Weil wir uns lieben (eBook)

Roman | Die deutsche Ausgabe von ?This Girl?
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2015 | 1. Auflage
352 Seiten
dtv Deutscher Taschenbuch Verlag
978-3-423-42703-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Weil wir uns lieben -  Colleen Hoover
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Das Finale der großen Liebesgeschichte von Will & Layken Es gibt für sie ein Happy End - aber ist es auch von Dauer? Ein Auf und Ab der Gefühle - das ist die Liebesbeziehung von Will und Layken seit dem ersten Tag, an dem sie sich trafen. Erst jetzt, nach ihrer Hochzeit, scheint ihr Glück perfekt zu sein - wäre da nicht Wills Vergangenheit, die einen Keil zwischen die beiden zu treiben droht. Denn als Will von den Anfängen ihrer Beziehung erzählt und von seinen Versuchen, sich von Layken abzulenken, kommt ungeahnte Eifersucht in Layken auf ... Alle Bände der >Will & Layken<-Reihe:  Band 1: Weil ich Layken liebe Band 2: Weil ich Will liebe Band 3: Weil wir uns lieben

Colleen Hoover ist nichts so wichtig wie ihre Leserinnen. Seit der Veröffentlichung von »Weil ich Layken liebe« hat sie eine riesige Fangemeinde. Inzwischen ist sie die erfolgreichste Autorin der Welt und stürmt mit all ihren Romanen die Bestsellerlisten. 2023 wurde sie auf die Liste der 100 einflussreichsten Menschen der Welt des »Time«-Magazins aufgenommen. Colleen Hoover lebt mit ihrem Mann und ihren Söhnen in Texas.

Colleen Hoover ist nichts so wichtig wie ihre Leserinnen. Seit der Veröffentlichung von »Weil ich Layken liebe« hat sie eine riesige Fangemeinde. Inzwischen ist sie die erfolgreichste Autorin der Welt und stürmt mit all ihren Romanen die Bestsellerlisten. 2023 wurde sie auf die Liste der 100 einflussreichsten Menschen der Welt des »Time«-Magazins aufgenommen. Colleen Hoover lebt mit ihrem Mann und ihren Söhnen in Texas.

Die Trennung


»Schlaf gut, Caulder. Träum was Schönes.« Ich schalte das Licht aus und hoffe, dass er nicht gleich wieder aus dem Bett krabbelt und zu mir rüberkommt. Das ist jetzt die dritte Nacht, die wir beide wieder bei uns zu Hause verbringen. Ohne Mom und Dad. Gestern hat er zu viel Angst gehabt, um alleine zu schlafen, und wollte zu mir ins Bett. Auch wenn ich gut verstehen kann, dass er diese Nähe jetzt braucht, möchte ich nicht, dass das zur Gewohnheit wird.

Der Unfall ist jetzt zwei Wochen her, und ich habe immer noch nicht wirklich verarbeitet, was passiert ist. Keine Ahnung, ob die Entscheidung richtig war, meinen Bruder zu mir zu nehmen. Ich kann es nur hoffen. Mom und Dad sind sicher froh darüber, dass wir zusammenbleiben. Ich weiß allerdings nicht, ob sie es so gut finden, dass ich mein Stipendium an der Uni sausen lasse und stattdessen hier am staatlichen College weiterstudiere, um in unserem Haus wohnen bleiben zu können.

Korrigiere: Ob sie es gut gefunden hätten. Konjunktiv. Mir will immer noch nicht in den Kopf, dass sie nicht mehr leben.

Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis ich mich ganz an den Gedanken gewöhnt habe, dass Caulder und ich jetzt Waisen sind. Ich schleppe mich in mein Zimmer und lasse mich mit geschlossenen Augen aufs Bett fallen. Meine Kraft reicht nicht einmal mehr dafür, den Arm zu heben und die Nachttischlampe auszuknipsen. Ein paar Minuten später schrecke ich auf, als es an der Tür klopft.

»Ach, Caulder«, seufze ich und hieve mich hoch, um ihn zu überreden, sich wieder in sein eigenes Bett zu legen.

»Will?« Die Tür öffnet sich einen Spaltbreit, und zu meiner Überraschung steckt nicht Caulder, sondern Vaughn ihren Kopf ins Zimmer. Ich wusste nicht, dass sie heute noch mal vorbeikommen wollte, bin ihr aber unendlich dankbar. Es tut gut, dass sie spürt, wie sehr ich sie jetzt brauche.

»Hey.« Ich springe auf und ziehe sie in meine Arme. »Was machst du denn hier? Ich dachte, du wärst wieder ins College zurückgefahren.«

Sie schiebt mich ein Stück von sich weg und lächelt verkrampft. Dann geht sie zum Bett und setzt sich mit gesenktem Kopf, ohne mir in die Augen zu schauen. »Wir müssen reden.«

Ich habe sie noch nie in einer derartigen Verfassung erlebt. »Vaughn?« Ich setze mich neben sie und greife nach ihrer Hand. »Was ist los? Ist irgendwas passiert?« Als ich ihr eine Haarsträhne, die ihr aus dem Ballerinaknoten gerutscht ist, hinter die Ohrmuschel streiche, laufen ihr die Tränen übers Gesicht. »Vaughn …« Ich schlinge die Arme um sie und ziehe sie an mich. »Was hast du denn? Sag es mir!«

Sie bleibt stumm. Weil ich weiß, dass Mädchen sich manchmal einfach ausweinen müssen, warte ich geduldig. Als sie sich wieder halbwegs beruhigt hat, setzt sie sich auf und nimmt meine Hände in ihre. Sie sieht mich immer noch nicht an.

»Will …« Sie zögert. Der Tonfall, in dem sie meinen Namen sagt, lässt bei mir sofort sämtliche Alarmglocken schrillen. Jetzt hebt sie den Blick, schaut aber sofort wieder weg.

»Vaughn …?« Hoffentlich täuscht mich mein Bauchgefühl. Ich lege eine Hand unter ihr Kinn und drehe ihr Gesicht so, dass sie mich ansehen muss. »Was ist los, Vaughn?« Sogar ich höre das Zittern in meiner Stimme.

Sie schüttelt den Kopf, aber ich habe fast den Eindruck, sie ist erleichtert darüber, dass ich schon ahne, weshalb sie gekommen ist. »Es tut mir leid, Will. Es tut mir so leid, aber mir … mir ist das zu viel. Ich kann das nicht.«

Es fühlt sich an, als hätte mir gerade jemand eine Lkw-Ladung Felsbrocken über den Kopf gekippt. Ihr ist das zu viel? Das? Wann sind »wir« zu »das« geworden? Ich schlucke und schweige. Verdammt, was soll ich auch sagen?

Anscheinend sieht Vaughn mir an, wie fassungslos ich bin. Sie drückt meine Hände. »Es tut mir so unendlich leid«, flüstert sie noch einmal.

Ich ziehe die Hände weg, stehe auf und wende ihr den Rücken zu. Meine Augen brennen. Maßlose Enttäuschung und Wut steigen in mir auf, aber ich will sie auf keinen Fall sehen lassen, dass ich weine.

»Mit so etwas habe ich einfach nicht gerechnet, Will. Ich meine, ich … ich bin noch zu jung, um die Mutterrolle zu übernehmen. Die Verantwortung ist mir zu groß. Damit bin ich überfordert.«

Es ist wahr. Das passiert gerade wirklich. Sie macht Schluss mit mir. Zwei Wochen nachdem meine Eltern tödlich verunglückt sind. Das kann nicht sein. Vaughn hat sich das nicht richtig überlegt. Sie steht selbst unter Schock. Ich drehe mich zu ihr um. Auf einmal ist es mir völlig egal, dass sie meine Tränen sieht.

»Ich hab auch nicht damit gerechnet«, sage ich leise. »Glaub mir, ich verstehe total, dass du Angst davor hast.« Ich setze mich wieder neben sie aufs Bett und ziehe sie an mich. »Ich erwarte nicht, dass du die Ersatzmutter für Caulder spielst, Vaughn. Im Moment erwarte ich überhaupt nichts von dir, okay?« Als ich ihr einen Kuss auf die Stirn drücke, fängt sie sofort wieder an zu weinen. »Bitte tu das nicht«, flüstere ich. »Bitte. Bitte tu mir das nicht an, Vaughn. Nicht jetzt. Nicht in meiner Situation.«

Vaughn dreht den Kopf weg. »Ich muss es jetzt tun, weil ich später bestimmt nicht mehr die Kraft habe, es durchzuziehen.«

Sie steht auf und will zur Tür, aber ich halte sie zurück, schlinge die Arme um ihre Taille und presse meinen Kopf an ihren Bauch. »Bitte.«

Sie lässt ihre Hand durch meine Haare gleiten, dann beugt sie sich vor und küsst mich auf den Kopf. »Ich fühle mich so mies, Will«, flüstert sie. »Ganz schrecklich. Aber ich kann doch nicht aus Mitleid mit dir ein Leben führen, für das ich mich noch nicht bereit fühle.«

Ich schließe die Augen und lausche dem Echo von dem, was sie gerade gesagt hat.

Aus Mitleid mit mir?

Abrupt lasse ich sie los und straffe die Schultern. Vaughn weicht zurück, als ich aufstehe, zur Tür gehe und sie für sie aufhalte. »Du hast recht. Mitleid ist das Letzte, was ich von dir will«, sage ich.

»Will, ich … bitte«, stammelt sie. »Bitte sei deswegen nicht sauer auf mich.« Sie sieht mich mit tränenfeuchten Augen an. Immer wenn sie weint, werden sie tiefblau. So oft habe ich ihr gesagt, dass sie dann genau die gleiche Farbe wie das Meer haben. Aber als ich ihr jetzt in die Augen sehe, empfinde ich fast so etwas wie Abscheu und muss daran denken, wie tückisch und tödlich die See sein kann.

Ich wende mich ab, klammere mich mit beiden Händen an den Türstock und presse die Stirn gegen das Holz. Mit geschlossenen Augen atme ich tief durch. Die Verzweiflung und Trauer der letzten zwei Wochen und jetzt auch noch das … es fehlt nicht mehr viel und ich explodiere.

Vaughn legt mir tröstend eine Hand auf die Schulter, aber ich schüttle sie ab. Von plötzlicher Wut erfüllt, fahre ich zu ihr herum. »Zwei Wochen, Vaughn!«, stoße ich um einiges lauter als beabsichtigt hervor. Ich senke die Stimme, weil ich Caulder nicht wecken will. »Meine Eltern sind gerade mal zwei Wochen tot, und alles, woran du denken kannst, ist … dass dir das zu viel ist?«

Vaughn presst die Lippen aufeinander und schiebt sich dann an mir vorbei in den Flur. Ich folge ihr ins Wohnzimmer und sehe wie betäubt zu, wie sie ihre Umhängetasche von der Couch nimmt und zur Haustür geht. Bevor sie sie öffnet, dreht sie sich noch einmal zu mir um. »Eines Tages wirst du mir dafür dankbar sein, Will. Ich weiß, dass du es jetzt noch nicht so sehen kannst, aber du wirst erkennen, dass es so das Beste für uns war.«

»Das Beste für dich, Vaughn!«, sage ich hart. »Du tust das, was für dich das Beste ist!«

Sobald die Tür hinter ihr zugefallen ist, ist es mit meiner Beherrschung vorbei. Ich stürze in mein Zimmer, knalle die Tür zu und schlage mit der Faust dagegen. Einmal, zweimal, dreimal … mit aller Kraft. Als ich den Schmerz nicht mehr spüre, schließe ich die Augen und presse die Stirn gegen das Holz. In den vergangenen zwei Wochen ist so viel Schreckliches passiert … ich habe keine Ahnung, wie ich es schaffen soll, das hier auch noch zu überstehen.

Verdammte Scheiße, warum passiert mir das alles? Was ist bloß aus meinem Leben geworden?

Irgendwann lasse ich mich aufs Bett fallen, stütze die Ellbogen auf die Knie und vergrabe hemmungslos schluchzend das Gesicht in den Händen. Mom und Dad, die in ihrem gläsernen Rahmen auf dem Nachttisch stehen, sehen lächelnd zu, wie ich zusammenbreche. Sehen lächelnd zu, wie die Wucht dessen, was ich in den letzten zwei Wochen aushalten musste, mich endgültig in die Knie zwingt.

Warum haben sie nicht daran gedacht, dass so etwas passieren kann? Warum haben sie keine Vorkehrungen getroffen, um zu verhindern, dass ich mit der gesamten Verantwortung vollkommen allein dastehe? Ihre Fahrlässigkeit hat mich nicht nur mein Stipendium gekostet, sondern auch meine große Liebe und wahrscheinlich meine gesamte Zukunft. Ich nehme das Bild vom Nachttisch, lege die Daumen auf ihre Gesichter und drücke so fest zu, bis das Glas knirschend zerbricht. Dann schleudere ich den Rahmen gegen die Wand, wo er in tausend Scherben zerbricht – genau wie mein Leben.

Ich lasse mich aufs Bett zurückfallen und will gerade die Lampe ausknipsen, als die Tür aufgeht.

»Verschwinde, Vaughn. Bitte.«

Als ich den Kopf hebe, sehe ich Caulder in der Tür stehen. Er zittert am ganzen Körper und schluchzt bitterlich. Seit unsere Eltern verunglückt sind, habe ich ihn oft so weinen gesehen. Der Anblick seines bleichen, verzerrten Gesichts zerreißt mir jedes Mal aufs Neue das...

Erscheint lt. Verlag 24.7.2015
Reihe/Serie Will & Layken-Reihe
Übersetzer Katarina Ganslandt
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Abschlussband • All Age • Belletristik • Bestseller • Booktok • Buch für den Urlaub • Crossover • eBook • Eifersucht • Flitterwochen • Hochzeit • Jugendroman • Junior • kulturpass • Liebesbeziehung • Liebesgeschichte • Liebesroman • New Adult • Poetry Slam • Sommerlektüre • TikTok • Trilogie • Urlaubslektüre • Urlaubsroman • USA • Young Adult • Young adults
ISBN-10 3-423-42703-5 / 3423427035
ISBN-13 978-3-423-42703-6 / 9783423427036
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