Kiss & Crime - Küss mich bei Tiffany (eBook)

Band 2

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7517-3329-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kiss & Crime - Küss mich bei Tiffany -  Eva Völler
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Frisch verliebt wollten Emily und Pascal eigentlich zusammen Urlaub machen. Doch Pascals Polizeidienststelle macht ihm einen Strich durch die Rechnung: Fortbildung in New York.
Aber statt eines tränenreichen Abschieds am Flughafen hat Emily eine Überraschung für Pascal. Da sie mit Oma Gerti einen Sponsor gewinnen konnte, sind sie und ihre Oma mit von der Partie. Während sich Emily schon auf dem Hinflug romantische Momente im Big Apple ausmalt, hat das Schicksal mal wieder anderes mit ihr vor. Ein paranoider Filmemacher, ein vertauschter Koffer, gestohlene Diamanten und ein stinkwütender Mafiaboss deuten eher auf ein Krimi- als ein Liebesabenteuer ...



Eva Völler hat sich schon als Kind gern Geschichten ausgedacht. Trotzdem verdiente sie zunächst als Richterin und Rechtsanwältin ihre Brötchen, bevor sie die Juristerei endgültig an den Nagel hängte. "Vom Bücherschreiben kriegt man einfach bessere Laune als von Rechtsstreitigkeiten. Und man kann jedes Mal selbst bestimmen, wie es am Ende ausgeht." Die Autorin lebt mit ihren Kindern am Rande der Rhön in Hessen.

Eva Völler hat sich schon als Kind gern Geschichten ausgedacht. Trotzdem verdiente sie zunächst als Richterin und Rechtsanwältin ihre Brötchen, bevor sie die Juristerei endgültig an den Nagel hängte. "Vom Bücherschreiben kriegt man einfach bessere Laune als von Rechtsstreitigkeiten. Und man kann jedes Mal selbst bestimmen, wie es am Ende ausgeht." Die Autorin lebt mit ihren Kindern am Rande der Rhön in Hessen.

Es sind doch bloß fünf Tage«, sagte Pascal. »Eigentlich sogar nur vier. Denn am fünften Tag bin ich ja schon wieder hier.«

»Fünf Tage können ganz schön lang sein.« Ich gab mir Mühe, möglichst traurig auszusehen. »Du fehlst mir jetzt schon.«

»Du mir auch.« Pascal seufzte. »Diese Tagung wird garantiert schrecklich öde und langweilig.«

»Na ja. Immerhin findet sie in New York statt. Also wird es vielleicht nicht ganz so langweilig. Auf jeden Fall wird es abwechslungsreicher als in Groppenhausen, denn da ist wirklich deutlich weniger los als in New York.«

Das ließ sich schlecht abstreiten. Groppenhausen war ein Kaff in der Rhön, wo die regionalen Highlights darin bestanden, dass man aufs Pfarrfest oder auf die Bauernkirmes ging. Trotzdem lebte ich mittlerweile ganz gern dort, von daher war meine Bemerkung ein bisschen übertrieben. Richtig langweilig hatte ich es da nur in der ersten Zeit gefunden, vor ziemlich genau einem Jahr, als ich urplötzlich von Berlin in die tiefste hessische Provinz hatte umziehen müssen. Damals war ich mitsamt meiner Mutter, meiner Omi und meinem Hund in ein Zeugenschutzprogramm gesteckt worden und hatte mein Leben gehasst.

Auch mit Pascal war ich anfangs nicht besonders gut klargekommen. Als mein persönlicher Zeugenschützer war er dafür zuständig gewesen, dass die Typen, die hinter mir und meiner Familie her gewesen waren, mich nicht schnappten. Ich hatte mir zwecks Optimierung meiner Sicherheit ziemlich viel von ihm gefallen lassen müssen. Wenn es darum ging, andere Leute zu bevormunden, machte ihm so schnell keiner was vor.

Manche seiner Vorschriften waren allerdings unbestreitbar nützlich. Ich hatte seinerzeit viele blöde Fehler begangen – na schön, ich hatte fast alles falsch gemacht und dadurch am Ende sogar die Verbrecher auf meine Fährte gelockt –, trotzdem hatte Pascal die Bande in den Knast befördert und mein Leben wieder in Ordnung gebracht. Er neigte zwar immer noch dazu, mich zu bevormunden, aber mittlerweile endeten solche Versuche meist damit, dass wir uns küssten.

»Ich weiß, wie sehr du dich auf unsere gemeinsamen Ferien gefreut hast«, meinte Pascal niedergeschlagen. »Ich mach’s wieder gut. Versprochen.«

Ich zog die Schultern hoch und strengte mich an, deprimiert zu wirken.

»Lieb von dir, dass du mich zum Flughafen fährst«, sagte Pascal, während er mit dem Zeigefinger über mein Ohr strich.

Ich erschauerte wohlig. Immer, wenn er mich am Ohr berührte, war ich praktisch willenlos und konnte ihm höchstens eine Sekunde lang böse sein. Das wusste er ganz genau. Noch vor drei Tagen war ich wirklich am Boden zerstört gewesen. Wir hatten uns beide monatelang auf die Osterferien gefreut, und Pascal hatte sich extra eine Woche freigenommen, damit wir die Zeit richtig genießen konnten. Endlich nicht mehr für die Abi-Klausuren lernen, endlich mal wieder chillen und was zusammen unternehmen! Wir hatten vor, nach Freiburg zu fahren und meine Freundin Yasemin zu besuchen. Aber dann – peng! Eine internationale Tagung für Kriminalbeamte, an der Pascal auf dienstliche Weisung hin teilnehmen sollte. Er musste für einen seiner Vorgesetzten einspringen, der sich im Skiurlaub ein Bein gebrochen hatte und nicht wollte, dass die teure Fortbildung ungenutzt verfiel.

Ich überholte einen Laster und schaute in den Rückspiegel, ehe ich die Ausfahrt zum Frankfurter Flughafen nahm. Allmählich stieg die Spannung. Ich konnte es kaum erwarten, Pascals verdutztes Gesicht zu sehen, wenn ich ihm meine Überraschung präsentierte.

Wir parkten vor dem Terminal, stiegen aus und gingen Hand in Hand durch die Abflughalle. Am Check-in-Schalter lud Pascal seinen Rucksack aufs Band – ein ziemlich abgewetztes altes Ding, das ihn schon auf allen möglichen Reisen begleitet hatte –, und während er seine Bordkarte in Empfang nahm, bemühte ich mich weiterhin um eine traurige Abschiedsmiene, obwohl ich es in Wahrheit vor Vorfreude kaum noch aushielt. Es war fast so weit! Die anderen mussten jeden Moment eintreffen!

Aber dann erschien jemand auf der Bildfläche, mit der ich nicht gerechnet hatte. Mir blieb vor Staunen glatt der Mund offen stehen.

»Hi, ihr zwei!« Sarah Lippmann kam winkend auf uns zu. Sie zog einen Trolley in Knallorange hinter sich her, der sich mit ihren roten Locken biss. Doch so eine Nebensächlichkeit konnte ihr tolles Aussehen natürlich nicht beeinträchtigen. Sie war die wandelnde Miss Perfect: Gesicht und Größe eines Topmodels und dazu erstklassige Schussreflexe, an die keiner beim LKA rankam.

»Du hast mir nicht gesagt, dass sie auch mitfliegt«, sagte ich zu Pascal.

»Hm, hab ich das vergessen? Ist doch auch nicht so wichtig, oder? Hi, Sarah!«

»Morgen, Kalli.« Sie klopfte Pascal kumpelhaft auf die Schulter. Anschließend umarmte sie mich, begleitet von zwei Luftküssen, für die sie sich bücken musste, um den Größenunterschied auszugleichen. »Hi, Emily. Freut mich riesig, dich zu sehen!«

Sie schien sich tatsächlich zu freuen. Und in ihren strahlend blauen Augen konnte ich auch bei genauem Hinschauen nicht den allerkleinsten Funken von Berechnung ausmachen. Sie war wirklich nur Pascals Kollegin, ich hatte also keinen Grund, mich jedes Mal wie ein mickriger Hobbit zu fühlen, sobald sie am Horizont auftauchte. Sowieso war sie überhaupt nicht Pascals Typ, denn Frauen, die fast genauso groß waren wie er und besser schießen konnten, fielen nicht in sein Beuteschema, das hatte er ausdrücklich betont. Von daher passte es gut, dass ich noch nie eine Pistole in der Hand gehabt hatte.

»Wie waren die Abi-Klausuren?«, wollte Sarah wissen. »Lief es gut?«

»Einigermaßen.« Das war ein bisschen tiefgestapelt. Ich hatte wegen der Klausuren ein wirklich gutes Gefühl, ganz im Gegensatz zum ersten Anlauf im vergangenen Jahr, als ich wegen des Zeugenschutzprogramms das Abi hatte ausfallen lassen müssen und deshalb die letzte Klasse wiederholt hatte. Was sich im Nachhinein als gute Idee herausstellte, denn ich hatte damals notenmäßig ziemlich auf der Kippe gestanden. An der neuen Schule in der hessischen Provinz hatte ich mich deutlich verbessert.

»Und wie geht es anschließend weiter?«, erkundigte Sarah sich. »Kommst du dann zurück nach Berlin, um da zu studieren?«

»Das ist der Plan«, antwortete ich.

Pascal legte den Arm um mich. »Emmy zieht dann endlich zu mir.« Er küsste meinen Scheitel, der genau bis zu seinem Kinn reichte. »Nach den Osterferien muss sie noch ein paar unwichtige Arbeiten schreiben und das Mündliche hinter sich bringen, aber das ist bloß Formsache.«

»Klingt gut«, kommentierte Sarah.

Das fand ich auch. Ich konnte es kaum erwarten, wieder nach Berlin zurückzukehren. Pascal hatte da schon länger eine Wohnung und seinen Job beim LKA; ich musste nach dem Abi nur noch meine Sachen packen und konnte dann nahtlos bei ihm aufschlagen. Sein Bett war groß genug für zwei.

Und vorher würden wir noch einen wundervollen Urlaub zusammen verbringen, der quasi schon angefangen hatte. Allerdings wusste Pascal davon noch nichts, denn es sollte ja eine Überraschung werden. Und die traf genau in diesem Augenblick endlich ein.

»Ich glaub, ich seh nicht richtig«, sagte Pascal verblüfft. »Da hinten kommt deine Omi Gerti!«

*

Omi strahlte über das ganze Gesicht. Sie war nicht allein, sondern in Begleitung von Mama und Bob gekommen, die Omis und mein Gepäck dabeihatten. Mama rollte meinen Trolley neben sich her. Bob zog mit der einen Hand Omis Trolley, mit der anderen trug er ihren Laptopkoffer. Sie hatte zwar ausdrücklich gesagt, dass sie in New York nicht arbeiten wollte, aber vermutlich hatte sie es sich wieder anders überlegt. Meine Omi ist weit über siebzig und damit in einem Alter, in dem andere Leute schon lange in Rente sind, aber sie behauptet regelmäßig, dass Schriftsteller niemals mit dem Schreiben aufhören können, selbst dann nicht, wenn sie es wollten. In ihrer Anfangszeit als Autorin hatte sie eine bekannte Krimireihe verfasst, aber mittlerweile schrieb sie hauptsächlich historische Liebesromane, von denen sie einen nach dem anderen auf den Markt warf und damit gutes Geld verdiente. Sogar Bob, der neue Mann in Mamas Leben (die Hochzeit war für kommenden Monat geplant), hatte kürzlich ein bisschen frustriert gemeint, dass Omi hochgerechnet in einer Arbeitsstunde deutlich mehr verdiente als er. Das wollte schon was heißen, denn als Anwalt hatte er einen gepfefferten Stundensatz. Um Omis Verlagsverträge kümmerte er sich allerdings kostenlos, schließlich gehörte er schon fast zur Familie. Deshalb hatte er sich auch gern bereit erklärt, Omi mitsamt unserem Gepäck zum Flughafen zu bringen, damit die für Pascal geplante Überraschung auch funktionierte. Mama hatte sich aus demselben Grund freigenommen. Sie und Bob würden nachher mit zwei Autos zurückfahren – Bob mit seinem, Mama mit meinem. Ich reichte ihr schon mal vorsorglich den Wagenschlüssel und nahm meinen Trolley entgegen.

»Sieht für mich ganz so aus, als würde da noch jemand nach New York fliegen«, stellte Sarah fest.

Pascal sah mich perplex an. »Echt jetzt?«

Ich nickte, und ein Ausdruck überschwänglicher Begeisterung breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Wahnsinn!«

»Oder?« Ich strahlte ihn an. »Omi hat mir die Reise jetzt schon zum Abi geschenkt! Ist das nicht toll?«

Anstelle einer Antwort drückte Pascal mich fest an sich und nahm dann Omi in den Arm. »Du bist die Beste, Gerti!«

Sie grinste vergnügt. »Ich lege das mal so aus, dass es dir nichts ausmacht, wenn ich auch mit von der...

Erscheint lt. Verlag 30.9.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Aktion Kulturpass • Bodyguard • Bücher ab 14 Jahre • Bücher für Jugendliche • Crime • Empire State Building • Frühstück bei Tiffany' • Frühstück bei Tiffany's • Große Gefühle • Junge Erwachsene • Kiss me once • Krimi • kulturpass • Liebe • Mafia • Manhatten • New York • Personenschutz • Romance • Secret Academy • Spannung • Stella Tack • undercover • Valentina Fast • YA • Young Adult
ISBN-10 3-7517-3329-9 / 3751733299
ISBN-13 978-3-7517-3329-8 / 9783751733298
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