Sisters of the Sword - Wie zwei Schneiden einer Klinge (eBook)

Band 1: Wie zwei Schneiden einer Klinge
eBook Download: EPUB
2022
416 Seiten
cbt Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-28115-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sisters of the Sword - Wie zwei Schneiden einer Klinge - Tricia Levenseller
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Ein Student der Magie, eine heiße Herzensbrecherin, ein verwirrend gut aussehender Söldner und eine weltfremde Schmiedin auf der Flucht vor einer mörderischen Kriegstreiberin

Die 18-jährige Ziva ist berühmt für ihre Kunst, Klingen und Waffen zu schmieden, denen eine ungeheure Magie innewohnt. Doch Ziva leidet unter Panikattacken, sodass sie den Verkauf ihrer 16-jährigen Schwester Temra überlässt. Als sie von einer Kriegsherrin den Auftrag erhalten, ihr das mächtigste Schwert von allen zu schmieden, gibt Ziva alles. Das Schwert ist ihr Meisterwerk. Als die Auftraggeberin es jedoch abholen will, erfährt die junge Schmiedin von dessen eigentlicher Macht: Es enthüllt ihr die tiefsten Geheimnisse des Gegenübers. Und Ziva erkennt, dass dieses magische Schwert dieser Machtbessenen nie in die Hände fallen darf. Bei Nacht und Nebel fliehen die beiden Schwestern mit der Waffe im Gepäck, begleitet von einem draufgängerischen Söldner und einem jungen Studenten der Magie. Auf dieser wilden Flucht fliegen alsbald die Funken zwischen den ungleichen Schicksalsgefährten.

Großartige Action, Witz sprühende Dialoge und die zauberhaft nerdigste Heldin der Fantasy-Welt!

Tricia Levenseller stammt aus einer kleinen Stadt in Oregon und lebt heute nahe der Rocky Mountains in Utah mit ihrem Hund Rosy. Sie machte ihren Abschluss in Englisch, und war hinterher froh, nie wieder ein Lehrbuch in die Hand nehmen zu müssen. Wenn sie nicht gerade schreibt oder liest, legt sie gerne Puzzles, spielt Volleyball oder schaut ihre liebsten Fernsehshows und isst dabei extra buttriges Popcorn.

KAPITEL
EINS


Ich ziehe Metall den Menschen vor, deshalb ist die Schmiede mein sicherer Rückzugsort.

Die Hitze dort ist unerbittlich, selbst wenn alle Fenster geöffnet sind. Der Schweiß perlt auf meiner Stirn und rinnt mir den Rücken hinunter, aber ich würde nie etwas anderes sein wollen als eine Schmiedin.

Ich liebe das Gefühl, einen Hammer in der Hand zu haben; ich liebe das Geräusch, wenn Metall auf Metall trifft, das leichte Nachgeben des erhitzten Eisens, den Geruch des lodernden Feuers und die Befriedigung, wenn eine neue Waffe fertig ist.

Ich bin stolz darauf, dass jede Waffe aus meiner Hand ein Einzelstück ist. Meine Kunden wissen, wenn sie eine Ziva-Klinge in Auftrag geben, dann erhalten sie etwas Einzigartiges.

Ich lasse den Hammer fallen und begutachte meine Arbeit.

Das klingenscharfe Schlagblatt, das diese keulenartige Waffe ziert, hat die richtige Form. Es ist das sechste und letzte der identischen Teile, die am Kopf des Streitkolbens angebracht werden sollen. Nachdem ich das Schlagblatt in kaltes Wasser getaucht habe, gehe ich damit zum Schleifstein, um die Außenkanten zu schärfen. Mit Hammer und Meißel habe ich zuvor bereits die Rillen in den Streitkolben geschlagen. Jetzt muss ich nur noch alle Teile zusammenfügen. Mithilfe einer speziellen Zange lege ich alles in den Schmiedeofen und warte.

In der Zwischenzeit gibt es viel zu tun. Die Werkzeuge müssen gereinigt werden. Metallreste müssen beseitigt werden. Ich betätige den Blasebalg, damit das Feuer immer über 1300 Grad bleibt.

Da stört lautes Geschrei die Ruhe an meinem Arbeitsplatz.

Meine Schwester Temra führt den Laden an der Vorderseite der Schmiede, wenn sie mir nicht gerade bei den größeren Waffen zur Hand geht. Dort können die Kunden schlichtere Waren kaufen wie Hufeisen, Schnallen und Ähnliches. Meine magischen Hufeisen bewirken, dass die Pferde schneller laufen, und die von mir gefertigten Schnallen gehen nie kaputt oder verlieren je ihren Glanz. Dafür reicht einfache Magie – nichts im Vergleich zu dem, was beim Klingenschmieden nötig ist.

»Ziva empfängt jetzt keine Kunden mehr!«, ruft Temra energisch auf der anderen Seite der Tür.

Ja, das ist richtig. Keiner betritt die Schmiede. Die Schmiede ist heilig. Sie ist mein Raum.

Als das Eisen so ist, wie ich es haben will, ziehe ich den Keulenkopf mit dem ersten Klingenblatt aus der Esse und rücke das Blatt in der Kerbe zurecht.

»Und ob sie mit mir sprechen wird!«, poltert eine Stimme. »Sie muss sich für ihre fehlerhafte Arbeit verantworten.«

Das Wort lässt mich hochschrecken. Fehlerhaft? Was für eine Unverschämtheit! Wenn es mir leichtfiele, anderen die Stirn zu bieten, würde ich jetzt vielleicht rausgehen und diesem Rüpel meine Meinung sagen.

Aber ich hätte mir keine Sorgen machen müssen, meine Schwester übernimmt das schon für mich.

»Fehlerhaft? Wie kannst du es wagen? Geh zu einem Heiler und hör auf, uns die Schuld für deine eigene Dummheit in die Schuhe zu schieben!«

Ich zucke zusammen. Jetzt ist sie vielleicht ein bisschen zu weit gegangen. Aber Temra war noch nie gut darin, ihr Temperament zu zügeln. Manchmal kann sie sogar richtig Furcht einflößend sein.

Ich tue mein Bestes, um den Streit nicht an mich heranzulassen und mich stattdessen auf meine Arbeit zu konzentrieren.

Dies ist der Moment, in dem sich die Magie entfalten wird. Das Metall wird erhitzt, grundiert. Ich habe lange da­rüber nachgedacht, wie ich diese Waffe zu etwas Besonderem machen kann. Ein Streitkolben wird zum Schlagen und Zertrümmern benutzt, etwas, das rohe Kraft erfordert. Aber was, wenn ich die Kraft verstärken könnte? Was, wenn die Waffe bei jedem Angriff, den sie abfängt, diese Energie in den nächsten eigenen Schlag lenken könnte?

Ich schließe die Augen und denke darüber nach, was ich mit der Magie erreichen will, richte mich aber sofort wieder auf, als zu meinem Entsetzen die Tür der Schmiede aufgestoßen wird.

Ich spüre die zusätzliche Person im Raum wie ein Gewicht, das auf meine Schultern drückt. Einen Moment lang vergesse ich, woran ich gerade arbeite, ich kann an nichts anderes denken als an das Unbehagen, das sich in mir ausbreitet.

Ich hasse dieses Gefühl, nicht in meine eigene Haut zu passen, das sich gerade in mir ausbreitet. Die Angst scheint allen Raum einzunehmen und mich beiseitedrängen zu wollen.

Als die Schritte näher kommen, versuche ich, meine Fassung zurückzugewinnen. Ich denke ganz bewusst nur an den Streitkolben, als hinge mein Leben davon ab. Vielleicht wird der Eindringling den Wink verstehen und wieder verschwinden.

Aber ich habe kein Glück.

Wer auch immer er ist, er stapft auf die andere Seite meines Ambosses, in mein Blickfeld, und hält mir seinen Arm unter die Nase.

»Sieh dir das an!«

Ich betrachte die große Wunde am Unterarm des Mannes. Mein Magen fängt an zu kribbeln, weil der Fremde viel zu nah vor mir steht.

»Verschwinde, Garik. Ziva arbeitet!«, fordert Temra ihn vergeblich auf. Sie hat hinter ihm die Schmiede betreten.

»Das hat deine Klinge angerichtet. Es ist mein Schwertarm! Ich verlange eine Rückerstattung!«

Mein Gesicht fängt an zu glühen, ich kann nicht denken, kann nichts tun als den Mann anstarren, dessen Blut auf meinen Amboss tropft. Garik ist vielleicht Anfang dreißig. Eher schlaksig als gut gebaut, mit einer krummen Nase und viel zu großen Augen. Temra kümmert sich um die meisten Kunden, damit ich mich auf das eigentliche Schmieden konzentrieren kann. Es ist also kein Wunder, dass ich ihn nicht erkenne.

Garik sieht mich an, als wäre ich schwer von Begriff. »Deine Waffe ist fehlerhaft. Sie hat mich geschnitten!«

»Du hast dich selbst geschnitten!«, fährt Temra ihn an. »Also versuch gar nicht erst, die Waffe für deine eigene Unachtsamkeit verantwortlich zu machen.«

»Unachtsamkeit? Ich bin ein meisterhafter Schwertkämpfer. Der Fehler liegt ganz sicher nicht bei mir.«

»Wirklich? Wie sonst schafft es ein Mann, sich mit der eigenen Waffe den Schwertarm zu verletzen? Wie hast du das angestellt? Hast du Wirbeln geübt? Hast du die Waffe in die Luft geworfen und versucht, sie wieder zu fangen? Und das womöglich vor einem großen Publikum, das deine Blamage miterleben konnte?«

Garik stottert eine ganze Minute lang und sucht nach Worten, was darauf hindeutet, dass Temra mit ihrer Vermutung richtigliegt.

»Vielleicht solltest du dich statt aufs Kämpfen lieber auf Akrobatik verlegen, wenn du dein Schwert auf diese Art und Weise benutzen willst«, sagt Temra spöttisch.

»Halt du dich da raus, du dummes Gör! Ich regle das mit der Schmiedin persönlich. Oder kann sie nicht für sich selbst sprechen?«

Das ist der Moment, in dem ich mein Werkzeug fallen lasse und dem widerlichen Mann meine volle Aufmerksamkeit widme. Hier reinzuplatzen und mich zu beschuldigen, ist das eine, aber meine Schwester wüst zu beschimpfen, das geht entschieden zu weit.

»Garik«, sage ich mit einer Selbstsicherheit, die ich nicht empfinde. »Du gehst jetzt besser, wenn du nicht willst, dass wir die Stadtwache rufen. Ab sofort bist du weder in der Schmiede noch im Laden oder sonst wo auf unserem Grund und Boden willkommen.«

»Mein Arm ...«, versucht er es erneut.

»Ist nicht annähernd so verletzt wie dein Stolz, sonst wärst du bei einem Heiler und nicht hier.«

Röte schießt ihm ins Gesicht, während sein Blut weiter auf den Boden tropft.

Ich kann ihn nicht länger ansehen. Es ist zu viel für mich. Stattdessen richte ich den Blick auf die Schnüre an seinem Hemd und konzentriere mich ganz darauf. Vielleicht habe ich gerade eine Dummheit begangen. Haben meine Worte überhaupt irgendeinen Sinn ergeben? Wäre jedes weitere Wort nicht nur unnützes Geschwätz?

Ich ringe mich zu einer letzten Bemerkung durch. »Ich kann mir die Waffe gerne einmal ansehen und mich von ihrer Wirksamkeit überzeugen. Vielleicht vor deinen versammelten Freunden? Aber wenn ich mir den präzisen Schnitt an deinem Arm so anschaue, scheint sie durchaus funktionstüchtig zu sein.«

Das war’s. Er stürmt zur Tür, kann es sich aber nicht verkneifen, dem Arbeitstisch einen Stoß zu versetzen, sodass meine Werkzeuge auf den Boden poltern.

Dann ist er fort.

»Schrecklicher Kerl«, sagt Temra und schiebt den Arbeitstisch wieder zurück an seinen Platz.

Ich höre ihr nicht richtig zu. Ich schaue auf mein Werkzeug, dann auf die Stelle, an der Garik sich drohend vor mir aufgebaut hatte. In meinem Kopf läuft die grässliche Szene immer wieder ab, ohne dass ich etwas dagegen tun könnte. Er war hier. In meiner Schmiede. Ich musste mit ihm sprechen. Ich musste zulassen, dass ich infrage gestellt werde. Und währenddessen erstarrt mein Inneres, als würde ich jeden Moment zu Eis werden. Mein Verstand sagt mir, dass weder meine Schwester noch ich wirklich in Gefahr waren, dass solche Konfrontationen kein Weltuntergang sind, aber mein Körper ist trotzdem nicht davon überzeugt.

Ich kann nicht atmen. Oder vielleicht atme ich zu schnell.

»Ziva? Oje. Es ist alles in Ordnung.«

Es ist nicht alles in Ordnung. Temra will auf mich zugehen, aber ich weiche einen Schritt zurück und falle dabei fast über meine Füße. Meine Hände zittern und meine Körpertemperatur jagt nun wieder nach oben, mir bricht der Schweiß aus.

»Ziva, er ist weg. Du bist in Sicherheit. Schau dich um. Es sind nur wir....

Erscheint lt. Verlag 1.4.2022
Reihe/Serie Die Sisters-of-the-Sword-Reihe
Übersetzer Petra Koob-Pawis
Sprache deutsch
Original-Titel Blade of Secrets #1
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Abenteuer • Angststörung • Das Reich der Asche • Die Chroniken der Verbliebenen • Fantasy • Fantasy Neuerscheinung 2022 • Liebe • Magie • Mary E. Pearson • Sarah J. Maas • Schwestern • starke Heldin • Victoria Aveyard • Young Adult
ISBN-10 3-641-28115-6 / 3641281156
ISBN-13 978-3-641-28115-1 / 9783641281151
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