Warum und wozu sind wir auf der Erde? -  Beat Imhof

Warum und wozu sind wir auf der Erde? (eBook)

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2020 | 1. Auflage
432 Seiten
Aquamarin Verlag
978-3-96861-007-8 (ISBN)
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Kein Geringerer als der große Psychologe C.G. Jung hat mehrfach darauf hingewiesen, dass bei allen seinen Patienten jenseits der vierzig die „Sinnfrage“ im Zentrum aller Probleme stand. Dr. Beat Imhof greift diesen Gedanken auf und beleuchtet ihn aus spiritueller Sicht. Woher kommt der Mensch und wohin geht er? Nur wenn diese Frage eine Antwort erhält, kann deutlich werden, worin der Sinn eines Erdenlebens besteht.
Vielfach wird die Sinnfrage mit weltlichen Formeln bezüglich Erfolg und Glück nur verdrängt; aber nicht beantwortet. Alle vergänglichen Werte können die existenzielle Herausforderung, eine Antwort auf die Grundfrage des Daseins zu finden, nicht meistern. Wer nicht in einem transzendenten Ur-Grund verwurzelt ist und sich dort gehalten fühlt, wird in den Stürmen des Lebens scheitern.
Dieses Buch liefert keine billigen „Ratschläge zum Glücklichsein“, sondern es deckt die Rolle des Menschseins im kosmischen Zusammenhang auf. Erst wenn der Mensch versteht, dass er aus dem LICHT kommt und in dieses LICHT zurückkehren will – vermag er die Frage zu beantworten, warum er auf dieser Erde lebt.
Ein Meisterschlüssel, um ein sinnerfülltes Leben zu führen!

Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben;
aber es hat nur so viel Sinn,
als wir selber ihm zu geben imstande sind.

HERMANN HESSE

 

Jene, die nicht nach dem Sinn des Lebens fragen,
vergeuden ihr Leben.

RAMANA MAHARSHI, YOGI

 

Ein sinnloses Leben ist ein wertloses,
ein unvernünftiges Leben.

ELISABETH LUKAS, PSYCHOLOGIN

 

Der Mensch braucht nicht nur etwas, wovon er lebt,
sondern auch etwas, wofür er lebt.

VIKTOR FRANKL, PSYCHIATER

 

Religiös sein heißt, ernsthaft die Frage nach dem Sinn
unserer Existenz stellen.

PAUL TILLICH, THEOLOGE

 

An Gott glauben heißt einsehen,
dass das Leben einen Sinn hat.

LUDWIG WITTGENSTEIN, PHILOSOPH

 

Die Aufgabe des Menschen ist es,
seinem Leben einen Sinn zu geben.

FRIEDRICH DÜRRENMATT, SCHRIFTSTELLER

 

Wer ein Warum hat zum Leben,
erträgt fast jedes Wie.

FRIEDRICH NIETZSCHE, PHILOSOPH

 

Vorwort


 

Im Jahr 1942 schrieb der französische Schriftsteller Albert Camus (1913-1960) in seinem Buch „Der Mythos des Sisyphos“: „Ob die Erde sich um die Sonne dreht oder die Sonne um die Erde ist im Grunde eine gleichgültige Frage. Dagegen sehe ich zahlreiche Menschen sterben, weil sie das Leben nicht für lebenswert halten. Also schließe ich, dass die Frage nach dem Sinn des Lebens die dringlichste aller Fragen ist. Wie sie beantworten? Darüber urteilen, ob das Leben der Mühe wert ist, gelebt zu werden oder nicht, heißt auf die fundamentalste Frage der Philosophie antworten.“ (1)

Wer sich nur ein wenig in unserer Welt umsieht, dem fällt auf, dass die Glücksgüter des Lebens recht unterschiedlich verteilt sind. Der Mensch ist das einzige Lebewesen auf unserer Erde, das über diese Ungleichheit und über sich selber nachzudenken vermag. Daher kommt es ihm allein zu, nach dem Sinn seines Lebens zu fragen. Pflanzen und Tiere können dies nicht. Sie ertragen fraglos ihr Schicksal und wissen nicht, warum und wozu sie da sind.

Nach den Worten von Kardinal Hans Urs von Balthasar (1905-1988) vermag allein der Mensch „die Frage nach dem Sinn des eigenen und allen Daseins zu stellen und seinen ganzen stofflichen und organischen Unterbau in den Dienst des von ihm eingesehenen oder entworfenen Sinnes zu nehmen“. (2) Der tschechische Schriftsteller und frühere Staatspräsident Vaclav Havel (1936-2011) ergänzte: „Der Mensch stellt sich als Einziger die Frage nach dem Sinn, zugleich jedoch kann er niemals eine erschöpfende Antwort auf sie erlangen. Er als Einziger erfährt die Welt als das, in das er geworfen ist; als Einziger aber weiß er zugleich von sich, dass er in den Verfall an dieses Dasein unwiederbringlich sich selbst verliert.“ (3) In ähnlicher Weise vertrat der Psychologe C.G. Jung (1875-1961) die Ansicht, dass die menschliche Seele von Natur aus darauf angelegt ist, ihren Daseinssinn zu suchen. Seine Erfahrungen lehrten ihn: „Ein Leben ohne Sinn kann der Mensch nicht ertragen.“ (4) In gleicher Weise sah der Wiener Arzt Viktor Frankl (1905-1997), der Begründer der Logotherapie, den Menschen als „ein Wesen auf der Suche nach dem Sinn“. (5) Abschließend sei noch der Theologieprofessor Hans Küng (*1928) erwähnt: „Wir Menschen und wir Menschen allein, sind sinnsuchende Wesen. Einen tieferen Lebenssinn gewinnen wir aber nur dadurch, dass wir bei allem Leben und Erleben und bei allem Arbeiten und Verarbeiten in erster Linie und letzter Instanz uns doch auf etwas verlassen, dessen Quelle nicht wir selber sind.“ (6) Stellen wir also fest: Das Bedürfnis des Menschen, ein sinnvolles Leben zu führen, ist sein natürliches Lebensrecht.

Es gibt in jedem Menschenleben kleine und große Sinngehalte. Diese müssen nicht erfunden, sondern von uns gefunden werden. Bei dieser Sinnsuche entdecken wir auf die Frage nach unserem Wozu zahlreiche kleine Sinngebungen, die das Leben lebenswert machen: Nämlich unsere alltäglichen Freuden und Sorgen, unsere Aufgaben und Verpflichtungen, unsere Wünsche und Sehnsüchte. Daneben verlangt die Frage nach dem Warum auch große Sinn-Antworten. Diese betreffen unser menschliches Sein und Dasein. Dabei geht es um die Fragen: Was ist der Mensch? Woher kommt er? Wohin geht er? Warum lebt er hier auf unserer Erde? Diese sind nur zu beantworten, wenn wir uns unseres wahren Wesens als Menschen bewusst werden. Dann werden wir erfahren, dass wir nicht zu unserem Vergnügen hier sind, um vom Leben verwöhnt zu werden, um es möglichst schön und gut zu haben. Wenn dies der alleinige Sinn des Menschseins wäre, würden all die benachteiligten, verfemten und verfolgten Menschen am Sinn ihres Lebens vorbeigehen und ein mehr oder weniger sinnloses Dasein fristen. Dies würde aber auch für jene gelten, die gedankenlos in den Tag hineinleben, um ihr Leben zu genießen.

Wir sind hier, um einzusehen, dass in jedem Wesen eine ihm gemäße Bestimmung liegt, die wir das Schicksal nennen. Nirgends auf dieser Welt wird sinnlos geboren und gestorben. Selbst das einfachste Leben hat seinen Sinn, weil es in der Gesamtordnung der Schöpfung seinen ihm zugedachten Platz hat, in dem es seinen Existenzsinn verwirklichen kann. (7) Vor rund 2000 Jahren erklärte der indische Philosoph Kalidasa: „Gott schrieb dem Menschen an die Stirn, was er sein und haben soll, an Gütern wenig oder viel. Und dieses Maß bekommt er voll, auch wenn er in der Wüste lebt, doch mehr wird ihm nicht zugeteilt. Vergebens wirf dich nicht um Unterhalt den Reichen vor. Im Brunnen schöpfe, schöpf im Meer, dein Krug fasst hier nicht mehr als dort!“

Das menschliche Leben beruht von Anfang an auf einem intelligenten Entwurf zu einem sinnerfüllten Dasein. Keineswegs gleicht es einem blinden Geworfensein in ein unerwünschtes, sinnloses Dasein, wie manche Existenzphilosophen meinen. Einleuchtende Antworten auf die Frage nach dem Sinn des Lebens finden wir auf dem Weg der Selbstbesinnung. Wo der Unwissende vor einem Berg ungelöster Probleme steht, da erhält der Wissende gültige Antworten auf das Warum und Wozu seines menschlichen Hierseins und Soseins. Dies ermöglicht es ihm, seinem Leben einen rechten Sinn zu geben.

Im Verlauf der Jahrtausende haben uns die Naturwissenschaften erstaunliche Entdeckungen und Erkenntnisse gebracht. Sie vermochten uns zu erklären, wie die uns umgebende Natur beschaffen ist, welche Gesetzmäßigkeiten ihr zugrunde liegen und wie sie sich über Millionen von Jahren entwickelt hat. Was aber der Sinn und die Absicht dieser Schöpfung ist, vermag die Naturwissenschaft nicht anzugeben. Sie weiß auch nicht, aus welchem Grund und zu welchem Zweck das Ganze in Szene gesetzt wurde. (8) Diese Fragen zu beantworten, muss die Aufgabe der Geisteswissenschaften, insbesondere der Philosophie sein. Daher hält der Psychologe Max Lüscher die Frage nach dem Sinn des Lebens für das erste philosophische Problem, das jeden angeht. Er schreibt: „Die Antwort, die wir darauf geben, entspringt der Überzeugung, die wir als inneren Kompass brauchen. Was wir als Sinn unseres persönlichen Lebens sehen, das wird zur Philosophie und Überzeugung, nach der wir unser Leben und unser Schicksal gestalten.“ (9) Zu diesem Thema gibt es wohl eine Menge von Theorien, aber für den praktischen Alltag ist da wenig herauszuholen. Daher haben die meisten Menschen hierzu keine gefestigte Meinung, obwohl sie sich als religiös bezeichnen und vielleicht sogar regelmäßig in die Kirche gehen. Ich erinnere mich an einen Handwerker, der mir erzählte, sein Lehrling hätte ihn aufgefordert: „Meister, sagen Sie mir, was ist der Sinn des Lebens? Bringen Sie mir aber keine frommen Bibelsprüche!“ Jener Mann gestand mir: „Ich wusste nicht, was ich ihm sagen sollte.“

Ausführliche und einleuchtende Antworten auf diese grundlegenden Menschheitsfragen habe ich in meinem Buch „Woher wir kommen, wohin wir gehen“ (10) zu beantworten versucht. In zahlreichen Gesprächstherapien, die ich im Verlauf von vierzig Jahren an hilfesuchenden Menschen durchgeführt habe, musste ich erfahren, dass ich keinem Menschen wirklich helfen konnte, wenn ich ihn nicht dazu brachte, in seinem Leben einen Sinn zu sehen. Folgen wir der Weisung der „weisen Frau“ Elision: „Es bleibt am Ende nur die Gewissheit: Alles SEIN ist ein gewordenes. Alles entspringt dem ANFANG. Ihm gebührt aller Dank und alle Verehrung.“ (11)

 

1. Camus, Albert: Der Mythos des Sisyphos. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1959, S. 36.

2. Von Balthasar, Hans Urs: Gesundheit zwischen Wissenschaft und Weisheit. Benziger Verlag, Einsiedeln 1986, S. 83.

3. Havel, Vaclav: Briefe an Olga. Betrachtungen aus dem Gefängnis. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1995, S. 308-310.

4. Freeman, John: Interview mit Carl Gustav. In: C.G. Jung im Gespräch. Hrsg. von R. Hinshaw und L. Fischli, L. Daimon Verlag, Zürich 1986, S. 280.

5. Frankl, Viktor: Die Rehumanisierung der Psychotherapie. Herder Verlag, Freiburg i. Br., Basel, Wien 1972, S. 9.

6. Küng, Hans: Vom Sinn des Lebens. In: Elisabeth Lukas: Spirituelle Psychologie. Kösel Verlag, München 1998, S. 21-22.

7. Nuber, Ursula: Privates Glück allein macht nicht glücklich. In: Psychologie Heute, Sonderheft Compact, Nr. 4, 1999, S. 39

8. Hohler, August: Wozu das alles? Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Ex Libris Zürich, Zürich 1981, S. 7 ff.

9. Lüscher, Max: Das Harmoniegesetz in uns....

Erscheint lt. Verlag 4.3.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
ISBN-10 3-96861-007-5 / 3968610075
ISBN-13 978-3-96861-007-8 / 9783968610078
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