Um unsere Webseiten für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern, verwenden wir Cookies. Durch Bestätigen des Buttons »Akzeptieren« stimmen Sie der Verwendung zu. Über den Button »Einstellungen« können Sie auswählen, welche Cookies Sie zulassen wollen.

AkzeptierenEinstellungen

Die unvergleichliche Miss Kopp schlägt zurück (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2019 | 1., Deutsche Erstausgabe
537 Seiten
Insel Verlag
978-3-458-76434-2 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

New Jersey 1915: Nach ihrer Ernennung zum ersten weiblichen Sheriff stürzt sich Miss Kopp mit Verve in die Ermittlungen und hat alle Hände voll zu tun. Sie verhaftet einen Mann, der junge Mädchen in eine Falle gelockt hat, rettet eine alte Frau davor, unschuldig als Mörderin verurteilt zu werden, und heftet sich einem entflohenen Häftling an die Fersen. Schließlich muss sie verhindern, dass ihr Chef in seinem eigenen Gefängnis landet ...



<p>Amy Stewart lebt in Eureka, Kalifornien, wo sie mit ihrem Ehemann eine Buchhandlung betreibt. Sie ist preisgekr&ouml;nte Autorin mehrerer B&uuml;cher &uuml;ber Gartenkultur.</p>

1


Junges Mädchen gesucht – guter Lohn. Mann, wohlhabend, sucht Haushälterin; spätere Heirat nicht ausgeschlossen. Kost und Logis frei. Zuschriften unter 4827.

Ich gab Mrs Headison die Zeitung zurück. »Sie haben also auf die Annonce geantwortet?«

Sie nickte energisch. »Ganz recht, und mich als ein Mädchen ausgegeben, das gerade aus Buffalo in die Stadt gekommen ist, mit einiger Erfahrung, zwar nicht im Haushalt, dafür aber im Tanz und mit Ambitionen auf eine Bühnenlaufbahn. Wir können uns wohl alle vorstellen, was er sich da gedacht hat.«

Ich mochte es mir lieber nicht vorstellen, weil nämlich ein Mädchen mit ebendiesen Ambitionen unter meinem eigenen Dach lebte, musste aber zugeben, dass der Trick funktioniert hatte. Sheriff Heath und ich lasen die Antwort des Mannes, der sie baldmöglichst zu Besuch einlud und ihr die Ehe versprach, sollte sie sich als passend erweisen.

»Zahlreiche Mädchen haben sich auf die Stelle beworben und warten immer noch auf den Heiratsantrag«, sagte Mrs Headison naserümpfend. »Ich habe sie bei ihm ein- und ausgehen sehen. Da ich nur in beratender Funktion tätig bin, muss ich dem Polizeichef Meldung machen, wenn ich etwas Verdächtiges bemerke, und der schickt dann einen seiner Männer los, um die Festnahme durchzuführen. Aber dieser Bursche wohnt hier draußen in Bergen County, also reichen wir die Sache an Sie weiter.«

Belle Headison, Patersons erste Polizistin, war eine schlanke Person mit schmalen Schultern. Ihr Haar hatte die Farbe von schwachem Tee. Ihre Augen wurden von einem kupferfarbenen Brillengestell eingerahmt, das an das Innenleben einer Standuhr denken ließ. Alles an ihr wirkte sehr gerade und gespannt.

Ich war New Jerseys erster weiblicher Hilfssheriff. Bisher hatte ich noch keine andere Frau im Polizeidienst kennengelernt. Der Sommer 1915 fühlte sich an wie der Beginn eines hehren und hellen neuen Zeitalters.

Mrs Headison hatte sich mit uns am Bahnhof in Ridgewood verabredet, der nicht weit entfernt vom Haus des Verdächtigen lag. Wir standen auf dem Bahnsteig unter dem Vordach, der einzigen Stelle, die Schatten bot. Trotz der spätsommerlichen Hitze verspürte ich einen erfrischenden Schauer bei dem Gedanken, jemanden zu stellen, der so unverfroren nach jungen Mädchen suchte.

Der Sheriff warf noch einen Blick auf den Brief. »Mr Meeker«, sagte er. »Harold Meeker. Also los, meine Damen, beehren wir den Herrn mit einem Besuch.«

Mrs Headison trat einen Schritt zurück. »Also, ich wüsste nicht, wie ich Ihnen da von Nutzen sein könnte.«

Sheriff Heath ließ sich nicht beirren. »Es ist Ihr Fall«, sagte er munter. »Sie sollten die Genugtuung haben, die Sache zu Ende zu bringen.« Kaum etwas stimmte ihn fröhlicher als die Aussicht, einen Halunken zu schnappen, und er konnte sich unmöglich vorstellen, wie man das anders sehen könnte.

»Aber normalerweise komme ich nicht mit den Polizisten mit«, erklärte sie. »Wäre es nicht besser, Sie gingen hin, während Miss Kopp und ich hier warten?«

»Ich habe Miss Kopp aus gutem Grund mitgebracht«, entgegnete der Sheriff und führte uns beide vom Bahnsteig zu seinem Automobil. Mrs Headison stieg ein, wenn auch etwas widerwillig, und schon fuhren wir durch das Städtchen.

Auf dem Weg erzählte Mrs Headison uns von ihrer Arbeit bei der Travelers' Aid Society, wo sie jungen Mädchen half, die ohne Familie oder Aussicht auf Arbeit nach Paterson kamen. »Kaum sind sie aus dem Zug gestiegen, finden sie mühelos den Weg zu den anrüchigsten Pensionen und den ordinärsten Tanzhäusern«, sagte sie. »Und wenn sie auch noch hübsch sind, bekommen sie in diesen Etablissements Essen und Getränke umsonst. Wobei natürlich nichts umsonst ist, aber das kann man diesen jungen Dingern nicht so leicht klarmachen. Wenn sie zum ersten Mal von zu Hause fort sind, vergessen sie gleich alles, was ihre Mütter ihnen beigebracht haben, falls die ihnen überhaupt etwas beigebracht haben.«

Mrs Headison war, wie sich herausstelle, seit 1914 verwitwet. Am ersten Todestag ihres Mannes, eines Constable im Ruhestand, hatte sie von New Jerseys neuem Gesetz gelesen, dem zufolge Frauen zum Polizeidienst beitreten durften. »Es war, als würde John aus dem Jenseits zu mir sprechen und mir sagen, dass ich eine neue Aufgabe hätte. Ich ging direkt zum Polizeichef von Paterson und reichte meine Bewerbung ein.«

Sheriff Heath und ich versuchten, einen Glückwunsch anzubringen, aber sie fuhr fort, ohne auch nur Luft zu holen. »Wussten Sie, dass er bis dahin nicht einmal auf den Gedanken gekommen war, eine Frau in seine Reihen aufzunehmen? Ich musste gute Argumente anführen, und Sie können versichert sein, dass ich das getan habe. Haben Sie eine Ahnung, warum er so zögerte? Der Polizeichef hat mir ins Gesicht gesagt, wenn Frauen anfingen, in Uniform herumzulaufen, mit Schusswaffen und Schlagstöcken bewaffnet, würden wir uns in kleine Männer verwandeln.«

Ich warf dem Sheriff einen entsetzten Blick zu, aber er hielt die Augen nach vorne gerichtet.

»Ich habe ihm versichert, dass meine Stellung bei der Polizei genau dieselbe wäre wie die einer Mutter zu Hause. So wie sich die Mutter um ihre Kinder kümmert und auf freundliche Weise mit einer Warnung oder Ermutigung aushilft, würde ich meine Pflichten als Frau weiterführen und die Ideale einer Mutter in die Polizeibehörde einbringen. Stimmen Sie mir da nicht zu, Miss Kopp? Sind Sie im Sheriff's Department nicht auch die Glucke geworden?«

Ich sah mich in der Tat nicht als Glucke, andererseits hatte ich durchaus schon eine Henne so heftig auf ein stromerndes Küken einhacken sehen, dass Blut floss; also lag Mrs Headison vielleicht nicht ganz daneben. Die letzten beiden Monate hatte ich jeden Einsatz mitgemacht, der ein junges Mädchen oder eine Frau betraf, die in irgendeine gesetzwidrige Affäre verwickelt war. Ich hatte Scheidungspapiere an eine von ihrem Ehemann getrennt lebende Frau zugestellt, einen Fall von illegalem Zusammenleben untersucht, eine Ausreißerin noch am Bahnhof aufgegriffen, eine Dirne, die nackt und halbtot vom Opiumkonsum in einem Kartenspielzimmer über einer Schneiderei gefunden worden war, mit Kleidung versorgt und bei einer Mutter von drei Kindern gesessen, während der Sheriff und seine Männer durch den Wald liefen, um ihren Mann zu finden, auf dessen Kopf sie eine Flasche Brandy zerschmettert hatte. Der Mann wurde ihr wieder zugeführt, aber sie weigerte sich, ihn hereinzulassen, bis er in Anwesenheit des Sheriffs versprach, keinen Alkohol mehr nach Hause mitzubringen.

Es wäre nicht übertrieben zu sagen, dass die Momente, die ich gerade beschrieben habe, zu den Höhepunkten meines Lebens gehören. Die Dirne lag in ihren Exkrementen und musste in dem schmuddeligen Waschbecken des Kartenspielraums sauber gemacht werden, und das Mädchen, das in den Zug springen wollte, biss mich in den Arm, als ich sie erwischte, aber dennoch möchte ich behaupten, dass ich nie zufriedener gewesen bin. So unwahrscheinlich es auch klingen mag, hatte ich letzten Endes eine Arbeit gefunden, die zu mir passte.

Ich wusste nicht, wie ich das Mrs Headison auch nur ansatzweise erklären sollte. Zu meiner Erleichterung erreichten wir Mr Meekers Haus, bevor es dazu kommen konnte. Der Sheriff fuhr ein paar Häuser weiter, um zu parken. Mr Meeker lebte in einem schlichten schindelgedeckten Haus mit lackierten Fensterläden und einer kleinen Eingangsveranda, die den Eindruck machte, als wäre sie erst kürzlich angebaut worden. Im Wohnzimmer stand ein Fenster offen, aus dem Klaviermusik in den Vorgarten drang.

»Irgendwer ist daheim«, sagte Sheriff Heath. »Miss Kopp, Sie klopfen an der Tür und wir warten hier. Wenn gerade ein Mädchen da ist, will ich sie nicht verschrecken. Versuchen Sie, sie zum Rauskommen zu bringen. Wir werden sie nicht wegen Aufsässigkeit festnehmen, aber das kann sie ja nicht wissen.«

»Verstanden«, erwiderte ich.

Mrs Headison starrte uns beide an, als hätten wir gerade eine Safari in Afrika geplant.

»Sie werden die Dame doch wohl nicht ungeschützt zur Haustür schicken? Und wenn nun –«

Unsere Begleiterin unterbrach sich, als sie sah, wie ich meinen Revolver aus der Handtasche nahm und in die Jackentasche schob. Es war dieselbe Waffe, die der Sheriff mir im ...

Erscheint lt. Verlag 15.12.2019
Reihe/Serie Miss Kopp
Miss Kopp
Übersetzer Sabine Hedinger
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Historische Kriminalromane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 20. Jahrhundert • Abenteuer • Amerika • Bücher Humor • constance • Deutsche Krimi-Autoren • Deutsche Krimis • Die unvergleichliche Miss Kopp und ihre Schwestern • Drei Schwestern • Drohung • Durchsetzen • Emanzipation • Ermittlung • Erster weiblicher Sheriff • Farm • First Female Deputy • Fleurette • Frauen • Frauenbuch • Frauengeschichte • Frauenliteratur • Frauenrechte • Frauenroman • freiheiten • Gefängnis • Geheimnisse • Gesellschaft • heitere bücher • humorvolle Bücher • humorvolle Krimis • insel taschenbuch 4731 • Intrigen • IT 4731 • IT4731 • Jugendbuch • Kommissarin • Kopp • Kriminalfall • Krimi-Serie • Krimis Humor • Kutsche • Lady Cop Makes Trouble deutsch • Lustige Bücher • lustige Krimis • Mädchen • New Jersey • New York • New York Times • Nordamerika • Nordamerika (USA und Kanada) • Norma • NYT Bestseller • NYT-Bestseller • Page Turner • Reale Geschichte • Revolver • Roman für Frauen • Schuld • Schutz • Selbstverteidigung • Sheriff Heath • spannend • Spannung • stark • Starke Frauen • Tauben • Träume • Unabhängig • Unfall • unterhaltsamer Krimi • Unterhaltung • U.S.A. • USA • USA Nordosten • USA Nordosten Mid-Atlantic States • USA Nordosten: Mid-Atlantic States • Verantwortung • Vereinigte Staaten von Amerika USA • Verfolgung • Waffen • Wahre Begebenheit • Wahre GEschichte • weibliche Ermittlerin • witzige Bücher • witzige krimis
ISBN-10 3-458-76434-8 / 3458764348
ISBN-13 978-3-458-76434-2 / 9783458764342
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 4,0 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Thrille

von James Kestrel

eBook Download (2023)
Suhrkamp (Verlag)
13,99

von Gunnar Kunz

eBook Download (2025)
neobooks Self-Publishing (Verlag)
8,99