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Die Rede von Bildung (eBook)

Tradition, Praxis, Geltung - Beobachtungen aus der Distanz
eBook Download: PDF
2020 | 1. Aufl. 2020
XI, 696 Seiten
J.B. Metzler (Verlag)
978-3-476-05669-6 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
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Bildung gehört zu den zentralen Begriffen der öffentlichen Debatte über die wünschenswerten Zukünfte von Individuen und Gesellschaft, über die Praxis des Bildungswesens und über Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit. Gleichzeitig ist der Begriff mit Erwartungen überlastet und seine theoretische Qualität bestenfalls ungeklärt. Zur Prüfung von Status, Funktion und Geltung des Begriffs rekonstruiert der Band zunächst (I) die Tradition des Bildungsdenkens und die seither argumentativ verengte Praxis der Rede von Bildung. Gegen die Dominanz von Emphase, Skepsis und Kritik wird dann (II) demonstriert, dass und wie Bildung im Lebenslauf und im Bildungssystem möglich wird. Abschließend (III) wird kritisch geprüft, ob sich die Rede von Bildung auch als Bildungstheorie ausweisen kann. Redeform und Lebensform von Bildung haben, so das Fazit, zwar lebensweltliche, aber keine theoretische Geltung.



Heinz-Elmar Tenorth ist Professor em. für Historische Erziehungswissenschaft am Institut für Erziehungswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin.

Danksagung 6
Inhaltsverzeichnis 8
1 Bildung – kann man darüber noch reden? 13
1.1 Die Rede von Bildung – Platzhalter für gesellschaftliche Probleme 14
1.2 Bildung als Thema eigenständiger Reflexion – Forschung über Bildung 17
1.3 Aufwachsen und Leben in Wechselwirkung mit Welt – das Thema von Bildung 24
1.4 Die Rede von Bildung – These, Plan und Aufbau dieses Buches 28
Teil I Bildung in der Moderne – Dimensionen einer Reflexionstradition 40
2 Der Begriff in seiner Geschichte – Bildung, Bildungstrieb, Bildsamkeit 44
3 Bildung und die „Bestimmung des Menschen“ 53
4 „Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber“ 65
5 Die Form der Bildung: Selbstkonstruktion in Wechselwirkung mit der Welt, in der Einheit von Prozess und Produkt 76
6 Ermöglichungsformen: Bildungswelten, Bildungsgüter, Bildungskanon 87
7 Exkurs: Schulen – das Paradox institutionalisierter Selbstbildung 98
8 Wirkungsweise und Wirkungen bildender Selbstkonstruktion – „der Gebildete“ 103
8.1 … im Theater und in der Poesie 104
8.2 … „Das Gewissen geht mit in die Oper!“ 107
8.3 …. „Gelehrte“ und „Gebildete“ 110
8.4 … in der Praxis der jungen Gebildeten – z. B. Lessing und Schleiermacher 113
8.5 … Gebildet sein 117
9 Die soziale Funktion: „Umgang mit Menschen“ 122
10 ... und die politische: „Bildung der Nation“, Inklusion und Exklusion 129
11 Die Rede von Bildung im Ursprung 147
Teil II Die Praxis der Rede von Bildung – Argumente und ihre Spezifikation 158
12 Das anthropologische Argument 165
12.1 Bildung, „Bildsamkeit“ und „Bestimmung“ – ein Naturkonzept zwischen Selbstorganisation und Moralisierung 165
12.2 Separierung von den forschenden Humanwissenschaften – Distanz gegenüber der Realität von Bildungsprozessen 169
12.3 „Persönlichkeit“ werden, „gebildet sein“ – Bildungstheoretische Konstrukte von Individualität und Subjektivität 172
12.4 Bildungsgüter, Bildungswelten, Kultur, Zivilisation, das „gute Leben“ 177
12.5 Befreiung in der Zukunft – „Utopien“ und „Projekte“ als Praxis von Bildung 186
13 Bildungswelten: Die diskursive Konstruktion disjunkter Welten 193
13.1 Bildung in der Gesellschaft – Bildung im Staat: „Vergesellschaftung“ und „Verstaatlichung“ als Deformation? 194
13.2 Exkurs: Bildung als Dispositiv der Macht und die Struktur der Disziplinargesellschaft 199
13.3 Bildung und Geist vs. Erziehung und Utilitarismus 205
13.4 Bildung im Alltag vs. Bildung nach ihrem „Wesen“ 210
13.5 Bildungsphilosophie als Kulturkritik und Diagnose von Verfallsformen: Halbbildung vs. wahre Bildung 217
14 Versöhnung, Synthese, Selbstbefreiung 224
14.1 Die rettende Welt des Spiels und die Versöhnung im schönen Schein: Schillers „ästhetische Erziehung“ 224
14.2 Individuation durch Vergesellschaftung – Hegels Bildungsprogramm 231
14.3 Marx – Bildung, historische Anthropologie und die Möglichkeit der Emanzipation 238
15 Fazit: Reflexionstraditionen von Bildung und die Probleme ihrer Theoretisierung 251
15.1 Klassizität – ein Programm der Selbstbegrenzung 252
15.2 Verengung im Methodenrepertoire – Abkoppelung von Erfahrung 253
15.3 Problematische Implikationen des tradierten Erbes, Primat der Erwartung des Guten 254
Teil III Bildung in der Erziehungsgesellschaft 259
16 Die Empirie von Bildungsprozessen 262
16.1 Bildung als Thema der Forschung: Differenzen und Kontroversen zwischen Bildungsreflexion und Humanwissenschaften 265
16.2 Biografien – Lebensläufe – Bildungsgeschichten 276
16.3 Bildungsprozesse und Bildungswelten in ihrer Eigenlogik – Zur Auswahl der Exempel 287
17 Exempla: Der Lebenslauf als Bildungsgang 294
17.1 Selbstkonstruktion im Ursprung – der kompetente Säugling: Bildsamkeit als Naturprämisse 294
17.2 Bildung in der Schule oder trotz der Schule? – Outcome-orientierte vs. bildungstheoretische Analyse 304
17.2.1 Kompetenzkonstruktion – die alltägliche Leistung 311
17.2.2 Moralisch bedeutsame Differenzerfahrung – Indoktrination und Resistenz 314
17.2.3 Identitätsbildung – Schule als Lebenswelt und moralisierende Instanz 318
17.3 Kindheit, Jugend und Medien – die Risiken der Selbsttätigkeit und der pädagogische Kontrollblick 323
17.4 Exkurs: ‚Neue‘ Medien – Neue Bildung? 334
17.5 Bildung im Jugendalter – Emanzipation in kultureller Praxis 339
17.6 „Wir sind gelebt worden“ – das „Elend der Welt“, Aufstieg durch Bildung? 349
18 Utopien und die Realität 362
Teil IV „Beschulung“ – die bildungstheoretische Legitimität öffentlicher Erziehung 373
19 Bildung als soziale Tatsache 374
20 „Allgemein“ – Adressatenbilder und Kanonfragen 381
20.1 „Allgemeine Bildung“ – das traditionale Kriterium der Bildungsorganisation 381
20.2 Inklusion und Bildsamkeit als Systemprämissen 387
21 „Gerecht“ – die Legitimität öffentlicher Bildungsprozesse 396
21.1 Gerechtigkeit – Bildungsgerechtigkeit 398
21.2 Capability-approach – „Befähigungsgerechtigkeit“ 408
21.3 Anerkennungsgerechtigkeit – die genuin pädagogische Perspektive? 412
21.4 Dem Lernenden „gerecht werden“ – Bildungsgerechtigkeit im Bildungssystem 416
22 „Gleich“ – Organisation und Praxis im Bildungssystem 423
22.1 Gleichheit – gesellschaftliche Erwartungen, pädagogische Optionen, bildungstheoretische Kriterien 423
22.2 Schulpflicht – Egalität der Teilhabe und Legitimität des Schulzwangs 428
22.3 „Garantie des Bildungsminimums“ – das Egalitätsversprechen und die Bringeschuld des Bildungssystems 434
22.4 Grundbildung – die Kultivierung von Selbstkonstruktion in der Einheit und Differenz von Bildungsgängen 443
23 „Wertvoll“ – Bildung als individuelle und gesellschaftliche Ressource 455
23.1 … als Wert in sich selbst 457
23.2 … für Besitz und Status 461
23.3 … in Praktiken und Formen der Lebensführung 465
23.4 … für die „Bildung der Nation“ – Demokratie als Lebensform, Integration durch Bildung 474
23.5 … als Wachstumsfaktor und Modernisierungspotential 484
24 Zwischenfazit – wahre Bildung oder Bildung als Ware – ein Reflexionsdilemma 494
Teil V Gibt es eine „Theorie der Bildung“? 499
25 Historische Konstanten in der Rede von Bildung 504
25.1 Adressaten und Referenzen 504
25.2 Argumentationsformen, -themen, -hypothesen 509
25.3 Exkurs: Kritik als Argument 515
25.4 Elemente einer theoretischen Grundstruktur der Rede von Bildung – Themen, Relationen, Kausalitäten 535
26 „Theorie der Bildung“ – Optionen ihrer Konstruktion 549
26.1 Ordnungsversuche in pluridisziplinärer Vielfalt 550
26.2 Theorieform 1: Pädagogisierung der Bildung, wertthematisch begründet 556
26.3 Theorieform 2: Bildung als Menschwerdung, interdisziplinär betrachtet 566
27 Funktionale Äquivalente zu Theorien der Bildung 575
27.1 Mensch, Welt, Selbst – die Universalität und Offenheit der Thematisierung des Themas 576
27.2 „Resonanz“ – ein Angebot der Soziologie 585
27.2.1 … Resonanztheorie als Programm einer „Kritischen Theorie der Weltbeziehungen“ 587
27.2.2 … Resonanztheorie als „Bildungstheorie“ 592
27.3 „Der ganze Mensch“ – Humanontogenetik 604
27.3.1 „Eine humane Bildung soll den ganzen Menschen in den Blick nehmen …“ 604
27.3.2 … Theoriebildung als Distanzierung gegenüber Politik und Pädagogik 607
27.3.3 … „Der ganze Mensch“: Bildungstheorie in beobachtender Perspektive 611
27.3.4 … der „ganze Mensch“ und das „Maß“ der Humanontogenese 618
28 Epilog – Bildung: Redeform und Lebensform 621
Literatur 632
Personenregister 682

Erscheint lt. Verlag 1.9.2020
Reihe/Serie Kindheit – Bildung – Erziehung. Philosophische Perspektiven
Kindheit – Bildung – Erziehung. Philosophische Perspektiven
Zusatzinfo XI, 696 S. 2 Abb.
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie
Sozialwissenschaften Pädagogik
Schlagworte Anerkennung • Bildungsgerechtigkeit • Grundbildung • Resonanz • Zivilgesellschaft • Zivilisierung
ISBN-10 3-476-05669-4 / 3476056694
ISBN-13 978-3-476-05669-6 / 9783476056696
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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