Pretty Little Liars - Skrupellos (eBook)

Band 10

(Autor)

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2015 | 1. Auflage
384 Seiten
cbt Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-15430-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Pretty Little Liars - Skrupellos -  Sara Shepard
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Arias Beziehung geht den Bach runter, Emily entdeckt ihre wilde Seite, Hanna tauscht Küsse mit dem Feind und Spencer wird mit ihrer unschönen Vergangenheit konfrontiert ...Doch das sind alles peanuts im Vergleich zu jener schicksalhaften Nacht auf Jamaica, welche die vier verzweifelt zu vergessen versuchen. Vergeblich - eine Alte Bekannte aus dem Off meldet sich zurück, die nur eines will: dass die vier endlich das kriegen, was sie verdienen ...

Ein fesselnde Pagteturner mit Kultstatus - bei den 'Pretty Little Liars' ist Suchtgefahr garantiert! Diese Reihe bietet eine unwiderstehliche Mischung für Fans von jeder Menge Glamour und tödlichen Intrigen.

Sara Shepard hat an der New York University studiert und am Brooklyn College ihren Magisterabschluss im Fach Kreatives Schreiben gemacht. Sie wuchs in einem Vorort von Philadelphia auf, wo sie auch heute lebt. Ihre Jugend dort hat die »Pretty Little Liars«-Serie inspiriert, die in 22 Länder verkauft wurde und die, ebenso wie ihre Reihe »Lying Game«, zum New York Times Bestseller wurde. Inzwischen wurde »Pretty Little Liars« mit großem Erfolg als TV-Serie weltweit ausgestrahlt.

MAN KRIEGT IMMER, WAS MAN VERDIENT

Bist du schon mal mit einer richtig üblen Sache davongekommen? Etwa als du etwas mit dem süßen Typen hattest, der mit dir im Bagelladen arbeitet … und dein Freund hat nie davon erfahren. Oder als du den gemusterten Schal aus deiner Lieblingsboutique geklaut hast … und kein Alarm losging. Oder als du ein anonymes Twitter-Profil eingerichtet hast und böse Gerüchte über deine beste Freundin gepostet hast … und nichts gesagt hast, als sie dem nervigen Mädchen die Schuld gab, das in Mathe vor ihr sitzt.

Zuerst fühlt es sich vielleicht toll an, dass man nicht erwischt worden ist. Aber mit der Zeit beginnt es langsam und grässlich zu bohren, tief in einem drin. Wie konnte man das nur tun? Was, wenn es jemand herausfindet? Manchmal ist die Strafe, die man sich ausmalt, schlimmer als die tatsächliche Strafe, und das schlechte Gewissen kann gnadenlos an einem nagen.

Jemand ist noch mal davongekommen, mit einem blauen Auge, mit dem Schrecken – so etwas hört man oft. Aber vier hübsche Mädchen aus Rosewood sind tatsächlich mit einem Mord davongekommen. Und das ist noch nicht alles, was sie verbrochen haben. Ihre grausigen Geheimnisse fressen sie von innen auf. Und da ist jemand, der über alles Bescheid weiß. Karma hat ein gutes Gedächtnis. Besonders in Rosewood, wo Geheimnisse nie lange verborgen bleiben.

Es war halb elf am Abend in Rosewood, Pennsylvania, einem wohlhabenden, idyllischen Vorort von Philadelphia, doch die Luft war noch stickig, heiß und voller Mücken. Die makellos kurz geschnittenen Rasenflächen hatten eine verdorrte, traurig braune Farbe angenommen, die Blumen in den Beeten waren verwelkt, und viele verschrumpelte Blätter lagen, von den Bäumen abgeworfen, auf dem Boden. Die Bewohner von Rosewood paddelten schwerfällig durch ihre mit Kalkstein eingefassten Pools, löffelten selbst gemachte Pfirsicheiscreme aus dem bis Mitternacht geöffneten Biohofladen oder zogen sich in ihre Häuser zurück, fläzten sich vor ihre Klimaanlagen und taten, als wäre Februar. Es war eine der wenigen Zeitspannen im Jahr, in denen das Städtchen nicht aussah wie auf einer kitschigen Postkarte.

Aria Montgomery saß auf der hinteren Veranda, strich sich mit einem Eiswürfel über den Nacken und überlegte, ob sie ins Bett gehen sollte. Ihre Mutter Ella saß neben ihr, ein Glas Weißwein auf den Knien. »Freust du dich nicht, in ein paar Tagen wieder in Island zu sein?«, fragte Ella.

Aria versuchte, etwas Begeisterung aufzubringen, aber innerlich spürte sie eine nagende Unruhe. Sie liebte Island – vom achten bis elften Schuljahr hatte sie dort gelebt –, aber dieses Mal flog sie mit ihrem Freund Noel Kahn, ihrem Bruder Mike und ihrer alten Freundin Hanna Marin dorthin. Das letzte Mal war Aria mit ihnen – und mit ihren beiden guten Freundinnen Spencer Hastings und Emily Fields – verreist, als sie während des Spring Break auf Jamaika Urlaub gemacht hatten. Dort war etwas Schreckliches passiert. Etwas, das Aria niemals vergessen würde.

Zur selben Zeit stand Hanna Marin in ihrem Zimmer und packte. Verdiente Island, ein Land voller seltsamer, bleicher Wikinger, die alle miteinander verwandt waren, ihre Elizabeth-and-James-High-Heel-Stiefel? Sie warf lieber ein Paar Tom’s zum Reinschlüpfen in den Koffer – aus letzterem stieg ihr der Geruch nach Kokosnusssonnenöl entgegen und beschwor Bilder von einem in Sonne getauchten Strand, Felsklippen und dem himmelblauen Karibischen Meer herauf. Wie bei Aria wanderte ihre Erinnerung zurück zu dem schicksalhaften Urlaub, den sie dort mit ihren Freundinnen verbracht hatte. Denk nicht dran, beschwor sie eine innere Stimme. Denk niemals wieder daran.

Die Hitze in der Innenstadt von Philadelphia war nicht weniger gnadenlos. Die Wohnheime auf dem Campus waren schlecht klimatisiert, und die Studenten der Sommeruni stellten sich Ventilatoren in die Fenster und tauchten die Beine in den Brunnen im Innenhof, obwohl es hieß, dass betrunkene Studenten regelmäßig hineinpinkelten.

Emily Fields schloss das Zimmer ihrer Schwester auf, in dem sie sich den Sommer über versteckte. Sie ließ die Schlüssel in den Becher mit der Aufschrift »Stanford Swimming« auf der Ablage fallen und zog ein verschwitztes, nach Bratfett stinkendes T-Shirt, zerbeulte schwarze Hosen und einen Piratenhut aus – ihren Dress, den sie als Kellnerin im Poseidon, einem albernen Fischrestaurant an der Penn’s Landing am Ufer des Flusses trug. Sie wollte sich nur kurz auf dem Bett ihrer Schwester langmachen und ein paarmal tief durchatmen, aber schon klackte das Schloss erneut. Carolyn stürmte ins Zimmer, den Arm voller Bücher. Obgleich sich ihre Schwangerschaft kaum noch verstecken ließ, bedeckte Emily ihren nackten Bauch mit einem T-Shirt. Carolyn glotzte dennoch hin. Auf ihrem Gesicht machte sich ein angewiderter Ausdruck breit und Emily wandte sich beschämt ab.

Knapp einen Kilometer entfernt, ganz in der Nähe der University of Pennsylvania, stolperte Spencer Hastings in einen kleinen Raum auf der örtlichen Polizeiwache. Der Schweiß tropfte ihr als dünnes Rinnsal den Rücken hinunter. Als sie sich mit der Hand durchs dunkelblonde Haar fuhr, spürte sie fettige, filzige Strähnen. Im Türfenster fing sie einen Blick auf ihr Spiegelbild ein und es starrte ihr ein hageres Mädchen mit ausgehöhlten, glanzlosen Augen und herabhängenden Mundwinkeln entgegen. Sie sah aus wie eine verdreckte Leiche. Wann hatte sie das letzte Mal geduscht?

Ein großer Polizist mit sandfarbenem Haar betrat hinter Spencer den Raum, schloss die Tür und musterte sie drohend. »Du bist im Sommerprogramm der Penn, stimmt’s?«

Spencer nickte. Sie befürchtete, wenn sie etwas sagte, würde sie in Tränen ausbrechen.

Der Polizist nahm eine unbeschriftete Pillenflasche aus der Tasche und schüttelte sie vor Spencers Nase. »Ich frage dich jetzt noch mal: Sind das deine?«

Die Flasche verschwamm vor Spencers Augen. Als der Cop sich herüberbeugte, bekam sie eine Schwade Polo-Rasierwasser ab. Das erinnerte sie auf einmal an Jason, den Bruder ihrer ehemaligen besten Freundin Alison DiLaurentis, der an der Highschool eine Polo-Phase hatte und sich mit dem Zeug überschüttete, bevor er auf Partys ging. »Ärghs, ich bin mal wieder verpolopestet worden«, stöhnte Ali immer, wenn Jason vorbeikam, und Spencer und ihre damaligen besten Freundinnen Aria, Hanna und Emily hatten sich kaputtgelacht.

»Findest du das etwa lustig?«, grollte der Polizist. »Ich sag dir eins: Wenn wir hier fertig sind, hast du nichts mehr zu lachen.«

Spencer presste die Lippen zusammen. Offenbar hatte sie unbewusst gegrinst. »Tut mir leid«, flüsterte sie. Wie konnte sie ausgerechnet jetzt an ihre tote Freundin Ali – alias Courtney, Alis unbekannte Zwillingsschwester – denken? Gleich würde ihr auch noch die echte Alison DiLaurentis durchs Hirn spuken – ein Mädchen, das aus einer psychiatrischen Klinik nach Rosewood zurückgekehrt war und die eigene Zwillingsschwester, Ian Thomas, Jenna Cavanaugh und beinahe auch Spencer getötet hatte.

Bestimmt waren diese irren Gedanken eine Nebenwirkung der Tablette, die sie etwa vor einer Stunde geschluckt hatte. Die Wirkung entfaltete sich jetzt voll und ihr Hirn arbeitete mit Lichtgeschwindigkeit. Ihre Augen waren überall, die Hände zuckten. Du hast das Supernoten-Zittern!, würde ihre Freundin Kelsey sagen, wenn sie jetzt noch zusammen in Kelseys Zimmer säßen statt in zwei getrennten Verhörzimmern auf dieser schmuddeligen Polizeiwache. Und Spencer würde lachen, Kelsey eins mit ihrem Collegeblock überziehen und sich dann weitere neun Monate Lernstoff Chemie in ihren sowieso schon proppenvollen Kopf packen.

Als klar war, dass Spencer nichts zu den Pillen sagen würde, schob sie der Polizist seufzend zurück in seine Hosentasche. »Nur damit du’s weißt: Deine Freundin plappert eifrig drauflos«, behauptete er. »Sie sagt, das war alles deine Idee, und sie hat nur mitgemacht.«

Spencer schluckte. »Sie hat was gesagt?«

Jemand klopfte an der Tür. »Moment mal«, brummte der Polizist. »Bin gleich zurück.«

Er trat aus der Zelle. Spencer sah sich in dem winzigen Raum um. Die verputzten Wände waren kotzgrün gestrichen, verdächtige gelb-braune Flecken verunstalteten den beigefarbenen Teppich, und die Neonröhre an der Decke gab ein hohes Summen von sich, von dem Spencer Zahnschmerzen bekam. Draußen waren Schritte zu hören und sie saß ganz still und lauschte. Nahm der Polizist jetzt Kelseys Aussage auf? Und was erzählte Kelsey über Spencer? Sie hatten nicht abgesprochen, was sie im Falle einer Verhaftung sagen würden. Sie hatten nie damit gerechnet, dass sie geschnappt werden könnten. Der Polizeiwagen war einfach so aus dem Nichts aufgetaucht …

Spencer schloss die Augen und dachte darüber nach, was in der vergangenen Stunde eigentlich geschehen war. Sie hatten die Pillen besorgt, im schlimmsten Viertel Philadelphias. Wollten so schnell wie möglich wieder weg. Dann hatte sie gehört, wie hinter ihnen Sirenen aufheulten. Sie fürchtete sich vor dem, was in den nächsten Stunden passieren würde. Der Anruf bei ihren Eltern. Die enttäuschten Blicke und stummen Tränen. Die Rosewood Day würde sie wahrscheinlich der Schule verweisen und Spencer müsste ihren Abschluss an der Rosewood Public machen. Oder aber sie wanderte in den Jugendknast. Und danach kam dann nur noch das staatliche College infrage oder ein Job als Riesensandwich-Zubereiterin bei Wawa oder als lebendige Reklametafel für irgendein Kreditinstitut, die den Autofahrern an der Lancaster Avenue die aktuellen Hypothekenzinsen...

Erscheint lt. Verlag 9.11.2015
Reihe/Serie Die Pretty Little Liars-Reihe
Übersetzer Ursula Held
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Pretty Little Liars # 10
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 14 • Amerika • Chick Lit • eBooks • Gossip Girl • Highschoolthriller • Jugendbuch • Jugendbücher • Mädchen • New York Times Bestseller • One of us is lying • Pretty Little Liars • riverdale • Super RTL • The Lying Game • Thriller • TV-Serie • Verfilmung • Young Adult
ISBN-10 3-641-15430-8 / 3641154308
ISBN-13 978-3-641-15430-1 / 9783641154301
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