Körperorientierte Ansätze für Musiker (eBook)

Methoden zur Leistungs- und Gesundheitsförderung

Claudia Spahn (Herausgeber)

eBook Download: PDF
2017 | 1. Auflage
320 Seiten
Hogrefe AG (Verlag)
978-3-456-95502-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Körperorientierte Ansätze für Musiker -
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Musizieren bedeutet zuallererst, den eigenen Körper als Instrument wahrzunehmen, Spielbewegungen mit dem Instrument möglichst effektiv zu gestalten und dabei gesund zu bleiben und insgesamt die eigene Gesundheit zu fördern. Zur Unterstützung in diesem lebenslangen Lernprozess steht eine Reihe von körperorientierten Ansätzen zur Verfügung, die sich in ihrer Anwendung besonders für Musiker bewährt haben.Dieses Buch informiert über Hintergrund und Konzept der wichtigen Ansätze wie Feldenkrais- Methode, Ideokinese, Alexander-Technik, Schlaffhorst-Andersen, Autogenes Training, Qigong, Yoga u. a. und bietet praktische Übungen der jeweiligen Methode an. Musiker finden hier eine Orientierung im Bereich körperorientierter Ansätze, die sie im Alltag beim Üben, vor Auftritten und zur Regeneration im Berufsalltag nutzen können.Darüber hinaus bietet das Buch viele Anregungen für alle, die sich für einen ganzheitlichen Umgang zum Wohle ihrer Gesundheit interessieren.

Körperorientierte Ansätze für Musiker 1
Inhaltsverzeichnis 7
Vorwort 13
1 Trainingsorientierte Leistungs- und Gesundheitsförderung bei Musikern 19
1.1 Begriffe derLeistungs- und Gesundheitsförderung 19
1.2 Modell der trainingsorientierten Leistungs- und Gesundheitsförderung 20
1.3 Koordinative, konditionelle und persönlichkeitsbezogene Fähigkeiten 22
2 Schwerpunkte der Leistungs- und Gesundheitsförderung in den einzelnen körperorientierten Methoden fu?r Musiker 25
2.1 Methoden-u?bergreifende Gemeinsamkeiten 25
2.2 Gruppierung der Methoden nach Schwerpunkten der Leistungs- und Gesundheitsförderung 27
Literatur 29
3 Einfu?hrung und Überblick 33
3.1 Entstehungszeit der Ansätze 33
3.2 Die Gru?nderinnen und Gru?nder der Methoden 35
3.3 Geographische Herkunft der Methoden 35
3.4 Wahl der Methode 35
3.5 Kombination und Planung körperorientierter Ansätze und Aktivitäten 37
4 Feldenkrais-Methode 41
4.1 Entstehung und Konzept 41
4.2 Anwendungspraxis und Verbreitung 48
4.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern 49
4.4 Übungen 56
4.5 Fazit fu?r Musiker 64
Praktische Hinweise 64
Literatur 65
5 Ideokinese 67
5.1 Entstehung und Konzept 67
5.2 Anwendungspraxis und Verbreitung 73
5.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern 75
5.4 Übungen 77
5.5 Fazit fu?r Musiker 86
Praktische Hinweise 86
Literatur 86
6 Alexander-Technik 89
6.1 Entstehung und Konzept 89
6.2 Anwendungspraxis und Verbreitung 93
6.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern 94
6.4 Übungen 98
6.5 Fazit fu?r Musiker 103
Praktische Hinweise 103
Literatur 103
7 Das Konzept Schlaffhorst-Andersen 105
7.1 Entstehung und Konzept 105
7.2 Anwendungspraxis und Verbreitung 110
7.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern 113
7.4 Übungen 116
7.5 Fazit fu?r Musiker 123
Praktische Hinweise 123
Literatur 123
8 Ilse Middendorf – Der Erfahrbare Atem 125
8.1 Entstehung und Konzept 125
8.2 Anwendungspraxis und Verbreitung 129
8.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern 131
8.4 Übungen 134
8.5 Fazit fu?r Musiker 140
Praktische Hinweise 140
Literatur 141
9 Qigong 143
9.1 Entstehung und Konzept 143
9.2 Anwendungspraxis und Verbreitung 145
9.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern 145
9.4 Übungen 149
9.5 Fazit fu?r Musiker 154
Praktische Hinweise 154
Literatur 154
10 Autogenes Training 157
10.1 Entstehung und Konzept 157
10.2 Anwendungspraxis und Verbreitung 160
10.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern 162
10.4 Übungen 165
10.5 Fazit fu?r Musiker 170
Praktische Hinweise 170
Literatur 170
11 Progressive Muskelrelaxation 173
11.1 Entstehung und Konzept 173
11.2 Anwendungspraxis und Verbreitung 175
11.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern 176
11.4 Übungen 177
11.5 Fazit fu?r Musiker 182
Praktische Hinweise 182
Literatur 182
12 Dispokinesis 185
12.1 Entstehung und Konzept 185
12.2 Anwendungspraxis und Verbreitung 189
12.3 Wirkungsnachweis und Erfahrungen mit der Dispokinesis bei Musikern 192
12.4 Übungen 194
12.5 Fazit fu?r Musiker 199
Praktische Hinweise 199
Literatur 199
13 Functional Kinetics FBL Klein-Vogelbach 201
13.1 Entstehung und Konzept 201
13.2 Anwendungspraxis und Verbreitung 203
13.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern 205
13.4 Übungen 208
13.5 Fazit fu?r Musiker 213
Praktische Hinweise 213
Literatur 213
14 Aikido 215
14.1 Entstehung und Konzept 215
14.2 Anwendungspraxis und Verbreitung 218
14.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern 219
14.4 Übungen 220
14.5 Fazit fu?r Musiker 227
Praktische Hinweise 227
Literatur 228
15 Yoga 229
15.1 Entstehung und Konzept 229
15.2 Anwendungspraxis und Verbreitung 232
15.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern 234
15.4 Übungen 236
15.5 Fazit fu?r Musiker 241
Praktische Hinweise 241
Literatur 241
16 Tanz 243
16.1 Musik und Tanz 243
16.2 Klassisches Ballett und Modern Dance 244
16.3 Stepptanz 248
16.4 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern 249
16.5 Fazit fu?r Musiker 250
Praktische Hinweise 250
Literatur 250
17 Pilates 251
17.1 Entstehung und Konzept 251
17.2 Anwendungspraxis und Verbreitung 252
17.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern 254
17.4 Übungen 256
17.5 Fazit fu?r Musiker 263
Praktische Hinweise 263
Literatur 263
18 Gyrokinesis® 265
18.1 Entstehung und Konzept 265
18.2 Anwendungspraxis und Verbreitung 266
18.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern 267
18.4 Übungen 268
18.5 Fazit fu?r Musiker 273
Praktische Hinweise 273
Literatur 273
19 Sport 275
19.1 Sport, Training und Gesundheit 275
19.2 Sport fu?r Musiker – Nutzen und Risiken 281
19.3 Musikerfreundliche und weniger geeignete Sportarten 282
19.4 Training im Fitnessstudio 284
19.5 Fazit fu?r Musiker 289
Praktische Hinweise 290
Literatur 290
20 Nordic Walking 293
20.1 Entstehung und Konzept 293
20.2 Anwendungspraxis und Verbreitung 294
20.3 Spezifische Aspekte in der Anwendung bei Musikern 298
20.4 Übungen 301
20.5 Fazit fu?r Musiker 306
Praktische Hinweise 306
Literatur 306
Die Herausgeberin 307
Kurzvitae der Mitautorinnen und Mitautoren 309
Sachwortverzeichnis 315

4 Feldenkrais-Methode

Barbara Noé

Die Feldenkrais-Methode ist nach ihrem Begründer Moshé Feldenkrais (1904– 1984) benannt. Sie versteht sich als Verfahren zur Gestaltung von Lernprozessen, die zu einer intensiveren Körperwahrnehmung und besseren Bewegungsqualität führen. Feldenkrais geht davon aus, dass Bewegung das zentrale Agens darstellt, um Lernprozesse in Gang zu bringen. In diesem Sinne werden in der Feldenkrais- Methode Bewegungslektionen mit dem Ziel ausgeführt, das Gehirn durch sensomotorische Erfahrungen zur Gestaltung neuer und optimierter Bewegungsmuster anzuregen.

4.1 Entstehung und Konzept

4.1.1 Entstehung

Die Feldenkrais-Methode geht auf eine persönliche Erfahrung von Moshé Feldenkrais im Umgang mit seinem eigenen Körper zurück. So gelang es ihm, eine Verletzung seines linken Knies und die dadurch entstandene Funktionseinschränkung durch optimalen Gebrauch seines Körpers auszugleichen. Als Wissenschaftler hatte er gelernt, Erfahrungen auf ihre Gesetzmäßigkeiten hin zu untersuchen und hieraus übergeordnete Prinzipien zu formulieren. Nach diesem Vorgehen entwickelte er die Feldenkrais-Methode. Die Wissens- und Erfahrungsquellen, aus denen er schöpfte, sind eng mit seiner Biografie verbunden. Zu Beginn dieses Kapitels über die Feldenkrais-Methode soll deshalb ein Blick in das Leben von Moshé Feldenkrais stehen.

4.1.2 Biographische Skizze zu Moshé Feldenkrais

1904 wird Moshé Feldenkrais in der kleinen Stadt Slawuta in der Ukraine geboren – einem Gebiet, in dem Juden damals per Gesetz leben durften. Frühe positive Kindheitserlebnisse gelten dem stattlichen und gastfreundlichen Haus des Großvaters mütterlicherseits, der Holzhändler und Bankier war. Bereits im Alter von drei Jahren muss Moshé jedoch erstmals mit seinen Eltern vor Judenhassern flüchten und seitdem prägen antisemitische Bedrohung und Verfolgung sein Leben und das seiner Familie. Als seine Mutter Sheindel auch nach dem Umzug der Familie nach Baranowicze – heute Weißrussland – um die Zukunft ihres ältesten Sohnes fürchten muss, lässt sie ihn in das Land ziehen, das Juden eine Heimat verspricht: 1917 hatte sich die britische Regierung verpflichtet, die Errichtung eines jüdischen Staates in Palästina zu fördern. Mit der Hoffnung auf ein Leben in Freiheit und mit dem Segen seiner Familie macht sich Moshé als knapp Fünfzehnjähriger allein auf den weiten Weg nach Palästina. Im damals erst zehntausend Einwohner zählenden Tel Aviv arbeitet er mit anderen jungen Männern am Aufbau des Staates Israel und baut Häuser. Er schließt sich der jüdischen Selbstverteidigungsorganisation Haganah an und lernt von einem jungen Deutschen aus Berlin die japanische Kampftechnik Jiu-Jitsu, um für den Straßenkampf gerüstet zu sein. Moshé nimmt die Kampftechnik nicht nur mit Begeisterung auf, sondern versucht, sie für seine Zwecke der Selbstverteidigung weiterzuentwickeln. Sein Wissensdurst und seine unbedingte Neugier, Dingen auf den Grund gehen zu wollen, zeichnen ihn schon in diesem jungen Alter aus. Im Zelt – für eine Wohnung war er zu arm – lernt er Mathematik und bereitet sich auf die Aufnahmeprüfung für das Gymnasium vor. Das Schulgeld finanziert er durch Nachhilfeunterricht, bei dem er sich durch seine pädagogische Begabung bald einen Namen macht. 1926, ein halbes Jahr nach dem Abitur, erhält Moshé eine Festanstellung als Landvermesser bei der britischen Mandatsregierung. Erstmals verdient er genügend Geld, um in einem Haus wohnen und sich ordentlich kleiden zu können.

In dem Schauspieler Aharon Meskin findet er einen inspirierenden Gesprächspartner und lebenslangen Freund. Moshé beschäftigt sich intensiv weiter mit Bewegung – 1931 wird sein erstes Buch „Jiu-Jitsu ve-Haganah Atzmit“ erscheinen – und er trainiert mehrere Sportarten. Beim Fußballspielen erleidet er eine schwere Verletzung am linken Knie, die ihn sechs Monate ans Bett fesselt. Eine operative Behandlung ist zu dieser Zeit noch nicht möglich. So versucht er aus eigener Kraft wieder „auf die Beine zu kommen“, indem er sich mit seinem Körper und dessen Bewegungspotential beschäftigt. Er kann schließlich wieder laufen, sein Leben lang wird ihm die Verletzlichkeit seines Kniegelenks jedoch Anstoß für die Erforschung von Bewegungen und deren Optimierung bleiben. Aus dieser Beschäftigung gewinnt er immer wieder entscheidende Anstöße für die Entwicklung seiner Methode. 1929 – mit 25 Jahren – entscheidet sich Moshé Feldenkrais für einen nochmaligen Neuanfang und beginnt in Paris an der Sorbonne, Ingenieurwissenschaften mit Schwerpunkt Mechanik zu studieren. 1933 gründet er dort den „Jiu-Jitsu Club de France“ und 1934 erscheint sein Buch über Jiu Jitsu erstmals in französischer Sprache. Bei einem Vortrag in Paris begegnet er dem japanischen Begründer des Judo, Jigoro Kano (1860–1938). Von Kanos Schülern erhält er Judounterricht und wird als erster europäischer Judoka mit dem Schwarzen Gurt zweiten Grades ausgezeichnet. Auf Wunsch Kanos wird Moshé Feldenkrais der Botschafter für Judo in Frankreich.

Erscheint lt. Verlag 22.5.2017
Verlagsort Göttingen
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Geisteswissenschaften Psychologie
Medizin / Pharmazie Gesundheitsfachberufe
Schlagworte Aktivierung • Alexander-Technik • Autogenes Training • Bewegung • Ergo-, Gartentherapie, Aktivierung, Green Care • Ergotherapie • Feldenkrais- Methode • Gartentherapie • Gesundheit • Gesundheitsförderung • Gesundheitsförderung Musiker • Green Care • HNO/ORL • Ideokinese • Körpertherapien • Musik • Musikererkrankungen • Musiker Körperübungen • Musikermedizin • Musikinstrument • Musiktherapie • Musik und Gesundheit • Orchester • Orthopädie • Prävention • Prävention Musiker • Profimusiker • Qigong • Schlaffhorst-Andersen • Stimme • Yoga
ISBN-10 3-456-95502-2 / 3456955022
ISBN-13 978-3-456-95502-5 / 9783456955025
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