Dreamwalker - Das Reich der Drachen (eBook)

Abenteuerliche Drachen-Fantasy-Saga

(Autor)

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2017 | 1. Auflage
544 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-20036-7 (ISBN)

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Dreamwalker - Das Reich der Drachen -  James Oswald
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Mensch gegen Drache!
Die Zeichen stehen auf Sturm in den Zwillingskönigreichen, denn die Auseinandersetzung zwischen dem Kriegerorden des Inquisitors und König Billah eskaliert. All das lastet schwer auf dem jungen Errol Ramsbottom, ist er doch der Legende zufolge zusammen mit dem Drachen Benfro dazu ausersehen, die Königreiche zu versöhnen. Doch davon sind sie weiter entfernt denn je. Nicht zuletzt, weil nun auch noch die Grenze zum magischen Reich der Drachen durchlässig wird und diese das Königreich angreifen. Errol und Benfro werden sich auf die gefährliche Reise in diese Welt begeben müssen ...

James Oswald begann bereits während des Studiums zu schreiben. Mit seinen ersten beiden Thrillern wurde er für den renommierten Debut Dagger Award nominiert. Seitdem stürmen seine Krimis um den Edinburgher Ermittler Tony McLean regelmäßig die britischen Bestsellerlisten.

1

Grendors Urenkel, König Billah I., führte noch immer den Krieg, durch den das Land entstand, das wir als Lanwennog kennen. Damit seine engsten Vertrauten unter den Fürsten die von ihm ausgesandten Boten und Spione erkennen konnten, ließ Billah sechs Ringe schmieden, von denen jeder mit seinem persönlichen Siegel versehen war. Jeder Adlige, dem ein solches Siegel gezeigt wurde, musste dem Träger des Ringes jegliche erbetene Hilfe leisten.

Die Kraft des Zaubers, mit dem diese Ringe umwoben sind, ist so groß, dass alle Versuche, einen nachzubilden, kläglich scheiterten. Zudem zeigt sich das Siegel nicht, wenn der Ring von einem Feind des Throns von Lanwennog getragen wird. Angeblich können die Träger des Rings über weite Entfernungen miteinander Kontakt halten, und der Ring wird sie nach Tynhelyg zurückrufen, falls das Leben des Königs in Gefahr gerät. Nur wenige haben diese Ringe jemals gesehen, und viele halten sie für einen Mythos, doch anderen gilt es als die größtmögliche Ehre, wenn jemandem ein solcher Ring anvertraut wird.

Die Zähmung der Nordlande – eine Geschichte der Könige von Lanwennog

»Hol Seine Lordschaft. Sein Zustand bessert sich.«

Errol hörte diese Mitteilung wie im Traum. Er wusste nicht, wo er sich befand, aber es war warm und behaglich. Es roch sauber, die Luft war frisch und duftete ein wenig nach Heu. Er hatte offenbar geschlafen, konnte sich jedoch nicht erinnern, ins Bett gegangen zu sein. Er drehte sich auf die Seite, öffnete die Augen und hätte sich fast übergeben, als Schmerzwellen über ihn hinwegrollten. Er konnte gerade noch den vagen Umriss eines über ihm aufragenden Menschen registrieren, dann verschwamm wieder alles vor seinen Augen.

»Vorsichtig! Du hast einen bösen Schlag auf den Kopf bekommen.« Starke Arme umfingen seine Schultern und zogen ihn nach vorn, dann wurde etwas Kühles gegen seinen Hinterkopf gepresst.

»Bring mir mal die Kissen, Mentril. Unser Gast soll es doch bequem haben.« Errol merkte, wie er in eine sitzende Haltung gezogen wurde, aber er wollte die Augen noch immer nicht aufmachen. Endlich durfte er sich wieder zurücksinken lassen, zurück auf die weichen Kissen. Das Kühle wurde jetzt auf seine Stirn gepresst, ein feuchtes Tuch, das sich wunderbar anfühlte. Er versuchte, sich zu entspannen, den Schmerz davongleiten zu lassen. Erst als er sich ganz sicher fühlte, öffnete er die Augen und begann sich umzusehen.

Sein erster Gedanke war, dass seine Mutter ihn gefunden hatte. Eine bleiche Frau starrte auf ihn herab. Ihr besorgtes Gesicht war umgeben von dunklen Haaren, die von grauen Strähnen durchzogen waren. Aber als er ein bisschen klarer sehen konnte, erkannte er, dass er nicht Henna vor sich hatte. Diese Frau war viel besser gekleidet, als er das bei seiner Mutter jemals gesehen hatte. Sie trug ein schönes Seidenkleid in warmen Brauntönen und hatte sich einen weißen Schal lose um die Schultern gelegt.

Errol fühlte sich zu schwach, um seinen Kopf zu bewegen, und konnte deshalb nicht viel mehr sehen als das bleiche, besorgte Gesicht, aber er erkannte doch, dass er sich in einem ziemlich großen Raum mit hohen Wänden befand. Ihm wurde es schon schwindlig, wenn er nur die Augäpfel bewegte, deshalb sah er sich nicht weiter um. Vielleicht würde ihm das Reden leichterfallen.

»Wo bin ich?« Diese Frage kam mit falschem Klang, schwach und heiser aus seiner ausgedörrten Kehle. Die Frau beugte sich weiter vor. Ein sanfter Lavendelgeruch umgab sie.

»Versuch lieber, noch nichts zu sagen. Ruh dich aus. Spare deine Kräfte. Du bist schließlich schwer verletzt.«

Sie sprach Lanwennog, und plötzlich wurde Errol von Erinnerungen überflutet. Mehr als alles andere fürchtete er um sein Leben. Er hatte Saesneg gesprochen, die Sprache des Zwillingskönigreiches. Vermutlich hatte er so leise geredet, dass seine Worte nicht zu verstehen gewesen waren. Aber was, wenn er vor sich hin gemurmelt hatte, als er noch bewusstlos gewesen war?

»Wo bin ich?«, versuchte er es noch einmal, diesmal in der Landessprache. Er zwang sich, lauter zu reden, obwohl ihm dabei der Kopf wehtat.

»Du bist in Sicherheit. Du bist in Burg Gremmil, am Rand der Nordlande. Mein Mann hat dich im Wald neben der Straße nach Tynhelyg gefunden. Ich nehme an, du bist von Wegelagerern überfallen worden. Vermutlich haben sie dich für tot gehalten.«

Errol versuchte, seine letzten Erinnerungen zusammenzufügen, aber er fand nur Bruchstücke von Bildern. Er brauchte Zeit, um alles durchzugehen, aber er wusste, dass er Probleme hatte. Diesen Menschen schien nicht klar zu sein, woher er kam, denn sonst hätten sie ihn aller Wahrscheinlichkeit nach in den Kerker geworfen. Er brauchte eine gute Erklärung, und das schnell.

»Ich weiß nicht mehr viel. Ich wollte in die Hauptstadt. Kam gerade aus den Bergen. Ich habe wichtige Nachrichten für König Billah. Hab dann in einem Dorf angehalten, um mir etwas zu essen zu besorgen. Ich glaube, da war ein Zirkus. Aber danach ist alles weg.«

»Ein königlicher Bote, ja? Na, Poul hat gesagt, dass du das Siegel des Königs bei dir trägst. Ruh dich jetzt erst mal aus. Ich bin sicher, dann werden sich alle Erinnerungen wieder einstellen. Kannst du dich an deinen Namen erinnern?«

»Meinen Namen? Ach, sicher. Entschuldigung. Errol. Errol Balch.«

»Na, Errol, schön dich kennenzulernen. Ich bin Isobel, Lady Gremmil. Und da kommt auch mein Gatte, wenn ich mich nicht irre.«

Vom hinteren Ende des Raumes war ein gewaltiger Lärm zu hören. Errol schaute auf und wünschte sofort, er hätte das nicht getan. Sein Gehirn kam ihm zu groß für seinen Schädel vor. Es war, als wolle es sich aus seinen Augäpfeln hervorquetschen. Vor Errols Augen tanzten Funken, und als die sich verzogen hatten, sah er einen untersetzten Mann, der ihn aus zusammengekniffenen Augen anstarrte.

»Du bist also ein Balch, ja? Ich dachte schon, dass du wie ein Angehöriger der königlichen Familie aussiehst. Freut mich, dich kennenzulernen. Ich bin Poul Gremmil.«

»Ihr habt mich gefunden?« Errol nahm die Hand, die ihm der Mann hinhielt, brachte aber nur einen schlaffen Händedruck zustande.

»Na ja, ehrlich gesagt, war das einer meiner Hunde. Ich dachte, er hätte irgendein Wild aufgestöbert, aber als wir hinterherliefen, lagst du da, unter einem Busch, splitterfasernackt. Wir hielten dich für tot, aber ich nehme mal an, ihr Balchs seid hart im Nehmen.«

Errol stellte fest, dass es nicht ganz so wehtat, wenn er seine Arme bewegte. Er griff sich an den Hinterkopf und betastete die verkrustete Masse aus Blut und Haaren.

»Ich bin Euch und Eurem Hund sehr dankbar. Aber sagt mir, war ich lange bewusstlos?«

»Einen Tag vielleicht. Hast du irgendeine Vorstellung, wer dich so zugerichtet haben könnte? Es ist wirklich übel, wenn in meinem Amtsbezirk Reisende auf der königlichen Straße überfallen werden.«

»Ich weiß es nicht. Ich wollte in Cerdys etwas Gold eintauschen und bin ziemlich sicher, dass mir von dort aus jemand gefolgt ist. Aber im Zirkus waren auch einige finstere Gestalten. Habt Ihr den Zirkus gesehen, als Ihr mich gefunden habt?«

»Nein. Der war schon weiter nach Süden gereist, ehe ich vorbeikam. Hatte es offenbar sehr eilig damit, zum Fest des Königs zu gelangen, wenn ich das richtig gehört habe. Aber Cerdys? Was im ganzen Gulad wolltest du denn da?«

»Ich kam gerade aus den Bergen, wo ich in königlichem Auftrag gewesen war. Es ist alles schrecklich geheim, und ich muss so bald wie möglich weiter, damit ich persönlich Bericht erstatten kann.«

»Ja, natürlich. Aber ich glaube nicht, dass du dich in deinem Zustand länger als fünf Minuten im Sattel halten könntest. Du wirst noch mindestens einen oder zwei Tage bei uns bleiben müssen. Dein Gehirn braucht Zeit, um sich zu erholen.«

»Da habt Ihr natürlich recht. Ich danke Euch sehr, hoher Herr.«

»Komm mir nicht mit diesem Hoher-Herr-Unfug. Hier in der Wildnis legen wir nicht so viel Wert auf Förmlichkeiten, und jeder, der das Siegel des Königs trägt, kann bei uns mit Hilfe rechnen. Ich bin Poul.«

»Das Siegel des Königs?« Errol begriff nicht. Und jetzt, da er sich das genauer überlegte, hatte auch Lady Gremmil so etwas erwähnt. Und sie waren so gastfreundlich. Viel gastfreundlicher, als er hätte erwarten können, auch wenn sein Gesicht sie annehmen ließ, dass er von königlicher Geburt war.

»Dein Ring. Ich vermute, wer immer dich überfallen hat, hat den nicht gesehen. Du hattest die Faust so fest darum geballt.«

Errol schaute hinüber zu Lady Gremmil, die nach einem Gegenstand auf dem kleinen Tisch neben dem Bett griff. Sie reichte ihm einen schlichten Ring. Plötzlich erinnerte er sich daran, wie er diesen Ring vom Boden der Höhle aufgehoben hatte. Er drehte ihn in seiner Hand und spürte im Metall eine unnatürliche Wärme. Dabei nahm eine Inschrift in sanft geschwungenen goldenen Buchstaben Form an. Altertümliches Lanwennog, geheimnisvoll und schwer zu entziffern, auch wenn er sich nicht von einem scheußlichen Schlag auf den Kopf hätte erholen müssen.

Die Hand des Königs ist zu behandeln wie der König selbst.

»So einen Ring habe ich schon lange nicht mehr gesehen. König Billah verleiht diese Gunst nicht jedem.« Lord Gremmil schwieg einen Moment. Dann fragte er: »Ich vermute, du kannst mir nichts über deinen Auftrag sagen, oder?«

Errol antwortete nicht sofort. Einerseits weil er Zeit brauchte, um die Stränge der Lüge zusammenzufassen, die ihm so bereitwillig auf die Lippen getreten war, andererseits weil er nicht zu...

Erscheint lt. Verlag 9.5.2017
Reihe/Serie Die Dreamwalker-Reihe
Übersetzer Gabriele Haefs
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Dreamwalker #4
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 12 • Abenteuer • Bücher für Jungs • Christopher Paolini • Das Mädchenopfer • Drachenfantasy • eBooks • Eragon • Fantasy • Freundschaft • Game of Thrones • High Fantasy • Inspektor McLean • James D. Oswald • Jugendbuch • Kinderkrimi • Licia Troisi • Märchenbuch • Tolkien • Young Adult
ISBN-10 3-641-20036-9 / 3641200369
ISBN-13 978-3-641-20036-7 / 9783641200367
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