Die Welt in meinem Garten (eBook)

Das faszinierende Ökosystem Garten verstehen
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
408 Seiten
BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH
978-3-96747-132-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Welt in meinem Garten -  Cynthia Nagel
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Welches Tier frisst was? Welche Aufgabe hat welches Insekt? Welche Pflanzen eignen sich besonders zur Vogel- oder Bienenbeobachtung? Und allgemein: Wie fügen sich alle Tiere und Pflanzen im Garten zu einem einzigartigen Ökosystem zusammen? Cynthia Nagels fulminanter Prachtband beschreibt diese komplexen ökologischen Zusammenhänge erstmals vollumfassend und anschaulich. Der eigene Garten als Lebensraum vor der Haustür, in dem das Zusammenspiel der Arten und ihre Vielfalt gezielt gefördert werden können: Gegliedert nach Tier- und Pflanzengattungen und ergänzt durch über 800 brillante Bilder der Autorin erhält man einen einmaligen Überblick über das faszinierende Wunder der Natur im Ökosystem Garten.

Cynthia Nagel ist begeisterte Gärtnerin mit einem großen Interesse an Pflanzen und Tieren. Seit 2005 kann sie in ihrem rund 2000 Quadratmeter großen Garten ihre beiden Hobbys, Gärtnern und Fotografie, voll ausleben. Ihr 'Insektengarten' hat die Auszeichnung 'Natur im Garten' erhalten. Frau Nagel ist Regionalleiterin bei der Gesellschaft der Staudenfreunde, sie veröffentlicht Artikel, hält Vorträge und bietet Führungen durch ihren Garten an.

Cynthia Nagel ist begeisterte Gärtnerin mit einem großen Interesse an Pflanzen und Tieren. Seit 2005 kann sie in ihrem rund 2000 Quadratmeter großen Garten ihre beiden Hobbys, Gärtnern und Fotografie, voll ausleben. Ihr "Insektengarten" hat die Auszeichnung "Natur im Garten" erhalten. Frau Nagel ist Regionalleiterin bei der Gesellschaft der Staudenfreunde, sie veröffentlicht Artikel, hält Vorträge und bietet Führungen durch ihren Garten an.

Hinweis zur Optimierung
Impressum
Wichtiger Hinweis
Vorwort
Lebensraum Garten
Die Vielfalt der Insekten im Garten
Fliegen, Schmetterlinge, Käfer und Co.
Weitere Bewohner des Gartens
Pflanzen, Flechten und Pilze im Garten
Anhang

BODEN

Der Boden, die Erde, ist die Grundlage allen Lebens. In ihm wachsen die Pflanzen, die nicht nur die Nahrungsgrundlage vieler Geschöpfe darstellen, sondern auch den Sauerstoff liefern, den wir atmen. In ihm leben Milliarden von Lebewesen, mehr als im Raum über ihm. Durch Versiegelung, Verdichtung und Erosion geht jeden Tag Boden und damit Lebensgrundlage für uns alle verloren. Und Gärtner, die das Laub entfernen, tragen ihren Teil dazu bei, denn dadurch werden vor allem Mineralstoffe dem Boden entzogen. Die Humusschicht verarmt und baut sich ab. Die Anzahl an Bodenlebewesen (siehe >), die das Laub zersetzen und die Humusschicht aufbauen, wird geringer. Der Boden wird dadurch zunehmend unfruchtbar. Haben frühere Generationen die Bedeutung von Mutter Erde noch verstanden, so ist er heute für viele nur noch Dreck. Dabei kann nur ein gesunder Boden, also einer, in dem es vor Lebewesen nur so wimmelt, ausreichende Erträge liefern. Mehr dazu ab >.

WASSER IM GARTEN

Sollte sich im Garten ein Teich befinden, so gehört auch dieser zu den Strukturen im Garten. Er bietet durch den Uferbereich und die verschiedenen Teichzonen eine Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume.

So ist ein Garten nicht ein einziger Lebensraum, sondern er besteht aus vielen verschiedenen Lebensräumen und steht außerdem immer mit seiner Umgebung im Austausch. Die Diversität der sich im Garten einfindenden Fauna hängt immer auch von der umgebenden Landschaft ab.

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BIODIVERSITÄT

Der Begriff Biodiversität geistert seit einigen Jahren durch etliche Publikationen und wird sehr oft mit der Anzahl und Vielzahl von Bestäubern gleichgesetzt. Biodiversität bedeutet biologische Vielfalt, aber nicht die Vielfalt an Bestäubern wie Wildbienen, sondern er umfasst alle Lebewesen von der Mikrobe über Pflanzen und Pilze, die Insekten und letztendlich auch die Säugetiere, Amphibien, Reptilien und Vögel. Nicht nur die Lebewesen von sehr klein bis groß gehören zu diesem Begriff, sondern außerdem die Vielzahl an unterschiedlichen Lebensräumen. Auch die genetische Variabilität innerhalb einer Population wird mit diesem Begriff erfasst. Biodiversität bedeutet also weit mehr als nur Artenvielfalt.

Je mehr Pflanzen also in einem Garten wachsen, die vielen unterschiedlichen Lebewesen Nahrung und Nistplatz bieten, umso höher ist die Biodiversität. Die Laus gehört dabei ebenso dazu wie die Hummel oder das Rotkehlchen. Auch umso abwechslungsreicher ein Garten gestaltet ist, beeinflusst die Biodiversität. Totholz und Reisighaufen, Trockenmauern, ein Teich oder eine Wasserstelle, Hecken, Komposthaufen, große Bäume, kaum versiegelter Boden, Staudenbeete und Blumenwiesen bieten alle unterschiedliche Lebensräume und je mehr ich davon im Garten besitze, desto höher ist die Biodiversität.

Bietet aber nur ein Garten all dies und die Umgebung besteht aus versiegeltem Boden und gepflegtem Rasen, so entstehen Inselpopulationen und es sinkt die genetische Vielfalt und damit die Biodiversität. So reicht es nicht, für eine hohe Biodiversität hier und da ein paar Blumen zu pflanzen, sondern es müssen unterschiedliche Lebensräume geschaffen werden und diese müssen mithilfe von Korridoren miteinander verbunden sein.

Nur wenn viele Gartenbesitzer ihre Gärten umweltfreundlicher gestalten und bewirtschaften und auch in Gemeinden und Landwirtschaft ein Umdenken stattfindet, werden wir die derzeit existierende Biodiversität erhalten.

Grundvoraussetzungen, dass ein Garten zum Lebensraum wird


Gärten können vielen Tieren eine Heimat bieten, aber nicht jeder Garten stellt ein geeignetes Habitat (Lebensraum) für Insekten, Vögel, Igel usw. dar. Die beliebten Schottergärten zum Beispiel versiegeln den Boden. Hier findet keine Biene Nektar und Pollen und kein Vogel einen Wurm. Sie bieten weder Nahrung noch Schutz. Auch ein gepflegter englischer Rasen, der nur mit dem Einsatz von Unkraut- und Moosvernichtungsmitteln, Wasser sowie Dünger in dieser sattgrünen Form gehalten werden kann, unterstützt kaum Biodiversität. Aufgeräumte Beete, in denen jedes welke Blatt entfernt wird und nackter Boden überwiegt, sind ebenfalls wenig geeignet als Lebensraum. Generell schließen sich Ordnung und Biodiversität eher aus. Auch kann sich ein ökologisches Gleichgewicht nur einstellen, wenn konsequent auf Insektizide, Pestizide und Kunstdünger verzichtet wird.

Eine Raubfliege (Asilidae) hat einen Käfer gefangen und dämmt so die Käferpopulation ein.

Das Nest einer Amsel ist aus vielen dünnen Grashalmen geflochten. Zusätzlich wird es mit Moos gepolstert. Im äußeren Bereich befinden sich gröbere Pflanzenteile, wie Taglilienblätter.

Eine Gartenwollbiene sammelt am Wollziest Nistmaterial für ihr Nest.

WAS BRAUCHT EIN TIER ZUM LEBEN?

Wie sieht nun ein Garten aus, der der einheimischen Fauna eine Heimat bietet? Darf er nur einheimische Pflanzen beherbergen und aus unordentlichem Wildwuchs bestehen?

Wenn es um Insekten und Artensterben geht, so wird meistens nur ihre Beziehung zu Blüten betrachtet. Für die erfolgreiche Ansiedlung unterschiedlicher Insekten – und dies gilt auch für Vögel, Reptilien, Amphibien und Säugetiere – müssen aber mehrere Faktoren zusammenpassen. Die Verfügbarkeit von Nahrung ist dabei nur ein Teilaspekt für ein Tier, wenn auch ein wichtiger. So reicht es meistens nicht, ein paar Blumen zu pflanzen oder eine Nisthilfe aufzustellen. Neben der richtigen Nahrungsquelle müssen auch ein Nistplatz, Nistmaterial und gegebenenfalls Schutz vor Feinden gegeben sein.

Nahrung muss für den gesamten Lebenszeitraum eines Tieres in ausreichender Menge vorhanden sein. Im Fall von Insekten gilt dies auch für alle Entwicklungsstadien, wobei eine Larve eine andere Nahrungsquelle benötigen kann als das erwachsene Insekt. Die Beziehung zwischen Nahrung und Tier kann dabei sehr speziell sein. So brauchen manche Wildbienen bestimmte Pflanzenpollen für ihre Larven, während die Honigbiene ein Generalist ist, das heißt, sie ernährt sich von vielen verschiedenen Pflanzen. Nahrung kann dabei pflanzliches Material sein, wie Blätter, Wurzeln, Pollen, Nektar oder abgestorbene pflanzliche Masse (Laub, Totholz, Kompost). Sie kann aber auch tierischen Ursprungs sein. Oft genug wird beides benötigt.

Eine Blaumeise nimmt im Winter gern Sonnenblumenkerne. Ihre Brut muss sie jedoch mit proteinreicher Insektenkost wie Läusen ernähren. Eine Hainschwebfliege saugt genügsam Nektar, ihre Larven dagegen fressen Läuse und würden sich mit Nektar nicht entwickeln. Beeren aller Art, Zieräpfel und Hagebutten bieten auch Vögeln wie Amseln oder Wacholderdrosseln Nahrung.

Ohne einen geeigneten Nistplatz ist keine Fortpflanzung möglich. Dieser kann einfach nur die Nahrungsquelle einer Raupe sein, also eine Pflanze, muss aber auch ganz bestimmte Anforderungen bei anderen Tieren genügen. Die schon erwähnte Hainschwebfliege legt ihre Eier in der Nähe von Läusekolonien ab. Weitere Ansprüche stellt sie nicht. Der Buntspecht benötigt eine geeignete Höhle für sein Nest. Die Blaue Holzbiene kann ohne Totholz kein Nest bauen. Die Dunkle Erdhummel nistet bevorzugt in verlassenen Bauten von Mäusen. Für viele Tiere reicht deshalb nur das Angebot einer Nahrungsquelle nicht aus, um sich zu vermehren.

Was braucht ein Tier zum Leben?

Manche Arten benötigen spezielles Nistmaterial, das heißt Baumaterial für die Anlage eines Nestes. Bei Wildbienen können dies Lehm, Sand und Blätter sein, bei Papierwespen wird Totholz verarbeitet und Vögel nutzen unterschiedlichstes Pflanzenmaterial wie Zweige, Gras oder Moos. Ist kein Material vorhanden, um ein Nest zu bauen, so wird auch kein Vogel im Garten brüten. Einige Wildbienenarten stellen sehr spezielle Ansprüche und siedeln sich nicht an, wenn ihr Nistmaterial nicht in der Nähe ist. So bauen etliche Mauerbienen ihre Brutzellen aus Lehm. Die Garten-Wollbiene ist auf Pflanzenwolle für ihr Nest angewiesen. Diese gewinnt sie zum Beispiel beim Wollziest (Stachys byzantina), der Vexiernelke (Silene coronaria) oder Strohblume (Helichrysum bracteatum).

Letztendlich ist auch Schutz vor Feinden, vor dem Winter oder vor anderen Witterungseinflüssen entscheidend, ob sich ein Tier im Garten ansiedeln wird. Ohne Unterholz wird sich kein Igel in den Garten verirren. In abgeräumten Beeten können keine Insekten überwintern.

Lässt man die Pflanzen über den Winter stehen, so können mit Raureif traumhaft schöne Gartenbilder entstehen.

Der Garten im Winter


Lässt man Gräser und Samenstände von Stauden über den Winter stehen, so können mit Raureif zauberhafte Winterbilder entstehen, die den Garten in der kalten Jahreszeit aus seiner braungrünen Tristesse reißen. Wenn dann die ersten Schneeglöckchen und Krokusse erscheinen und die Stauden beginnen auszutreiben, greift mancher Gärtner beherzt zur Schere. Nun heißt es aber oft, genau dies sollte man nicht tun. Andererseits – wenn man nichts abschneidet, kann man eigentlich den Garten vor August nicht mehr genießen, so jämmerlich sehen die Beete aus. Das neue Grün der Gräser braucht bis zum Hochsommer, um sich durch das vorjährige braune Grasbüschel zu schieben. Die langen, schmalen Blätter des Chinaschilfs verteilen sich schon oft ab Februar überall im Garten. Auch bei Stauden sieht es nicht besser aus und die alten Samenstände liegen auch schnell kreuz und quer in den Beeten herum. Frühblüher kommen kaum zur Geltung und Frühsommerstauden sehen auch nicht gerade optimal aus. Außerdem dürfte man...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik Garten
Schlagworte Ameisten • Arten • Artenschutz • Artenvielfalt • bienenfreudlich • Bienenfreundlicher Garten • Botanik • Falter • Fliegen • Gartenpraxis • Gärtnern für Tiere • Insektenbeobachtung • Insektenbestimmung • Insektenfotografie • Käfer • Klimawandel • Lebensraum Garten • Leben und Lebewesen • Makrofotografie • Nachhaltige Gartenpraxis • Naturgarten • Naturnah Gärtnern • Naturschutz • Netzwerk Natur • Netzwerk Tiere und Pflanzen • Ökologie • ökologische Zusammenhänge • Ökosystem Garten • Pflanzenfotografie • Pflanzen im Garten • Pflanzen und Pflanzenwelt • Pilze • Reptilien • Rettung Artenvielfalt • Schmetterlinge • Tiere im Garten • Tiere und Tierwelt • Tierfotografie • Vögel • Wanzen • Wasser im Garten • Wechselbeziehungen • Wespen • Wildbienen • Wildbienen-Nisthilfen
ISBN-10 3-96747-132-2 / 3967471322
ISBN-13 978-3-96747-132-8 / 9783967471328
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