Wild Soul Woman (eBook)
368 Seiten
Neue Erde (Verlag)
978-3-89060-488-6 (ISBN)
Mary Reynolds Thompson hat ausgeprägte Wildniserfahrungen, ihre Bücher wurden unter anderem von David Abram, Richard Louv, Bill Plotkin and Angeles Arrien sehr gelobt. Sie lehrt therapeutisches Schreiben und arbeitet seit vielen Jahren mit Frauenkreisen. Zudem ist sie eine gesuchte Vortragsrednerin. Sie lebt in Kalifornien.
Mary Reynolds Thompson hat ausgeprägte Wildniserfahrungen, ihre Bücher wurden unter anderem von David Abram, Richard Louv, Bill Plotkin and Angeles Arrien sehr gelobt. Sie lehrt therapeutisches Schreiben und arbeitet seit vielen Jahren mit Frauenkreisen. Zudem ist sie eine gesuchte Vortragsrednerin. Sie lebt in Kalifornien.
Vorwort von Clare Dubois
Einführung: Das Lied einer Wilden Seelenfrau
Teil I: Wüstenfrau
Unfruchtbare Welten: Die erste Einweihung
Die Herausforderung: Wissen, dass du genug bist
Der Umschwung: Vom Trugbild zur Vision
Der Weg: Das Alte loslassen
Sich als Wüstenfrau verwirklichen
Teil II: Waldfrau
Der dunkle Schoß: Die zweite Einweihung
Die Herausforderung: Auferstanden aus der Asche
Der Umschwung: Vom linearen zum spiralförmigen Pfad
Der Weg: Verpuppung
Sich als Waldfrau verwirklichen
Teil III: Meer- und Flussfrau
Die Wellen sich brechen lassen: Die dritte Einweihung
Die Herausforderung: Lernen, uns selbst zu lieben
Der Umschwung: Gestautes zum Fließen gebracht
Der Weg: Gestaltwandeln
Sich als Meer- und Flussfrau verwirklichen
Teil IV: Bergfrau
Gebären: Die vierte Einweihung
Die Herausforderung: Nimm die Reibung an
Der Umschwung: Zerbrochen, um wiedergeboren zu werden
Der Weg: Transformative Kraft
Sich als Bergfrau verwirklichen
Teil V: Graslandfrau
Das neue Leben nähren: Die fünfte Einweihung
Die Herausforderung: Eine gemeinsame Basis finden
Der Umschwung: Vom Bemühen zum Gedeihen
Der Weg: Reziprozität
Sich als Graslandfrau verwirklichen
Teil VI: Den Weg der Wilden Seelenfrau gehen
Auf der Suche nach Ganzheit
Ein Brief an meine Leserinnen und Leser
Danksagung
Anmerkungen
Über die Autorin
Über die Ilustratorin
Einführung
Lied einer Wilden Seelenfrau
Wir Frauen erheben uns.
Wild, windgepeitscht, aus dem Meer geboren, flammendes
Licht, verwurzelt wie Bäume, erheben wir uns.
Wir sind dabei, uns wieder auszuwildern. Wir steigen aus der
Erde auf, gekleidet in Moos und Rinde.
Wir sind nicht wiederzuerkennen, außer für uns selbst.
Wir bewegen uns im Schatten der Wälder und in den tiefen,
kühlen Unterströmungen der Bäche.
Wir strecken unsere Arme nach den Bergen aus,
wagen dazustehen, zerklüftet und staubig wie Wüsten.
Wir begrünen uns mit Gräsern, verwurzeln uns in feuchter
Erde.
Wir sind wundersam. Wir erheben uns. Wir sind wild.
Wir sehen uns, fühlen füreinander, stützen uns gegenseitig.
Wie die Wellen in einem Ozean sind wir ein Fest der Kräfte und
Impulse der Natur.
Wir leben nach unserem eigenen Rhythmus.
Wir lassen uns nichts vorschreiben.
Eine Frau, nicht mehr getrennt vom Fleisch der Erde, wird zu
ihr, spricht für sie, erhebt ihre Stimme
und singt vom Feuer unter ihr und Sternen in ihrem Haar.
Wir sind Granit und Erhabenheit,
heißblütig und von Wildblumen durchwebt.
Wir blühen auf nach unseren eigenen Weisen, Launen und
Wünschen.
Falsche Dinge fallen in unserer Gegenwart zu Boden.
Wir sind schwanger mit Leben.
Eine Wilde Seelenfrau ist eine Frau mit Bauch und Atem –
in Grenzenlosigkeit.
Mit leisen Schritten bahnt sie sich ihren Weg durch uralte
Landstriche, legt neue Spuren.
Vor ihr brechen die Barrieren.
Instinktiv bewegt sie sich mit Flossen und auf Flügeln und
Gebeten.
Sie ist das Echo einer tieferen Stimme, die aus der
feurigen Höhle spricht.
Sie ist geschmolzen, fließend, formgebend. Sie hört
auf die Weisheit des Steins.
Sie ist der lebende Beweis für eine Sprache, die jedes Gefühl
der Einsamkeit vertreibt.
Die Erde wärmt sie, heißt sie willkommen, umhüllt sie.
Sie wächst hoch in den Feldern, grüßt den Wind und die
Gräser, die sanfte Anmut des Regenbogens.
Sie ist eine Frau des Feuers und des Regens, der Erde und
der Luft, und sie hat noch viel mehr zu bieten.
Dies ist nicht nur mein Lied oder dein Lied. Dies ist das
Lied der Erde.
Und das Lied jeder Wilden Seelenfrau.
Wir sind wundersam. Wir erheben uns. Wir sind wild.
* * *
Wir sind wundersam. Wir erheben uns. Wir sind wild. Das Lied einer Wilden Seelenfrau ist ein klarer Ruf. Ein Ruf, sich daran zu erinnern, dass du das Geheimnis der Wälder und den Granit der Berge in dir trägst. Deine wahre Natur ist die Natur: wild, windgepeitscht, weit wie die Ebenen. Du bist nicht klein oder unbedeutend. Du bist nicht das, was deine Eltern aus dir gemacht haben oder was die Gesellschaft dir diktiert hat, und du bist auch nicht das Etikett, das dir deine Arbeit aufdrückt. Du bist eine Wilde Seelenfrau: verwurzelt, kraftvoll, wahrhaftig und instinktiv. Und doch, wie leicht vergessen wir das!
Zu lange haben wir Frauen uns verrenkt, um in einer Welt, die Profit vor Schönheit, Wettbewerb vor Zusammenarbeit, Ausbeutung vor Gegenseitigkeit stellt, erfolgreich zu sein oder auch nur zu überleben. In dieser Welt sind wir unterdrückt, domestiziert, ausgebeutet und missbraucht worden. In dieser Welt leidet auch die Natur. Flüsse trocknen aus, Berggipfel werden weggesprengt und Wälder abgeholzt. Und der fruchtbare Geist des Lebens ist so verletzt worden, dass wir, wie alle anderen Lebewesen auf diesem Planeten auch, um unser Wohlergehen kämpfen.
Aber der Ruf deiner wilden Seele lässt sich nicht zum Schweigen bringen. Mit einem Aufheulen des Herzens rufen die Frauen nach einer anderen Art zu leben: eine, die die Erde und alle Wesen ehrt – mit Federn, Pelzen, Blättern, Blüten und Schuppen. Wir schreien nach Poesie, nach Bedeutung und nach Vergnügen. In einer Vollmondnacht, wenn unser Blut in Wallung gerät, spüren wir, dass die Kultur zu oberflächlich und zu zahm ist, um uns zu fassen.
Unsere gegenwärtige Geschichte wird ein düsteres und einsames Ende nehmen, wenn die Menschen ihre Verbindung zur Erde nicht wiederherstellen. Das ist lebenswichtig. Wir alle müssen unsere innere Arbeit tun und unser ganzes Sein in die Welt bringen. Doch bis wir zu einem heiligen Gleichgewicht zwischen dem Männlichen, dem Weiblichen und der Natur kommen, müssen wir Frauen unseren eigenen Weg gehen. Es ist wichtig, dass wir zuerst zu uns selbst zurückfinden. Und dafür brauchen wir eine neue Geschichte.
Die Heldenreise – im Westen die vorherrschende Erzählung der kulturellen und persönlichen Transformation – hat uns wenig zu bieten. Wir sind keine Jungfrauen, die gerettet werden müssen, oder passive Zuschauer, die geduldig auf die Rückkehr des Helden warten. Wir wollen vor allem die Protagonisten unserer eigenen Geschichten sein, die Schöpfer unserer eigenen Abenteuer. Wie wäre es, wenn wir, anstatt Drachen zu erschlagen, unsere Wildheit und unser Feuer im Dienst des gesamten Lebens zum Ausdruck bringen würden? Wir sind nicht von den Kräften der Natur getrennt, und wir wollen es auch nicht sein.
Und wenn sich unsere Geschichten ändern müssen, dann müssen sich auch unsere kulturellen Metaphern ändern. Eine Frau, die ihre Wildheit zurückgewinnen will, wird nicht den männlichen Weg des Karrierestrebens gehen. Wahrer Erfolg liegt für uns nicht darin, die gläserne Decke zu durchstoßen oder uns in den Status quo »einzuleben«, um aufzusteigen. Nein. Der Seelenweg des Weiblichen führt nach unten, nach innen, auf den Erdboden und genau in den Bereich, den unsere Kultur auszubeuten oder zum Schweigen zu bringen versucht.
Um Wilde Seelenfrauen zu werden, müssen wir die Unermesslichkeit und Kraft des Archetyps der wilden Frau verstehen, der heute ins Bewusstsein emporsteigt. Und wir brauchen eine Einweihung, eine, die weiblich, instinktiv und erdbewusst ist. Diese Einweihung ist das Herzstück dieses Buches.
* * *
Im Jahr 2015 wurde ich gebeten, einen Online-Kurs für TreeSisters zu leiten, eine globale gemeinnützige Organisation, deren Ziel es ist, Frauen zu stärken und die Tropen wiederzubewalden. Der Kurs sollte auf dem transformierenden Weg durch fünf archetypische Landschaften beruhen: Wüsten, Wälder, Meere und Flüsse, Berge und das Grasland. Ich hatte diese Landschaften bereits in meinem früheren Buch Der Ruf der wilden Seele erforscht, und die Möglichkeit, ausschließlich mit Frauen zu arbeiten, erfüllte mich mit einer Welle der Erregung und Neugierde. Die Beziehung der Frauen zur Erde war schon immer eine andere als die der Männer. Unsere Mondzyklen, Schwangerschaften, Geburten – all diese Dinge bringen uns mit den Rhythmen und Strukturen der natürlichen Welt in Einklang. Aber auch die Landschaften spiegeln verschiedene Aspekte unserer wahren Natur wider – und gemeinsam würden wir herausfinden, welche.
Am Anfang des Seminars erzählte ich von meiner frühesten Kindheitserinnerung. Es war ein Sommernachmittag, die Sonne schien durch das Fenster und wärmte meinen Rücken, die Vögel sangen, und das Licht schimmerte golden. Ich sehnte mich danach, mit der mich umgebenden Lebendigkeit zu verschmelzen, und so versuchte ich, mich aus meinem Bettchen zu winden, blieb aber mit dem Kopf zwischen den Gitterstäben stecken. Als meine Mutter meine Schreie hörte, kam sie herbeigeeilt und versuchte, meinen Kopf zurück in das Bettchen zu schieben. Als ihr das nicht gelang, war ich verzweifelt. Selbst nachdem die Gitterstäbe entfernt und ich endlich befreit worden war, blieb das Trauma. Mein ganzes Leben lang habe ich unter Nackenproblemen gelitten, die ich allmählich als Angst davor erkannte, meinen Hals zu recken. Aber mehr noch: Von dieser Erfahrung blieb mir die Angst, dass ich bei dem Versuch, meine Freiheit zu erlangen, sterben würde.
Es ist nicht leicht, sich zu befreien. Wir sehen nicht immer die Hindernisse, die uns im Weg sind, und wissen auch nicht, wie wir sie beseitigen können. Nach etwas Schönem zu greifen, etwas, das gerade so außerhalb unserer Reichweite liegt, kann gefährlich, wenn nicht gar unmöglich erscheinen; das heißt, bis wir erkennen, dass die Strukturen und Zwänge, die uns gefangen halten, von Menschen gemacht sind.
Gemeinsam können wir sie niederreißen.
Nachdem ich meine Geschichte erzählt hatte, wurde deutlich, dass die versammelten Frauen – unabhängig von Alter, ethnischer Zugehörigkeit oder Herkunftsland – eine gemeinsame Überzeugung teilten. Sie alle fühlten sich durch ein patriarchalisches Weltbild, das die Beiträge und Wünsche von Frauen geringschätzt und unsere angeborene Weisheit nicht fördert, von der eigentlichen Tiefe und Weite ihrer...
Erscheint lt. Verlag | 16.9.2024 |
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Vorwort | Clare DuBois |
Verlagsort | Saarbrücken |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Esoterik / Spiritualität |
Schlagworte | Archetypen • Ermächtigung • Feminismus • Frauen • Frauenkreise • Gebirgs-Frau • Grasland-Frau • Natur • Ozean-Frau • Seele • Übungen • Wachstum • Wandlung • Weiblichkeit • Wild Soul Woman • Women Empowerment • Wüsten-Frau |
ISBN-10 | 3-89060-488-9 / 3890604889 |
ISBN-13 | 978-3-89060-488-6 / 9783890604886 |
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