Beautiful Liars, Band 2: Gefährliche Sehnsucht (eBook)

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2018 | 1. Auflage
512 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-47862-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Beautiful Liars, Band 2: Gefährliche Sehnsucht -  Katharine McGee
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New York, 2118: Im höchsten Wolkenkratzer der Welt wird für vier Jugendliche nichts mehr so sein wie vor der schlimmsten Nacht ihres Lebens. Denn einer von ihnen hat ein Menschenleben auf dem Gewissen. Und die anderen haben die Tat verheimlicht. Sie ahnen nicht, dass jemand weiß, was sie auf dem Dach des Towers getan haben. Und dieser Jemand wird sie nicht so einfach davonkommen lassen ... Um ihr dunkles Geheimnis zu verbergen, müssen sie den schönen Schein um jeden Preis wahren. Doch das ist alles andere als einfach. Denn einer von ihnen kämpft mit gefährlichen Gefühlen für ein gefährliches Mädchen. Eine von ihnen muss zu dem Jungen zurückkehren, dessen Herz sie in tausend kleine Teile zerbrochen hat. Eine von ihnen gerät in einen gefährlichen Strudel aus Hass und Schuld. Und eine von ihnen muss ihre große Liebe verleugnen, um ihre Familie nicht zu zerstören. Noch herzzerreißender, noch gefährlicher - Band 2 der 'Beautiful Liars'-Trilogie!

Katharine McGee wuchs in Houston, Texas, auf. Sie studierte Englische und Französische Literatur in Princeton und absolvierte einen Master in Stanford. Danach arbeitete sie als Lektorin in New York und war an der Entwicklung von Erfolgsserien wie 'Pretty Little Liars' und 'The Vampire Diaries' beteiligt. In dieser Zeit entstand auch die Idee für ihr erstes Jugendbuch, 'Beautiful Liars'.

Katharine McGee wuchs in Houston, Texas, auf. Sie studierte Englische und Französische Literatur in Princeton und absolvierte einen Master in Stanford. Danach arbeitete sie als Lektorin in New York und war an der Entwicklung von Erfolgsserien wie "Pretty Little Liars" und "The Vampire Diaries" beteiligt. In dieser Zeit entstand auch die Idee für ihr erstes Jugendbuch, "Beautiful Liars".

Calliope

Das Mädchen betrachtete sein Spiegelbild in den hohen Smart-Spiegeln, die die Wände der Hotellobby säumten, und verzog die rot geschminkten Lippen zu einem zufriedenen Lächeln. Sie trug einen kurzen, marineblauen Jumpsuit, der mindestens seit drei Jahren aus der Mode war, aber das war volle Absicht. Sie genoss es, wie die anderen Frauen im Hotel neidisch ihre langen, gebräunten Beine beäugten. Das Mädchen warf die Haare zurück. Das warme Gold ihrer Ohrringe betonte ihre karamellfarbenen Strähnchen und sie klimperte mit ihren falschen Wimpern – nicht die implantierten, sondern echte organische, die nach einer schmerzhaften genetischen Repair-Prozedur in der Schweiz aus ihren eigenen Augenlidern gewachsen waren.

Mit all diesen Attributen sah sie glamourös und sexy aus, ohne dass es aufgesetzt wirkte. Ganz Calliope Brown, dachte das Mädchen mit einem angenehmen Schauer.

»Ich heiße diesmal Elise. Und du?«, fragte ihre Mom, als hätte sie ihre Gedanken gelesen. Sie hatte dunkelblondes Haar und eine künstlich glatte, cremefarbene Haut, die sie zeitlos jung erscheinen ließ. Niemand, der die beiden zusammen sah, war sich ganz sicher, ob sie die Mutter oder die etwas erfahrenere ältere Schwester war.

»Ich dachte an Calliope.« Das Mädchen zuckte dabei mit den Schultern, als wollte sie in ein altes, bequemes Sweatshirt schlüpfen. Calliope Brown war schon immer eins ihrer Lieblingspseudonyme gewesen. Und der Name fühlte sich irgendwie passend an für New York.

Ihre Mom nickte. »Ich mag diesen Namen auch, obwohl man ihn sich kaum merken kann. Aber er klingt nach … einer Draufgängerin.«

»Du könntest mich auch Callie nennen«, bot Calliope an. Ihre Mom nickte gedankenverloren, dabei würde sie Calliope sowieso nur mit irgendwelchen Kosenamen anreden. Sie hatte einmal das falsche Pseudonym benutzt und damit alles ruiniert. Jetzt hatte sie panische Angst davor, denselben Fehler noch einmal zu machen.

Calliope sah sich in dem teuren Hotel um. Sie betrachtete die vornehmen Sofas, die passend zum Farbton des Himmels mit golden und blau leuchtenden Streifen durchzogen waren; die in Grüppchen zusammenstehenden Geschäftsleute, die ihren Kontaktlinsen Sprachbefehle zumurmelten; das verräterische Schimmern der versteckten Sicherheitskamera in der Ecke, die alles beobachtete. Calliope unterdrückte den Impuls, der Kamera zuzuzwinkern.

Plötzlich stieß sie mit der Schuhspitze irgendwo an und fiel hin. Sie landete auf ihrem Hüftknochen, fing sich gerade noch mit den Armen ab und spürte, wie ihre Handflächen zu brennen begannen.

»O mein Gott!« Elise ging neben ihrer Tochter in die Knie.

Calliope stöhnte schmerzhaft auf, was nicht schwierig war, denn der Sturz hatte tatsächlich wehgetan. In ihrem Kopf pochte es wütend. Hoffentlich waren die Absätze ihrer Stilettos nicht völlig zerschrammt.

Ihre Mom schüttelte sie und Calliope jammerte noch lauter, Tränen stiegen ihr in die Augen.

»Ist alles in Ordnung mit ihr?« Es war die Stimme eines Jungen. Calliope hob leicht den Kopf, um ihm durch halb geschlossene Lider einen verstohlenen Blick zuzuwerfen. Mit seinem glatt rasierten Gesicht und dem leuchtend blauen Holo-Namensschild an der Brust musste er ein Rezeptionsmitarbeiter sein. Calliope war schon in genügend Fünfsternehotels gewesen, um zu wissen, dass die wirklich wichtigen Leute ihre Namen nicht auf Schildern zur Schau trugen.

Ihre Schmerzen ließen langsam nach, aber Calliope konnte trotzdem nicht widerstehen, noch etwas mehr zu stöhnen und ein Knie an die Brust zu ziehen, nur um ihre Beine besser zur Geltung zu bringen. Zufrieden sah sie, wie eine Mischung aus Bewunderung und Bestürzung – beinahe Panik – über das Gesicht des Jungen huschte.

»Natürlich ist nichts in Ordnung! Wo ist der Manager?«, brauste Elise auf.

Calliope schwieg. Sie überließ das Reden lieber ihrer Mom, wenn es erst mal darum ging, das Netz auszuwerfen. Außerdem sollte sie ja sowieso die Verletzte spielen.

»Es tut mir l-leid, ich rufe ihn sofort …«, stammelte der Junge. Als kleine Zugabe wimmerte Calliope noch ein wenig, obwohl das gar nicht nötig war. Sie spürte, wie sich alle Aufmerksamkeit in der Lobby auf sie zu richten begann, eine Zuschauermenge bildete sich. Die Nervosität hing an dem Rezeptionsjungen wie ein billiges Parfum.

»Ich bin Oscar, der Manager. Was ist hier passiert?« Ein übergewichtiger Mann in einem schlichten dunklen Anzug kam herangetrottet. Calliope bemerkte erfreut, dass er teure Schuhe trug.

»Was hier passiert ist? Meine Tochter ist in Ihrer Lobby gestürzt. Wegen dieses verschütteten Getränks!« Elise deutete auf eine Pfütze am Boden, in der sogar noch eine verloren wirkenden Zitronenscheibe lag. »Sparen Sie etwa beim Reinigungsservice?«

»Ich bitte aufrichtig um Entschuldigung! Ich kann Ihnen versichern, dass so etwas hier noch nie vorgekommen ist, Mrs …?«

»Ms Brown«, näselte Elise. »Meine Tochter und ich hatten eigentlich vor, eine Woche hier zu verbringen, aber jetzt bin ich mir nicht mehr sicher, ob wir das noch möchten.« Sie beugte sich ein wenig tiefer. »Kannst du aufstehen, Liebling?«

Das war Calliopes Stichwort. »Es tut so weh.« Sie rang nach Luft und schüttelte dann den Kopf. Eine einzelne Träne lief an ihrer Wange hinab und ruinierte ihr ansonsten perfekt geschminktes Gesicht. Sie hörte, wie ein mitfühlendes Raunen durch die Zuschauermenge ging.

»Ich werde mich sofort um alles kümmern«, bot Oscar beschwörend an, während er vor Unbehagen knallrot anlief. »Ich bestehe sogar darauf. Und Ihr Zimmer ist für Sie natürlich kostenlos.«

Fünfzehn Minuten später hatten es sich Calliope und ihre Mutter in einer Suite bequem gemacht, die sich in einer der Ecken des Towers befand. Calliope lag im Bett – ihr Knöchel wurde von einem kleinen Dreieck aus Kissen gestützt – und stellte sich schlafend, als der Hotelpage ihr Gepäck abstellte. Auch nachdem sie die Tür hinter ihm zugehen hörte, hielt sie die Augen geschlossen und wartete, bis sich die Schritte ihrer Mutter ihrem Schlafzimmer näherten.

»Die Luft ist rein, Süße«, rief Elise.

Mit einer ruckartigen Bewegung stand Calliope auf, sodass die Kissen auf den Boden purzelten. »Echt jetzt, Mom? Du lässt mich ohne Vorwarnung stolpern?«

»Tut mir leid, aber du weißt doch selbst, wie schlecht du bei einem vorgetäuschten Sturz bist. Dein Selbsterhaltungstrieb ist einfach zu stark ausgeprägt«, erwiderte Elise vom Wandschrank aus. Sie sortierte bereits ihre enorme Auswahl an Kleidern, die in farbkodierten Transporttaschen steckten. »Wie kann ich es wiedergutmachen?«

»Ein Stück Käsekuchen wäre kein schlechter Anfang.« Calliope griff an ihrer Mom vorbei nach dem weichen weißen Bademantel, der an der Tür hing und an der Brusttasche mit einem blauen N und einer winzigen Wolke bestickt war. Sie schlüpfte hinein und die Gürtelenden schlossen sich sofort von selbst.

»Wie wäre es mir Käsekuchen und Wein?« Elise rief mit ein paar raschen Handbewegungen das Holo-Zimmerservice-Menü auf und tippte auf verschiedene Bilder, um Lachs, Käsekuchen und eine Flasche Sancerre zu bestellen. Nur wenige Sekunden später erschien der Wein in ihrem Zimmer, geliefert von dem hoteleigenen temperaturgesteuerten Luftrohrsystem.

»Ich hab dich lieb, Süße. Entschuldige noch mal, dass du meinetwegen auf die Nase gefallen bist.«

»Ja, ich weiß. Das ist der Preis für unser Geschäft«, lenkte Calliope mit einem Schulterzucken ein.

Ihre Mom füllte zwei Gläser und stieß mit Calliope an. »Auf einen Neuanfang!«

»Auf einen Neuanfang!«, wiederholte Calliope lächelnd, während ihr ein aufgeregter Schauer über den Rücken lief. Diese Worte benutzten sie und ihre Mom jedes Mal, wenn sie an einem neuen Ort angekommen waren. Und es gab nichts, was Calliope mehr liebte, als irgendwo neu anzufangen.

Sie ging durch das Wohnzimmer auf die gewölbte Flexiglasscheibe zu, mit der die Ecke des Gebäudes verkleidet war. Von hier aus hatte man einen atemberaubenden Blick über Brooklyn und das dunkle Band des East River. Ein paar Schatten, wahrscheinlich Boote, tanzten auf der Wasseroberfläche. Die Abenddämmerung senkte sich über die Stadt und ließ alle Linien weicher erscheinen. Verstreute Lichtflecken blinkten in der Ferne wie vergessene Sterne.

»Das ist also New York«, sinnierte Calliope laut. Nachdem sie jahrelang mit ihrer Mom durch die Welt gereist war, in so vielen Luxushotels an ähnlichen Fenstern gestanden und über so viele Städte geblickt hatte – Tokios neonfarbenes Raster, Rios fröhliches und pulsierendes Wirrwarr, Mumbais kuppelförmige Wolkenkratzer, die wie Knochen im Mondlicht schimmerten –, waren sie nun endlich in New York.

New York, die erste Stadt mit einem genialen Supertower, die ursprüngliche Stadt in den Wolken. Calliope spürte schon jetzt eine zärtliche Verbundenheit.

»Eine traumhafte Aussicht«, sagte Elise, die neben ihre Tochter getreten war. »Erinnert mich fast an den Blick von der London Bridge.«

Calliope hörte auf, sich die Augen zu reiben, die nach der letzten Netzhauttransplantation immer noch ein wenig juckten, und sah...

Erscheint lt. Verlag 20.6.2018
Reihe/Serie Beautiful Liars
Übersetzer Franziska Jaekel
Verlagsort Ravensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 14 Jahre • All-Age-Roman • Buch • Bücher • Fashion • Freundschaft • Geheimnis • Geschenk • Geschenkidee • Glamour • Gossip-Girl • Herz-Schmerz • High-Society • Hochhaus • Intrige • Jugend-Buch • Lesen • Literatur • Manhatten • Mode • Mystery • New York • Pretty Little Liars • Skandal • Verbotene Liebe
ISBN-10 3-473-47862-8 / 3473478628
ISBN-13 978-3-473-47862-0 / 9783473478620
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