Diskurse über MigrantInnen in Schweizer Integrationsprojekten (eBook)

Zwischen Normalisierung von Prekarität und Konditionierung zur Markttauglichkeit
eBook Download: PDF
2016 | 1. Aufl. 2016
X, 259 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (Verlag)
978-3-658-13922-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Diskurse über MigrantInnen in Schweizer Integrationsprojekten - Susanne Bachmann
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Susanne Bachmann analysiert eingelagerte Diskurse in ausgewählten Integrationsprojekten für MigrantInnen in der Schweiz. Anhand von vier Fallstudien zeigt die Autorin, dass Vorannahmen und Zuschreibungen in den Projekten die beruflichen Optionen beeinflussen, welche die Projekte für die Teilnehmenden anvisieren. Diese wiederum zielen darauf ab, dass die Teilnehmenden die Einschätzungen der Projekte übernehmen und ihre beruflichen Ziele entsprechend anpassen. Dabei fokussieren die Projekte vorrangig gering qualifizierte und traditionell lebende MigrantInnen, andere Lebensrealitäten drohen aus dem Blick zu geraten. Dadurch besteht die Gefahr, dass sich Stereotypen verfestigen und eine nachhaltige Integration von MigrantInnen nicht erreicht werden kann.

Dr. Susanne Bachmann ist Soziologin und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Soziale Arbeit der Fachhochschule Nordwestschweiz, Olten/Basel.

Dr. Susanne Bachmann ist Soziologin und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Soziale Arbeit der Fachhochschule Nordwestschweiz, Olten/Basel.

Inhaltsverzeichnis 7
1 Einleitung 10
2 Die Situation von MigrantInnen in der Schweiz 15
2.1 Sozio-ökonomische Lage: Differenzen nach Herkunft und Geschlecht 15
2.2 Duales System des Migrationsrecht: Privilegierung von EU-Angehörigen 20
2.3 Die Schweizer Migrationspolitik: Abwehr, Assimilation, Kontrolle 23
2.4 Die Schweizer Integrationspolitik: Regelstrukturansatz 25
2.5 „Fördern und Fordern“: Selbstverantwortung zur Integration 28
2.6 Zusammenfassung 33
3 Konzeptioneller Rahmen: Diskurs,Gouvernementalität, Geschlecht 35
3.1 Anpassung an die Norm: Konzepte von Integration 36
3.2 MigrantInnen und Zugewanderte: Begriffe für die Zielgruppe der Politik 39
3.3 Konzepte zur Analyse sozialer Positionen: Anrufung, Kapital, Diskurs 42
3.4 Gouvernementalität: Integrationspolitik als Regierung vonMigrantInnen 45
3.5 Intersektionalität: Geschlecht und andere Differenzkategorien 50
3.6 Das Konzept der institutionellen Platzzuweisungen 54
4 Methoden: Verfahren zur Erhebung undAuswertung der Daten 56
4.1 Die Forschungsinstrumente: Qualitative Methoden 57
4.1.1 Grounded Theory: Wechsel von Erhebung und Analyse 59
4.1.2 Problemzentriertes Interview 60
4.2 Die Auswahl der untersuchten Fälle 62
4.2.1 Eingrenzung auf die Deutschschweiz 62
4.2.2 Auswahl der Fallstudien (Integrationsprojekte) 63
4.2.3 Auswahl des Datenmaterials 66
4.3 Die Auswertung der Daten 67
4.4 Reflexion methodischer Schwierigkeiten 73
5 Zwischen „Abstiegsbegleitung“ und„Empowerment“: Vier Projektporträts 78
5.1 Das Projekt ina-Basiskurse: Normalisierung von Prekarität 79
5.1.1 Übersicht über das Projekt ina-Basiskurse 79
5.1.2 „Ohne anerkannte Ausbildung“ – Unqualifizierte Personen im Fokus 81
5.1.3 „Wir machen die Vorselektion“ – Etablierung von Aufnahmehürden 87
5.1.4 „In materiellen Sachzwängen“ – Anpassung an Finanzvorgaben 93
5.1.5 „Eine Herzensangelegenheit“ – Darstellung besonderer Eignung 95
5.1.6 „Für eine Familie zu wenig“ – Nicht-existenzsichernde Einkommen 97
5.1.7 Zusammenfassung: Auswahl der aktivierbaren Teilnehmenden 100
5.2 Das Projekt futura: Aktivierung zum beruflichen Abstieg 102
5.2.1 Übersicht über das Projekt futura 102
5.2.2 „Sie haben das Nachsehen“ – Darstellung limitierter Perspektiven 104
5.2.3 „Entscheidend für den Arbeitseinstieg“ – Praktika als Basis 106
5.2.4 „Abgleichen der Erwartungen“ – Modifikation der beruflichen Ziele 108
5.2.5 Zusammenfassung: Korrektur beruflicher Ziele nach unten 118
5.3 Das Projekt Schneiderwerkstatt: Priorisierung sozialer Integration 120
5.3.1 Übersicht über das Projekt Schneiderwerkstatt 120
5.3.2 „Ein bisschen Nähkenntnisse“ – Geringe Teilnahmeanforderungen 122
5.3.3 Die Frauen „aufpäppeln“ – Diskursive Viktimisierung 125
5.3.4 „Fenster zur Aussenwelt“ – Problematisierung sozialer Isolation 127
5.3.5 „Unternehmen mit integrativem Charakter“ – Ökonomische Logik 130
5.3.6 Zusammenfassung: Reaktivierung postkolonialer Diskurse 134
5.4 Das Projekt femme: Ausrichtung an statuskongruenter Erwerbsarbeit 136
5.4.1 Übersicht über das Projekt femme 136
5.4.2 „Sehr gut ausgebildet“ – Qualifizierte Migrantinnen im Fokus 137
5.4.3 „Das Sozialkapital aufbauen“ – Ausbildungsadäquate Perspektiven 140
5.4.4 „Das Etikett ‚Migrantin‘“ – Strategische Repräsentationen 143
5.4.5 „Aber wir sagen: Nein!“ – Kritik des Integrationsdiskurses 146
5.4.6 „Wenn sie es nicht checkt“ – Erwerbsorientierte Weiblichkeitsideale 149
5.4.7 Zusammenfassung: Konstruktion eines anderen migrantischen Selbst 151
5.5 Fazit: Reproduktion und Kritik defizitorientierter Diskurse 152
6 Ermächtigung und Zurichtung: Das Konzept„Empowerment“ 158
6.1 „Das Gefühl, niemand zu sein“ – Konstruktion von Hilflosigkeit 159
6.2 „Genau das Gleiche erlebt“ – Identifikation und Distinktion 162
6.3 „Die Strukturen ändern“ – Individualisierendes Programm 166
6.4 „Fit“ für den Arbeitsmarkt – Unternehmerische Weiblichkeit 169
6.5 Fazit: Inhärente Widersprüche des Konzepts Empowerment 173
7 „Frauen aus dem Daheim herausholen“:Geschlechterdiskurse 176
7.1 Kritik und Reaktivierung von Geschlechterstereotypen 176
7.2 Positive migrantische Männlichkeit und diskursive Viktimisierung 183
7.3 „Sobald Kinder da sind“ – Die Organisation unbezahlter Arbeit 186
7.4 „Für Männer ist es einfacher“ – Geschlechtsspezifische Rekrutierung 192
7.5 Fazit: Dethematisierung und Restabilisierung von Ungleichheiten 196
8 „Weil sie nichts mitbringen“: Diskurse zuQualifikation 200
8.1 „Sie haben praktisch keine Chance“ – Bewertungen von Qualifikation 200
8.2 „Die Realität vom Arbeitsmarkt“ – Anpassung beruflicher Perspektiven 209
8.3 „Eine realistische Perspektive“ – Korrektur beruflicher Ziele 212
8.4 „Dass sie es internalisieren können“ – Durchsetzung der Projektdeutung 217
8.5 Fazit: Institutionelle Platzzuweisungen anhand von Qualifikation 221
9 Schlussfolgerungen 225
9.1 Qualifikation und Geschlecht als Basis institutioneller Platzzuweisungen 226
9.2 Stabilisierung von Hierarchien durch Integrationspolitik 234
Literaturverzeichnis 242

Erscheint lt. Verlag 3.5.2016
Reihe/Serie Beiträge zur Regional- und Migrationsforschung
Zusatzinfo X, 259 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften
Sozialwissenschaften Pädagogik Sozialpädagogik
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Aktivierung • Arbeitsmarktintegration • Grenzregime • Integration • Migration
ISBN-10 3-658-13922-6 / 3658139226
ISBN-13 978-3-658-13922-3 / 9783658139223
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