttel.

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Helmut Berthold, Lessing-Akademie, Wolfenbüttel.

Inhalt 5
Vorbemerkung 7
Lessings Beitrag zur Entwicklung des Wortschatzes unter besonderer Berücksichtigung seiner Übersetzungen 11
Der Philologe Gotthold Ephraim Lessing 31
Prüfung der Köpfe zu den Wissenschaften 39
Lessing und Johann Nicolaus Meinhard: Übersetzungskonzept, Übersetzungspraxis 57
Lessing übersetzt Goldoni? L’Erede fortunata und Die glückliche Erbin 69
Wie die Briten den Stil gebildet: James Thomson in der »Verdolmetschung« durch Lessing 91
Übersetzung und Adaption 105
Shakespeare via Voltaire 125
Übersetzung Riccobonis, Auszug aus Sainte-Albine – Aspekte des Illusionsbegriffs 139
Lessings Diderot: »süssere Thränen« zur Läuterung des Nationalgeschmacks 157
Lessing und Wackenroder übersetzen Diderot 175
Literaturverzeichnis 201
Personenregister 217

Shakespeare via Voltaire Voltaires (S. 115-116)

Brief Sur la tragédie in den Beyträgen zur Historie und Aufnahme des Theaters (1750)

1. Einleitung

Übersetzungen sind für Lessing nicht nur Nebenwerk. Im Gegenteil: Bis etwa 1760 übersetzt er sehr viel. Zu beachten ist immer, wann genau die jeweilige Übersetzung entstand und ob sie in einem literarischen, philosophischen, theologischen oder naturwissenschaftlichen Zusammenhang veröffentlicht wurde. Viele der frühen Übertragungen, bei denen oft nicht sicher ist, ob sie tatsächlich von Lessing stammen, waren Beiträge für Zeitschriften, auch solcher, die er selbst herausgab.

Lessing hat ganz unterschiedliche Gründe, als er in den 40er Jahren zu übersetzen beginnt. Er übersetzt, um seine Ausdruckfähigkeit zu verbessern und die deutsche Sprache zu bereichern. Er übersetzt aber auch, um über wissenschaftliche – z.B. medizinische – Entdeckungen oder literarische, philosophische und theologische Entwicklungen zu informieren und zur Auseinandersetzung anzuregen. Er überträgt Klappentexte, um neu erschienene Bücher anzuzeigen, Auszüge aus wissenschaftlichen Werken, aus historischen und literarischen Texten. Schließlich übersetzt er, um Geld zu verdienen. Französische Texte überträgt Lessing oft, weil er sich für die Entwicklung des deutschen Theaters engagiert.

Die von ihm gemeinsam mit seinem Vetter Christlob Mylius herausgegebene erste deutsche Theaterzeitschrift besteht zu großen Teilen aus Übertragungen aus dem Französischen.2 Zwar kündigen Lessing und Mylius in der Vorrede zu den Beyträgen zur Historie und Aufnahme des Theaters von 1750 an, die Vormachtstellung des französischen Theaters in ihrer Zeitschrift relativieren zu wollen. Sie versprechen, auch andere Traditionen des Theaters vorzustellen. Dennoch führt ihr Weg häufig nach bzw. über Frankreich. Das mag zum einen daran liegen, dass ihre Kenntnisse des Französischen besser sind als die des Englischen oder Spanischen.

Zum anderen jedoch beeinflusst die in Frankreich geführte literarische Diskussion noch immer stark den deutschsprachigen Raum, auch wenn die französische Klassik längst ihren Höhepunkt überschritten hat. Zu den neuen Autoritäten, die das französische Theater prägen, zählt zu Beginn der 50er Jahre Voltaire. Im ersten Stück der Beyträge veröffentlichen Lessing und Mylius die übersetzten Briefe Voltaires Sur la tragédie und Sur la comédie, den 18. und 19. der insgesamt 25 Lettres philosophiques ou lettres anglaises. Sie erschienen 1733 zunächst auf Englisch in London, ein Jahr später in einer französischen Version in Rouen.

Voltaire publizierte die Briefsammlung nach einem zweijährigen Aufenthalt in England, wohin er ausgewichen war, um der Bastille zu entgehen. Literarische Fragen spielen in den Lettres philosophiques eine eher zweitrangige Rolle. Ihr eigentliches Thema ist die von Voltaire in England beobachtete religiöse und gesellschaftliche Toleranz. Die Briefe lösten in Frankreich einen Skandal aus, da man sie als Angriff auf den Klerus und die Regierung verstand. Sie wurden verboten und öffentlich verbrannt. Doch ihrer Verbreitung war das nicht abträglich, sie wurden noch im 18. Jahrhundert mehrfach aufgelegt.

Auf diesen Zusammenhang gehen Lessing und Mylius in ihrer Veröffentlichung, bei der bis heute nicht geklärt ist, wer von beiden übersetzte, aber gar nicht ein. Sie betonen in einer Anmerkung nur, dass sie sehr bewusst Voltaires Hinweise auf das englische Theater bekannt machen: Er sei der einzige unter allen französischen Kritikern, der sich positiv über das englische Theater geäußert habe. Lessing/Mylius lösen die Briefe also aus ihrem politischen Zusammenhang in Frankreich heraus und akzentuieren nur ihren literaturkritischen Wert. Sie erwähnen auch nicht die bereits 1747 in Jena erschienene vollständige deutsche Ausgabe der Lettres philosophiques, die Sammlungen verschiedener Briefe des Herrn v. Voltaire.

Erscheint lt. Verlag 26.2.2008
Reihe/Serie ISSN
Wolfenbütteler Studien zur Aufklärung
Verlagsort Tübingen
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Sprachwissenschaft
Schlagworte Gotthold Ephraim • Lessing • Lessing, Gotthold Ephraim • Lessing, Gotthold Ephraim; Translation • Translation • Übersetzung
ISBN-10 3-484-97103-7 / 3484971037
ISBN-13 978-3-484-97103-5 / 9783484971035
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