Very First Time (eBook)

Mein Masterplan in Sachen Liebe

*** 1 Bewertung

(Autor)

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2020 | 1. Auflage
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7325-9473-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Very First Time -  Cameron Lund
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Die 18-jährige Keely steht kurz vor ihrem Highschool-Abschluss, und sie freut sich schon riesig auf das Collegeleben. Doch eins ist für sie klar: Bevor es so weit ist, will sie endlich ihr erstes Mal hinter sich zu bringen. Auf keinen Fall kann sie sich am College als Anfängerin in Sachen Sex outen. Ein Plan muss her, und Keely beschließt, dass für das erste Mal niemand besser geeignet ist als ihr bester Freund Andrew. Immerhin kennen die beiden sich schon ewig, also werden ihnen bestimmt keine Gefühle im Weg stehen. Oder etwa doch?





Cameron Lund ist Autorin und Singer/Songwriterin. Aufgewachsen in New Hampshire zog sie für das Filmstudium nach Santa Barbara in Kalifornien - und ist dort geblieben. Sie liebt es zu reisen, und während ihrer Reisen um die Welt schreibt sie besonders gern an neuen Geschichten. Very first time - Masterplan in Sachen Liebe ist ihr Debüt.

Cameron Lund ist Autorin und Singer/Songwriterin. Aufgewachsen in New Hampshire zog sie für das Filmstudium nach Santa Barbara in Kalifornien - und ist dort geblieben. Sie liebt es zu reisen, und während ihrer Reisen um die Welt schreibt sie besonders gern an neuen Geschichten. Very first time - Masterplan in Sachen Liebe ist ihr Debüt.

KAPITEL EINS
  


Das Erste was ich sehe, als ich die Tür öffne, ist Chase Brosners nackter Arsch, der mir vom Bett aus entgegenleuchtet wie eine blinkende Las-Vegas-Reklame. Dann sehe ich das Mädchen unter ihm, ihre Hände packen seinen Rücken. Ich erkenne sie an den Fingernägeln, es ist Danielle. Ich war beim Lackieren dabei, schwarz, meinte sie, wie ihre Seele.

Sie liegen eng umschlungen im Bett – dem Bett von Andrews Eltern – und ich kann mich nicht bewegen, meine Hand liegt starr auf der Türklinke. Eigentlich war ich nur die Treppe hochgegangen, um von den ganzen Leuten wegzukommen. Sie haben alle meinen Geburtstag vergessen und sind bloß auf dieser blöden Party, weil sie wissen, dass Andrews Eltern im Skiurlaub sind und es Freibier gibt. Aber mit so etwas hatte ich nicht gerechnet. Ich starre auf Chases Hintern, Danielles Fingernägel, die sich in seine Haut krallen, ihre dunklen auf dem Kissen ausgebreiteten Haare, und da wird mir klar: Das ist noch viel schlimmer als die Party.

Es dauert gerade mal drei Sekunden – gefühlt dreitausend – bis Danielle mich bemerkt und aufschreit. Ich schreie auch, mein Bier fällt mir aus der Hand und spritzt auf meine Füße. Wir sehen uns in die Augen, während sie hektisch nach dem Laken greift, um sich vor meinem Blick zu schützen. Chase fällt samt Decke vom Bett und rollt sich zusammen wie ein Burrito.

»Es tut mir so leid«, sage ich und bücke mich nach dem Becher. Ich versuche, mit dem Ärmel meines Sweatshirts so viel Bier wie möglich aufzuwischen, damit die Holzdielen nicht leiden. »Ich dachte, hier ist niemand drin.«

»Raus hier!«, kreischt sie, ich gehorche und knalle die Tür hinter mir zu.

Ich weiß, es klingt verrückt, aber als ich auf der anderen Seite stehe, denke ich nur: Was, wenn es das jetzt war? Was, wenn das der erste und letzte Hintern war, den ich je zu Gesicht bekommen werde? Ich schließe die Augen und sehe ihn immer noch vor mir, strahlend weiß, als hätte ich zu lange in die Sonne gestarrt, und mich beschleicht die Angst, dass sich der Anblick für immer in mein Hirn gebrannt hat. Es war kein unansehnlicher Hintern, so ist es nicht, auch wenn ich keinen Vergleich habe. Aber er gehört einem Typen, den ich nicht einmal mag, einem Typen, der blöde Witze übers Furzen macht, nur Basketball im Kopf hat und zu allen zwanghaft Alter sagt. Leider brauche ich nicht auf andere nackte Typen in meiner Zukunft zu hoffen, nicht, wenn es in der Schule weiter so läuft wie bisher.

Als Chase und Danielle aus dem Schlafzimmer kommen, stehe ich immer noch da. Sie sind beide erst halbwegs angezogen, und als Chase den Reißverschluss seiner Hose hochzieht, zucke ich zusammen.

»Keely«, sagt Danielle mit kratziger Stimme. Sie hängt an seinem Bizeps, und ich rieche ihr zuckersüßes Parfüm. Auf den Wangen hat sie verschmierten Lippenstift und ihr dunkles, zerzaustes Haar sieht aus wie ein zerwühltes Bett. Ich darf jetzt nicht an zerwühlte Betten denken. Oh Mann.

»Hey Alter!« Chase macht eine Gettofaust, so wie sie die Jungs immer machen, lässt den Arm aber gleich wieder sinken. Wahrscheinlich hat er gemerkt, dass ich keiner von den Dudes bin. Kann passieren.

»Es tut mir so leid«, sage ich noch mal und trete einen Schritt zurück.

Chase zuckt gleichgültig mit den Schultern, als wäre nichts weiter passiert.

»Warte kurz, können wir reden?« Danielle deutet mit dem Kopf nach links zum Bad. »Allein?«

»Klar«, sage ich, aber ich werde ein wenig nervös.

Von außen sieht es vermutlich so aus, als wären Danielle und ich Freundinnen, was wir den Regeln der Highschool nach wohl auch sind. Wir sind in derselben Clique und sitzen in der Pause zusammen, aber so richtig zu zweit unterhalten haben wir uns noch nie. Ich schätze, die Dinge ändern sich, wenn man jemanden versehentlich nackt gesehen hat.

»Bis gleich.« Chase küsst Danielle so gierig, dass ich kaum weiß, wo ich hingucken soll. Seine Hand liegt auf ihrem Busen, bereit zuzudrücken. Sie kichert, er lässt sie los und nickt mir zu. »Bis später, Keely.« Dann stapft er die Treppe runter. Als er an mir vorbeigeht, rieche ich seine Bierfahne.

Kaum ist er weg, zieht Danielle mich ins Badezimmer. Sie macht die Tür zu, schließt ab und dreht sich zum Spiegel. Während sie mit mir redet, bewundert sie sich ausgiebig. Ich nehme es ihr nicht übel – wenn ich aussehen würde wie Danielle Oliver, würde ich wahrscheinlich auch die ganze Zeit in den Spiegel starren. Ihre rosige Haut schimmert, sie hat hohe Wangenknochen und große braune Augen, die etwas schräg stehen wie die einer Katze.

»Versprich, dass du es niemandem erzählst.«

»Versprochen.«

»Gut.« Sie entspannt sich ein wenig. »Ich mache immer noch einen auf schwer zu kriegen.«

Ich beiße mir in die Wange, um nicht zu lachen. Danielle und Chase sind kein Paar, aber sie passen perfekt zusammen: Sie sind die Schönen, deren Affären die Seiten der Klatschzeitschriften füllen würden, wenn die Highschool Hollywood wäre. Es war nur eine Frage der Zeit, bis zwischen ihnen was laufen würde. Deshalb frage ich mich, warum es Danielle so wichtig ist, die Sache geheim zu halten. Es war ja nicht gerade unauffällig, wie sie Chase vorhin lachend im Kreis durch die Küche gejagt hat, weil sie ihn mit rotem Lippenstift bemalen wollte.

»Hat er dich denn nicht gerade … gekriegt?« Wahrscheinlich bringt sie mich für die Frage um. Aber die Sache ist die: Alle an der Prescott High School wissen, dass Danielle Oliver Jungfrau ist – oder war –, und das nicht, weil sie es offen rumerzählt hat. So läuft es hier nun mal. Unser Kaff mitten im Nirgendwo von Vermont ist so klein, dass man alles über die Leute weiß, auch dann, wenn man eigentlich nichts mit ihnen zu tun hat. Wir waren nun mal schon immer zusammen, alle sechzig aus der Stufe. Und das seit der Grundschule. Also verbreiten sich Geheimnisse meist schnell, wie eine verkorkste Stille Post. Dass Danielle es überhaupt geschafft hat, so lange Jungfrau zu bleiben, ist einer der Top-Aufreger in Prescott.

Ich bin übrigens auch noch Jungfrau, aber das ist nicht so überraschend, dass es Stoff für Tratsch hergeben würde.

Ich sehe es ihr an, als sie beschließt, mir davon zu erzählen. Ein strahlendes Lächeln breitet sich auf ihrem Gesicht aus. Das Geheimnis prickelt in ihr wie Champagner in einem Glas. Sie sieht plötzlich umwerfend aus, und mein Herz schlägt schneller. Sie dreht sich zu mir.

»Okay, vielleicht hat er mich gekriegt«, sagt sie. »Also bin ich jetzt endlich eine Frau.«

»Wow.« Plötzlich verschlägt es mir die Sprache. »Das ist … gratuliere. Toll gemacht!« Ich weiß nicht, warum ich auf einmal wie eine kitschige Grußkarte klinge. Beste Wünsche für die Reise. Greif nach den Sternen! Sie findet es wohl nicht allzu seltsam, denn sie redet weiter, als hätte ich nichts gesagt.

»Es hat gar nicht so wehgetan. Ava meinte, sie wäre beim ersten Mal ohnmächtig geworden, also hatte ich Schlimmeres erwartet.« Danielle leckt ihren Zeigefinger ab und wischt sich die verschmierte Wimperntusche unter den Augen weg. »Ava macht aus jeder Mücke einen Elefanten.« Wenn Ava Arellano jetzt an meiner Stelle hier wäre, wüsste sie genau, was zu sagen wäre. Ava ist Danielles Liebling. Ich werde toleriert.

»Stehst du auf ihn?«, frage ich.

Sie zögert einen Moment, wahrscheinlich überlegt sie, ob es sich lohnt, mir die Wahrheit zu sagen. Dann zuckt sie mit den Schultern. »Es war an der Zeit. Ich fasse es nicht, dass ich so lange Jungfrau war. Wie peinlich.«

Bei dem beiläufigen Kommentar werde ich ganz rot. Jungfrau zu sein ist eigentlich keine große Sache – das weiß ich auch –, aber ich fand es immer gut zu wissen, dass Danielle und ich beide diesen Stempel trugen. Wenn Danielle Oliver etwas betrifft, rutscht es auf der Peinlichkeitsskala automatisch fünf Millionen Punkte nach unten.

Ava hat als Erste in unserer Klasse ihre Jungfräulichkeit verloren. Es war mit Jason Ryder, während der Abschlussfeier von der Junior High, hinter der großen Rutsche auf dem Spielplatz. Als ich damals davon erfuhr, war ich total entsetzt. Sex war etwas völlig Fremdes, das nur Leute in Filmen taten, und zwar nicht in den Filmen, die ich so guckte. Dann haben andere Mädchen es auch getan: Molly Moye mit einem der besten Freunde ihres älteren Bruders, Jessica Rogers mit einem Mädchen, das sie in den Winterferien in Vancouver getroffen hatte. Meine beste Freundin Hannah hatte ihr erstes Mal in der elften Klasse, mit ihrem Freund Charlie. Sie verbrachten die Nacht in seinem Ferienhaus am See, zündeten haufenweise Kerzen an und hörten ihre Lieblingsmusik. Nicht einmal Morrissey konnte sie also retten.

Als diese Geschichten aufkamen, hatte der Rest von uns noch ganz viele Fragen. Wie fühlt sich Sex an? Tut es weh? Woher weiß man, was zu tun ist? Und...

Erscheint lt. Verlag 28.8.2020
Sprache deutsch
Original-Titel Best Laid Plans
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte bester Freund • Bücher ab 14 Jahren • Cinder&Ella • College • Erste Erfahrungen • Erste Liebe • erstes Mal • Erwachsen werden • Happy End • Highschool • humorvoll • Jahresabschlussball • Junge Erwachsene • Liebe • lustig • PROM • Romance • Romantic Comedy • Sex • Tell me three things • Young Adult
ISBN-10 3-7325-9473-4 / 3732594734
ISBN-13 978-3-7325-9473-3 / 9783732594733
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3 Irrungen und Wirrungen ums erste Mal

von , am 25.09.2020

Während einer Party zu Keelys achtzehntem Geburtstag bekommt jeder der Jugendlichen mit, dass Danielle, die unter den Mädchen der Jahrgangsstufe den Ton angibt, ihre Jungfräulichkeit verlor. Nun glaubt Keely, dass sie selbst die Einzige ist, die "es" noch nicht getan hat. Angestachelt durch die anderen Mädchen glaubt sie, diesen "Makel" noch vor Beginn ihrer Collegezeit beheben zu müssen.

Der smarte Student Dean lässt Keelys Herz höher schlagen, doch weil er annimmt, dass sie bereits Erfahrung hat, fürchtet die Schülerin, ihm ihre Unberührtheit zu gestehen. Deshalb fragt sie ihren besten Freund Andrew, der bereits mit vielen Mädchen zusammen war, ob er Keely entjungfern und somit für Dean "vorbereiten" würde.

"Very First Time" von Cameron Lund verspricht vom Klappentext her eine angenehm zu lesende Teenagergeschichte. Der Schreibstil ist tatsächlich leicht und locker, das ganze Buch lässt sich flüssig lesen. Auch die Figuren und den Hintergrund fand ich umfassend beschrieben, so dass ich mir Alles sehr gut vorstellen konnte. Den Umgang mit dem für Jugendliche wichtigem und sensiblen Thema sehe ich hier allerdings kritisch. Dabei will ich nicht behaupten, dass das Szenario unrealistisch ist, in Kleinstadtmilieu kann ich mir die beschriebene Dynamik zwischen den jungen Leuten durchaus lebendig vorstellen.

Keely, aus deren Sicht die Handlung erzählt wird, war mir schnell sympathisch, doch ihre Überlegungen, sich von Andrew entjungfern zu lassen, damit sie für ihren Schwarm Dean erfahren genug ist, konnte ich nur schwer nachvollziehen. Bei allen Irrungen und Wirrungen, die bei dem Thema in Teenager-Köpfen vor sich gehen, schien es mir seltsam gefühllos zu sein. Trotz Jugend und Unerfahrenheit sollte ihr doch klar sein, dass es ihren Freund verletzt, wenn sie im Bett erst mal einen Probedurchlauf mit einem Anderen abzieht.

Die nette Liebesgeschichte, die sich nach und nach entwickelt, wird neben dem zentralen Thema etwas in den Hintergrund gedrängt, auch wenn mich das Ende durchaus zufrieden stellen konnte. Auf den letzten Seiten zeigt die Protagonistin recht überraschend eine Reife, die eher auf einen Rückblick nach vielen Jahren schließen lässt, als auf eine plötzliche Erkenntnis, was mich beim Lesen ein wenig irritiert hat. Einem Jugendlichen, der sich möglicherweise selbst gerade in einer ähnlichen Situation befindet, würde ich diese Lektüre nicht wirklich empfehlen.

Fazit: Das zentrale Thema ist in dem Roman leider nicht feinfühlig genug umgesetzt worden. So kann ich für "Very First Time" trotz Cameron Lunds angenehmen Schreibstil und der sympathischen Protagonisten keine überzeugte Leseempfehlung geben.
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