Clans of London, Band 2: Schicksalsmagie (eBook)

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2020 | 1. Auflage
416 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-47983-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Clans of London, Band 2: Schicksalsmagie -  Sandra Grauer
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Eine uralte Prophezeiung. Ein gefährlich charmanter Magier. Und eine Stadt voller verfeindeter Hexenclans ... Carolines Magie ist mächtiger als alles, was die Hexenclans von London bisher erlebt haben. Hängt das mit einer uralten Prophezeiung Merlins zusammen? Das glauben zumindest die beiden größten Clans und machen erbarmungslos Jagd auf Caroline. Als selbst der charmante Ash sich gegen Caroline wendet, flieht sie in die Obhut von Henri und seiner Familie von Voodoozauberern. Doch ihren Feinden kann sie nicht entkommen ... Entdecke die fantastisch-romantischen Buchwelten von Sandra Grauer bei Ravensburger: Flowers & Bones Band 1: Tag der Seelen Band 2: Kuss der Catrina Flame & Arrow Band 1: Drachenprinz Band 2: Elfenkriegerin Clans of London Band 1: Hexentochter Band 2: Schicksalsmagie

Sandra Grauer wurde 1983 im Ruhrgebiet geboren. Schreiben, Lesen und in die Welt fremder Geschichten eintauchen war schon immer ihre Leidenschaft. In Heidelberg studierte sie Sprach- und Übersetzungswissenschaften, später absolvierte sie ein fachjournalistisches Fernstudium und ein Volontariat in einer PR-Agentur in Karlsruhe. Mit ihrer Familie lebt sie inzwischen wieder im Ruhrgebiet. Sie schreibt hauptsächlich Romane für Jugendliche und Frauen, aber auch Krimis.

Sandra Grauer wurde 1983 im Ruhrgebiet geboren. Schreiben, Lesen und in die Welt fremder Geschichten eintauchen war schon immer ihre Leidenschaft. In Heidelberg studierte sie Sprach- und Übersetzungswissenschaften, später absolvierte sie ein fachjournalistisches Fernstudium und ein Volontariat in einer PR-Agentur in Karlsruhe. Mit ihrer Familie lebt sie inzwischen wieder im Ruhrgebiet. Sie schreibt hauptsächlich Romane für Jugendliche und Frauen, aber auch Krimis.

Kapitel 1


Mit zitternden Augenlidern kam ich wieder zu mir. Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich ohne Bewusstsein gewesen war, aber es konnte nicht lange sein. An dem Bild von zuvor hatte sich nicht viel geändert, nur dass Tianna nun zusammen mit Henri neben dem immer noch regungslosen Ash kauerte. Sie fühlte Ashs Puls, so wie Henri es kurz zuvor getan hatte, und sagte etwas zu ihrem Neffen. Er sprang auf, wollte aus dem Zimmer eilen und entdeckte mich, wie ich allmählich wieder zu mir kam.

»Caroline!«

Einen Moment war er versucht, nach mir zu sehen, doch seine Tante trieb ihn zur Eile an. »Alles okay?«, fragte sie dann an mich gewandt, während Henri das Zimmer verließ.

»Denke schon«, antwortete ich. Meine eigene Stimme kam mir irgendwie fremd vor. Langsam versuchte ich, mich aufzusetzen, was besser ging als erwartet. Keine Übelkeit, kein Schwindelgefühl, keine Schmerzen.

»Du brauchst dir keine Sorgen zu machen«, sagte Tianna, ohne von Ash aufzusehen. »Es ist durchaus üblich, nach der Magieaktivierung in Ohnmacht zu fallen. Du musst dir das wie beim Kochen vorstellen. Nachdem man die ganzen Zutaten in eine Suppe getan hat, muss man auch erst noch einmal alles aufkochen.«

Um ehrlich zu sein, machte ich mir gerade mehr Sorgen um Ash als um mich selbst. Ich kroch hinüber zu Tianna, nahm Ashs Hand in meine. Sie fühlte sich kalt an, aber ansonsten sah er unversehrt aus. Nicht so wie nach dem Drachenangriff. »Ist er …?« Mir versagte die Stimme, ich konnte und wollte den Gedanken nicht zu Ende führen.

Tianna schüttelte den Kopf. »Das nicht, aber er ist sehr schwach. Ich weiß nicht, was passiert ist, denn äußerlich sind nur Verletzungen zu erkennen, die sicher schon ein paar Stunden alt sind.«

»Er wollte zu mir«, sagte ich. »Kurz vor der Magieaktivierung. Henri konnte ihn gerade noch zurückhalten.«

Nun blickte Tianna doch einen kurzen Moment auf. In ihren Augen lag Besorgnis, was mein Herz augenblicklich schneller klopfen ließ. »Deine Magie ist ziemlich stark, Caroline, und sie ist bei der Aktivierung ein wenig außer Kontrolle geraten. So etwas habe ich noch nie erlebt. Hast du das nicht gespürt? Das ganze Haus ist erzittert.« Sie senkte den Blick. »Ash muss direkt in den Aktivierungsbann geraten sein. Wenn er durch deine Magie verletzt wurde, kann ich nichts für ihn tun.«

Die Welt schien stehen zu bleiben, ebenso wie mein Herz. Nein. Nein! Das durfte nicht sein. Ash durfte nicht sterben, schon gar nicht durch meine Hand. Das würde ich nicht zulassen. »Was soll ich machen?«

»Du kannst nichts machen, Caroline.«

»Das glaube ich nicht. Irgendetwas –«

»Caroline …«

»Nein!«, schrie ich, selbst überrascht, dass meine Stimme schon wieder so gut funktionierte.

»Was ist los?«, fragte Henri, der einen Moment zögernd im Türrahmen stand und dann auf uns zueilte. Er hielt seiner Tante eine Art Flakon entgegen, doch Tianna schüttelte den Kopf.

»Das wird nichts bringen«, begann sie, aber ich unterbrach sie.

»Das spielt keine Rolle, versuch es wenigstens.«

Sie schien protestieren zu wollen, überlegte es sich bei meinem und Henris Anblick aber anders. Leise seufzend griff sie nach dem Flakon. »Also gut, das müssen wir Ash einflößen.«

Ich rutschte noch näher an Ash heran und hob vorsichtig seinen Kopf, um ihn auf meinen Schoß zu betten. Er war schwer und rührte sich nicht, zuckte nicht einmal mit den Augenlidern. Tianna entkorkte den Flakon und kam so nah, dass mir ihr Duft in die Nase stieg: Orange und ein Hauch von Jasminparfüm. Tropfen für Tropfen träufelte sie die durchsichtige Flüssigkeit in Ashs Mund. Er verschluckte sich nicht, aber der Trank zeigte auch sonst keinerlei Wirkung.

»Wozu ist das?«, fragte ich.

»Zur Stärkung und Mobilisierung der Kräfte«, erklärte Tianna.

Ich horchte auf. Zwar war der Stärkungstrank, den Ash und ich dabeigehabt hatten, leer, aber zu Hause im Kühlschrank war noch ein Rest. »Ich habe letzte Nacht einen Stärkungstrank unter Ashs Anweisung gebraut. Es ist noch was übrig, bei mir zu Hause. Vielleicht wirkt das Rezept der Morgans besser, wenn dieser hier nichts bringt.«

Ich hatte noch nicht einmal ausgesprochen, da schüttelte Tianna bereits den Kopf. Sie machte zwar einen gefassten, gleichzeitig aber auch einen extrem traurigen Eindruck, was es für mich nur noch schwerer machte. Es schien nicht so zu sein, dass sie nicht bereit war, Ash zu helfen, doch sie war offensichtlich felsenfest davon überzeugt, nichts für ihn tun zu können.

Auch Henri schüttelte den Kopf. Er wagte es nicht, mir in die Augen zu sehen, als er sagte: »Wie sollen wir so schnell an den Trank kommen? Du kannst dich nicht teleportieren, sonst spüren die Clans dich auf, und wir haben ganz andere Probleme.«

»Wenn sie Ash sehen, werden sie ihm helfen wollen«, erwiderte ich, aber Tianna und Henri blickten mich nur traurig an, und ich wusste selbst, dass ich mir etwas vormachte. Die Morgans und Merlins waren wie besessen davon, mich zu töten, und jetzt, wo meine Magie endlich aktiviert war, würden sie es umso mehr wollen. Auch meinen Vorschlag, Megan darum zu bitten, den Trank herzubringen, schluckte ich herunter. Auf Londons Straßen herrschte sicher nach wie vor Chaos. Sie würde nicht schnell genug hier sein, und wir durften keine Zeit verlieren. »Ash.« Sanft strich ich ihm über das Gesicht. Eine Träne rollte über meine Wange und tropfte auf ihn herab. Weitere Tränen folgten, doch ich dachte nicht einmal daran, sie beschämt wegzuwischen. Einen Moment beugte ich mich über Ash, schmiegte mich an ihn, doch dann setzte ich mich entschlossen wieder auf. Ich war schon immer dickköpfig gewesen, nicht bereit aufzugeben, und wenn es um Ashs Leben ging, würde ich nicht damit anfangen. Ich hatte nicht mein eigenes Leben gerettet, um jetzt ihn auf diese Weise zu verlieren. »Ich werde Ash zu seiner Familie bringen. Vielleicht wissen die Morgans einen Ausweg.«

»Nein.« In der Annahme, Henri wolle mir das Ganze wieder ausreden, setzte ich zum Protest an, doch stattdessen fügte er hinzu: »Das würde dich dein Leben kosten. Ich werde Ash zu seiner Familie bringen.«

»Kinder.« Kopfschüttelnd strich Tianna sich die Haare aus der Stirn.

Die Glühbirnen flackerten über uns, dann erhellte grelles Licht das Zimmer, sodass ich für einen Moment die Augen zusammenkneifen musste. London schien endlich wieder Strom zu haben. Gleichzeitig fiel unten die Haustür ins Schloss, und laute Schritte eilten die Treppe in den ersten Stock hinauf.

»Das wird dein Vater sein«, sagte Tianna zu ihrem Neffen.

Und tatsächlich betrat im nächsten Augenblick ein Mann den Raum, der das Ebenbild seines Sohnes war: die gleichen tiefbraunen Augen und braunen Haare. Die beiden hatten sogar fast die gleiche Frisur (Henris Haare waren nur einen Tick länger als die seines Vaters) und die gleiche Statur. Seine Augen wanderten durch den Raum und blieben einige Sekunden an mir hängen, bevor er Tiannas Blick suchte.

»Habe ich es mir doch gedacht«, polterte er los. Seine Stimme war so tief und durchdringend, dass ich zusammenzuckte. »Wie konntest du eine Magieaktivierung vornehmen, ohne das Ganze mit mir zu besprechen?«

»Wir hatten keine Zeit, Vater. Es ging um …« Henris Vater hob eine Hand, den Blick weiterhin auf Tianna gerichtet, und sein Sohn verstummte mitten im Satz.

Tianna wirkte im ersten Moment ebenfalls eingeschüchtert, doch dann straffte sie die Schultern, ihre Augen eisig. »Ich habe mir nichts vorzuwerfen. Wie Henri eben sagen wollte, bevor du ihn so rüde unterbrochen hast, ging es um Leben und Tod. Hätte ich das Mädchen sterben lassen sollen? Ihre Magie musste aktiviert werden, und da der Londoner Hexenmeister tot ist …«

»Wirklich?« Henris Vater runzelte die Stirn, doch dann glättete sie sich wieder, die Augen ein wenig freundlicher. »Du hättest dich dennoch vorher mit mir absprechen sollen. Immerhin bin ich der Hungan dieser Gemeinde, und mit deiner Aktion hast du uns alle in den Clanstreit der Merlins und Morgans hineingezogen.« Sein Blick wanderte zu mir. »Ich gehe doch richtig in der Annahme, dass du Caroline bist?«

Er wusste also von mir. »Ja«, antwortete ich und verkniff mir ein Sir.

»Ajani Lecourt, Henris Vater.« Er kam näher und reichte mir die Hand. »Die Aktivierung deiner Magie hat ganz London erschüttert, ist euch das eigentlich klar?«

Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. War das normal oder nicht? Gut oder schlecht?

»Ich fürchte, das hat nicht nur die anderen Clans, sondern womöglich auch die Maleficarier auf den Plan gerufen.« Bevor einer von uns etwas dazu sagen oder ich auch nur über diese Aussage nachdenken konnte, fuhr Ajani zusammen. »Was ist mit dem jungen Morgan passiert? Sag mir nicht, er ist in den Aktivierungsbann geraten.«

Tianna nickte zerknirscht. »Ich war in Trance, ich konnte nichts dagegen tun.«

Ajani warf die Hände in die Luft. »Herrgott, Tianna! Muss ich dir erklären, was das bedeutet? Wenn Arthur das nicht überlebt … Du hast uns alle in Gefahr gebracht.«

»Glaub mir, unsere Gemeinde steckt ohnehin mit drin. Das hätten wir nicht verhindern können.«

Henri zog die Augenbrauen zusammen. »Wie meinst du das? Weil ich Caroline geholfen habe?«

Seine Tante schüttelte den Kopf. »Es ist viel größer als das, glaub mir.«

Ihre Stimme und Worte riefen bei mir eine Gänsehaut hervor, und obwohl ich wissen wollte, was es mit ihrer Aussage auf sich hatte, verlor...

Erscheint lt. Verlag 21.3.2020
Reihe/Serie Clans of London
Verlagsort Ravensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Buch • Bücher • Crossover • für Mädchen ab 14 • Geschenk • Geschenkidee • Hexen • Jugendbuch • Lesen • Liebe • Literatur • London • Love • Magie • Magier • Romance • Roman für Mädchen • Romantasy • Romantic Fantasy • Traum-Typ • Urban Fantasy • Young Adult • Zauber
ISBN-10 3-473-47983-7 / 3473479837
ISBN-13 978-3-473-47983-2 / 9783473479832
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