Selbstvertrauen durch Yoga -  Selvarajan Yesudian

Selbstvertrauen durch Yoga (eBook)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
250 Seiten
Aquamarin Verlag
978-3-96861-069-6 (ISBN)
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Selvarajan Yesudian zählt auch heute noch zu den erfolgreichsten Yoga-Autoren in deutscher Sprache. Noch immer arbeiten viele Yoga-Lehrende nach seinen Prinzipien.
Dieses Buch ist sein ganz persönliches Bekenntnis zum Yoga-Weg, der es ihm ermöglicht hat, auch existenzielle Krisen zu meistern. Durch teilweise bewegende persönliche Begebenheiten erfährt seine Leserschaft, wie selbst lebensbedrohliche Situationen durch jene geistige Kraft gemeistert werden können, die sich mittels regelmäßiger Yoga-Praxis erwerben lässt.
Echter Yoga meint mehr als nur eine bestimmte tägliche Praxis. Es geht um eine Einstellung zum Leben, die von einem unerschütterlichen Grundvertrauen in die höhere Ordnung des Daseins geprägt ist. Wie man aus diesem Vertrauen heraus leben kann, das belegt dieses Werk auf beeindruckende Weise!

II. Ratschläge und Richtlinien für Yoga-Übende


1. Grundsätzliches


Jene, die »Sport und Yoga« gelesen und die Atmungen (Pranayamas) und Stellungen (Asanas) praktisch angewandt haben, konnten zweifellos schon nach einem Monat gewissenhaften Übens einige Früchte ernten. Um dem Verlangen vieler entgegenzukommen, werden wir versuchen, hier das Wesentliche der wichtigsten Anweisungen darzulegen. Da diese jedoch auch individueller Natur sind, muss der Schüler seine eigene Klugheit zur Wahl der für ihn am besten geeigneten Übungen einsetzen. Hierzu werden die anregenden oder beruhigenden Wirkungen der Übungen und ihr therapeutischer sowie seelischer Wert besonders erklärt. Während eines fleißigen und sorgfältig geführten Trainings wird der Übende ihm bisher unbekannte Erfahrungen machen, sowohl in physischer wie auch in psychischer Hinsicht. Dies wird ihn ermutigen, sich noch mehr dem Yoga hinzugeben, da er die vielseitige Wirkung der Bewegung mehr und mehr erfahren wird.

Nehmen wir zu Beginn die volle Yogi-Atmung. Sie ist die einzig richtige Atmung, welche die beste Wirkung auf den Körper und seine kleinsten Teile ausübt und gleichzeitig die zerstreuten Gedanken in einem Brennpunkt sammelt. Dies muss jedoch ein automatischer Ablauf sein, ohne jede Anspannung. Atme langsam und tief, die Lungen nur halb oder dreiviertel füllend, ohne jede Spannung oder Anstrengung. Dies muss von einem Gefühl absoluter Entspannung und Erleichterung begleitet sein. Wenn diese Atmung täglich vor den Mahlzeiten einige Minuten durchgeführt wird – abgesehen von dem Übungsprogramm –,
wird vorerst ein greifbares Gefühl von Lebenskraft in uns wach werden. Zum ersten Mal erfahren wir, dass ungeheure Kräfte in uns auf Offenbarung warten. Das Gefühl kann mit einer sich entrollenden Schlange verglichen werden, die sich majestätisch erhebt. So wie es unmöglich ist, die Sterne des Firmamentes zu zählen, so ist es unmöglich zu beschreiben, wie viel Energie, wie viel Macht und Kraft in uns verborgen liegt. Swami Vivekananda sagt: »Welcher Wissenschaftler hat je alles gewusst und verstanden, was im Menschen ist? Millionen von Jahren sind vergangen, seit der Mensch erstmals auf der Erde erschien, und doch hat sich erst ein winzig kleiner Teil seiner Kräfte offenbart. Deshalb darfst du nie sagen, du seiest schwach. Du kannst gar nicht wissen, welche Möglichkeiten unter der etwas entarteten Oberfläche schlummern. Du weißt nur sehr wenig von dem, was in dir ist; denn hinter dir liegt der Ozean unendlicher Kraft und unendlichen Segens.«

Die Nasenlöcher enthalten ein feines Netzwerk von Nervenendungen mit der besonderen Funktion, Prana aufzunehmen und es direkt in die Nervenzellen des Gehirns zu leiten. Vom Gehirn und von den Nervenknoten des Rückgrats erreicht dieses Prana das ganze Nervensystem. Wenn wir einatmen, können wir bewusst erleben, wie Prana oder Lebenskraft in das Gehirn, die Brust und den ganzen Körper einströmt. Es durchdringt den winzigsten Teil unseres Körpers, gibt neues Leben und löst jede Spannung der Nerven. Die Spannung muss nicht unbedingt von äußeren Einflüssen herrühren, um nervöse Symptome zu verursachen. Sehr oft, wenn den Nerven Prana mangelt, treten Krämpfe, Spannungen und nervöse Unordnungen auf. Diese Armut an Prana ist durch kärgliche Atmung, Mangel an Entspannung und durch ungenügenden Schlaf bedingt. Hier wiederum ist diese sehr einfache Anwendung richtiger Atmung zu empfehlen, sei es als Vorbeugung oder als Heilung.

Medizinische Forschungen haben ergeben, dass durch den Impuls der Atmung die Vitamine sich im Körper in viel größeren Mengen entwickeln als durch die Darbietung vitaminreicher Nahrung. Viele bis jetzt unbekannte Sorten von Vitaminen wurden im menschlichen System gefunden. Dies bekräftigt nur, was die Yogis seit Tausenden von Jahren lehren, dass nämlich mit dem Einströmen von Prana eine unmittelbare chemische Reaktion im Blut einsetzt und eine dynamische Wiederaufladung der Nerven vor sich geht, wodurch eine Regeneration stattfindet.

Die Yogis legen großen Wert auf die Reinigung des Körpers und der Gedanken. Diese einfache, aber richtige Atmungsweise befreit das Blut von Unreinheiten. Große Mengen Sauerstoff werden bei jedem Atemzug aufgenommen. Die Gifte des Körpers werden vernichtet, und eine natürliche Wärme wird erzeugt. Eine überall gleichmäßige Blutzirkulation vertreibt kalte Hände und Füße. Volle Yogi-Atmung befähigt die vier anderen Hauptträger der Reinigung, normal und gesund zu arbeiten. Die Poren der Haut, die Schweißdrüsen, die Nieren und die Eingeweide werden durch den Antrieb richtiger Atmung in ihrer Funktion gut beeinflusst. Die Wirkung dieser physischen Reinigung ist, wie bei allen Yoga-Übungen, eine doppelte: Sie beeinflusst sowohl den Körper als auch die Seele. Gedanken und Verstandesarbeit werden durch diese Übung klarer, reiner und konzentrierter. Welches ist der Körperteil, in dem der Antrieb der Atmung gefühlt wird? Sind es die Nasenlöcher? Ist es der Mund? Das Gehirn? Oder sind es die Lungen? Es wird dir möglich sein, den genauen Ort mit folgendem Experiment festzustellen: Setze dich aufrecht auf einen Stuhl. Mit geschlossenen Augen atme langsam und bis zum ertragbaren Maß aus und bleibe ohne Luft für einige Sekunden. Du wirst unleugbar mit deinem rechten Finger auf das Herz weisen, als das Leben gebende Organ, welches das Leben mit dem Körper verbindet. Man kann also sagen, dass der Atem die Brücke zwischen dem Leben und dem Körper ist.

Das Herz ist das Zentrum unseres Seins. Wenn wir im Herzen weilen, fühlen wir uns heil und sicher. Im Augenblick, da wir uns daraus entfernen, werden wir unsicher. Je mehr wir dann in die Peripherie des Gehirns wegwandern, umso mehr Verwirrung entsteht. Wir verlieren unser geistiges Gleichgewicht. Wenn wir aber fähig sind, im Mittelpunkt unseres Wesens zu weilen, ist es viel leichter, unsere unruhige Natur zu beherrschen. Alle unsere Handlungen sind dann unter wachsamer Kontrolle, und wir sind sicher in unseren Entscheidungen. Deshalb sagt Swami Vivekananda: »In einem Konflikt zwischen Gehirn und Herz, wähle das Herz.« Unsere Handlungen sind dann gut ausgewogen, geleitet durch ein stets wachsendes Unterscheidungsvermögen. Wenn der Atem in einem normalen und gleichmäßigen Rhythmus gehalten wird, so wird der Mensch in allen seinen Tätigkeiten konzentriert und einheitlich sein.

2. Ratschläge für den Yoga-Übenden


  1. Übe mit geschlossenen Augen, um dich besser konzentrieren zu können. Dadurch kann Prana während der Übung viel leichter in den entsprechenden Körperteil gelenkt werden.
  2. Vergiss während des Übens nie, den für jede Übung angegebenen Gedanken innerlich zu diktieren. Schaue jeweils nach, was bei jeder Stellung auf dem Übungsblatt oder im Übungsbuch angegeben ist. Bei Yoga-Mudra zum Beispiel findest du in Klammern »innere Organe«. Das heißt, dass während der Übung das Bewusstsein in die inneren Organe gelenkt wird, und geistig sollst du dabei befehlen: »Meine inneren Organe arbeiten besser und besser von Tag zu Tag.« Oder bei Trikonasana befiehl: »Mein ganzes Nervensystem ist voller Lebenskraft.« Schon durch die bloße Schwerkraft der Befehle wird ihr Einfluss während und nach der Übung fühlbar sein.
  3. Mündliche Befehle und ihre Wiederholung haben einen durchdringenden und außergewöhnlich machtvollen Einfluss auf Bewusstsein und Unterbewusstsein. Jeder Befehl hinterlässt einen Eindruck. Diese Eindrücke sammeln sich im Unterbewusstsein und beeinflussen uns sowohl im wachen Zustand als auch im Schlaf. Schlechte Gewohnheiten, die uns versklaven möchten, werden durch bewusst wiederholte Befehle an uns selbst überwunden. Die Wiederholung aufbauender, dynamischer Gedanken bringt den raschesten Erfolg in der Umwandlung und Umgestaltung des Lebens eines Yoga-Schülers. Charakter ist die Summe von Gewohnheiten. Wenn die Gewohnheiten schwächend sind, ist auch der Charakter schwach. Wenn die Gewohnheiten Kraft spendend werden, wird auch der Charakter stark. Durch die Wiederholung guter Gedanken, Worte und Taten baut der Yogi seinen starken Charakter auf, den nichts zerstören oder beeinflussen kann.
    Wenn der Befehl in monotoner Stimme wiederholt wird, so dass die Worte ineinanderfließen, zum Beispiel Iiichch … bbbiiinnn … ssstaaark … iiimmm … Kööörpeeer … uuunnnd … iiinnn … deeer … Sseeeleee …, dann hat er unwiderstehliche Wirkung und tiefen Einfluss auf unser ganzes Wesen.
  4. Lerne einige der nachfolgenden machtvollen Gedanken auswendig und wiederhole sie in Zeiten, in denen Niedergeschlagenheit und negative Stimmungen dich zu beherrschen drohen.
  5. Ein vollkommen ruhiger Zustand ist wesentlich, bevor wir mit den Yoga-Übungen beginnen. Wenn unsere Gedanken zerstreut und unruhig sind, werden unsere Kräfte vergeudet. Doch wenn wir konzentriert sind, sammeln und speichern sich die zerstreuten Kräfte in den großen Reservoirs von Gehirn, Rückgrat und Nervenzentren.
  6. Wenn du das Glück hast, ein besonderes Zimmer für die Yoga-Übungen zu besitzen, bringe jedes Mal, wenn du eintrittst, bewusst so viel positive geistige Kraft wie möglich hinein. Lasse dort ein Licht leuchten, das alles Dunkle vertreibt. Sammle dort alle deine Kräfte, um jede Schwäche zu besiegen. Sammle dort all deinen Frieden, um jeden Sturm zu stillen. Lasse Zerstreutheit draußen. Mache es dir zur Gewohnheit, nie in negativer schlechter Stimmung dort einzutreten. Bringe nur Sonnenschein hinein, bringe vor allem nur das, was du in Wahrheit bist. Die Yogis sagen, dass nicht die geringste Energie verloren geht. Dein kleines Zimmer, nach und nach von deiner Ausstrahlung erfüllt und durchdrungen, wird in kurzer Zeit zu einer Friedensinsel...

Erscheint lt. Verlag 20.6.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
ISBN-10 3-96861-069-5 / 3968610695
ISBN-13 978-3-96861-069-6 / 9783968610696
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