One Exit - Verloren im Untergrund (eBook)

Vom Macher von TubeClash - für Jugendliche ab 14 Jahre

(Autor)

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2019 | 1. Auflage
400 Seiten
Loewe Verlag
978-3-7320-1290-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

One Exit - Verloren im Untergrund -  darkviktory
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In ONE EXIT erzählt YouTuber darkviktory (TubeClash) eine packende Geschichte von neun Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft, die zusammenarbeiten müssen, um zu überleben. Eine temporeiche Dystopie für Jugendliche ab 14 Jahren mit viel Action und einem überraschenden Ende, das den Atem raubt.    Ein entgleister, brennender Zug. Irgendwo im Londoner Tunnelsystem. Zusammen mit acht anderen Jungen kommt der 15-jährige Fabiu verwirrt zu Bewusstsein. Die Jungen kennen sich nicht und haben keinerlei Gemeinsamkeiten, bis auf eine Information: Sie alle sind Teil der Evakuierungsmaßnahme SEED, in der die britische Regierung Kinder und Jugendliche im Untergrund vor dem großen Krieg in Sicherheit bringt, um sie dort vor den atomaren Folgen des Dritten Weltkrieges zu schützen. Die Plätze - limitiert und nur für die Reichen und Mächtigen reserviert.   Umso mehr verwundert es Fabiu, einen verwaisten rumänischen Jungen, sich selbst inmitten dieser Operation wiederzufinden. Als sich der Tunnel immer mehr mit Rauch füllt, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Verzweifelt suchen die dort gefangenen Jungen nach Antworten. Warum und von wem wurden sie wirklich hergebracht - und wie kommen sie hier wieder lebend raus)   Sie kann nur noch eins retten: ein Ausweg! !! ONE EXIT - Gefangen im Untergrund !!

Marik Roeder wurde 1989 in Berlin geboren. Seit 2009 betreibt er den erfolgreichen YouTube-Kanal darkviktory. Bekannt geworden ist er vor allem durch die Animationsserie TubeClash, die mehrfach mit dem Deutschen Webvideopreis ausgezeichnet wurde. Sein animiertes Newsmagazin BrainFed - Fütter dein Hirn! erhielt 2016 den Grimme Online Award. Er wohnt mit seinem Freund und seinem Hund in Potsdam, wo er an neuen Buch-, Film- und Animationsprojekten arbeitet.

Marik Roeder wurde 1989 in Berlin geboren. Seit 2009 betreibt er den erfolgreichen YouTube-Kanal darkviktory. Bekannt geworden ist er vor allem durch die Animationsserie TubeClash, die mehrfach mit dem Deutschen Webvideopreis ausgezeichnet wurde. Sein animiertes Newsmagazin BrainFed – Fütter dein Hirn! erhielt 2016 den Grimme Online Award. Er wohnt mit seinem Freund und seinem Hund in Potsdam, wo er an neuen Buch-, Film- und Animationsprojekten arbeitet.

Ein Knall, ein Holpern, ein Quietschen. Dann ein heftiger Ruck. Fabiu wurde durch das enge Zugabteil geschleudert. Glassplitter fielen auf ihn hinab. Er spürte, wie er kurz den Boden unter den Füßen verlor. Wie in Zeitlupe wirbelte er durch die Luft, bis es ihn gegen etwas Hartes warf.

Sekunden des Lärms, gefolgt von dröhnender Stille. Er hustete und atmete rasselnd dreimal scharf ein, bevor er unkontrolliert nach Luft schnappte. Der Sturz hatte ein Gefühl von erstickendem Druck auf Fabius Brust hinterlassen. Als wäre seine Lunge auf die Größe einer fest geballten Faust zusammengepresst worden.

Wo war er? Beim Versuch, sich aufzustemmen, schnitten die Splitter eines zerbrochenen Spiegels in seine Handflächen. Reflexartig warf er sich mit dem Rücken gegen die Sitzpolster, die sich bis zur Decke erstreckten, und zog seine schmerzenden Hände fest an sich. Sein Blick huschte hastig umher in der Hoffnung, sich zu orientieren.

Er befand sich in einem kleinen, abgetrennten Abteil – allein. Zu seinen Füßen eine Eingangstür, über ihm eine weitere. Dann strich er sich mit der blutigen Hand sein Haar aus dem Gesicht und neigte den Kopf. Langsam schaffte es sein Hirn, all die wirren Bilder zusammenzupuzzeln: Der Zug musste gekippt sein!

Ein Angriff? Aber wo waren die anderen Jungen? Die von den Fotos?

Warum gab es keinen Gang in die weiteren Abteile? Unter sich sah er durch die zerbrochene Scheibe Steine und über ihm, hinter der anderen Abteiltür, wurde die Decke des Untergrundschachtes von Rauch bedeckt, der in Goldtönen zu leuchten schien. Feuer!

»Joshua?! ISAAC?« – Die einzigen beiden Namen, die ihm spontan einfielen. Die einzigen beiden Jungs, mit denen er gestern tatsächlich gesprochen hatte. Fabius Schreie erstickten in einem röchelnden Husten.

Fabiu betrachtete seine roten Handflächen und zog dann entschlossen, doch mit einem zugekniffenen Auge, eine größere Scherbe aus seinem Daumenballen. Ein scharfes Zischen, dann ein Zähneknirschen, als ihn seine brennenden Oberschenkel in eine aufrechte Position brachten. Wankend klammerte er sich an den nun scheibenlosen Fensterrahmen der anderen Eingangstür über seinem Kopf. Er wusste, er hatte keine Wahl, es gab nur diesen einen Ausweg. Und den sollte er besser sofort nutzen, denn der antike Muff der alten Sitzpolster wurde zunehmend vom rußigen Smog überdeckt, der in seine Lungen biss. Als Fabius Atmung im panischen Versuch, mehr Sauerstoff in sein Hirn zu pumpen, immer schneller wurde, zwang er sich, kurz innezuhalten.

Okay, okay! Ruhig!, dachte er. Zuerst muss ich hier raus, dann die anderen finden, dann – Plötzlich fühlte er ein unangenehmes Ziehen im Magen. Was, wenn die anderen gar nicht mehr am Leben waren?

Er sah das Feuer vor seinem inneren Auge, während der Rauch durch seine Nase direkt bis in seinen Kopf zog. Ohne Vorwarnung fühlte Fabiu den Speichel in seinem Mund überfließen und ein saurer Brei schoss ihm die Speiseröhre hinauf, als er sich stoßartig übergeben musste. Ein Schütteln ging durch seinen Körper, angewidert von sich selbst. Dieses Gefühl war ihm seltsam vertraut.

Er griff entschlossen nach dem Fensterrahmen, um sich zu stützen, dann versuchte er, mit seiner freien Hand die Tür über ihm mit aller Kraft aufzudrücken. Als sie sich nicht bewegte, formte er seine Hand zur Faust. Mit konzentrierten, schnellen Schlägen drosch er mit aller Wucht auf die lackierte Holztür ein. Nichts. Neuer Plan! Mit seiner anderen, bereits angeschwollenen Hand griff er nun ebenfalls nach dem Fensterrahmen und presste die Füße ins Sitzpolster, um sich so mit aller Kraft hinaufzuziehen.

Als sein Kopf aus der Kabine lugte, sah er einen asiatisch aussehenden Jungen in seinem Alter – es war Joshua! Der 15-Jährige stand nur einen Waggon entfernt und zog unter angestrengtem Stöhnen eine weitere Person aus dem umgestürzten Zug.

»Hobo! Beweg deinen Arsch hierher! Wir brauchen Hilfe!«, schrie Joshua bestimmt.

Durch Fabius brennende Muskeln pumpte wie auf Knopfdruck Adrenalin. Er wusste, dass er gebraucht wurde.

»Karim ist bewusstlos!«, hörte Fabiu ihn rufen.

Fabiu konnte sich nicht an Karim erinnern. An sein Foto – ja. Aber nicht an mehr. Schnell hatte er sich aus seinem Waggon befreit und rannte auf Joshua zu, der versuchte, den schlaffen Körper eines schmalen schwarzen Jungen aus dem Abteil zu zerren.

Dann hörte er eine tiefe, rauchige Stimme aus dem Inneren des Waggons: »Hobo? Ist Fabiu etwa auch da?«

Diese Stimme erkannte er sofort – es war Fritz! Er hatte zwar selbst nicht mit ihm gesprochen, aber einen Jungen wie Fritz vergisst man nicht. Er war einer dieser Menschen, die jeden Raum mit Leben erfüllten. Doch gerade merkte man von seiner Gelassenheit herzlich wenig.

»Pass auf, Mann! Du reißt ihm gleich die Arme aus«, tönte es aus dem engen Abteil, in dem bis auf Fritz’ glänzendes Gesicht und seinen rotbraunen Schopf nichts zu erkennen war.

»Dann schieb halt mehr nach!«, schrie Joshua hinab.

»Ich will nicht, dass er sich noch schlimmer verletzt!«, gab Fritz aufgebracht zurück.

Fabiu drängte Joshua zur Seite, um sich unter der Armbeuge des bewusstlosen Jungen zu positionieren. Joshua verstand sofort und tat es ihm gleich.

»Schieb!«, riefen beide hinab zu Fritz.

Nach wenigen Sekunden hatten sie Karims Körper befreit. Sie rollten ihn auf die Seite, als Fritz neben ihnen erschien. Er schob die beiden schwarzhaarigen Jungs mit seinen kräftigen, muskulösen Armen beiseite und legte Karims kleinen Kopf in seine Hände.

»Ich kümmere mich um ihn! Wo ist der Rest?«

Joshua warf Fabiu einen entschlossenen Blick zu. »Komm, Hobo!«

Plötzlich ertönte eine laute, dunkle und doch seltsam quakige Stimme: »Witzig. Wenn Chinatown den Zigeuner als ›Hobo‹ bezeichnet, denke ich automatisch an ’ne Kakerlake, die ’ne Ratte ›Ungeziefer‹ nennt.« Ein blonder Junge mit einem langen Gesicht, blauem Hemd und Hosenträgern, die Teil seiner schwarzen Jeans waren, stand am Fuße des umgestürzten Waggons.

»Halt’s Maul, Lucas! Guck mal in den Spiegel«, entgegnete Joshua, dessen Ohren plötzlich stärker leuchteten als das Orange des Feuers der umgestürzten Dampflok.

Auch Lucas’ Gesicht zierten trotz seiner blonden Haare ziemlich spitz zulaufende Augen, die seine zumindest teils asiatische Abstammung verrieten. Diese Augen funkelten bei Joshuas Konter hasserfüllt. »Pah, wirf mich ja nicht in einen Topf mit euch Reisfressern, klar?«

»Sei still, Lucas, und nerv nicht!«, entgegnete Fabiu harsch. Er wusste, dass sie keine Zeit für Streitereien hatten. »Hast du die anderen gesehen?«

»Tze, ich dachte, ich soll still sein?«, grinste Lucas provozierend gelassen.

Fabiu verdrehte genervt die Augen. »Joshua und ich durchsuchen den hinteren Teil des Zuges. Bleibt so tief am Boden, wie es geht, und versucht, uns zu folgen. Wir müssen weg von den Flammen! Lucas, du hilfst Fritz mit Karim.«

Fabiu gab Lucas keine Chance zu widersprechen. Er war selbst überrascht, dass er die Initiative ergriff – und noch viel mehr, dass Joshua es zuließ. Er hatte ihn anders eingeschätzt.

»Kommst du, Joshua?« Der bleiche Junge stand mit geballten Fäusten, ernstem Blick und noch immer hochroten Ohren wie angewurzelt da. »Was ist?«, fragte Fabiu ungeduldig.

»Ich … Ich nenne dich nicht ›Hobo‹, weil …«

»Schon gut.«

»Das war nur ein Joke, wegen deiner zerrissenen Hose und so, also, na weil –«

Ein Lächeln blitzte in Fabius Mundwinkeln auf. Das nervöse Stottern passte so gar nicht zu dem toughen Joshua, den er gestern kennengelernt hatte.

»Ich weiß«, entgegnete Fabiu. »Los jetzt, lasst uns gehen!« Er blickte in die Finsternis, die den hinteren Teil des Zuges verschlang.

»Fritz!«, rief Joshua. »Haben sie dir nicht deine Kamera mitgegeben?«

Fritz hatte Karims reglosen Körper – bereit zur Flucht – über seine Schulter geworfen. »Unten im Abteil«, antwortete Fritz, nachdem er seine Hüfte kurz abgetastet hatte.

Erst jetzt bemerkte Fabiu eine leichte, kleine Gürteltasche an seiner rechten Seite. Sie gehörte nicht ihm. Er griff hinein, doch sie schien leer zu sein.

Mit einem Satz sprang Joshua zurück in das Abteil und kam dann flink wie eine Spinne zurück aus dem schwarzen Loch geklettert.

»Hiermit sollte es gehen!« Er reichte Fabiu einen winzigen Camcorder.

Fabiu schaute ihn fragend an, als Joshua mit einem vielsagenden Blick das Display aufklappte und eine kleine Taschenlampe in der unteren Ecke des Touchscreens berührte. Ein Lichtstrahl blendete ihn.

»Ahh, perfekt!«, entgegnete Fabiu strahlend. »Auch wenn ich jetzt erst mal blind bin.«

»Darum gehe ich ja auch voran!«, verkündete Joshua mit einem schiefen Grinsen.

Gefolgt von den anderen Jungs waren sie in wenigen Sekunden in der erstickenden Mischung aus Dunkelheit und Smog verschwunden.

Isaac griff dem zwei Köpfe größeren Türken von hinten durch die Armbeugen, um seine Hände hinter Aziz’ Kopf zu verankern. So konnte Aziz schreien und brüllen und um sich treten – was er auch tat –, aber er konnte nicht erneut auf Zakir losgehen.

Zakir klopfte sich derweil die blaue Bomberweste ab. »Sei froh, dass du dir nicht die Fingerchen gebrochen hast, Schlappschwanz«, spottete der große Junge gelassen, als er seine krumme blutige Nase mit zwei lauten Knacksen wieder richtete. Seine schwarz nachgezeichneten Augen, die denen der ägyptischen Totenmasken nachempfunden waren, funkelten gefährlich in der...

Erscheint lt. Verlag 11.3.2019
Illustrationen darkviktory
Verlagsort Bindlach
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
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ISBN-10 3-7320-1290-5 / 3732012905
ISBN-13 978-3-7320-1290-9 / 9783732012909
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