Zielkonflikte und Widersprüche anwaltlicher Mediation (eBook)

Eine qualitativ-empirische Studie aus der Perspektive der Erziehungswissenschaft
eBook Download: PDF
2020 | 1. Aufl. 2020
XII, 205 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-30281-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Zielkonflikte und Widersprüche anwaltlicher Mediation - Marita K. Wambach-Schulz
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Marita K. Wambach-Schulz untersucht professionstheoretisch angenommene, strukturelle Zielkonflikte, Antinomien, Widerspruchskonstellationen professionellen Handelns sowie die Rollenambivalenz in der anwaltlichen Mediation. Ihr Schwerpunkt liegt im Kern auf dem strukturellen Schnittfeld zwischen tradiertem Anwaltshandeln und Handeln im Mikrokosmos Mediation seitens der Anwaltschaft. Auf Grundlage qualitativer Interviews leistet die Autorin eine fundiert empirische Auseinandersetzung für angehende sowie ausgebildete Mediatorinnen und Mediatoren und zeigt Bewältigungsstrategien für entstehende Zielkonflikte und Widersprüche auf. Als Ergebnis wird ein empirisch generiertes Modell skizziert und als Thesenstrang dargestellt. Dieses kann zur Analyse von Spannungsverhältnissen professionellen Handelns in der anwaltlichen Mediation erhellend sein und zu Interventionen in der Beratungspraxis reflexiv Verwendung finden.

Dr. Marita K. Wambach-Schulz ist Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Hochschule Niederrhein, Mönchengladbach, und freiberuflich im Bereich Mediation tätig.

Vorwort 5
Inhalt 6
Abkürzungsverzeichnis 9
Abbildungsverzeichnis 10
Tabellenverzeichnis 11
Teil 1 12
1 Einführung 13
2 Theoretische Rahmung 19
2.1 Professionstheoretische Einsichten 19
2.1.1 Der strukturtheoretische Ansatz nach Oevermann 19
2.1.2 Der systemtheoretische Ansatz nach Stichweh 20
2.1.3 Der interaktionistische Professionsansatz nach Schütze 22
2.2 Strukturkern professionellen Handelns 24
2.2.1 Antinomische Struktur im Lehrkräftehandeln 26
2.2.2 Strukturelemente professionellen Handelns im »Arbeitsbündnis« 30
2.3 Kernkonfliktpotenziale nach Helsper 32
2.3.1 Zielkonflikt-Typen: Konstitutive Antinomien 32
2.3.2 Fremdcodierungen 37
2.3.3 Pragmatische Paradoxien der Interaktionsebene 38
2.3.4 Modernisierungsantinomien 38
3 Mediationsrelevante Grundlagen 40
3.1 Mediation im Kurzüberblick 40
3.1.1 Begriffsbestimmung und Definitionsgrundlage 40
3.1.2 Geschichte und Entwicklung 43
3.1.3 Bekanntheit und Etablierung 44
3.2 Grundsatzfragen zur Mediation 46
3.2.1 Auffassungen zum Verfahren 47
3.2.2 Grundprinzipien 49
3.3 Mediation im Rechtsstaat 50
3.3.1 Differenzierung kontradiktorisch und konsensual 51
3.3.2 Aufgabenstellung für Mediator_innen 52
3.3.3 Schnittfeld anwaltlicher Mediation 54
3.4 Flankierende Regelungen, Verhaltenscodex, Ethik 56
3.4.1 Selbstverständnis und Grundhaltung 59
3.4.2 Selbstverpflichtung und Europäischer Verhaltenskodex 59
3.4.3 Anwaltsethik – Berufsethos 60
3.5 Ambivalenter Umgang mit den Rechtskenntnissen 63
3.6 Ausbildungssituation für Mediator_innen 65
3.7 Allparteilichkeit und Neutralität 66
Teil 2 69
4 Methodisches Design 70
4.1 Erkenntnisinteresse und Grundlagen 70
4.1.1 Forschungsgegenstand und Forschungsfragen 71
4.1.2 Triangulationen im Forschungsprozess 71
4.1.3 Sample und Feldzugang 72
4.1.4 Theoretisches Sampling – das Vorgehen 72
4.1.5 Strukturelle Variationsbreite - qualitatives Sample 73
4.2 Datenerhebung 74
4.2.1 Narratives Interview 74
4.2.2 Immanentes Nachfragen 75
4.2.3 Exmanentes Nachfragen, Integration VIUL-Schema 76
4.3 Datenauswertung 79
4.3.1 Auswertung narrativer Interviews 79
4.3.2 Forschungslogik Grounded Theory Methodology 79
4.3.3 Kodierung als angewandte Auswertungsverfahren 81
4.3.4 Kategoriengenese 82
5 Empirische Rekonstruktion der Ergebnisse 87
5.1 Beratungswirklichkeit im Lichte der Empirie 87
5.1.1 Anwaltschaft im Schnittfeld 87
5.1.2 Abstinenzantinomie - ein Spannungsverhältnis als Hybrid 88
5.1.3 Empirische Generierung professionstheoretischer Kriterien. 89
5.2 Erster antinomischer Zusammenhang 1a: Handlungsstruktur 90
5.2.1 Die Abstinenzantinomie 92
5.2.2 Die Praxisantinomie 96
5.2.3 Die Subsumtionsantinomie 99
5.2.4 Die Antinomie: Subsumtion vs. Einzelfallimprovisation 100
5.2.5 Die Ungewissheitsantinomie und Nicht-Technologisierbarkeit 101
5.2.6 Die Symmetrieantinomie 102
5.2.7 Die Vertrauensantinomie 104
5.2.8 Die Reflexionsantinomie: Reflexionsanforderungen vs. Reflexionsdefizit bzw. -Reflexionsmangel 107
5.3 Zweiter antinomischer Zusammenhang 1b: Beziehungsstruktur 109
5.3.1 Die Näheantinomie 111
5.3.2 Die Antinomie: Abgrenzung vs. Entgrenzung 112
5.3.3 Die Sachantinomie 113
5.3.4 Die Organisationsantinomie 113
5.3.5 Die Differenzierungsantinomie 114
5.3.6 Die Autonomieantinomien und ihre Ausdifferenzierungen 114
5.3.6.1 Variante 1: Autonomisierung vs. Reaktanz: „Die müssen ihr eigenes Recht setzen!“ (Gemeint sind diejenigen, die nicht autonom handeln wollen) 116
5.3.6.2 Variante 2: Autonomie vs. Abhängigkeitsverhältnisse: „Die äh blöden Medianden [...]“ (Gemeint sind diejenigen, die vom Professionellen abhängig sind.) 117
5.3.6.3 Variante 3: Autonomiefähigkeit vs. Grenzen des Handlungsvermögens und Selbstregulierungsfähigkeit: Anwaltliche Mediation als Ort des Kümmerns „[...] um die musste ich mich kümmern.“ (Gemeint sind diejenigen, die nicht mehr handeln können.) 118
5.3.6.4 Variante 4: Die elementare Bedeutung der Erstkontaktphase 120
5.3.6.4.1 Strukturebene 1: Handlungsmacht durch Entscheidungshoheit (Gemeint sind diejenigen, die einer Mediation ablehnend gegenüberstehen.) 120
5.3.6.4.2 Strukturebene 2: Die Illusion von Vertrauen und Freiwilligkeit (Gemeint sind diejenigen, die zum Setting nicht erscheinen) 122
5.3.7 Befunde für ein Scheitern 123
5.4 Die Rolle der Fremdcodierung Ebene 2 125
5.4.1 Strukturelle Ambivalenz der Rollen 125
5.4.2 Balancierung eines „rutschigen“ Ablaufprozesses 128
5.4.3 Oberflächliche Typenbildung 129
5.4.4 Kontradiktorisch vs. konsensual 130
5.4.5 Strukturqualität von Handlungen 134
5.5 Bewältigungsstrategien 137
5.5.1 Anwaltliche Mediator_innen als Strateg_innen 137
5.5.2 Strategien zur Bewältigung Ebene 1a 138
5.5.2.1 Bewältigung der Abstinenzantinomie 138
5.5.2.2 Bewältigung der Praxisantinomie 144
5.5.2.3 Bewältigung der Subsumtionsantinomie 146
5.5.2.4 Bewältigung der Reflexionsantinomie 148
5.5.3 Strategien zur Bewältigung Ebene 1b 157
5.5.3.1 Bewältigung der Näheantinomie 158
5.5.3.2 Bewältigung der Sachantinomie 162
5.5.4 Strategien zur Fremdcodierung – Ebene 2 162
5.5.4.1 Bewältigung strukturelle Rollenambivalenz 163
5.5.4.2 Bewältigung konsensual vs. kontradiktorisch 167
5.5.5 Gelingenskriterien als „kleinster gemeinsamer Nenner“ 169
5.5.6 Scheiternskriterien 171
Teil 3 179
6 Zusammenfassung 180
6.1 Theoretisches Modell als Thesenstrang 189
6.2 Diskussion 192
6.2.1 Phase der Auswertung und Dateninterpretation 193
6.2.2 Intersubjektive Überprüfbarkeit 194
6.2.3 Allgemeingültigkeit und Generalisierung 195
6.3 Forschungsperspektiven 195
6.4 Ausblick Mediation 197
Literaturverzeichnis 199
Gedruckte Quellen 199
Online-Quellen 208

Erscheint lt. Verlag 27.4.2020
Zusatzinfo XII, 205 S. 14 Abb.
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Pädagogik
Schlagworte Antinomien • Arbeitsbündnis • Bewältigungsstrategien • Diffuse Erwartungsstruktur • Empirische Rekonstruktion • Handlungs- und Beziehungsstruktur • Mediationspraxis • Mediatorisches Anwaltshandeln • Organisationszwänge • Professionelles Handeln • Professionstheorien • Rollenambivalenz • Strukturelles Schnittfeld • Widerspruchskonstellationen • Zielkonflikte
ISBN-10 3-658-30281-X / 365830281X
ISBN-13 978-3-658-30281-8 / 9783658302818
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