Written on my heart (eBook)

Roman

(Autor)

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2018 | 1. Auflage
336 Seiten
dtv Deutscher Taschenbuch Verlag
978-3-423-43271-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Written on my heart -  Cole Gibsen
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Bad Boy meets Lost Girl Sechs Monate ist es her, seit Ashlyn mit ansehen musste, wie alles, was sie besaß, in Flammen aufging. Sechs Monate, seit sie die Stimme gegen ihren gewalttätigen Stiefvater erhob und mit einer gebrochenen Rippe vor die Tür gesetzt wurde. Das Letzte, was sie gebrauchen kann, ist noch mehr Ärger - vor allem wenn dieser in Gestalt des Tätowierers Lane Garrett daherkommt. Denn Lane ist zwar über die Maßen attraktiv, aber der totale Bad Boy. Noch dazu interessiert er sich kein Stück für sie. Doch hinter seinen Tattoos und seiner ruppigen Art steckt ein Geheimnis, von dem Ashlyn noch nichts ahnt.  

Cole Gibsen ist wie ihre Heldin Ashlyn mit 17 Jahren vor die Tür gesetzt worden. Einige Zeit lebte sie deshalb in ihrem Auto, einem alten VW Jetta, und besaß nichts weiter als ein paar Klamotten. Überlebt hat sie vor allem dank der Bücher, die sie in einsamen Nächten las und die sie dazu brachten, es selbst als Autorin zu versuchen - mit Erfolg! Weitere Informationen unter: www.colegibsen.com

Cole Gibsen ist wie ihre Heldin Ashlyn mit 17 Jahren vor die Tür gesetzt worden. Einige Zeit lebte sie deshalb in ihrem Auto, einem alten VW Jetta, und besaß nichts weiter als ein paar Klamotten. Überlebt hat sie vor allem dank der Bücher, die sie in einsamen Nächten las und die sie dazu brachten, es selbst als Autorin zu versuchen – mit Erfolg! Weitere Informationen unter: www.colegibsen.com

Kapitel 1 Ashlyn


Ein Mädchen, maximal sechzehn, steht mir an der Theke gegenüber und wickelt sich eine lange blonde Haarsträhne um den Finger. Stöhnend schaut sie an die Decke. »Mann, wie lange dauert das denn noch?«, raunt sie dem Jungen im Polohemd zu, der neben ihr steht. Aber ich weiß genau, dass ihre Worte eigentlich für mich bestimmt sind.

Ich klicke einen durchsichtigen Plastikdeckel auf ihren Becher und schiebe das Getränk zu ihr hinüber. »Bitte sehr!« Dabei zwinge ich mich zu einem freundlichen Lächeln, obwohl ich ihr am liebsten die deutlich erkennbaren Extensions von ihrem zickigen Kopf reißen würde. Leider bin ich auf diesen Job aber dringend angewiesen und kann daher nichts riskieren, was eine Kündigung nach sich ziehen könnte. »Danke für den Besuch bei Live Wire.« Und jetzt zieh Leine!

Das Mädchen verzieht empört den Mund. »Was ist das denn?«

Mit großer Mühe lächle ich sie weiterhin an. »Das ist ein fettarmer Mokka-Frappé mit doppeltem Espresso. Genau, wie du bestellt hast.«

»Oh nein. Das ist eben nicht, was ich bestellt habe« – ihr Blick wandert zu meinem Namensschild –, »Ashlyn. Ich hatte extra dazugesagt, ohne Sahne.«

Ich verknote meine Finger in der Schürze, damit ich ihr nicht aus Versehen den Hals umdrehe. Ich habe mir angewöhnt, jede Bestellung auf dem Becher zu notieren, genau so, wie es der jeweilige Kunde bestellt. Und auf ihrem verdammten Becher steht kein Wort von »ohne Sahne«.

Dem Jungen neben ihr ist das alles sichtlich unangenehm. »Ist doch kein Ding, Becca.«

Sie wirft ihm einen vernichtenden Blick zu, und obwohl er einen Kopf größer ist als sie, zuckt er zusammen. »Okay. Beim nächsten Mal werde ich meine Bestellung ganz langsam aufsagen, damit es auch der Letzte kapiert.« Sie macht eine abfällige Handbewegung in meine Richtung und dabei berühren ihre Finger den Becher. Er beginnt zu schwanken, neigt sich bedrohlich zur Seite und kippt schließlich vollständig um. Mokka-Frappé und Schlagsahne ergießen sich durch das für den Strohhalm vorgesehene Loch im gewölbten Deckel über die gesamte Theke. Sie sieht mich gleichgültig an. »Ups.«

Ich weiß nicht genau, was der Auslöser ist. Vielleicht das fehlende Bedauern in ihren Augen, ihre hartherzigen Worte oder der unaufhörlich aus dem Becher fließende Kaffee, was auch immer. Als ich jedenfalls den Blick wieder hebe und sie ansehe, hat sie sich plötzlich verwandelt. An ihrer Stelle steht mein Stiefvater vor mir. Wutentbrannt starrt er mich an und öffnet den Mund, um Gift zu versprühen – tödlicher als das einer Viper.

Panik schnürt mir den Brustkorb zu. Ich weiß schon im Voraus genau, was er sagen wird. Ständig höre ich seine Stimme in meinem Kopf flüstern. Zuerst wird er mich Dummkopf nennen, weil ich die Bestellung vermasselt habe. Dann wird er höhnen, wie ungeschickt ich bin, dass ich den Becher nicht auffangen konnte. Und zuletzt wird er mir Faulheit vorwerfen, da ich längst einen Lappen in der Hand haben sollte, um die Schweinerei aufzuwischen.

Richtig. Ich brauche einen Lappen! Mein Puls rast und dämpft alle Geräusche im Café. Ich knie mich hin und schiebe bei meiner Suche nach einem Wischlappen hektisch Serviettenpackungen und Becherstapel beiseite. Ich muss die Sauerei beseitigen. Mir bleiben nur noch Minuten, nein, Sekunden, ehe …

Eine Hand landet auf meiner Schulter und mir stockt der Atem.

»Kein Stress, Ash«, sagt eine Mädchenstimme hinter mir. »Ich mach das schon.«

Ich blinzle ein paarmal und allmählich nimmt das Café um mich herum wieder Gestalt an. Ich werfe einen Blick über meine Schulter und sehe Emily – eine Mensch gewordene, tätowierte und gepiercte Tinkerbell. Meine Kollegin platziert einen frisch zubereiteten Frappé – garantiert sahnefrei – neben dem umgekippten Getränk und lehnt sich an die Theke, während sie ihren Blick auf das Mädchen richtet. »Einen wunderschönen Tag noch«, sagt sie, obwohl ihr Tonfall eher nach dem Gegenteil klingt.

Das Mädchen kneift die Augen zusammen und will gerade etwas antworten, doch Emily beißt sich auf die gepiercte Lippe und lässt dabei das Metall leicht gegen ihre Zähne klicken. Das Mädchen weicht einen Schritt zurück, und als der Junge ihr folgen will, verpasst sie ihm einen Stoß mit dem Ellbogen und nickt in Richtung des Bechers auf der Theke.

Er nimmt ihn herunter und zwinkert Emily noch kurz zu, ehe das Mädchen ihn am Arm zum Ausgang zieht.

»Was für ’ne Zicke«, murmelt Emily und stößt sich von der Theke ab. »Ihre Eltern sollte man ja wohl öffentlich auspeitschen. Ich meine, diese Hexe hat doch wahrscheinlich in ihrem ganzen Leben noch nie das Wort Nein gehört.«

»Ein Grund mehr, sich keine Kinder anzuschaffen«, platze ich heraus.

»Ein Grund mehr?« Sie hebt eine Augenbraue. »Hast du ein Problem mit Kids?«

»Ich kann sie nicht ausstehen«, antworte ich. »Das ganze Gejammer und Geheule immer … puh.« Ich verziehe das Gesicht. Eigentlich mag ich Kinder gern. Aber bei diesem Thema ist es für mich viel einfacher zu lügen als zu erklären, dass ich durch meine schlechten Erfahrungen zu Hause keine Ahnung habe, wie man ein Kind großzieht, ohne dass es bleibenden Schaden dabei nimmt.

Emily sieht mich noch einen Moment lang an und zuckt dann die Schultern. »Na ja, muss jeder für sich selber entscheiden.«

»Genau.« Ich richte mich auf, wische mir die Hände an der Schürze ab und versuche zu überspielen, dass mich vor fünf Sekunden fast eine Panikattacke überrollt hätte. Doch dann sehe ich den verschütteten Kaffee auf der Theke und dem Fußboden und mein Puls beschleunigt sich wieder. »Ich muss das schnell aufwischen, sonst …« Ich beiße mir auf die Zunge und sage nichts weiter.

»Ich mach das schon.« Emily schlüpft an mir vorbei und nimmt Geschirrtuch und Sprühflasche von einem Haken an der Wand. »Mach ruhig ’ne kurze Pause, wenn du willst. Geh mal vor die Tür und rauch eine oder so.«

»Ich rauche gar nicht.« Kopfschüttelnd und mit angehaltenem Atem starre ich sie an, bis sie den Becher in den Müll wirft und den Kaffee aufwischt.

»Vielleicht solltest du damit anfangen«, meint Emily, während sie Tuch und Reiniger wieder an den Haken hängt. Sie dreht sich zu mir um und verschränkt die Arme vor der Brust. »Du siehst ein bisschen … gestresst aus.«

Das war eindeutig die Untertreibung des Jahres. Aber ich kann es mir einfach nicht leisten, jemandem zu erzählen, wie dünn das Seil ist, auf dem ich tanze. Ich brauche diesen Job viel zu dringend, um ihn durch meine Macken aufs Spiel zu setzen. Deshalb sage ich lieber: »Ich kann nicht so gut schlafen.«

»Ah, noch eine schlaflose Seele.« Emily holt ihren eigenen Iced Latte unter der Theke hervor und hebt ihn wie zu einem Toast, ehe sie einen großen Schluck aus dem Strohhalm nimmt.

»Äh, ja«, bestätige ich, weil das viel unverfänglicher ist als zuzugeben, dass es eigentlich an den papierdünnen Wänden in meiner Wohnung und den zahllosen männlichen Besuchern liegt, die meine Mitbewohnerin jeden Abend empfängt. Statt also Emily mit unnötigen Informationen zu behelligen, studiere ich lieber angestrengt die Tattoos an ihren Armen. Es sind so viele, dass es mir schwerfällt, mich auf eins zu konzentrieren. In dem ganzen Durcheinander entdecke ich Waldorf und Statler, die ewigen Meckerer aus der Muppet-Show, ein mit Stacheldraht umwickeltes Herz und eine Art Espressokocher. »Die sind ja toll.«

»Ja?« Lächelnd dreht sie ihren Arm, sodass ich ihn von allen Seiten bewundern kann. »Mein Typ macht das echt super.«

»Welcher Typ?«

Sie lässt die Arme seitlich sinken. »Mein Tätowiertyp. Also nicht mein Lover oder so was, das wär ja, igitt, wie ekelhaft!«

Das kann ich nachvollziehen. Der Kerl, der mir mein erstes und einziges Tattoo gestochen hat, war glatzköpfig, wog bestimmt 150 Kilo und hätte dringend ein Deo gebraucht. Das war schon eine sehr spezielle Erfahrung.

»Okay.« Emily lehnt sich wieder an die Theke und schlägt die Beine übereinander. »Und bei dir so? Hast du auch eins zu bieten?«

»Äh …« Mist. Zu spät fällt mir ein, warum dieses Thema alles andere als unverfänglich ist. Reflexhaft verstecke ich meinen Arm hinter dem Rücken, doch sie reißt die Augen auf und ich weiß genau, dass sie es längst gesehen hat.

»Oh nein! Das darf doch nicht wahr sein!« Sie stößt sich von der Theke ab und greift nach meinem Arm, bevor ich ihn wegziehen kann. Als sie das Gesuchte in meiner Armbeuge entdeckt, stöhnt sie auf und lässt meinen Arm fallen. »Also doch! Ein Typ hat dir seinen Namen aufgedrückt!« Sie schüttelt den Kopf. »Verdammt! Das ist doch wohl Tattooregel Nummer eins und du hast sie gebrochen!«

Ich halte verlegen meine Hand über den Arm. »Ja, ja, ich weiß. War voll dämlich von mir. Ich dachte halt …« Doch ich verstumme, weil ich es nicht ertragen kann zuzugeben, dass ich eine feste Beziehung in meinem Leben für möglich hielt. Und nun ist dieser Schriftzug eine bleibende Mahnung an mich, dass ich außer mir selbst niemandem über den Weg trauen kann. So naiv werde ich nie wieder sein.

Emily schnalzt mit der Zunge. »Du kannst nicht weiter mit dem Namen von irgend ’nem Deppen rumlaufen wie ’ne Kuh mit Brandzeichen.«

Ich zucke die Schultern. »Ich bin noch nicht dazu gekommen, mich drum zu kümmern.« Genauer gesagt hatte ich nicht das Geld dazu. Wenn man ein paar Monate in seinem alten Jetta wohnt, gibt es klare Prioritäten,...

Erscheint lt. Verlag 12.1.2018
Übersetzer Franka Reinhart
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Alleinerziehender Vater • Ausreißerin • Bad Boy • Familie • Freundschaft • Gegenseitiges Vertrauen • Gewalt in der Familie • Häusliche Gewalt • Liebesgeschichte • Liebesroman • Lovestory • Mädchenschmöker • New Adult • Roman Urlaub • Tätowierer • Tattoo • Urlaubsroman • USA • Young Adult
ISBN-10 3-423-43271-3 / 3423432713
ISBN-13 978-3-423-43271-9 / 9783423432719
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