Blackcoat Rebellion - Die Bürde der Sieben (eBook)

(Autor)

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2020 | 1. Auflage
320 Seiten
Dragonfly (Verlag)
978-3-7488-5027-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Blackcoat Rebellion - Die Bürde der Sieben - Aimée Carter
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Der zweite Teil von Aimée Carters Jugendbuchserie »Blackcoat Rebellion«: Fesselnde Intrigen in einer futuristischen Regierung und eine geheime Rebellion bieten allergrößten Nervenkitzel!
Kitty führt als Lila Hart ein Leben in Reichtum und Luxus, aber sie weiß, dass sie nach wie vor in größter Gefahr ist. Als sie hinter das Geheimnis des Premierministers kommt und sich weigert, die kompromittierenden Beweise herausgeben, schlägt das System mit voller Brutalität zurück: Kittys große Liebe wird vor ihren Augen hingerichtet und sie selbst nach Anderswo verbannt, von wo noch niemand zurückgekehrt ist. Dort kämpft sie fortan ums nackte Überleben und ist entschlossener denn je, der Rebellion zum Sieg zu verhelfen.
»Carter hat mit Kitty eine bezaubernde Heldin erschaffen, mit der man sich gut identifizieren kann. Ein Pageturner voll überraschender Wenden und Entwicklungen.«
Booklist
»Das Tempo ist hoch, die Spannung geht ins Mark, die Heldin ist eine tolle Identifikationsfigur, und die Bösen sind glatt und furchteinflößend.«
School Library Journal
»Die Action und überraschenden Entwicklungen freuen den Leser und lassen ihn zum nächsten Teil greifen.«
Library Journal



Aimée Carter wurde 1986 in Michigan geboren, wo sie heute noch lebt. Bereits mit elf Jahren hat sie angefangen, Romane zu schreiben. Sie geht gern ins Kino, spielt mit ihren Hunden und liebt es, jeden Morgen das Kreuzworträtsel in der Zeitung zu lösen.

I
VERGÄNGLICH

Irgendwo in der Nähe wartete Benjy auf mich.

Ich konnte seinen Blick spüren, als ich die Runde durch den großen Ballsaal von Somerset machte und jedes neue Gesicht mit einem Lächeln begrüßte, was mir jedoch von Mal zu Mal schwerer fiel. Die Gäste schwirrten um mich herum und buhlten um meine Gunst, obwohl wir alle wussten, dass sie nur wegen meines Namens und meines Gesichts hier waren. Ich war Lila Hart, Nichte des Premierministers der Vereinigten Staaten und eine der wenigen Siebenen im ganzen Land – was mir in einem Raum voller Sechsen mehr Macht verlieh als ihnen allen zusammen.

Allerdings interessierten mich weder Macht noch Ruhm. Viel lieber wäre ich mit Benjy allein in meiner Suite gewesen, um einen dieser seltenen gestohlenen Momente allein mit ihm zu genießen. Stattdessen saß ich hier fest und musste meinen Geburtstag mit meinen sogenannten engsten Freunden feiern, am Arm eines Verlobten, den ich nicht besonders mochte, geschweige denn liebte.

Zudem war heute gar nicht mein Geburtstag. Und das waren auch nicht meine Freunde.

Und Knox Creed war definitiv nicht mein Verlobter.

Mein Name war nicht Lila Hart, sondern Kitty Doe, doch der Premierminister höchstpersönlich hatte mich an meinem echten siebzehnten Geburtstag im September entführt und gegen meinen Willen chirurgisch in seine verzogene, rebellische und angeblich tote Nichte verwandelt. Er hatte mir die Wahl gelassen: vorgeben, Lila zu sein, oder mit einer Kugel in meinem Kopf enden. Ich war keine Idiotin, und obwohl ich alles, was mir wichtig war, und jeden, den ich liebte, aufgeben musste, entschied ich mich für das Leben – und den Kampf. Drei Monate später stand ich nun hier mit Knox und wusste von umfassenden politischen Verschwörungen und Geheimnissen, von denen ich besser nie erfahren hätte. Mein Verlobter hielt mich am Arm und schob mich durch die Schar der Gäste, von denen mich jeder Einzelne sofort umgebracht hätte, wenn er gewusst hätte, wer ich wirklich war.

Ich blickte ihn böse an und versuchte, möglichst unauffällig meinen Arm aus seinem Griff zu befreien, aber er ließ nicht locker. Es war mir egal, wie groß er war und wie gut er aussah mit seinen dunklen Haaren und den noch dunkleren Augen und auch dass die meisten Mädchen alles dafür gegeben hätten, an meiner Stelle zu sein. Sie mussten sich schließlich weder ununterbrochen von ihm erklären lassen, wie man ein Mädchen imitierte, das man nicht leiden konnte, noch mussten sie vor dem ganzen Land vorgeben, ihn zu lieben. In Wahrheit stritten wir uns ständig.

Davon abgesehen war ich mit meinem richtigen Freund sehr glücklich, besten Dank – ein Freund, der seit über einer Stunde mit unendlicher Geduld darauf wartete, dass ich mich endlich aus dem Staub machte. Und wenn ich das nicht bald tat, würde der Abend für keinen von uns sonderlich angenehm enden.

»Wir hatten eine Abmachung«, flüsterte ich so an Knox gelehnt, dass nur er mich hören konnte. »Ich tue ein paar Stunden lang nett und gehe um neun. Jetzt ist es fast elf.«

»Manchmal ändern sich Pläne eben.« Er umfasste meinen Ellbogen fester. Obwohl er mit mir sprach, sah er sich dabei suchend im Ballsaal um. »Entspann dich und versuch, dich zu amüsieren.«

Wenn ich mich in den letzten Monaten überhaupt einmal amüsiert hatte, dann mit Benjy, und das auch selten genug.

»Lila wäre niemals so lange geblieben. Je länger ich hierbleibe, desto verdächtiger wirkt es.«

»Ich weiß«, sagte er leise, dabei beugte er sich so vor, dass seine Lippen mein Ohr streiften. Die Wärme seines Atems machte mir wieder deutlich, wie kalt es in dem Festsaal war. Ich begann in meinem lila Seidenkleid zu zittern. »Aber manchmal musste sogar Lila Dinge tun, die ihr nicht passten. Achtung.«

Ich drehte mich gerade rechtzeitig um, um zu sehen, wie ein kräftiger Mann auf uns zusteuerte. Minister Bradley, einer der zwölf Minister der Union, die für den Premierminister arbeiteten. Ich erkannte nicht viele von ihnen auf den ersten Blick, doch Minister Bradleys Schnurrbart hatte sich in mein Gedächtnis eingebrannt. Außerdem lief mir jedes Mal ein unangenehmer Schauer über den Rücken, wenn er in der Nähe war.

»Lila, meine Liebe, du siehst hinreißend aus.« Er lehnte sich vor, um seine trockenen Lippen an meine Wange zu pressen, und ich erschauderte innerlich. »Nach allem, was du durchgemacht hast, habe ich das … nicht erwartet.« Er machte eine vage Geste, wobei sein Blick auf meiner Brust ruhte.

Diesmal bemühte ich mich nicht, zu lächeln. »Minister Bradley. Ich bin überrascht, Sie hier zu sehen. Ich dachte, Ihre Frau ist krank.«

Er lachte leise, den Blick weiterhin fest auf mein Dekolleté gerichtet. »Ja, ja, aber ich würde es mir niemals entgehen lassen, Ihr schönes Gesicht zu sehen.«

»In diesem Fall sollten Sie vielleicht besser Ihren Blick ein wenig heben«, sagte ich, und Minister Bradley wurde puterrot.

»Es tut mir leid, Minister«, mischte Knox sich hastig ein und hakte mich fest unter. »Lila hat heute Abend etwas zu viel getrunken. Wenn es dir nichts ausmacht, Liebling, ich müsste kurz mit dir sprechen.« Er zog mich weg, und ich umklammerte mein Glas Champagner etwas fester.

Wir wussten beide, dass ich keinen einzigen Schluck getrunken hatte. Ich konnte es mir nicht leisten, zu trinken, solange ich jedes Fünkchen Verstand brauchte, um diese Nacht lebend zu überstehen.

Knox bahnte sich einen Weg zwischen den Ministern, ihren Familien und einigen der prominentesten Sechsen in Washington, D. C., hindurch, bis wir einen mit Essen und zu Pfauenrädern drapierten Stoffservietten beladenen Tisch erreichten.

Die Umstehenden wandten sich uns sofort zu und machten Anstalten, sich uns zu nähern. Doch Knox warf ihnen einen giftigen Blick zu, und sie verzogen sich wieder.

»Du weißt, wie wichtig der heutige Abend ist«, sagte er leise zu mir, als wir allein waren. Er nahm einen kleinen Teller vom Tisch und reichte ihn mir. »Glaubst du im Ernst, Minister Bradley zu beleidigen war eine gute Idee?«

»Er hat mir die ganze Zeit in den Ausschnitt geglotzt«, entgegnete ich. »Warum sollte ich mir das lächelnd gefallen lassen, wenn Lila ganz bestimmt niemals …«

»Mir ist gerade völlig egal, was Lila getan hätte. Ich erwarte von dir, keine Szene mit einem der mächtigsten Minister der Union zu provozieren. Wir können wirklich keine weiteren Feinde gebrauchen.«

»Jeder hier ist mein Feind.« Ich drehte mich um und begann, meinen Teller mit mundgerechten Desserthäppchen zu beladen.

»Ich nicht.«

Meine Hand verharrte über einem Stück rosa Kuchen. Ich vertraute Knox mehr als den meisten hier, aber manchmal war ich mir nicht sicher, ob ich ihm als Mensch wichtig war oder ob er mich einfach nur brauchte. »Wenn ich dich nicht für einen Feind halten soll, dann hör auf, mich wie eine Gefangene zu behandeln.«

Knox seufzte. »Das wäre nicht nötig, wenn du dich nicht so aufführen würdest, als hättest du keine Ahnung, wie man sich in der Öffentlichkeit benimmt. Du bist schon seit Monaten hier. Langsam solltest du die Regeln kennen.«

»Wie denn, wenn du sie ständig änderst?« Am nächsten Tisch entdeckte ich kleine, in luftigen Blätterteig gehüllte Fleischpasteten, und mir lief das Wasser im Mund zusammen. Ich hatte seit Oktober kein rotes Fleisch mehr gegessen. Mittlerweile hatte ich mich fast daran gewöhnt, aber es gab Tage, an denen ich meinen rechten Arm für einen Cheeseburger gegeben hätte. Heute war so ein Tag.

Da das Fleisch in Blätterteig gehüllt war, würde es sicher niemandem auffallen, entschied ich und blendete aus, was auch immer Knox mir in diesem Moment ins Ohr flüsterte, während ich mich auf den Tisch zu bewegte und wie beiläufig ein Stück davon auf meinen Teller legte. Ein kleiner Bissen. Das war alles, was ich wollte.

Die Pastete war nur noch wenige Zentimeter von meinem Mund entfernt, als Knox mich am Handgelenk packte. »Lila, Liebling, da ist rotes Fleisch drin.«

»Bist du sicher?«, fragte ich unschuldig und versuchte, meine Hand wegzuziehen, aber sein Griff war zu fest.

»Sehr sicher.«

Ich schmiss das Teigstück auf seinen Teller. Damit hatte sich nun auch der letzte Rest meiner Geduld erschöpft. »Wenn du mich entschuldigst, ich muss mal pinkeln.« Und Benjy aufspüren, bevor er noch die Geduld verlor.

»Du musst dir die Nase pudern«, korrigierte Knox mich leise.

»Minister Bradley starrt mich an, als wäre ich eine Art Zuchtstute«, sagte ich. »Ich muss pinkeln

Unvermittelt wirbelte Knox mich herum und schob mich in ein kleines Vorzimmer in der Nähe. Die Fingerspitzen in meinen Arm gekrallt sagte er kein Wort, bis wir darin waren. »Ist dir eigentlich klar, wer heute alles anwesend ist?«

Ich blickte über seine Schulter. Seit wir es verlassen hatten, schien sich das Buffet zur beliebtesten Ecke des ganzen Raumes entwickelt zu haben. Minister, ihre Familien und die aufdringlichsten Emporkömmlinge des District of Columbia warteten dort darauf, dass wir zurückkamen. Ein jeder von ihnen hatte eine VI auf seinem Nacken tätowiert – das Zeichen für den höchsten Rang, den man erreichen konnte, wenn man an seinem siebzehnten Geburtstag die Eignungsprüfung ablegte. Diese Tätowierung bestimmte über das gesamte Leben, über Beruf, Wohnort, Anzahl der Kinder und Lebensdauer. Die VI garantierte ihnen allen endlose Privilegien und katapultierte sie an die Spitze der Nahrungskette. Mir hingegen...

Erscheint lt. Verlag 25.6.2020
Reihe/Serie Blackcoat
Übersetzer Tess Martin
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel Captive
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte aimee carter buch • aimee carter deutsch • Animox • Bestimmung • blackcoat 2 • blackcoat teil 2 • Cage Fight • Denver • Die Auswahl • Dystopie • dystopie Bücher • dystopie bücher jugend • Dystopie Jugendbuch • Dystopie Roman • Geheimnis • Intrige • Jugendbuch • Jugendbücher • Jugendbücher ab 14 • Jugendbücher ab 16 • jugendbücher roman • Marionette der Macht • Rebellion • Science Fiction • science fiction bücher • science fiction jugendbuch • Science Fiction Romane • Spiegel-Bestsellerautorin • Staatslüge • tribute von panem • tribute von panem buch • Washington D. C.
ISBN-10 3-7488-5027-1 / 3748850271
ISBN-13 978-3-7488-5027-4 / 9783748850274
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