Der Schatten der Vergangenheit und das schleichende Gift -  ALEXANDER LOMBARDI,  Sandra Binder

Der Schatten der Vergangenheit und das schleichende Gift (eBook)

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2022 | 1. Auflage
288 Seiten
SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag
978-3-417-27050-1 (ISBN)
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Im sechsten Abenteuer müssen die vier vom See damit fertig werden, dass Emma gemobbt und sogar des Diebstahls beschuldigt wird. Das bringt die vier Freunde fast auseinander; sie müssen sich entscheiden, wessen Wort sie glauben. Und dann werden Antonia und andere Menschen am Starnberger See auch noch schwer krank. Ob es ihnen gelingt, beide Fälle aufzuklären?

Alexander Lombardi arbeitet im Leitungsteam des christlichen Kinder- und Jugendwerks »Wort des Lebens e.V.« am Starnberger See. Er schreibt und produziert Musicals und leitet Freizeiten für Kinder und Jugendliche, womit er jedes Jahr ca. 28.000 Menschen erreicht. https://www.wdl.de/musicalfreizeit-kinder/

Alexander Lombardi arbeitet im Leitungsteam des christlichen Kinder- und Jugendwerks »Wort des Lebens e.V.« am Starnberger See. Er schreibt und produziert Musicals und leitet Freizeiten für Kinder und Jugendliche, womit er jedes Jahr ca. 28.000 Menschen erreicht. https://www.wdl.de/musicalfreizeit-kinder/ Sandra Binder ist Lektorin und Autorin. Lange Jahre war sie Programmleiterin bei SCM Hänssler. Heute verantwortet sie die Redaktion des Universitätsverlags in Tübingen, wo sie mit ihrem Mann und drei Kindern lebt.

Kapitel 2


Die Neue


Starnberger See, zwei Wochen später


Dieser Morgen beginnt definitiv nicht so, wie er sollte, dachte Emma seufzend, als sie mit ihrer besten Freundin Antonia das Klassenzimmer betrat. Die gesamte Klasse hatte sich um die Cousinen Isabelle und Xenia geschart, ein böses Zeichen, das wusste Emma. Besonders ärgerlich, dass auch Jaron und Franky unter den Neugierigen waren, die wie hypnotisiert auf das Smartphone starrten, das Isabelle ihnen hinhielt. Emma schob irritiert ihre Brille hoch und sah Antonia an. Die wusste sofort, was sie störte, und verdrehte die Augen.

»Wahrscheinlich zeigt sie wieder ein paar Fotos von ihrem Fotoshooting«, vermutete Emma leise und folgte ihrer Freundin, die sich zu ihrem Platz durchdrängelte.

»Ja, sie wird bestimmt mal so ein Topmodel«, antwortete Antonia deutlich genervt und extra laut, damit jeder es hören konnte. »Oh Mann, die geht mir so auf den Zeiger!« Mit diesen Worten schwang sie sich auf ihren Sitzplatz und stellte ihren Rucksack auf die Seite. Emma setzte sich neben sie und bemerkte aus dem Augenwinkel, dass Isabelle sie beide ansah. Doch sie achtete nicht auf sie und holte stattdessen Buch und Heft aus dem Ranzen.

»Sie ist voll berühmt«, sagte Isabelle zu den anderen, »sie hat über 600 000 Follower. Das sind krass viele – und sie kommt in unsere Klasse!«

»Bist du dir sicher?«, fragte Franky und sah sie ungläubig an.

»Ja klar. Meine personal Trainerin hat es mir erzählt«, trumpfte Isabelle auf.

»Die ist nämlich auch die Trainerin von Luna«, fügte Xenia an und blickte in die Runde.

»Aha, und wer soll das sein?«, rief Antonia von ihrem Platz aus.

»Das ist ja klar, dass du die nicht kennst«, antwortete Isabelle grinsend.

Antonia schnaubte nur als Antwort.

Da Emma merkte, dass ihre Freundin wütend wurde, erklärte sie schnell: »Das ist diese Influencerin.«

»Influencerin?«, Antonia sah sie fragend an. »Warum sollte ich die kennen?«

»Weil das Luna Berger ist und die jeder kennt«, feixte Isabelle, »na ja, außer Antonia Rahn. Die spielt halt noch mit Barbies und guckt Sandmännchen.«

»Was soll das denn jetzt?«, zischte Antonia und Emma hielt die Luft an. Sie sah, dass der Hals ihrer besten Freundin ganz rot wurde, und wusste, dass Antonia kurz davor stand, zu platzen. Emma bewunderte Antonia, Kletter-Ass, Anführerin ihrer kleinen Clique, unerschrocken und allergisch gegen Aufschneider und Ungerechtigkeiten. Sie selbst hielt sich mit ihren Gefühlen lieber zurück, um niemandem auf die Füße zu treten. Oft fehlte ihr auch der Mut, sich so deutlich zu äußern wie Antonia.

In diesem Moment ging glücklicherweise die Tür auf und ihre Klassenlehrerin Frau Marktgreiner kam herein, gefolgt von einem etwa 25-jährigen Mann mit halblangen braunen Haaren, einer Kuriertasche und Sneakern. Er grinste.

»Guten Morgen!«, rief die Lehrerin. »Bitte setzt euch.«

Emma lehnte sich erleichtert zurück und stupste ihre Freundin an, die Isabelle immer noch giftig anblitzte. Die Traube von Schülern löste sich und alle schlurften lustlos zu ihren Plätzen.

»So eine eingebildete Zicke«, zischte Antonia Emma zu, »ich hab noch nie mit Barbies gespielt.«

»Komm, lass sie«, beschwichtigte Emma, »du kennst sie doch.«

»Ja, leider. Ich wäre froh, wenn ich sie nicht kennen würde«, antwortete Antonia bockig.

Emma grinste.

»Antonia, Emma, hört ihr jetzt auch endlich auf zu reden?«, rief Frau Marktgreiner in ihre Richtung. Emma nickte und wurde rot.

»Ich möchte euch jemanden vorstellen«, fuhr die Lehrerin fort, »das ist Herr Einsermann. Er ist gerade nach Bayern gezogen und ersetzt unsere Referendarin Frau Sommer, die ja kurzfristig ausgefallen ist, weil sie ein Baby erwartet. Er wird euch bis zu den Sommerferien in Mathe unterrichten.«

»Einsermann? Ich hoffe, Ihr Name ist Programm, ich könnte ein Paar Einser gebrauchen«, prustete Franky. Ein Kichern ging durch die Klasse.

»Vielen Dank für den konstruktiven Beitrag, Franco«, erwiderte Frau Marktgreiner genervt, »und sei nicht so vorlaut!«

Sie hatte mal wieder einen ihrer empfindlichen Tage. Emma und Antonia schmunzelten sich zu. Typisch Franky, dachte Emma, er liebt es, im Mittelpunkt zu stehen und den Klassenclown zu spielen.

Franky war neben Jaron einer ihrer besten Freunde und Mitglied ihrer Viererbande »Die vier vom See«. Gesegnet mit fast magischen Computerkenntnissen, Fußballtalent, einem unstillbaren Appetit auf Schokolade und einem frechen Mundwerk war er der loyalste, ausgeglichenste Ruhepunkt ihrer Clique. In dem neuen Referendar aber traf er auf einen Ebenbürtigen.

Herr Einsermann lächelte cool und meinte gelassen: »Na, wir werden ja mal sehen, ob mein Name bei dir Programm wird. Ich hätte da einige gute Aufgaben in Geometrie.«

»Lieber nicht«, murmelte Franky kleinlaut.

»Okay, dann holt mal eure Mathehefte raus, Herr Einsermann übernimmt jetzt«, sagte Frau Marktgreiner und suchte sich einen Stuhl an der hinteren Wand. Ein Stöhnen ging durch die Klasse. »Ich sehe schon, ihr liebt Mathe so wie ich«, meinte Herr Einsermann und begann mit einer Stunde, die sie so schnell nicht vergessen würden.

»Oh Mann, dieser Einsermann bringt mich noch um!«, stöhnte Franky, als er in der nächsten Pause zu Emma und Antonia kam. »Gut, dass bald Ferien sind. Warum nimmt der mich ständig dran?«

»Du hast ihm doch die beste Steilvorlage gegeben«, antwortete Jaron lachend, trat von hinten an ihn heran und klopfte ihm auf die Schulter. »Jetzt kriegst du vielleicht deinen Einser, Mann!« Jaron war der vierte in ihrem Bunde, Frankys bester Freund, tatkräftig und mutig. Er setzte sich lässig auf die Kante des Tischs der beiden Mädchen, strich sich den langen Pony aus dem Gesicht und verschränkte die Arme.

»Wie witzig«, knurrte Franky ihn an. Er wandte sich an Antonia und fragte: »Du hast wirklich noch nie was von Luna gehört?«

»Mann, jetzt fängst du auch noch an. Warum muss man die kennen?«, erwiderte Antonia gereizt, und Jaron meinte: »Ich hab von der auch nur mal kurz gehört.«

»Aber 600 000 Follower ist ne Nummer«, warf Emma ein, obwohl sie wusste, dass Antonia dies nicht hören wollte. Sie hatte es am liebsten, wenn sie alle zusammen im alten Heinrich abhingen, dem alten Zirkuswagen, in dem sie sich immer trafen. Das ganze »Geschminke« und stundenlange Abhängen auf irgendwelchen sozialen Netzen war für sie oberflächliches Gehabe.

»Ja, und sie war schon oft in irgendwelchen Talkshows«, bestätigte Franky, »sie ist echt bekannt.«

»Heißt das also, dass ich hinter dem Mond lebe?«, schnauzte Antonia.

»Jetzt chill mal«, erwiderte Emma genervt, »das ist doch kein Problem, wenn du sie nicht kennst. Warum stresst dich das so, wenn Isabelle einen Aufstand macht?«

»Was weiß ich?«, sagte Antonia und zuckte mit den Schultern.

»Hier.« Emma holte ihr Handy aus der Tasche, wischte über das Display und zeigte es ihr.

»Lunas Beauty Place«, las Antonia.

»Da kannst du dir mal ein paar Schönheitstipps holen«, frotzelte Jaron und knuffte Franky gegen den Oberarm.

»Bei mir ist wenigstens noch was zu machen, bei dir ist Hopfen und Malz verloren«, gab dieser schlagfertig zur Antwort und selbst Antonia musste lächeln.

»Hier, sie hat noch einige andere Kanäle.« Emma wischte wieder über das Display. »Luna Daily und Lunas Hacks for Life

Auf einmal beugte sich Isabelle über Jarons Schulter, der sich irritiert wegduckte. »Ach, gibst du deiner Freundin Nachhilfe?«, frotzelte sie. Im Hintergrund grinste Xenia.

»Ja«, meinte Emma leichthin, »es kann ja nicht jeder so klug und belesen sein wie du.«

»O ha«, machte Isabelle gespielt erstaunt, »nicht schlecht, die schlaue Emma ist schlagfertig.«

»Ja, bin ich«, antwortete Emma, ohne ihr auch nur einen Blick zu schenken.

»Ach, Jaron«, Isabelle legte den Kopf auf die Seite und sah ihn an, »kommst du heute Nachmittag zu mir? Sam ist da und vielleicht kommt Luna auch.«

»Warum sollte Luna zu dir kommen?«, fragte Antonia.

Isabelle ging nicht auf sie ein.

»Äh, mal sehen«, stotterte Jaron, »ich muss eigentlich was für meine Mutter erledigen.«

»Na ja, kannst dir’s ja überlegen. Wird bestimmt total cool.« Isabelle drehte sich zu den Mädchen und giftete: »Und ihr beiden könnt derweil mit Barbies spielen.« Damit drehte sie sich um und takelte davon.

»Boah, so ne blöde Zicke«, platzte Antonia heraus.

»Warum? War doch nett von ihr, Jaron einzuladen«, frotzelte Franky und boxte seinen besten Freund in die Seite. Jaron lächelte nur müde.

In diesem Moment gongte es. Als Frau Marktgreiner die Klasse betrat, folgte ihr diesmal ein etwa 13-jähriges Mädchen mit einem schwarzen Top, kurzer Felljacke und einer engen Jeans mit Löchern. Sie trug eine verspiegelte Sonnenbrille, die sie nach oben geschoben hatte, die langen Haare waren in einem engen, hohen Pferdeschwanz zusammengefasst. Über der Schulter hing lässig ein Minirucksack mit einem goldenen Markenemblem, das im Licht glitzerte.

»Das ist eure neue Mitschülerin«, stellte Frau Marktgreiner sie vor, »ihr Name ist Luna Berger. Sie ist von München nach Starnberg gezogen. Es wäre super, wenn eine von euch ihr in der Pause mal die Schule zeigt.«

Isabelle meldete sich sofort. »Ich kann das machen.«

»Okay, Isabelle, gerne.«

»Sie kann auch gern bei mir sitzen«, meinte Isabelle. Sie sah ihre Cousine neben sich auffordernd an und sagte: »Du kannst dich ja...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2022
Reihe/Serie Die 4 vom See
Verlagsort Witten
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Abenteuer • christliche Bestseller • christliche kinderbücher • christliche Werte • Die vier vom See • Freunde • Freundschaft • Geschenk für Konfirmation • historisch • Kinderbücher ab 10 jahre • Kinderbücher ab 11 Jahre • Kinderbücher ab 12 Jahre • Kinderburg • Kinderkrimi • Krimireihe für Kinder • Krimiserie • Mobbing • spannend • spannende Bücher • Spannung
ISBN-10 3-417-27050-2 / 3417270502
ISBN-13 978-3-417-27050-1 / 9783417270501
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