Dash & Lily (eBook)

Ein Winterwunder
eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
352 Seiten
cbt Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-21743-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dash & Lily -  Rachel Cohn,  David Levithan
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Endlich - die Geschichte von Dash und Lily geht weiter ...
Kurz vor Weihnachten entdeckt Dash in einer Buchhandlung ein rotes Notizbuch, in dem ein Mädchen namens Lily den Finder zu einem geheimnisvollen Spiel auffordert. Bald schicken sich die beiden gegenseitig quer durch Manhattan. Über das Notizbuch tauschen sie ihre Gedanken und Träume aus und kommen sich dadurch näher - das erste Treffen zögern sie hinaus, bis es fast zu spät ist ...

Rachel Cohn ist seit Jahren eine renommierte Autorin für Jugendbücher und hat bereits zahlreiche erfolgreiche Romane veröffentlicht. Unter anderem schrieb sie gemeinsam mit David Levithan »Nick & Norah - Soundtrack einer Nacht« (nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis). Sie hat keine Hobbies, es sei denn, man zählt die Suche nach dem perfekten Cappuccino darunter. Und sie verbringt viel Zeit damit, ihre Musiksammlung und ihre Bücher zu sortieren oder mit ihren beiden Katzen Bunk und McNulty herumzuhängen.

eins

–Dash–

21. De­zem­ber

Ist so was wirk­lich mög­lich?

Du bist in dei­nem Lieb­lings­buch­la­den und gehst an den Re­ga­len ent­lang. Du lässt dei­ne Bli­cke schwei­fen. Du bleibst an ei­ner Stel­le ste­hen, wo ei­ner dei­ner Lieb­lings­auto­ren sei­nen Platz hat, und da fin­dest du plötz­lich, zwi­schen die ver­trau­ten Buch­rü­cken ge­klemmt, ein ro­tes Notiz­buch.

Was tun?

Da­rauf kann es doch wohl nur eine Ant­wort ge­ben.

Du ziehst das No­tiz­buch he­raus und blät­terst da­rin he­rum.

Und dann folgst du den An­wei­sun­gen, die dir dort ge­ge­ben wer­den.

Es war Weih­nachts­zeit in New York, die schreck­lichs­te Zeit des Jah­res. Men­schen­men­gen wie Kuh­her­den, end­lo­se Be­su­che un­se­li­ger Ver­wand­ter, fal­sche Fröh­lich­keit, all die­se Er­satz­hand­lun­gen, die freud­lo­sen Ver­su­che, mehr Freu­de zu emp­fin­den – mei­ne na­tür­li­che Ab­nei­gung ge­gen all­zu viel Be­rüh­rung mit Men­schen stei­ger­te sich ­da­durch nur noch mehr. Wo­hin auch im­mer ich ging, war ich am ­fal­schen Ende des Ge­drän­ges. Ich war nicht be­reit, mir durch ir­gend­ei­ne »Ar­mee« mein »Heil« her­bei­sin­gen zu las­sen. Es war mir voll­kom­men egal, ob wir eine wei­ße Weih­nacht ha­ben wür­den. Ich war ein Dez­emb­rist, ein Bol­sche­wik, ein be­rüch­tig­ter Ga­no­ve, ein von un­be­kann­ten Pho­bi­en ge­plag­ter Brief­mar­ken­samm­ler – al­les, was alle an­de­ren nicht wa­ren, das woll­te ich sein. Ich be­weg­te mich so un­sicht­bar wie mög­lich durch die vom Kauf­rausch ge­pack­ten Hor­den, die weih­nachts­gläu­bi­gen Win­ter­wahn­sin­ni­gen, die Frem­den, die um die hal­be Welt ge­flo­gen wa­ren, um ei­nen Lich­ter­baum zu se­hen – ohne sich klar­zu­ma­chen, was für ei­nem heid­ni­schen Ri­tu­al sie da folg­ten.

Das ein­zig Er­freu­li­che an die­ser trü­ben Jah­res­zeit ist, dass dann die Schu­le für ein paar Tage dicht­macht (wahr­schein­lich da­mit auch alle Schü­ler bis zum Um­fal­len shop­pen kön­nen und wo­mög­lich au­ßer­dem ent­de­cken, dass Fa­mi­lie, wie Ar­sen, nur in klei­nen Do­sie­run­gen ver­träg­lich ist, au­ßer man hat den drin­gen­den Wunsch zu ster­ben). In die­sem Jahr hat­te ich es ge­schafft, über Weih­nach­ten frei­wil­lig zum Wai­sen­kind zu wer­den, in­dem ich mei­ner Mut­ter er­zählt hat­te, ich wür­de die Tage bei mei­nem Va­ter ver­brin­gen, und mei­nem Va­ter, ich wür­de sie bei mei­ner Mut­ter ver­brin­gen, wes­halb sie bei­de eine Rei­se ohne Rei­se­rück­tritts­ver­si­che­rung mit ih­ren der­zei­ti­gen Nach-Schei­dungs-Part­nern ge­bucht hat­ten. Mei­ne El­tern ha­ben seit acht Jah­ren nicht mehr mit­ei­nan­der ge­spro­chen, was mir jede Men­ge Frei­raum in der Aus­ge­stal­tung mei­ner Be­zie­hun­gen zu ih­nen lässt und des­halb sehr viel Zeit für mich selbst.

Wäh­rend sie bei­de weg wa­ren, wech­sel­te ich zwi­schen ih­ren Woh­nun­gen hin und her – haupt­säch­lich aber ver­brach­te ich mei­ne Zeit bei Strand, die­ser Fes­tung ein­schüch­tern­der Ge­lehr­sam­keit, viel mehr als ein Buch­la­den, näm­lich der Zu­sam­men­prall Hun­der­ter un­ter­schied­li­cher Buch­lä­den, des­sen li­te­ra­ri­sches Strand­gut sich auf über acht­zehn Mei­len ver­teilt. Und dann die An­ge­stell­ten, die dort geis­tes­ab­we­send he­rum­schlur­fen in ih­ren en­gen Röh­ren­jeans und ih­ren Hem­den aus dem Se­cond­hand­la­den, wie äl­te­re Brü­der, die nie­mals und un­ter kei­nen Um­stän­den ein Wort mit dir re­den oder sich um dich küm­mern oder über­haupt auch nur dei­ne Exis­tenz zur Kennt­nis neh­men wer­den, so­lan­ge ihre Freun­de in der Nähe sind … und das sind sie im­mer. Man­che Buch­hand­lun­gen wol­len ei­nen glau­ben ma­chen, dass sie ein Bür­ger­zent­rum sind, als müss­te man ei­nen Plätz­chen­back­kurs an­bie­ten, um Pro­ust ver­kau­fen zu dür­fen. Nicht so bei Strand, da bleibt man ganz auf sich ge­stellt zwi­schen den sich be­krie­gen­den Mäch­ten der Öko­no­mie und der Idi­o­syn­kra­sie, wo­bei die Idi­o­syn­kra­sie im­mer die Ober­hand be­hält. Mit an­de­ren Wor­ten, der Ort ist wie für mich ge­schaf­fen. Er ist so et­was wie mei­ne pri­va­te Gra­bungs­stät­te.

Wenn ich zu Strand gehe, dann nor­ma­ler­wei­se ohne nach be­stimm­ten Bü­chern zu su­chen. Manch­mal be­schlie­ße ich, dass der Nach­mit­tag ei­nem ein­zel­nen Buch­sta­ben ge­wid­met ist, und dann strei­fe ich durch sämt­li­che Ab­tei­lun­gen, um nach al­len Au­to­ren zu su­chen, de­ren Nach­na­men mit die­sem ei­nen Buch­sta­ben be­gin­nen. An an­de­ren Ta­gen neh­me ich eine be­stimm­te Ab­tei­lung in An­griff oder ich ar­bei­te mich durch die un­längst aus­sor­tier­ten Bü­cher, die ohne er­kenn­ba­re Ord­nung in Wan­nen gelandet sind. Es kann aber auch sein, dass ich nach Bü­chern mit grü­nen Um­schlä­gen Aus­schau hal­te, ein­fach weil es schon so lang her ist, dass ich ein Buch mit ei­nem grü­nen Um­schlag ge­le­sen habe.

Ich hät­te na­tür­lich auch mit mei­nen Freun­den he­rum­hän­gen kön­nen, aber die meis­ten von ih­nen hin­gen bei ih­ren Fa­mi­li­en oder mit ih­ren Wiis he­rum (Wiis? Wiii? Wie heißt der Plu­ral da­von?). Ich da­ge­gen zog es vor, bei den to­ten, ster­ben­den oder zu Tode ver­zwei­fel­ten Bü­chern he­rum­zu­hän­gen – ge­brauch­te Bü­cher, die schon durch an­de­re Hän­de ge­gan­gen wa­ren und von de­nen kei­ner wuss­te, ob man sie je­mals noch mal brauch­te. Was für ein har­tes Schick­sal, fast wie wenn ein Mensch von nie­mand mehr ge­braucht wird.

Ich bin ein to­ta­ler Bü­cher­wurm, was ein hoff­nungs­los alt­mo­di­sches Wort ist, das mir schon al­lein des­we­gen ge­fällt. Na­tür­lich gel­te ich da­mit als hoff­nungs­los von vor­ges­tern und so­zi­a­ler Prob­lem­fall. Was mich je­doch nicht da­ran hin­dert, es laut aus­zu­spre­chen. Bü­cher­wurm klingt so schön wie Mau­er­blüm­chen, Blau­kreuz­ler und Bu­sen­freund – auch al­les Wör­ter, die die Leu­te nur noch sel­ten be­nut­zen.

An die­sem ganz be­son­de­ren Tag be­schloss ich, ein paar mei­ner Lieb­lings­au­to­ren ei­nen Be­such ab­zu­stat­ten, um zu che­cken, ob viel­leicht ir­gend­wel­che Son­der­aus­ga­ben aus ei­ner pri­va­ten Bib­li­o­theks­auf­lö­sung an­ge­lie­fert wor­den wa­ren. Ich stand vor mei­nem der­zei­ti­gen Dich­ter­gott (er soll na­men­los blei­ben, weil ich viel­leicht ei­nes Ta­ges von ihm ab­fal­len wer­de), als ich plötz­lich et­was Ro­tes auf­blit­zen sah. Es war ein ro­tes Mo­le­skine-No­tiz­buch, das be­vor­zug­te...

Erscheint lt. Verlag 9.10.2017
Reihe/Serie Die Dash & Lily-Reihe
Übersetzer Bernadette Ott
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Dash and Lily's book of Dares
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 13 • ab 14 • Deutscher Jugendliteraturpreis • eBooks • Erste Liebe • Every Day • Jugendbuch • Manhattan • Naomi & Ely • New York • Nick & Norah • Schnee • Weihnachten • Weihnachtsbuch • Winterromance • Young Adult
ISBN-10 3-641-21743-1 / 3641217431
ISBN-13 978-3-641-21743-3 / 9783641217433
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