Nothing more to tell (eBook)

Spiegel-Bestseller
Von der Spiegel Bestseller-Autorin von 'One of us is lying'
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
432 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-26264-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Nothing more to tell -  Karen M. McManus
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Ein Mord, der nie aufgeklärt wurde. Ein Täter, der nie gefasst wurde. Ein Mädchen, das zurückkehrt.
Als Brynn an ihre alte Schule zurückkehrt, hat sie nur ein Ziel vor Augen: den Tod ihres Lieblingslehrers aufzuklären, der vor vier Jahren ermordet wurde. Ausgerechnet Brynns ehemals bester Freund Tripp war einer der drei Schüler, die Mr Larkin tot auffanden. Seine Zeugenaussage entlastete seine Mitschüler erheblich. Doch Tripp hat nie vergessen, was er für die beiden getan hat - und dass alles eine Lüge war. Als Brynn ermittelt, stellt sie nach und nach alles infrage, was sie über die Schule, ihren Lieblingslehrer und ihren besten Freund zu wissen glaubt...

Rasant, sexy, umwerfend: der neue raffinierte Thriller der Weltbestsellerautorin von »One of us is lying«! Mit meisterhaft geplotteten Wendungen und einnehmenden, komplexen Figuren garantieren McManus' Bücher eine Suchtgefahr, der man sich nicht entziehen kann.

Weitere Romane von Karen M. McManus bei cbj & cbt:

One of us is lying

One of us is next

One of us is back

Two can keep a secret

The cousins

You will be the death of me

Alle Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden.

Karen M. McManus' Debütroman »One of Us Is Lying« stürmte auf Anhieb die Bestsellerlisten, so wie auch »Two Can Keep a Secret«, »One of Us Is Next«, »The Cousins«, »You Will Be the Death of Me«, »Nothing More to Tell« und »One of Us Is Back«. »One of Us Is Lying« wurde als Serie verfilmt. McManus' Romane wurden in über 40 Länder verkauft und sind internationale Bestseller.

2


BRYNN

Ich lege eine Kunstpause ein, um meine Worte wirken zu lassen, den Blick weiter auf das Foto von Mr Larkin gerichtet. Er trägt eine mit Zitronen gemusterte Krawatte – sein Markenzeichen –, deren leuchtende Farben auf dem Schwarz-Weiß-Foto untergehen. Als ich ihn einmal gefragt habe, warum er sie ständig trägt, hat er geantwortet, sie würde ihn an sein Lebensmotto erinnern: Wenn das Leben dir Zitronen schenkt, mach Zitronenkuchen draus. »So geht das Sprichwort aber nicht«, habe ich gesagt, ein bisschen stolz darauf, besser über etwas Bescheid zu wissen als ein Lehrer. »Es heißt: ›mach Limonade draus‹.«

»Stimmt, aber ich trinke sehr ungern Limonade«, sagte er achselzuckend. »Dafür liebe ich Kuchen.«

Carly schlägt die Beine übereinander und tippt mit der Spitze ihres Schuhs gegen das Tischbein, bevor sie nach ihrem Laptop greift. »Habe ich Sie richtig verstanden – der Fall wurde nie aufgeklärt?«, fragt sie.

Dass sie Interesse zeigt, lässt mein Herz schneller schlagen. »Zumindest nicht abschließend.«

Sie zieht die Brauen hoch. »Die Antwort auf diese Frage lautet normalerweise entweder Ja oder Nein.«

»Es wurde angenommen, dass er von jemandem von außerhalb getötet wurde«, erkläre ich. »Es gab da so einen Typen, der ein paar Wochen vor Mr Larkins Tod öfter in der Innenstadt unterwegs gewesen ist, wo er laut vor sich hin fluchte und grundlos Leute beschimpfte. Niemand wusste, wer er war oder was mit ihm los war. Einmal ist er in der Mittagspause vor der Saint Ambrose School aufgetaucht und ist Schüler verbal angegangen. Mr Larkin hat daraufhin die Polizei verständigt, die ihn festgenommen hat. Nach ein paar Tagen haben sie ihn wieder auf freien Fuß gesetzt und kurz darauf war Mr Larkin tot.« Ich streiche einen Knick am Rand des Zeitungsausschnitts glatt. »Danach war der Typ urplötzlich verschwunden, weshalb man davon ausgegangen ist, dass er Mr Larkin aus Rache getötet hat und dann abgehauen ist.«

»Klingt nach einer logischen Schlussfolgerung«, sagt Carly. »Sie zweifeln daran?«

»Anfangs nicht«, räume ich ein. Als Achtklässlerin wollte ich an diese einfache Erklärung glauben. Die Vorstellung, dass der Täter ein Fremder gewesen war, hatte fast etwas Tröstliches – dass er weg war, bedeutete, dass die Gefahr gebannt war. Dass sie nicht von uns ausging – nicht von meiner Stadt, meinen Nachbarn, den Leuten, die ich praktisch alle schon mein ganzes Leben lang kannte. Im Laufe der Jahre habe ich zwar immer wieder über Mr Larkins Tod nachgedacht, dabei aber nie einen journalistischen Blickwinkel eingenommen, bis zu dem Tag, an dem ich hintereinander eine ganze Staffel von Motive gebingt habe, um mich auf das Vorstellungsgespräch vorzubereiten. Während ich Carly dabei zusah, wie sie methodisch fadenscheinige Alibis und unausgereifte Theorien zerpflückte, hatte ich irgendwann nur noch einen Gedanken im Kopf: Für Mr Larkin hat das nie jemand getan.

Und in dem Moment ist mir klar geworden, dass ich genau das für ihn tun könnte.

»Aber seit ich mit meinen Eltern wieder nach Sturgis zurückgezogen bin, geht mir die Geschichte nicht mehr aus dem Kopf«, sage ich nach einer kleinen Pause. »Irgendwie kommt mir diese Erklärung ein bisschen … zu logisch vor.«

»Kann ich nachvollziehen.« Carly schweigt einen Augenblick und gibt dann etwas in ihren Laptop ein. »Wie ich sehe, ist in den Medien kaum darüber berichtet worden. Lediglich die Lokalzeitung und der Boston Globe haben den Fall kurz aufgegriffen. Der letzte Artikel dazu ist ein paar Wochen nach seinem Tod im Mai erschienen.« Sie kneift leicht die Augen zusammen und liest vor: »›Eng verbundene Schulgemeinschaft erschüttert vom Tod eines ihrer Lehrer.‹ Sie haben es noch nicht mal als Mord bezeichnet.«

Meine Freunde und ich haben damals über die Wortwahl eng verbundene Schulgemeinschaft die Augen verdreht, wobei der Wahlspruch der Saint Ambrose Highschool tatsächlich Gemeinsam stärker lautet. Die Saint Ambrose vereint Kindergarten, Grundschule, Middleschool und Highschool unter einem Dach, theoretisch können die Schüler also bis zum College gemeinsam stärker sein.

Die Saint Ambrose ist eine Privatschule, die sich komischerweise, obwohl ein Platz jährlich Zehntausende von Dollar Gebühren kostet, ausgerechnet im alles andere als glamourösen Sturgis angesiedelt hat. Natürlich versuchen alle begabten Schüler der Gegend ein Stipendium dort zu ergattern, um nicht auf eine der im Ranking ganz weit unten stehenden staatlichen Schulen der Stadt gehen zu müssen. Den wohlhabenden Eltern, die ehrgeizige Kinder haben, ist die Saint Ambrose wiederum nicht renommiert genug, was bedeutet, dass der Großteil der zahlenden Schüler aus ziemlich unambitionierten Rich Kids besteht. Das erzeugt einen Graben zwischen denen, die Geld haben, und denen, die keines haben. hrend meiner Zeit gab es nur wenige Schüler, die diese Kluft überwunden haben.

Ellie und ich waren als Stipendiatinnen dort, bevor Dad befördert und beruflich nach Chicago geschickt wurde. Mittlerweile können meine Eltern sich die Schulgebühren leisten. Als meine Schwester und ich gesagt haben, dass wir eigentlich lieber auf die Sturgis High gehen würden, wollten sie davon nichts wissen. Also werden wir in ein paar Wochen wieder auf die Saint Ambrose zurückkehren. Gemeinsam stärker.

»Stimmt, es ist nirgendwo anders jemals über den Fall berichtet worden«, sage ich. »Ich verstehe nicht, warum.«

Carlys Blick ist immer noch auf den Bildschirm gerichtet. »Ich auch nicht. Das ist der perfekte True-Crime-Stoff. Attraktiver junger Lehrer an einer exklusiven Privatschule wird ermordet und drei reiche Kids finden seine Leiche.« Sie tippt auf das Foto aus der Sturgis Times. »Und einer davon war ein Freund von Ihnen – wie hieß er gleich? – Noah Talbot?«

»Tripp«, sage ich. »Er nennt sich ›Tripp‹. Und er gehört nicht zu den reichen Kids.« Genauso wenig, wie er ein Freund von mir ist.

Carly blinzelt. »Ein Junge, der Tripp Talbot heißt, soll kein klassisches Rich Kid sein?«

»Er ist der dritte Noah in seiner Familie«, erkläre ich. »Sein Dad wird Noah Junior genannt und er Tripp. Die Abkürzung von ›triple‹ – dreifach. Verstehen Sie? Er gehört zu den Stipendiaten, genau wie ich früher.«

»Was ist mit den anderen beiden?« Carlys Blick kehrt zum Bildschirm zurück, während sie weiterscrollt. »Hier stehen keine Namen, was angesichts ihres damaligen Alters aber auch nicht weiter verwunderlich ist.«

»Shane Delgado und Charlotte Holbrook«, sage ich.

»Waren die beiden auch Stipendiaten?«

»Im Gegenteil. Shane war wahrscheinlich der reichste Schüler an der Saint Ambrose.« Als wir in der vierten Klasse Familienstammbäume durchgenommen haben, erzählte uns Shane, dass er als kleines Kind von seinen Eltern adoptiert worden ist und davor in einer Pflegefamilie untergebracht war. Ich habe oft versucht, mir vorzustellen, wie das für ihn gewesen sein muss, sich nach einem Leben voller Unsicherheiten plötzlich in einer totalen Luxus-Welt wiederzufinden. Aber Shane war damals noch so klein, dass er sich vermutlich gar nicht mehr daran erinnert. »Und Charlotte …«

Ich weiß nicht, wie ich Charlotte am besten beschreiben soll. Wohlhabend, ja, und für ein dreizehnjähriges Mädchen schon damals fast irritierend schön, aber vor allem ist mir in Erinnerung geblieben, dass sie unfassbar in Shane verknallt war, der davon nie etwas mitzukriegen schien. Wobei ich das Gefühl habe, dass dieses Detail hier fehl am Platz wäre, weshalb ich bloß sage: »Ebenfalls sehr reich.«

»Und die Geschichte dahinter?«, fragt Carly. »Warum sind die drei an dem Tag im Wald gewesen?«

»Sie haben Blätter für ein Biologieprojekt gesammelt«, sage ich. »Tripp war Shanes Projektpartner und Charlotte … Charlotte war praktisch immer da, wo Shane war.«

»Und wer war Charlottes Projektpartner?«, fragt Carly.

»Ich«, antworte ich.

»Sie?« Ihre Augen weiten sich. »Aber Sie waren nicht mit den dreien unterwegs?« Als ich den Kopf schüttle, hakt sie nach: »Warum nicht?«

»Ich hatte an dem Tag Wichtigeres zu tun.« Ich senke den Blick zu dem Foto und betrachte einen Moment die dreizehnjährige Ausgabe von Tripp: schlaksig, Zahnspange, zu kurze blonde Haare. Als meine Eltern verkündet haben, dass wir nach Sturgis zurückkehren, bin ich meiner Neugier erlegen und habe das Netz nach ihm abgegrast. Es hat mich ganz schön umgehauen, wie sehr er sich verändert hat, seit ich ihn das letzte Mal gesehen habe. Der Tripp von heute ist groß und breitschultrig und hat den Igelschnitt gegen längere, süß zerzauste Haare getauscht, unter denen strahlend blaue Augen hervorschauen, die schon immer das Schönste an ihm waren. Die Zahnspange ist Geschichte und sein Lächeln breit und selbstbewusst – nein … arrogant. So schätze ich es jedenfalls ein. Aus Tripp Talbot ist ein unverschämt gut aussehender Typ geworden, und das Nervigste an seiner Verwandlung ist, dass er sich darüber vollkommen im Klaren ist. Was ich mit auf meine persönliche Liste der Gründe gesetzt habe, warum ich ihn nicht mag.

»Sie hatten Wichtigeres zu tun, als an einem Schulprojekt zu arbeiten?«, sagt Carly.

»Ich musste eine Story für die Schülerzeitung fertig schreiben«, sage ich.

Das stimmt auch; ich musste damals ständig irgendeine Story fertig schreiben. Der Saint Ambrose Sentinel,...

Erscheint lt. Verlag 14.9.2022
Übersetzer Anja Gali?
Sprache deutsch
Original-Titel Nothing more to tell
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte 2022 • ab 14 • ab 14 Jahre • All Age • Bücher • bücher bestsellerliste • Bücher Neuerscheinungen 2022 • Buecher • eBooks • Élite • Geschenk • Geschenke • Gossip Girl • Highschoolthriller • Jay Asher • Jugendbuch • Jugendbücher ab 14 • Jugendbücher Bestseller • Jugendthriller • Junge Erwachsene Romane • Kinderkrimi • Mädchen Geschenke • Neuerscheinung • New-York-Times-Bestseller-Autorin • One of us is lying • one of us is next • Pretty Little Liars • riverdale • Spiegelbestseller-Autorin • Teenager Mädchen Bücher • The Cousins • Thriller Neuerscheinungen 2022 • Tote Mädchen lügen nicht • Two Can Keep a Secret • Weihnachtsgeschenke • Weihnachtsgeschenke für Kinder • weinachtsgeschenke • Young Adult • You will be the death of me
ISBN-10 3-641-26264-X / 364126264X
ISBN-13 978-3-641-26264-8 / 9783641262648
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