Die Hüter der fünf Jahreszeiten, Band 1: The Lie in Your Kiss (Romantische Fantasy - So aufwühlend wie der Herbstwind, so unvergesslich wie ein Sommerabend.) (eBook)

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2021 | 1. Auflage
448 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-51093-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Hüter der fünf Jahreszeiten, Band 1: The Lie in Your Kiss (Romantische Fantasy - So aufwühlend wie der Herbstwind, so unvergesslich wie ein Sommerabend.) -  Kim Nina Ocker
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Wenn der Winter den Frühling küsst. Als Bloom zur Hüterin des Winters bestimmt wird, bricht ihr Leben zusammen. Denn obwohl sie zu einer der vier magischen Herrscherfamilien gehört, die den Kreislauf der Jahreszeiten aufrechterhalten, wollte Bloom sich aus alldem heraushalten. Doch nun muss sie das Amulett der Jahreszeiten an den Hüter des Frühlings übergeben. Sie ahnt nicht, dass diese Begegnung und ein einziger Kuss genügen, um nicht nur ihr Herz, sondern auch ihre Familie und die gesamte Welt in Gefahr zu bringen. ***Eine Szene aus 'Die Hüter der fünf Jahreszeiten, Band 1*** »Darf ich bitten?« Ich sehe auf und begegne Milans braunen Augen, als ich meine Hand in seine lege. Seine Hand ist kühl und er wirkt vollkommen ruhig, keine Spur von Nervosität. »Ich habe wohl keine Wahl«, erwidere ich trocken. Ich lasse mich von ihm auf die Tanzfläche führen, muss mich allerdings gewaltig konzentrieren, um nicht über das lange Kleid zu stolpern. Nur verschwommen nehme ich die Menschen um uns herum wahr, die Dekoration und die Lichter. Sein leises Lachen entspannt mich ein wenig. »Du klingst nicht gerade begeistert.« Ich lege den Kopf schief. »Gut kombiniert.« Er zieht mich in seine Arme und ich spüre die Muskeln unter seinem Hemd. Dann führt er mich sanft in eine Drehung, ohne mich aus den Augen zu lassen. »Nun, Wintermädchen«, raunt er und zieht mich kaum merklich ein wenig dichter an sich. »Diese kalte Fassade steht dir gut zu Gesicht, aber auch du bist nur eine Figur in diesem Spiel, vergiss das nicht.«

Kim Nina Ocker, geboren 1993, wuchs in Nordrhein-Westfalen auf und lebt heute mit ihrer Familie in der Nähe von Hannover. Ihre ersten literarischen Meisterwerke bestanden aus bereits existierenden Geschichten, bei denen sie lediglich die Protagonistin in »Kim« umbenannte. Leider war die Welt noch nicht bereit für diese Sternstunde der Kreativität, und so musste der große schriftstellerische Durchbruch noch ein wenig warten. Zehn Jahre später veröffentlichte Kim schließlich ihren ersten »richtigen« Roman, auf den viele weitere folgten. 2016 machte sie ihr Hobby zum Beruf und arbeitet seitdem als Autorin.

Kim Nina Ocker, geboren 1993, wuchs in Nordrhein-Westfalen auf und lebt heute mit ihrer Familie in der Nähe von Hannover. Ihre ersten literarischen Meisterwerke bestanden aus bereits existierenden Geschichten, bei denen sie lediglich die Protagonistin in »Kim« umbenannte. Leider war die Welt noch nicht bereit für diese Sternstunde der Kreativität, und so musste der große schriftstellerische Durchbruch noch ein wenig warten. Zehn Jahre später veröffentlichte Kim schließlich ihren ersten »richtigen« Roman, auf den viele weitere folgten. 2016 machte sie ihr Hobby zum Beruf und arbeitet seitdem als Autorin.

COLD

Fluchend steige ich über den Klamottenberg im Zimmer meines Cousins. Ich hasse es, dass Sander sich benimmt wie ein Prinz in seinem verdammten Königreich. Egal was er in der Hand hält – er lässt es einfach fallen oder stellt es ab und ist dann der Meinung, die Sachen rücken durch Zauberhand wieder zurück an ihren ursprünglichen Platz. Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass Sander keine Ahnung hat, wie viele Angestellte nötig sind, um jeden Tag seinen Scheiß wegzuräumen.

Für gewöhnlich stört mich seine Selbstbezogenheit nicht. Ich bin damit aufgewachsen und habe mich irgendwie daran gewöhnt. Leider hat dieser Idiot sich mein Ladekabel ausgeliehen, und ich kann es nirgends finden. Ich habe nur noch sieben Prozent Akku, und wenn ich es noch rechtzeitig ins Kino schaffen will, muss ich in einer halben Stunde los.

Still sende ich ein paar Flüche gegen Sander in die Luft. Sollten die Götter, an die meine Familie glaubt, wirklich existieren, werden sie ihren Goldjungen zwar sicher nicht bestrafen, aber es kann auch nicht schaden.

Ich laufe durch den breiten Flur meines Elternhauses und lasse den Blick dabei über die unzähligen Gemälde an den Wänden schweifen. Vermutlich könnte ich die Gesichter aus dem Gedächtnis zeichnen, auch wenn ich kaum einen dieser Menschen persönlich getroffen habe. Jedes Bild zeigt das Gesicht eines Winterhüters – die Stars ihrer jeweiligen Generation. Mir ist klar, dass ich als Mitglied des Winterhauses ein wenig stolzer auf diese Menschen sein sollte, immerhin sind sie allesamt meine Vorfahren. Wenn Sander, meine Tante oder mein Großvater an diesen Gemälden vorbeilaufen, ist bei ihnen jedes Mal ein gewisses Maß an Ehrfurcht zu erkennen. Bei mir nicht. Ich bin kein aktiver Teil dieses ganzen Familienunternehmens und sehe damit auch nicht wirklich die Notwendigkeit, so zu tun, als würde mir all das etwas bedeuten.

Im Treppenhaus halte ich inne und lausche. Wie kann ein Haus, das so viele Menschen beherbergt, so verdammt still sein? Vielleicht sollte ich direkt nach unserer Haushälterin Märtha suchen – in der Regel weiß sie deutlich besser über das Verbleiben sämtlicher Gegenstände Bescheid als die Besitzer selbst.

»Sander?«, rufe ich und höre das Echo meiner eigenen Stimme. Ich sollte im Haus eigentlich nicht schreien. Nicht schreien, nicht rennen, nicht toben – im Grunde ist alles, was Spaß macht, verboten. Als Kind habe ich mich penibel daran gehalten, weil ich allen gefallen und dazugehören wollte. Heute ist es mir herzlich egal.

Als ich keine Antwort erhalte, stoße ich einen lauten Seufzer aus und laufe die Treppen hinunter, immer zwei Stufen auf einmal nehmend. Im Keller befindet sich der einzige Raum dieses Anwesens, in dem man ansatzweise Spaß haben kann. Dort stehen ein Kicker und eine Leinwand, auf der wir als Kinder oft Filme geguckt haben – vor Netflix und Co. Da Sander weder in seinem Zimmer noch in einem der Trainingsräume war, ist das mein nächstes Ziel.

Ich erschaudere kurz und schlinge die Arme um meinen Oberkörper, als ich die letzte Treppe erreiche. Der Winter mag sich dem Ende zuneigen, trotzdem ist es immer noch verdammt kalt. Für mich persönlich kann der Frühling nicht schnell genug kommen. Für meine Familie hingegen bedeutet diese Zeit im Jahr immer ein wenig Wehmut, da der Winter und dadurch unsere Herrschaft zu Ende geht. Seit unzähligen Generationen schon lenken die Kalinins die kalte Jahreszeit. Und meine Familie nimmt diese Aufgabe sehr ernst – alle, bis auf mich. Ich bin ein uneheliches Kind, was an sich noch nicht so schlimm wäre, doch mein Vater ist kein Mitglied eines Jahreszeitenhauses, was bedeutet, dass er von meiner Familie nicht akzeptiert wurde. Er ist noch vor meiner Geburt verschwunden, und ich wurde quasi geduldet, aber nie wirklich für voll genommen. Anders als all diese Jungen und Mädchen auf den Gemälden, bei denen ich immer das Gefühl habe, dass sie mich irgendwie abschätzig aus ihren Rahmen heraus beäugen.

Als ich am Fuß der hölzernen Treppe ankomme, sinkt die Temperatur noch einmal um gefühlte zehn Grad. Was seltsam ist, da die Wände dick und die Räume für gewöhnlich selbst im Keller gut beheizt sind. Vermutlich haben Sander oder meine Cousinen eines der Oberlichter offen gelassen.

Ein ungutes Gefühl steigt in mir auf. Ich kann nicht benennen, woher es kommt, doch es legt sich wie eine eiskalte Hand um mein Herz. Mitten in der Bewegung halte ich inne und sehe mich um. Außer einer kleinen Kommode, auf der eine Vase mit Blumen steht, ist nichts zu sehen. Ich bin allein. Und genauso fühle ich mich auch. Als wäre ich der einzige Mensch auf der Welt oder als hätte jemand eine Glaskuppel über mich gestülpt, die mich von der Außenwelt abschirmt.

Mit zitternden Fingern strecke ich die Hand nach der Türklinke aus und versuche, die seltsamen Gedanken zu vertreiben. Das hier ist nur mein Keller. Ich habe ihn schon Tausende Male betreten, und nie ist etwas passiert. Meine Hand umschließt den Knauf und dreht ihn herum, während der Druck sich von meinem Herzen auf meine Lunge ausbreitet. Plötzlich dringt mein Atem nur noch in kleinen weißen Wolken aus meinem Mund.

Nervös lache ich auf. Ich bin an seltsame Geschehnisse in diesem Haus gewöhnt. Das bleibt einfach nicht aus, wenn die Mehrzahl der Bewohner über magische Fähigkeiten verfügt. Doch diese Ereignisse hatten nie etwas mit mir zu tun, denn ich besitze keine Fähigkeiten. Ich bin nichts Besonderes.

Ein wenig entschlossener öffne ich die Tür. Womöglich macht Sander gerade irgendwelche Experimente mit seinen Kräften.

Doch drinnen ist kein Sander zu sehen. Der Fernseher ist aus, keine Musik ist zu hören und sämtliche Lichter sind erloschen, was das Zimmer in einen einzigen seltsamen Schatten verwandelt. Nichts Außergewöhnliches also, abgesehen von der Tatsache, dass es auch hier drinnen verdammt kalt ist. Fröstelnd sehe ich mich um. Vielleicht ist mein Ladekabel trotzdem hier unten.

Ich habe erst ein paar Schritte in den Raum hineingemacht, als ich stirnrunzelnd bemerke, dass einige der Kissen nicht mehr auf der Couch liegen. Außerdem ist eines der kleinen Beistelltischchen umgeworfen worden und liegt auf dem Boden. Vorsichtig gehe ich um die Couch herum.

Und bleibe wie angewurzelt stehen.

Von einer Sekunde auf die andere rast mein Herz wie wild, mein Atem stockt und hängt als undurchsichtiger Nebel vor meinem Gesicht.

Mein Hirn scheint eine Weile zu brauchen, um die Situation zu analysieren. Als es das jedoch schafft, dringt ein markerschütternder Schrei aus meiner Kehle. Ich erkenne meine Stimme selbst kaum wieder.

Vor mir auf dem Boden, die Gliedmaßen seltsam unnatürlich abgewinkelt, liegt Sander.

Meine Knie geben unter mir nach. Ich lasse mich neben ihm auf den Boden fallen, und einen Moment lang weiß ich nicht, was ich tun soll.

»Sander«, flüstere ich und berühre mit den Fingerspitzen seine Stirn.

Wie ein elektrischer Schlag fährt die Energie von seiner Haut in meine Finger. Ruckartig zucke ich zurück. Er ist eiskalt, seine Augen blicken ins Leere. Keine Reaktion. Kein Leben. Ich könnte seinen Puls fühlen, doch aus irgendeinem Grund weiß ich einfach, dass er tot ist.

Sander ist tot.

»O mein Gott«, schluchze ich, auch wenn ich mir sicher bin, dass die Worte von meinem Herzschlag übertönt werden. Ich kann den Blick nicht von Sander lösen. Kälte ergreift von mir Besitz, immer mehr, bis ich das Gefühl habe, zu erfrieren. Ich kann kaum atmen, keinen klaren Gedanken fassen. »Hilfe!«, schreie ich, während ich mich verzweifelt umsehe. Meine Stimme hallt durch den Keller, wird von den Steinwänden um mich herum zurückgeworfen. Die Mauern sind dick, doch ich weiß, dass sie mich hören werden. Das hier ist der Tod, und meine Familie kann ihn spüren. Sie müssen spüren, dass sie einen von uns verloren haben.

Nur am Rande registriere ich Stimmen, Schritte auf der alten Holztreppe, die in meine Richtung rennen, auf Sander zustürzen und mich zur Seite schieben. Ich will etwas sagen, will die Leute anschreien und fragen, was das zu bedeuten hat. Doch ich kann nicht. Es ist, als wäre sämtliche Kraft aus meinen Muskeln gewichen und hätte mich als kleines Häufchen Elend zurückgelassen.

Sander ist tot.

Mein Cousin ist tot. Dabei war er jung und nicht krank und nicht … nicht bereit zum Sterben.

Die Erkenntnis sickert nur langsam in mein Bewusstsein, als würde sie durch dichten Nebel waten. Ich muss etwas tun. Ich muss aufstehen und … keine Ahnung.

Die Hände an meinen Seiten ballen sich zu Fäusten. Ich spüre die Energie der Menschen um mich herum, kann sie beinahe greifen, auch wenn ich nach wie vor kein Wort von dem verstehe, was sie sagen.

Als wäre mein Körper auf Autopilot, öffne ich den Mund und schreie. Ein gewaltiger Schmerz ballt sich hinter meiner Stirn zusammen, kleine Lichter tauchen in meinem Blickfeld auf, doch ich fühle mich stärker. Mächtiger. Ich schreie das Leid und den Schock aus meiner Seele heraus, die Augen fest auf Sander gerichtet. Schließlich verebbt meine Stimme, und ich atme zischend ein und wieder aus. Immer noch ist es so kalt im Raum, dass mein Atem augenblicklich kondensiert.

Zitternd sehe ich mich um und schnappe nach Luft. Um mich herum auf dem Boden liegen weitere leblose Körper. Ich erkenne die Gesichter einiger Angestellter und das meiner Cousine Zara. Sie alle haben die Augen geschlossen und rühren sich nicht.

»Was zur Hölle …?« Erschrocken springe ich auf. Die Leute, die gerade noch um mich herumgestanden...

Erscheint lt. Verlag 30.9.2021
Reihe/Serie Die Hüter der fünf Jahreszeiten
Verlagsort Ravensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 14 Jahren • Buch • Bücher • Everything I Didn't Say • für Mädchen • Geschenk • Geschenkidee • Jahreszeiten • Jennifer Wolf • Jugendbuch • Kiss me once • Lesen • Liebe • Liebes-Geschichte • Literatur • Love-Story • New Adult • paranormal_themes • Romantasy • Romantic Fantasy • romantisch • Sexy • Sturmtochter • Young Adult • Zweiteiler
ISBN-10 3-473-51093-9 / 3473510939
ISBN-13 978-3-473-51093-1 / 9783473510931
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