Die Buteyko-Methode: Wie wir unsere Atmung verbessern für mehr Gesundheit und Leistungsfähigkeit im Alltag, Beruf, Yoga und Sport -  Ralph Skuban

Die Buteyko-Methode: Wie wir unsere Atmung verbessern für mehr Gesundheit und Leistungsfähigkeit im Alltag, Beruf, Yoga und Sport (eBook)

(Autor)

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2020 | 1. Auflage
240 Seiten
Crotona Verlag
978-3-86191-218-7 (ISBN)
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Der russische Arzt Dr. Konstantin P. Buteyko (1923-2003) zählt zu jenen zu Lebzeiten nicht wahrhaft erkannten genialen Menschen, dessen Zeit offensichtlich erst heute gekommen ist! Der bedeutende Mediziner war vielleicht der tiefschürfendste Atem-Forscher, den der Westen jemals hervorgebracht hat.
Dr. Buteyko erkannte aufgrund seiner Forschungsergebnisse, welche nachhaltigen Gesundheitsschädigungen durch ein permanent beschleunigtes und intensiviertes Atmen (Chronische Hyperventilation) eintreten. Die Ursachen dafür liegen in einer ungesunden Lebensweise, vor allem im täglichen Stress, dem die meisten Menschen ausgesetzt sind. Wird nun, so sein therapeutischer Ansatz, dieses falsche Atemverhalten korrigiert, treten außergewöhnliche Heilungen selbst langjähriger Erkrankungen auf.
Dr. Ralph Skuban, ein ausgewiesener Atem-Forscher und Pranayama-Experte, stellt Buteykos Ansatz in Theorie und Praxis vor. Er bezieht dazu auch die neueste Atem-Forschung mit ein und baut Brücken zu traditionellen Atemtechniken wie zum Beispiel im Yoga.
Die „Buteyko-Methode“ ist nicht nur eine wertvolle Ergänzung zu den bisher existierenden Atemtechniken, sondern ein revolutionärer Ansatz für mehr Gesundheit und Lebensqualität auf allen Ebenen – körperlich, emotional und geistig!
Weniger atmen – mehr leben!

Über dieses Buch

In diesem Buch geht es um die fundamentale Bedeutung der Atmung für unser Leben; und darum, was bei so vielen von uns nicht mehr richtig läuft mit dem Atmen, verursacht durch die Art und Weise, wie wir leben. Natürlich geht es besonders auch darum, wie wir auf praktische und einfache Weise zurückfinden können in einen natür-lichen, gesunden Atemprozess in allen Lebenssituationen, und wie wir am Atem arbeiten können für mehr Leistungsfähigkeit und Ausgeglichenheit. Weil die Atmung der grundlegendste Lebensprozess überhaupt ist, gibt es nichts, das nicht davon betroffen wäre. Verbessert sich die Atmung, so verbessert sich alles im Leben.

Meine persönliche Auseinandersetzung mit der Atmung begann zunächst so wie bei uns allen: mit einer ersten Einatmung nach der Geburt. Nach neun Monaten behüteten Seins im warmen Schoß der Mutter falteten sich meine Lungen nach dem Austritt aus dem Geburtskanal zum ersten Mal vollständig auf. Von nun an musste ich Luft atmen. Das lief nicht immer gut. Mit drei Jahren entwickelte ich eine schwere chronische Bronchitis. Ich erlitt mehrfach lebensbedrohliche Erstickungsanfälle. Wochenlange Krankenhaus- und Kuraufenthalte sollten folgen. Irgendwann wuchs ich zum Glück heraus aus diesem Problem. Meine Eltern können mir heute nicht mehr sagen, wie mein Atemmuster damals aussah: Ob ich sanft, leise und durch die Nase atmete; oder ob ich durch den Mund atmete und in die Brust hinein, so wie es heute über die Hälfte aller Kinder tun; ob mein Atem schnell war oder langsam, rhythmisch oder ungleichmäßig; und schließlich: Ob meine Atemzüge groß waren oder nicht. Meine Eltern und auch das medizinische Personal, das mich betreute, wären wohl noch nicht einmal auf die Idee gekommen, den Atem auf diese Aspekte hin anzuschauen; denn viele Zusammenhänge beginnt man erst in den letzten Jahren besser zu verstehen.

In meinem späteren Beruf als Leiter einer stationären Einrichtung für Pflegebedürftige begegnete der Atem mir wieder, diesmal im Zusammenhang mit dem Ende des Lebens. Haben Sie schon einmal am Bett eines Sterbenden gewacht und bemerkt, wie sehr sich in den letzten Tagen und Stunden seine Atmung intensiviert? Die Atemzüge werden groß und laut hörbar, man spürt förmlich die Anstrengung, die damit verbunden ist. Der Atem verliert sein feines, rhythmisches Fließen. Das Weiche wird hart – der Tod kündigt sich an. Eine letzte Ausatmung beendet dann das Leben und schließt den Kreis, der mit der ersten Einatmung bei der Geburt begann. Die Dauer unseres Lebens können wir deshalb treffend auch als die Zahl der Atemzüge beschreiben, die wir tun.

Die Atmung hat freilich nicht nur mit der Dauer unseres Lebens zu tun, sondern besonders auch mit dessen Qualität. Je mehr Atembewusstheit wir entwickeln, umso klarer können wir erkennen, dass unser körperliches, emotionales und mentales Wohlsein unmittelbar mit der Atmung korreliert und jede Erfahrung ihren Spiegel im Atem hat: Ob wir ängstlich sind oder entspannt, freudig erregt oder wütend, traurig, ekstatisch oder gelassen, jeder Moment hat seine ihm eigene Atmung. Atembewusstheit lässt uns verstehen, dass unsere Wachheit, Klarheit und Konzentrationsfähigkeit sich erheblich steigern, wenn die Atemgesundheit zunimmt, ebenso unsere emotionale Stabilität und Resilienz.1 Auch unsere Schlafqualität, Leistungsfähigkeit und Energie hängen von der Qualität unserer Atmung ab.

Wenn hier von Qualität die Rede ist, meine ich vor allem die natürliche Qualität des Atems. Wir könnten es auch die gesunde, normale oder, etwas technischer ausgedrückt, funktionale Atmung nennen. Ich selbst spreche gerne vom sanften Atmen. Dieses ist in unserer Zeit alles andere als selbstverständlich, sondern, im Gegenteil, bei vielen aus den Fugen geraten. Es ist im Grunde der Normalfall, dass die meisten sich genau damit schwertun. Immer mehr Menschen haben ihre natürliche Atmung verloren und sind in dysfunktionalen Atemmustern gefangen, vor allem in der chronischen Hyperventilation oder Überatmung, wie man auch sagt.2 Das bedeutet, dass jemand mehr atmet, als es den Bedürfnissen seines Körpers entspricht, oder, anders formuliert, mehr Luft atmet, als sein Körper gut verkraften kann.

Dies führt zu gravierenden gesundheit-lichen Problemen und chronischen Erkrankungen: Asthma, Kurzatmigkeit, Schlafproble me, Schnarchen, Schlafapnoe3, Herz- Kreislauf-Erkrankungen, Unruhezustände, Panikattacken und vieles andere mehr sind derart verbreitet, dass man nicht übertreibt, wenn man von einem Massenphänomen spricht. Edward Newton, ein Mediziner aus Neuseeland, nennt die Überatmung eine „stille Epidemie“. „Es ist eine Epidemie“, sagt er, „weil so viele davon betroffen sind. Und sie ist still, weil ihre Symptome so selten von den Ärzten erkannt werden, an die die Notleidenden sich wenden.“4 Die Betroffenen gehen oft von einem Arzt zum anderen und erfahren doch immer wieder nur symptomatische Therapien. Das zugrunde liegende Problem – eine dysfunktionale At-mung – wird meist nicht gesehen. Fällt die Atmung einem Arzt dann doch einmal auf, hält man sie meist für eine Nebenwirkung der Probleme, an denen sie leiden, nicht jedoch für deren Ursache.5 Keine Heilung also für chronische Erkrankungen, dafür werden die Patientenakten immer dicker. In Großbritannien prägte man für dieses Phänomen eigens einen Begriff, das so genannte Dicke-Akten-Syndrom.6

Damit komme ich zu jenem russischen Arzt, dessen Name diesem Buch seinen Titel gab: Dr. Konstantin Buteyko. Ich begegnete seiner Arbeit während meiner Recherchen zu einem Buchprojekt über Pranayama, die Atempraxis des Yoga. Darin geht es sehr viel darum, den Atem zur Ruhe zu bringen und immer wieder Atempausen zu üben, mit dem Ziel, die Gesundheit zu fördern und, dies vor allem, den Geist zu beruhigen. Die uralten Texte des Yoga begründen ihre Praxis nicht auf wissenschaftliche Weise im heutigen Sinne dieses Begriffes, vielmehr sind Ihre Methoden das Resultat einer praktischen Selbsterforschung, eingebettet in philosophische Vorstellungen über die Welt und den Menschen. Doch gibt es nicht vielleicht auch wissenschaftliche Argumente, so fragte ich mich, die für einen langsamen und sanften Atem sprechen, wie die alten Yogis ihn lehrten? Und auch dafür, ab und an einmal eine Atempause zu machen?

Die Antwort ist: Ja, solche Gründe gibt es. Buteyko leistete in diesem Zusammenhang, beginnend in den 1950er Jahren, Pionierarbeit. Seine Forschungen und Methoden schenkten zahllosen Menschen Linderung und Heilung durch einfach umzusetzende Atempraktiken und Lebensempfehlungen. Wohl gerade deshalb, weil sich auf so einfache Weise so viel mehr Gesundheit herstellen lässt – und das ganz ohne Medikamente und Nebenwirkungen – wurde Buteyko von Berufskollegen angefeindet, man trachtete ihm gar nach dem Leben.7 Das Einfache freilich ist, wenn es denn funktioniert, auch das Geniale. Und dass die Methode der Atemnormalisierung nach Buteyko funktioniert, weiß ich aus persönlicher Erfahrung zu berichten.

Auch die neuere Forschung findet immer mehr Belege für die gesundheitliche Bedeutung einer natürlichen Atmung sowie für die negativen Auswirkungen dysfunktionaler Atemmuster, insbesondere der Überat-mung.

Dies ist vor allem ein Buch über die Gesundheit, über ein Zurück-zur-Natur aus der fundamentalen Perspektive des Atems. Wenn wir ihm unsere Aufmerksamkeit schenken, ihn systematisch beobachten, schulen und normalisieren, dies auf eine Weise, die sich einfach in den Alltag integrieren lässt, können wir uns von belastenden chronischen Erkrankungen befreien und neue Kraft im Leben finden.

Doch auch wenn Sie nicht krank sind, sondern die Macht der Atmung für sich nutzen möchten, um leistungsfähiger zu sein und mit weniger Energieaufwand mehr zu erreichen, ist dies ein Buch für Sie.

Der Atem ist ein ungeheuer spannendes Phänomen. Antike Hochkulturen setzten ihn mit unserer Seele gleich, so grundlegend ist er.8 Etwas darüber zu wissen und mit ihm zu arbeiten, macht aus unserem Leben ein gutes Leben.

Wie Sie dieses Buch lesen und mit ihm arbeiten können

Je mehr Atemwissen man hat, umso sinnvoller erschließt sich die Atempraxis; denn alles, was wir hier praktisch üben, ist theoretisch wohl begründet und erfahrungsbasiert. Man begreift dann, was man tut und warum man es so und nicht anders macht. So können Sie also mit diesem Buch arbeiten, indem Sie es ganz einfach von vorne bis hinten durchlesen und dabei in den Kosmos der Atmung und des Atmens eintauchen.

Vielleicht ist es Ihnen aber wichtig, so schnell wie möglich mit der Atempraxis zu beginnen. In diesem Fall lesen Sie bitte das erste Kapitel Es war einmal der gesunde Atem und springen dann ins dritte Kapitel Zurück zum natürlichen Atmen. Während Sie dann Ihre tägliche persönliche Atempraxis aufbauen, können Sie sich, so Sie das möchten, nach und nach den anderen Kapiteln zuwenden und praxisbegleitend Ihr Atemwissen erweitern und vertiefen.

Der erste Teil Es war einmal der gesunde Atem will Ihnen einen fundierten Einstieg in die Thematik geben. Wir sehen uns an, was eine natürliche Atmung kennzeichnet und welche Folgen es für unsere Gesundheit hat, wenn eine solche nicht mehr gegeben ist – ein Problem, das heutzutage massenhaft anzutreffen ist, bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen. Natürlich werden wir der Frage nachgehen, warum das so ist: Was sind die Ursachen einer dysfunktionalen Atmung? Sie können mit den Informationen in diesem Teil Ihre eigene Atmung...

Erscheint lt. Verlag 15.11.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
ISBN-10 3-86191-218-X / 386191218X
ISBN-13 978-3-86191-218-7 / 9783861912187
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