Was kann ich tun? (eBook)

50 einfache Methoden, um Stress und emotionale Probleme zu lindern

(Autor)

eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
288 Seiten
Goldmann (Verlag)
978-3-641-25489-6 (ISBN)

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Was kann ich tun? -  Osho
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In seiner jahrzehntelangen praktischen Tätigkeit entwickelte der spirituelle Meister Osho spezielle Meditationstechniken, die es selbst unter Stress und emotionalem Druck ermöglichen, innere Ruhe zu bewahren. Der Band stellt 50 dieser Techniken vor. Sie wurden zum Teil aus Oshos Sitzungen zusammengetragen und zum Teil seinen Vorträgen entnommen. Der Leser findet in dieser Sammlung Meditationsübungen für die kleinen und großen Krisen des täglichen Lebens. Er lernt Stress zu bewältigen, Stimmungen zu beeinflussen, Beziehungsprobleme zu lindern und sein Liebespotenzial zu stärken. Poetische Texte aus den von Osho gelehrten spirituellen Traditionen des Sufismus, Buddhismus und Taoismus helfen den Übenden weiter auf ihrem Weg.

Osho wurde 1931 in Indien geboren. Bevor er als spiritueller Lehrer hervortrat, war er Philosophieprofessor an der Universität von Jabalpur. Seit den sechziger Jahren lehrte er spezielle Meditationstechniken, die insbesondere westliche Sucher in zunehmendem Maße zu ihm führten. 1974 gründete er in Poona ein Zentrum für Meditation und Selbsterfahrung. Von 1981 bis 1987 lehrte er in Oregon, USA. Seit seinem Tod 1990 ist die Zahl seiner Anhänger stetig gewachsen. Die Londoner Sunday Times zählt Osho zu den »1.000 Gestaltern des 20. Jahrhunderts«, und der indische Sunday Mid-Day reihte ihn unter die zehn Menschen, die das Schicksal Indiens in neue Bahnen gelenkt haben - zusammen mit Gandhi, Nehru und Buddha.

VORWORT


Vor einigen Jahren las ich ein Buch mit dem Titel »Du musst dich entspannen!« Ein ziemlich absurder Titel, denn ein »Muss« ist gegen Entspannung. Aber solche Bücher verkaufen sich eben in Amerika! Müssen bedeutet Aktivität, ist zwanghaft. Hinter jedem Müssen verbirgt sich Zwanghaftigkeit. Handlungen gibt es viele im Leben, aber »man muss« eigentlich gar nichts, sonst treibt einen das Müssen zum Wahnsinn. »Du musst dich entspannen!« Nun ist sogar die Entspannung zwanghaft geworden. Du musst diese und jene Stellung einnehmen und dich hinlegen und dem Körper von Kopf bis Fuß etwas einreden, den Zehen sagen, sie sollen sich entspannen und dann nach oben gehen …

Warum »muss« man denn? Entspannung kommt nur, wenn man im Leben nichts mehr »muss«. Und Entspannung heißt nicht nur Entspannung des Körpers und auch nicht nur des Geistes, sie umfasst dein ganzes Sein.

Die moderne Welt, der moderne Geist kennt nur den leeren Tempel. Man hat völlig denjenigen vergessen, dem der Tempel geweiht ist. So beten wir ständig den Tempel an, doch der Gott darin ist vergessen. Da wir keine Ahnung haben, was das Zentrum des Lebens ist, bewegen wir uns noch an der Peripherie und verlieren uns darin.

Dem Körper gebührt Ehre nicht um seiner selbst willen. Er ist nur der Gastgeber. Die Ehre gebührt dem Gast. Vergisst man den Gast, ist es schiere Schwelgerei. Erinnert man sich an den Gast, dann ist es Gottesdienst, wenn man seinen Körper liebt und ihn genießt.

Der Osten hat eine großartige Sichtweise. In dieser Sichtweise ist der Körper die unterste Ebene, die am ehesten greifbar ist. Doch er ist nicht alles. Er ist nur der Anfang. Man tritt durch ihn ein; er ist einfach ein Tor. Er führt dich in die tieferen Geheimnisse ein. Im Osten hat man den Körper geschätzt, da er ein Vehikel ist. Durch den Körper kann man das erfahren, was darin verkörpert ist, was nicht der Körper selbst ist. Der Körper ist eine irdene Lampe, und Gott ist die Flamme. Die Lampe wird wegen der Flamme verehrt. Wenn die Flamme fort ist, wer verehrt dann noch den Körper, wer genießt den Körper? Dann ist er nichts; dann ist er Staub zu Staub; er kehrt zur Erde zurück.

Der Körper bebt mit Gott, pulsiert mit Gott. Wenn du dieses Pulsieren erkennen kannst, wird selbst der Staub göttlich. Kannst du es nicht erkennen, dann ist er einfach Staub. Er birgt keinen tieferen Sinn.

Die Verherrlichung des Körpers im Westen ist ohne Sinn. Deshalb drängen immer mehr Menschen nach gesunder Ernährung, wollen Massagen, Rolfing und versuchen auf tausendfache Weise, ihrem Leben einen Sinn zu geben. Aber schaut man ihnen in die Augen, findet man eine große Leere. Man sieht, dass ihnen etwas fehlt. Es fehlt der Duft; die Blume ist nicht aufgeblüht. Tief im Innern sind sie wie eine Wüste, sind verloren und wissen nicht, was sie mit sich anfangen sollen. Sie tun eine Menge für ihren Körper, aber sie verfehlen das Ziel.

 

Ich habe neulich Folgendes gehört:

Rosenfeld kommt mit einem Grinsen auf dem Gesicht nach Hause. »Du wirst nie erraten, was für ein gutes Geschäft ich heute gemacht habe«, sagt er zu seiner Frau. »Ich habe vier Hochleistungs-Polyester-Weißwand-Stahlgürtelreifen gekauft – sehr günstig im Ausverkauf!«

»Bist du übergeschnappt?«, sagt seine Frau. »Wozu kaufst du Reifen? Du hast doch gar kein Auto!«

»Na und?«, sagt Rosenfeld. »Du kaufst dir doch auch Büstenhalter, oder?«

 

Wenn das Zentrum fehlt, kannst du die Peripherie immer weiter schmücken, kannst vielleicht andere damit täuschen, aber du wirst nie erfüllt sein. Manchmal kannst du sogar dich selbst damit täuschen, weil selbst die eigenen Lügen, wenn man sie oft genug wiederholt, nach einer Weile wie die Wahrheit aussehen. Aber es kann dir keine Erfüllung, keine Zufriedenheit geben.

Der Westen strengt sich gewaltig an, das Leben zu genießen, aber es scheint wenig Freude zu geben. Der Osten bemüht sich gar nicht darum, das Leben zu genießen. Es gibt dort keine Anstrengung; man genießt es einfach. Dabei gibt es nicht vieles, was man genießen könnte. Selbst ein Bettler auf der Straße hat eine Ahnung vom Inneren; eine Art Leuchten von einer unbekannten Quelle umgibt ihn. Seine Lieder sind nicht einfach Lieder, etwas Jenseitiges kommt darin zum Ausdruck. Wenn er tanzt, bewegt sich nicht nur sein Körper; etwas Tieferes bewegt ihn. Er bemüht sich nicht zu genießen.

Das sollte man sich merken: Jeder Versuch zu genießen verfehlt das Ziel. Jeder Versuch glücklich zu sein geht am Glück vorbei. Das Streben nach dem Glück ist in sich absurd, denn das Glück ist hier. Man kann nicht danach streben. Man braucht nichts dazu zu tun, man braucht es nur zuzulassen. Es ist bereits da; es ist überall um dich herum, innen und außen. Es gibt nur Glück. Alles andere ist nicht wirklich. Beobachte, schau dir die Welt einmal genau an: Bäume, Vögel, Steine, Flüsse; schau dir die Sterne an, den Mond und die Sonne, Menschen und Tiere – schau genau hin. Der Stoff, aus dem die Existenz gemacht ist, ist Glück, ist Freude. Sie besteht aus purer Seligkeit. Man kann nichts dafür tun. Dein Tun ist vielleicht gerade das, was es verhindert. Entspanne dich, und du wirst davon erfüllt. Entspanne dich, und du wirst davon überrannt, überwältigt.

Der Osten ist entspannt; der Westen ist angespannt.

Spannung entsteht, wenn man etwas nachjagt.

Entspannung kommt, wenn man etwas zulässt.

Deshalb behaupte ich, es gibt einen gewaltigen Unterschied, und der Unterschied ist qualitativ. Es ist keine Frage der Quantität – dass der Osten mehr hätte als der Westen, oder die Amerikaner weniger hätten als die Inder. Nein, die Amerikaner haben gar nicht diese Art von Glücklichsein, wie sie die Inder haben. Und was die Amerikaner haben – diese Art des Unglücklichseins, der Anspannung, des Leidens, die Neurosen – das haben Inder nicht. Sie leben in einer ganz anderen Dimension.

Die Dimension des Ostens ist »Hier-Jetzt«. Die Dimension des Westens ist immer woanders: »Dann-Dort«, aber nie »Hier-Jetzt«. Der westliche Geist ist auf der Jagd, ist immer hinter etwas her, versucht immer, etwas aus dem Leben herauszuholen, bemüht sich, alles aus dem Leben herauszupressen. Man kann jedoch das Leben zu nichts zwingen, man muss sich ihm hingeben. Man kann das Leben nicht erobern. Man muss den Mut aufbringen, sich vom Leben besiegen zu lassen. In diesem Fall ist der siegreich, der sich ergibt. Und wer um den Sieg kämpft, wird eine endgültige und gründliche Niederlage erleiden.

Das Leben kann nicht besiegt werden, denn der Teil kann nicht das Ganze besiegen. Es ist so, als wolle der kleine Tropfen versuchen, das Meer zu besiegen. Ja, der kleine Tropfen kann ins Meer fallen und dadurch zum Meer werden, aber er kann das Meer nicht erobern. So erobert man es ja, indem man sich ins Meer fallen lässt, einfach hineingleiten lässt.

Löse dich selbst auf.

Was ich damit sagen möchte: Der Westen bemüht sich darum, Glück zu finden. Deshalb ist man dort so übermäßig um den Körper besorgt. Es ist fast zwanghaft geworden. Es geht weit über die Grenzen von Sorgsamkeit hinaus. Die Leute sind wie besessen davon: Sie denken ständig über den Körper nach, tun dies und das und alles Mögliche. Sie bemühen sich, durch den Körper Kontakt mit dem Glück zu bekommen. Das ist unmöglich.

Der östliche Mystiker hat den Kontakt. Er hat das Glück bereits in sich selbst erkannt. Er hat den Körper genau betrachtet, und zwar nicht durch Massagen oder Rolfing oder Saunabäder. Er hat mit Liebe und Meditation den Körper betrachtet und erkannt, dass dort der Schatz verborgen ist – im Körper. Deshalb ehrt man seinen Körper, deshalb kümmert man sich um seinen Körper, denn der Körper trägt das Göttliche in sich.

Habt ihr schon einmal beobachtet, wie eine Frau geht, wenn sie schwanger ist? So sorgsam, denn sie ist der Schrein für ein neues Leben. Habt ihr bemerkt, wie sich der Gesichtsausdruck einer Frau verändert, wenn sie schwanger ist? Ihr Gesicht leuchtet, ist hoffnungsvoll und pulsiert mit neuer Lebendigkeit, neuen Möglichkeiten. Sie trägt einen Schatz, einen großen Schatz. Durch sie wird ein neues Leben entstehen. Sie geht sorgsam, bewegt sich sorgsam. Sie ist anmutiger geworden, weil sie schwanger ist. Sie ist nicht mehr allein; ihr Körper ist zum Tempel geworden. Dies nur zum Verständnis: Im Osten sind wir schwanger mit dem Göttlichen.

Außerdem ist der Westen vom Konkurrenzgeist beherrscht. Es kann gut sein, dass du deinen Körper nicht wirklich liebst, sondern nur mit den anderen konkurrierst. Weil die anderen irgendwelche Dinge tun, musst du sie auch machen. Der westliche Geist ist so verflacht und ehrgeizig, wie er es noch nie zuvor in der Weltgeschichte war. Es ist ein sehr primitives weltliches Denken. Deshalb ist in Amerika der Geschäftsmann zur höchsten Realität geworden. Alles andere ist in den Hintergrund getreten. Der Geschäftsmann, der Mann, der das Geld kontrolliert, ist die einzig anerkannte Realität.

Geld ist der Bereich, wo der Konkurrenzkampf am größten ist. Man braucht keine Kultur mehr zu haben, man braucht nur noch Geld zu haben. Man braucht nichts von Musik zu verstehen oder von Poesie. Man braucht nichts von klassischer Literatur, von Religion oder Philosophie zu verstehen – nein, man braucht gar nichts zu wissen. Wer ein dickes Bankkonto hat, ist wichtig.

Deshalb sage ich: Dieser Geist ist so abgeflacht wie nie zuvor. Und dieser Geist hat alles zum Kommerz gemacht. Dieser Geist ist ständig im Konkurrenzkampf. Selbst wenn du dir einen Van Gogh oder einen Picasso kaufst, kaufst du ihn nicht...

Erscheint lt. Verlag 13.5.2019
Übersetzer Mohani A. Marin Cardenas
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Pharmacy for the Soul
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
Schlagworte eBooks • Emotionen • Entspannung & Meditation • spirituelle Bücher • Stress & Burnout
ISBN-10 3-641-25489-2 / 3641254892
ISBN-13 978-3-641-25489-6 / 9783641254896
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