Madame le Commissaire und die Frau ohne Gedächtnis (eBook)

Ein Provence-Krimi | Band 7 der Cosy Crime- und Krimi-Bestseller-Reihe
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
368 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-45084-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Madame le Commissaire und die Frau ohne Gedächtnis -  Pierre Martin
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In Fragolin bahnt sich ein Drama an: der siebte Provence-Krimi mit Wohlfühl-Atmosphäre von Bestseller-Autor Pierre Martin Im beschaulichen Fragolin in der Provence kehrt nach dem dramatischen Tod von Bürgermeister Thierry langsam wieder der Alltag ein. Für »Madame le Commissaire« Isabelle Bonnet gibt es nichts zu tun, also dreht sie ihre morgendlichen Joggingrunden durch die Lavendelfelder, fährt zum Baden ans azurblaue Meer oder trifft sich mit Clodine auf einen Café au lait. Doch dann läuft Isabelles treuem Assistenten Apollinaire eine verwirrte junge Frau vors Auto, die offensichtlich verletzt ist: Die Nordafrikanerin kann sich an nichts erinnern, was vor dem Beinahe-Unfall passiert ist, nicht einmal an ihren Namen. Als alle Versuche scheitern, die Identität der Frau zu ermitteln, trifft Isabelle eine Entscheidung mit dramatischen Folgen ... Ein Cosy-Crime-Krimi mit viel Flair und einer Kommissarin, die man nicht so leicht vergisst Pierre Martin erzeugt mit seinen sympathischen Figuren nicht nur Spannung bis zum Schluss, sondern auch eine dichte Atmosphäre von Land und Leute der Provence. Eine perfekte Lektüre für den (Provence-)Urlaub. Entdecken Sie weitere Fälle der Madame le Commissaire-Bestseller-Krimi-Reihe: - Madame le Commissaire und die Frau ohne Gedächtnis (Band 7) - Madame le Commissaire und die panische Diva (Band 8) - Madame le Commissaire und die Villa der Frauen (Band 9) - ... - Madame le Commissaire und das geheime Dossier (Band 11) Entdecken Sie auch unterhaltsamen Cozy Crime von Bestseller-Autor Pierre Martin: - Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens - Monsieur le Comte und die Kunst der Täuschung

Pierre Martin ist das Pseudonym eines erfolgreichen Autors, der sich für seine Hauptfigur Madame le Commissaire eine neue Identität zugelegt hat. Alle seine Krimis um Isabelle Bonnet aus Fragolin landen bereits kurz nach Erscheinen unter den Top Ten der Bestsellerliste. 'Madame le Commissaire und die Mauer des Schweigens' war zuletzt Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste. Ebenfalls auf Platz 1 landete 'Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens' - der erfolgreiche Auftakt zu einer neuen Südfrankreich-Reihe um einen adeligen Auftragsmörder, der den festen Vorsatz hat, niemanden umzubringen.

Hinter dem Pseudonym Pierre Martin verbirgt sich ein Autor, der sich mit Romanen, die in Frankreich und in Italien spielen, einen Namen gemacht hat. Für seine Hauptfigur Madame le Commissaire hat er sich eine neue Identität zugelegt. Alle seine Krimis um Isabelle Bonnet aus Fragolin landen bereits kurz nach Erscheinen unter den Top Ten der Bestsellerliste. "Madame le Commissaire und die Mauer des Schweigens" war zuletzt Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste. Mit "Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens" veröffentlichte Pierre Martin 2022 sehr erfolgreich den Auftakt zu einer neuen Südfrankreich-Reihe um einen adeligen Auftragsmörder, der keiner Fliege etwas zu leide tun kann.

1


Le temps guérit toutes les blessures … Die Zeit heilt alle Wunden. Wie oft hatte Isabelle das schon gehört? Viel zu oft. Das letzte Mal vor fünf Minuten. Alain hatte es zu ihr gesagt, der Kommandant der freiwilligen Feuerwehr. Er war zufällig am Café des Arts, wo sie gerade frühstückte, vorbeigekommen, hatte sie gesehen und offenbar geglaubt, er müsse ihr Trost spenden. Warum eigentlich? Sah sie so aus, als ob sie es nötig hätte? Ganz bestimmt nicht. Sie ließ sich ihren Seelenzustand nur selten anmerken. Im Guten wie im Schlechten.

Isabelle tunkte gedankenverloren eine Brioche in den café au lait. Tatsächlich fühlte sie sich heute sogar ziemlich gut. Ihre Haare waren noch nass vom Duschen. Und wenn sie ihr Gesicht im Badezimmerspiegel richtig in Erinnerung hatte, war sie sonnengebräunt – wie eine Urlauberin.

Natürlich wusste sie, worauf der Chef der pompiers volontaires angespielt hatte. Nämlich auf den Tod des Bürgermeisters Thierry Blès. Dessen Ermordung lag zwar schon eine Weile zurück, aber er war noch allgegenwärtig. Sie selbst dachte besonders viel an ihn, denn sie hatten sich mal sehr nahegestanden.

Le temps guérit toutes les blessures … Isabelle überlegte, dass Alain nicht nur sie im Speziellen gemeint haben könnte, sondern auch sich selbst und mit ihm alle Bürger Fragolins. Der Tod des Bürgermeisters hatte Wunden hinterlassen – und eine große Lücke. Doch nach der anfänglichen Schockstarre war Fragolin zumindest nach außen wieder zur Normalität zurückgekehrt. Der kleine Ort im provenzalischen Hinterland der pulsierenden Côte d’Azur hatte seinen entspannten Lebensrhythmus wiedergefunden. Es schien also zu stimmen, dass mit fortschreitender Zeit alle Wunden verheilten.

Isabelle schüttelte leise den Kopf. Sie wusste es anders. Mit Wunden kannte sie sich aus. Im Lauf ihres Lebens hatte sie schon viele erlitten. Sie »verheilten« nicht wirklich. Es blieben Narben zurück. Manche ließen sich schwer verbergen, wie jene auf ihrer Schläfe, die von einem Bombensplitter herrührte. Andere blieben unsichtbar, vor allem die Narben auf der Seele. Und doch waren sie da.

Trotzdem hatte Alain in gewisser Weise recht. Natürlich half die Zeit über vieles hinweg. Vor allem, wenn man nicht ständig zurückblickte – und beherzigte, was Thierry so oft zu ihr gesagt hatte. Sie solle den Augenblick genießen, hatte er ihr geraten. Vivre le moment présent! Das Leben sei kurz, und man wisse nicht, was der Morgen bringe. Gott sei Dank hat er seinen eigenen Rat, wann immer möglich, beherzigt. Jetzt wäre es dafür zu spät.

Sie stand auf und machte sich auf den Weg zum Rathaus, in dem ihr kleines Kommissariat untergebracht war. Sie tat das, obwohl es nichts zu tun gab. Thierrys Mörder hatte sie zur Strecke gebracht. Einen aktuellen Fall gab es nicht. Sie plante, später zum Baden zu ihrem Lieblingsstrand zu fahren. Auf dem Weg könnte sie stoppen und eine Jogging-Runde durch Lavendelfelder einlegen. Und danach zur Abkühlung ins Meer springen. On verra, man würde sehen.

 

Jacobert Apollinaire Eustache stand bei der Police nationale im Rang eines Sous-Brigadier. Das hörte sich nach viel an, war aber weniger als ein Lieutenant, doch immerhin mehr als ein Adjoint de sécurité. Apollinaire war das sowieso egal. Für ihn war nur wichtig, Madame le Commissaires wichtigster Mitarbeiter zu sein. Genau genommen war er auch ihr einziger. Darauf war er stolz.

Isabelle hegte keinen Zweifel, dass Apollinaire im Kommissariat die Stellung hielt. Er war ein Mann, der auf Disziplin Wert legte. Auch im Nichtstun achtete er auf Struktur und Ordnung. Als einzige Extravaganz pflegte er die Marotte, zur Uniform verschiedenfarbige Strümpfe zu tragen. Dabei kombinierte er schon mal Kniestrümpfe mit Socken. Was man zwar nicht sofort sah, aber Ausdruck besonderer Kühnheit war. Den Dienstvorschriften widersprachen seine Strümpfe so oder so.

Darüber hinaus hatte Apollinaire eine Vielzahl weiterer Spleens, die er als solche aber nicht wahrnahm und deshalb sofort in Abrede stellen würde. Zum Beispiel hasste er Computer und verteufelte alles Digitale. Gleichzeitig hatte er genialische Fähigkeiten, wenn es darum ging, Programme zu hacken oder Firewalls zu überwinden. Ein Widerspruch, den er mit der Faszination des Bösen begründete. Außerdem müsse man seine Feinde kennen, um sie mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Das sei eine alte Samurai-Regel.

Isabelle mochte Apollinaires Eigenarten. Meistens jedenfalls. Ab und zu strapazierten sie auch ihre Nerven. Und in Extremsituationen fürchtete sie um sein Leben. Oder um ihr eigenes. Zum Beispiel, wenn er mit entsicherter Pistole über einen Teppich stolperte.

Im Kommissariat angekommen, sah sie Apollinaire am Schreibtisch sitzen. Sie hätte sich nicht gewundert, ihn mit heruntergerutschten Hosenbeinen im Kopfstand anzutreffen. Das machte er gelegentlich, um die Durchblutung im Gehirn zu fördern. Heute aber las er ganz geordnet die regionale Tageszeitung.

»Bonjour, Apollinaire«, begrüßte sie ihn.

»Je vous salue, Madame«, antwortete er übertrieben förmlich.

»Vous allez bien?«, gab sie zurück.

»Ob’s mir gut geht? Natürlich, aber ich mache mir gerade ernste Sorgen.«

Jetzt hatte sie zwei Möglichkeiten. Entweder ließ sie ihn mit seinen Sorgen alleine, dann würde er womöglich nicht weitersprechen. Oder sie fragte nach.

»Steht was im Var-Matin, das Sie beunruhigt?«

»In der Tat, so ist es. Tatsächlich verfolge ich diesen Wahnsinn schon länger, aber jetzt kommt er unaufhaltsam näher.« Er deutete zur Fensterbank, wo ein von ihm hingebungsvoll gepflegter Kaktus stand. »Ich mache mir Sorgen um seine Artgenossen«, fuhr er fort. »Nur unser Pilosocereus chrysostele darf sich relativ sicher wähnen. Er steht sozusagen unter Polizeischutz.«

Isabelle sah Apollinaire lächelnd an. »Wollen Sie mich bitte aufklären, oder muss ich den Artikel selber lesen?«

»Wenn Sie gestatten, möchte ich kurz ausholen. Wie Sie wissen, gehören Kakteen zur Pflanzenfamilie der Sukkulenten …«

»Bitte keinen botanischen Vortrag.«

»Der Begriff kommt aus dem Lateinischen. Succulentus steht für den gespeicherten Saft …«

Isabelle räusperte sich vorwurfsvoll.

»Ach so, pardon. Ermittlungstechnisch ist das natürlich ohne Belang.«

Ermittlungstechnisch? Jetzt wurde sie doch neugierig.

»Sukkulenten im Allgemeinen und Kakteen im Speziellen«, fuhr er fort, »erfreuen sich derzeit großer Beliebtheit. Vor allem in Asien. In Korea spricht man geradezu von einer Kakteen-Sucht. Dumm nur, dass dort kaum welche wachsen. Also werden die Sukkulenten zum Beispiel in Kalifornien oder Arizona illegal ausgegraben und ins Ausland geschmuggelt. Seltene Exemplare erzielen in Asien Höchstpreise. Das ist schon länger bekannt. Nun aber hat dieser Irrsinn auch die Provence und die Côte d’Azur erreicht. Das ist unglaublich.« Aufgeregt deutete er auf die vor ihm liegende Zeitung. »Hier steht, dass schon letzte Woche im botanischen Garten von Èze wertvolle Kakteen ausgegraben und gestohlen wurden. Gestern schließlich hat es die Domaine du Rayol in Canadel-sur-Mer erwischt. Wo vorher seltene Sukkulenten standen, haben die Gärtner am Morgen nur noch hässliche Erdlöcher vorgefunden.«

Apollinaire war die Betroffenheit anzusehen.

»Ich bin entsetzt«, sagte Isabelle. Dass sie sich dabei ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte, entging ihm.

»Meinen Sie, wir sollten den ermittelnden Kollegen Amtshilfe leisten?«, fragte er.

Jetzt tickt er völlig aus, dachte Isabelle. Normalerweise hatten sie es mit Gewaltverbrechen zu tun, mit Mord und Totschlag. Wenn sie als Sonderkommission eingesetzt wurden, waren sie im gesamten Département Var tätig und hatten Zugriff auf die Polizeikräfte in Toulon. Meist erhielten sie ihre Aufträge von oberster Stelle in Paris. Die für den Diebstahl von Kakteen zuständige Gendarmerie würde sich totlachen, wenn sich plötzlich die Police nationale einmischte. Erst recht, wenn es sich dabei um das ominöse Kommissariat in Fragolin handelte, das mit besonderen Befugnissen ausgestattet war – keiner wusste, warum.

»Kommt nicht infrage«, stellte sie klar. »Sparen Sie Ihre Kräfte für unseren nächsten Fall.«

Apollinaire riss die Augen auf. »Unseren nächsten Fall? Gibt es denn schon einen?«

Isabelle schüttelte den Kopf. »Nein, aber nach meiner Erfahrung kommt er schneller, als man denkt. Das war bisher immer so.«

Er machte einen enttäuschten Gesichtsausdruck, der sich aber schnell wieder aufhellte.

»Dann hätte ich ja heute Nachmittag Zeit, oder?«, schlussfolgerte er.

»Wozu?«

»Ich könnte mir einen halben Tag Urlaub nehmen und nach Canadel-sur-Mer fahren. Ist ja nicht so weit weg.«

»Natürlich, das könnten Sie. In Ihrer Freizeit können Sie tun und lassen, was Sie wollen. Aber nicht in Uniform. Sie fahren mit Ihrem privaten 2CV. Und Sie mischen sich nicht in die Ermittlungen ein. Haben Sie mich verstanden?«

»Nein, ich meine, ja«, stotterte er. »Mich leitet einzig mein botanisches Interesse. Ich will mir nur die gestohlenen Kakteen anschauen.«

»Wie wollen Sie die Kakteen anschauen, wenn sie weg sind?«

»Ich habe mich unglücklich ausgedrückt, was ich sagen will …«

»Egal. Ich will damit nichts zu tun haben. Fahren Sie vorsichtig.«

»Merci, Madame. Wie Sie wissen, fahre ich immer vorsichtig. Darf ich Ihnen noch ein Aperçu aus dem Artikel vorlesen? Zur...

Erscheint lt. Verlag 1.4.2020
Reihe/Serie Ein Fall für Isabelle Bonnet
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Afrikanerin • Apollinaire • Attentat • Bestseller • Entführung • Ermitter-Duo • Fragolin • Frankreich-Roman • Gedächtnisverlust • Isabelle Bonnet • Kopfverletzung • Krimi • Krimi Frankreich • Krimi Kommissarin • Kriminalromane Serien • Krimi Provence • Krimi Reihe • krimi reihen • krimi serie • Krimis mit Kommissarin • Madame le Commissaire • Madame le Commissaire 7 • Madame le Commissaire Band 7 • Madame le Commissaire Reihenfolge • Maler • Nicolas Sausquebord • Pierre Martin Madame le Commissaire Reihenfolge • Polizei Krimis/Thriller • Präsident • Provence • Provence-Krimi • Provence-Roman • Urlaub • Urlaubskrimi • Urlaubslektüre • Urlaubsromane • verschwundene Frau • weiblicher Ermittler
ISBN-10 3-426-45084-4 / 3426450844
ISBN-13 978-3-426-45084-0 / 9783426450840
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