Myriad High - Was Chloe entdeckt (eBook)

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2018 | 1. Auflage
240 Seiten
dtv Deutscher Taschenbuch Verlag
978-3-423-43338-9 (ISBN)

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Myriad High - Was Chloe entdeckt -  Carly Wilson
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Ein düsteres Geheimnis, Spannung und ganz viel Liebe an der Myriad High. Eigentlich sollte Hannah im Siebten Himmel schweben, ist sie doch endlich fest mit Ryan zusammen. Doch dessen Ex erträgt ihr Glück nicht und macht ihnen das Leben zur Hölle. Außerdem macht sich Hannah Sorgen um Sophie. Die ist nach der Sache mit Evan total verstört. Chloe beißt sich derweil an Connor die Zähne aus: Immer wenn Connor seine wahren Gefühle zulässt, zieht er sich kurz danach in sein Schneckenhaus zurück. Erst als Dylan sich immer stärker für Chloe interessiert, wacht Connor auf. Aber das alles gerät völlig zur Nebensächlichkeit, als sich die Hinweise verdichten, dass die Myriad-Mitbegründerin und Adoptivmutter von Matt in den Tod von Hannahs Vater verwickelt ist.

Carly Wilson wurde 1990 in Los Angeles als Tochter einer deutschen Mutter und eines amerikanischen Vaters geboren und wuchs zweisprachig auf. Sie studierte Informatik und hat ein paar Jahre als Web-Developer bei einem bekannten Internet-Unternehmen gearbeitet, wo ihr die Idee für ein Campus-Internat kam. Mittlerweile lebt sie als freie Autorin in Nordkalifornien und plottet weiter an den Schicksalen der Myriad-High-Schüler. In ihrer Freizeit skatet und surft sie mit ihrem Freund, engagiert sich im Tierschutz und baut Skulpturen aus dem Treibholz, das regelmäßig vom Pazifik vor ihrem Haus angespült wird.  

Carly Wilson wurde 1990 in Los Angeles als Tochter einer deutschen Mutter und eines amerikanischen Vaters geboren und wuchs zweisprachig auf. Sie studierte Informatik und hat ein paar Jahre als Web-Developer bei einem bekannten Internet-Unternehmen gearbeitet, wo ihr die Idee für ein Campus-Internat kam. Mittlerweile lebt sie als freie Autorin in Nordkalifornien und plottet weiter an den Schicksalen der Myriad-High-Schüler. In ihrer Freizeit skatet und surft sie mit ihrem Freund, engagiert sich im Tierschutz und baut Skulpturen aus dem Treibholz, das regelmäßig vom Pazifik vor ihrem Haus angespült wird.  

Sophie


»Wollt ihr von unserem Orakel wissen, was euch das neue Jahr bringen wird?« Ein Mädchen aus der Elften stand mit einem Tablet in der Hand vor Sophie, Hannah und Chloe. Sie warteten gerade mit einigen anderen im Atrium des Internats auf den Shuttle-Bus, der sie zur Silvester-Lasershow in den Campus-Park bringen sollte. Überall im Atrium flogen Drohnen herum und warfen ab und zu Knallerbsen in die wartende Menge hinunter, ein Gag, der definitiv von Kyle Larson und seinen Freunden stammte, denn die krümmten sich bei jedem Knall vor Lachen. MISSI, der Internatscomputer, lächelte unter einem »Happy New Year«-Banner von ihrem Screen herunter und blies alle fünf Minuten in eine Silvestertröte.

»Das Myriad-Orakel lässt euch für nur zwei Dollar in die Zukunft blicken.« Das Mädchen schwenkte ihr Tablet. »Haben wir in der Arbeitsgruppe Hologramme entwickelt. Ihr presst euren Finger auf meinen Screen hier, bekommt von mir anschließend einen Barcode auf die Hand gestempelt, und wenn ihr den mit eurem Handy scannt, erscheint auf eurem Handrücken dann ein Hologramm mit eurer ganz persönlichen Zukunftsprognose. Der Erlös geht an das Tierheim in San Francisco.«

Will ich wirklich wissen, was die Zukunft bringt?, dachte Sophie. Das letzte Jahr war an Scheußlichkeit nicht zu überbieten gewesen und hatte seinen deprimierenden Höhepunkt ein paar Wochen vor Weihnachten gefunden, als Ben so schmählich mit ihr Schluss gemacht und Sophie daraufhin aus Verzweiflung etwas ganz Schreckliches getan hatte. Sie wollte Bens neuer Freundin eins auswischen, hatte aber versehentlich die völlig unschuldige Roxie erwischt. Die Arme lag immer noch im Krankenhaus und hatte nicht die leiseste Ahnung, wer Schuld an ihrer Gehirnerschütterung, den gebrochenen Rippen und dem fiesen Bänderriss im Knöchel hatte. Kurz danach war Evan dann in der Game Arena durchgedreht und hatte – aus Gründen, die Sophie immer noch nicht kapierte – versucht, einen dieser Hilfsarbeiter aus der Hausmeister-Crew zu erschießen, so einen jungen Typen namens Dave. Sophie fröstelte bei der Erinnerung an das grauenhafte Chaos, die Panikschreie und Evans glasig-irren Blick. Wie durch ein Wunder war es Mr Howard mithilfe des Schuldirektors Mr Mallory gelungen, Evan die Waffe abzunehmen. Aber dennoch – konnte das Jahr schrecklicher enden?

»Nein danke«, sagte sie deshalb zu dem Mädchen. Ihr reichte die Gegenwart völlig aus. Am liebsten hätte sie sowieso das gesamte nächste Jahr im Bett verbracht.

»Warum denn nicht?«, ließ sich Chloe da zu ihrer Überraschung vernehmen. »Das klingt doch witzig. Was prophezeit es denn so? Die Noten in der Schule oder Lottogewinne oder … äh … also Liebesdinge?«

Sophie wechselte einen kurzen und amüsierten Blick mit Hannah. Aha, daher wehte der Wind. Chloe wollte wissen, ob das mit ihr und Connor im neuen Jahr nun endlich was Festes wurde.

»Es prophezeit alles«, erwiderte das Mädchen mit geheimnisvoller Stimme. »Es sieht dir mitten ins Herz und ins Gehirn und dann in die Zukunft. Wir haben die am weitesten entwickelte AI aus den Myriad-Laboren dafür nutzen können.«

»AI?« Sophie verstand nur Bahnhof.

»Artificial Intelligence«, übersetze Chloe. »Okay, ich bin dabei. Kommt, macht auch mit. Dann öffnen wir sie um Mitternacht und haben alle was zu lachen.«

»Oder auch nicht.« Das Mädchen lächelte mysteriös und irgendwie lief Sophie bei diesen Worten ein kleiner Schauer über den Rücken. Trotzdem streckte sie wie ferngesteuert ihre Hand aus, presste ihren Finger auf das Tablet und ließ sich einen Barcode stempeln, weil es irgendwie lächerlich und kompliziert gewesen wäre zu erklären, warum sie das nicht wollte. Sie würde sich das bescheuerte Hologramm einfach nicht ansehen. So, basta.

»Es gibt übrigens auch eine virtuelle Wand auf der Myriad-Website, wo ihr eure guten Vorsätze fürs neue Jahr posten könnt«, fuhr das Mädchen fort. »Der originellste Eintrag gewinnt einen My-Coach, um fit zu werden oder abzunehmen oder was immer halt eure Ziele im neuen Jahr sind.«

»Was ich mir fürs neue Jahr vornehme, schreibe ich garantiert nicht öffentlich irgendwohin«, murmelte Chloe, als das Mädchen weg war.

Hannah sagte nichts, nickte aber zustimmend. Und was waren eigentlich ihre, Sophies Vorsätze für das neue Jahr? Noch vor zwei Wochen hätte sie sofort erwidert: »Ben zurückerobern.« Aber das war vorbei. Er war ihr egal, wirklich egal. Also – was dann? Ich will einfach nur wieder ein guter Mensch werden, dachte sie. Aber auch das würde sie selbstredend nicht öffentlich verkünden, denn dann hätte sie ja erst einmal erklären müssen, warum genau sie kein guter Mensch mehr war.

Eine Gruppe kleiner Squishbots tippelte in das Atrium, ferngesteuert von ein paar Jungs, die sich vor Vorfreude auf das, was gleich kommen würde, dauernd anrempelten und blöd grinsten. Ein Schwall kichernder Mädchen folgte, hauptsächlich aus dem Tanz– und Cheerteam und alle aufgestylt wie Vegas-Show-Girls, weil sie nach der Lasershow noch auf Connors Party gehen wollten. Sophie erkannte Maddie, Bens Neue, in einem engen schwarzen Top, einem Minirock aus glitzerndem Material und hochhackigen Stiefeln, die bis über das Knie gingen. Ein Squishbot hielt jetzt vor ihr an und feuerte herzförmiges Konfetti auf sie ab, etwas weiter weg grinsten ein paar Jungs stolz. Maddie lachte übertrieben laut und schleuderte ihre Haare herum und Sophie wandte sich rasch ab.

»Los, wir gucken uns unsere Prognosen jetzt schon an«, schlug Chloe rasch vor – offenbar hatte sie Sophies Blick bemerkt. »Das ist doch witzig.« Sie zog ihr Handy heraus und scannte den Barcode. Das Hologramm eines Umschlags entfaltete sich auf ihrem Handrücken, öffnete sich wie von Geisterhand und gab einen auf antik getrimmten Briefbogen frei.

Du hast nicht umsonst einen hohen IQ. Benutze ihn! Eine grausame Tat führt zur Lösung einer anderen, genau wie ein sehnsuchtsvolles Herz zur Öffnung eines anderen führen wird.

»Hä?«, machte Hannah.

»Irgendwie …« Gruselig, wollte Sophie sagen, unterdrückte es aber in letzter Sekunde. Eine grausame Tat?

Chloe schwieg und starrte auf die Schrift.

»Immerhin steht sehnsuchtsvolles Herz drin«, brach Hannah endlich das Schweigen. »Bei mir hoffentlich auch.« Sie scannte ihren Code.

Du hast ein gutes Herz, lass dich davon leiten! Die Schatten der Vergangenheit treten ins Licht und ändern dein Leben. Freundschaft siegt.

»Also irgendwie …«, murmelte Hannah hilflos. »Was soll man denn davon halten? Na ja, Herz steht wenigstens auch drin.«

»Nie im Leben haben sie die am weitesten entwickelte AI dafür benutzt«, scherzte Chloe, aber es klang gekünstelt. »Los, jetzt du, Sophie.«

Sophie wollte nicht. Die Prophezeiungen hatten einen seltsamen Beiklang. Aber die Freundinnen hatten es schließlich auch gewagt, sie zu öffnen. »Okay.« Sie scannte ihren Barcode, wobei ihre Hand ein wenig zitterte.

Du warst immer ehrlich, bleibe es auch! Die Weichen deines Lebens werden neu gestellt und dich erwartet die größte Freiheit, die ein Mensch haben kann.

Sophies Puls raste. Du warst immer ehrlich. Woher wusste dieses verdammte Ding das?

»Kein Herz für Sophie«, bemerkte Chloe trocken, und obwohl es ein lahmer Witz war, lachte Sophie dankbar auf. »Eine Zukunftsprognose hätte ich übrigens auch für jemanden«, sagte Hannah leise. Sie grinste und nickte unauffällig mit dem Kopf in Maddies Richtung. »Du wirst in deinen sexy Stelzen genau um Mitternacht stolpern und vor versammelter Mannschaft die Treppe runterfliegen. Happy New Year.«

Chloe prustete los und Sophie fiel mit ein.

Wenigstens hatte sie noch ihre besten Freundinnen. Die konnte ihr niemand nehmen.

 

Der Bus ließ noch eine Weile auf sich warten und so waren sie gezwungen, den immer lauter werdenden Gesprächen der Leute um sie herum zu lauschen.

»Er sitzt in Einzelhaft wegen Mordversuchs«, erklärte ein Junge gerade kategorisch. »In Alcatraz oder so. Wartet auf die Todesstrafe, garantiert.«

»Alcatraz hat vor über fünfzig Jahren zugemacht, du Depp«, wies ihn eine Mädchenstimme zurecht und jemand lachte. »Wenn überhaupt, dann sitzt Evan im Jugendstrafvollzug, er ist ja noch minderjährig. Und Todesstrafe kriegt er schon mal gar nicht, weil er ja niemanden umgebracht hat und die Todesstrafe in Kalifornien seit über zehn Jahren nicht mehr praktiziert wird und außerdem eine barbarisch-archaische Scheiße ist, gegen die man protestieren und Petitionen unterschreiben sollte.«

Sophie reckte den Hals. Es war Yella, wer sonst. Langsam fing sie aber an, Yella zu bewundern. Dieses Selbstbewusstsein war beneidenswert. Yella hätte sich niemals so von Maddie mobben lassen, das stand schon mal fest.

»Evan ist auch nicht im Jugendstrafvollzug«, widersprach ein Junge mit Brille. »Er ist in der Klapsmühle. Gummizelle und so.«

»Blödsinn, woher willst du denn das wissen?« Die Umherstehenden redeten jetzt alle durcheinander.

»Ich weiß es eben. Hab da so meine Quellen. Greenford Mental Ward, High-Security-Abteilung. Bei den ganzen verrückten Serienkillern sitzt er.«

Sophies Magen zog sich zusammen. Greenford Mental Ward. Vor Jahren war sie mit ihren Eltern mal dort vorbeigefahren. Ein Gebäude wie aus einem Horrorfilm mit meterhohen Mauern und Gittern vor den Fenstern. Die Vorstellung, wie Evan dort in einem kahlen Zimmer saß, dauernd die kehligen Schreie der ganzen Verrückten im...

Erscheint lt. Verlag 29.3.2018
Reihe/Serie Die Myriad High-Serie
Myriad High
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Band 3 • Eliteinternat • Freundinnen • Freundschaft • Geheimnisse • Highschool-Soap • Highschool-Trilogie • intelligente Mode • Internat • i-wear • Liebe • Mädchenfreundschaft • Mädchenroman • Mädchenschmöker • Mistery-Serie • Silicon Valley • Smart Clothes • Spannung • Teenager • Zukunftstechnologien
ISBN-10 3-423-43338-8 / 3423433388
ISBN-13 978-3-423-43338-9 / 9783423433389
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