Stolz und Vorurteil (eBook)

Roman

(Autor)

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2014 | 1. Auflage
464 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-402775-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Stolz und Vorurteil -  Jane Austen
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Der beliebteste Roman von Jane Austen - keiner wurde öfter verfilmt. Seit vor 200 Jahren ?Stolz und Vorurteil? anonym erschien, wurde es gelesen und geliebt. Tausende Nächte vergingen über dieser Liebesgeschichte wie im Flug. Sie wurde verfilmt, zum Musical gemacht, und doch ist sie immer wieder neu: die Geschichte der stolzen Elizabeth und des Snobs Darcy, die schließlich ihren Standesdünkel überwinden. Famos gelingt es den beiden gefeierten Übersetzern Manfred Allié und Gabriele Kempf-Allié, den lebendigen und heiteren Ton und die geschliffenen Dialoge Austens wiederzugeben. Entstaubt ist ein Meisterwerk zu entdecken - und man versteht, warum Darcy in ?Schokolade zum Frühstück? wiederkehrt: Er ist einfach zu köstlich! Mit einem Nachwort von Felicitas von Lovenberg

Jane Austen wurde 1775 in Steventon (Hampshire) geboren. Mit sieben Geschwistern wuchs sie im Pfarrhaus von Steventon auf, zu Hause unterrichtet von ihrem Vater, der ihre literarischen Neigungen förderte. Sie blieb unverheiratet und teilte ihr zurückgezogenes Leben mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Cassandra bis zu ihrem frühen Tod im Jahre 1817 in Winchester. Mit Romanen wie ?Stolz und Vorurteil? oder ?Verstand und Gefühl?, die feine Gesellschaftssatire mit der Geschichte vom romantischen Schicksal unverwechselbarer Heldinnen paaren, zählt sie heute zu den einflussreichsten und meist gelesenen Autorinnen der englischen Literaturgeschichte.

Jane Austen wurde 1775 in Steventon (Hampshire) geboren. Mit sieben Geschwistern wuchs sie im Pfarrhaus von Steventon auf, zu Hause unterrichtet von ihrem Vater, der ihre literarischen Neigungen förderte. Sie blieb unverheiratet und teilte ihr zurückgezogenes Leben mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Cassandra bis zu ihrem frühen Tod im Jahre 1817 in Winchester. Mit Romanen wie ›Stolz und Vorurteil‹ oder ›Verstand und Gefühl‹, die feine Gesellschaftssatire mit der Geschichte vom romantischen Schicksal unverwechselbarer Heldinnen paaren, zählt sie heute zu den einflussreichsten und meist gelesenen Autorinnen der englischen Literaturgeschichte. Manfred Allié, geboren 1955 in Marburg, übersetzt seit über dreißig Jahren Literatur. 2006 wurde er mit dem Helmut-M.-Braem-Preis ausgezeichnet. Neben Werken von Jane Austen, Joseph Conrad und Patrick Leigh Fermor übertrug er unter anderem Romane von Yann Martel, Richard Powers, Joseph O'Connor, Reif Larsen und Patricia Highsmith ins Deutsche. Er lebt in der Eifel. Felicitas von Lovenberg, Jahrgang 1974, war von 1998 bis 2016 Redakteurin im Feuilleton der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«, dort seit 2001 in der Literaturredaktion, die sie seit 2008 leitet. Sie wurde ausgezeichnet mit dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik, dem Ernst-Robert-Curtius-Förderpreis für Essayistik, dem Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik und dem Julius-Campe-Preis für Kritik. Im SWR-Fernsehen moderierte sie regelmäßig die Literatursendung »lesenswert«. Seit 2016 ist Felicitas von Lovenberg Verlegerin des Piper Verlags.

Glücklich jene, die […] den herrlichen Roman zum ersten Mal lesen. Doch auch die bereits Eingeweihten werden ihn nun neugierig ein weiteres Mal zur Hand nehmen

Von allerlei Schnörkeln früherer Übersetzungen befreit, liest sich das Werk […] frisch und modern. […] auch der humorvolle Unterton Austens entfaltet sich in dem klareren Erzählstrom bestens.

Jane Austens Reflexionen über Ehe, Elternschaft, Klasse und Karriere. Verpackt in den schönsten Liebesroman – ein Buch für die Ewigkeit.

Jane Austen ist eine der Allergrößten.

so großartig, so spannend, so hinreißend klug, dass ich den letzten Teil bis halb vier Uhr früh […] las, weil ich einfach nicht aufhören konnte.

Ein liebenswürdiger und liebenswürdig-kritischer Roman, dessen Sprache neu zu entdecken ist.

3. Kapitel


Aber sosehr sich Mrs Bennet gemeinsam mit ihren fünf Töchtern auch anstrengte, es war keine vernünftige Beschreibung von Mr Bingley aus ihrem Gatten herauszubekommen. Sie setzten ihm mit allen erdenklichen Mitteln zu – mit unverblümten Fragen, mit vorsichtigen Vermutungen und abgelegenen Annahmen; doch er ließ sich durch keine List etwas entlocken, und am Ende mussten sie sich doch mit dem zufriedengeben, was sie aus zweiter Hand von ihrer Nachbarin Lady Lucas erfuhren. Sie war des Lobes voll. Sir William sei äußerst angetan von ihm gewesen. Er sei noch sehr jung, ausgesprochen gutaussehend, sehr zuvorkommend, und, was das Schönste sei, er wolle mit einer großen Gesellschaft auf dem nächsten Ball erscheinen. Das waren prächtige Aussichten! Wer gern tanzte, der war schon halb verliebt, und binnen kurzem wurden die schönsten Hoffnungen auf Mr Bingleys Herz gehegt.

»Könnte ich doch nur eine meiner Töchter glücklich in Netherfield sehen«, sagte Mrs Bennet zu ihrem Gatten, »und alle anderen ebenso gut verheiratet, dann hätte ich keinen einzigen Wunsch auf Erden mehr.«

Wenige Tage darauf erwiderte Mr Bingley den Besuch von Mr Bennet und saß etwa zehn Minuten bei ihm in der Bibliothek. Er hatte gehofft, ihm würde ein Blick auf die jungen Damen vergönnt sein, über deren Schönheit er schon so viel gehört hatte, doch er sah nur den Vater. Die Damen hatten etwas mehr Glück, denn immerhin konnten sie von einem höher gelegenen Fenster ausmachen, dass sein Rock blau war und er auf einem schwarzen Pferd gekommen war.

Bald danach ging eine Einladung zum Essen hinaus, und Mrs Bennet hatte bereits ein Menü zusammengestellt, das ihrem Haushalt Ehre machen sollte, da traf eine Antwort ein, die alles erst einmal zum Stocken brachte. Am folgenden Tag sei Mr Bingleys Anwesenheit in der Stadt erforderlich, und so sehe er sich leider außerstande, die Ehre ihrer Einladung usw. Mrs Bennet war tief enttäuscht. Sie konnte sich gar nicht vorstellen, was er so kurz nach seiner Ankunft in Hertfordshire schon wieder in London zu tun haben sollte; und schon fürchtete sie, dass er einer jener flatterhaften Menschen war, die nie zur Ruhe kamen, und sich nie in Netherfield niederlassen würde, wie es sich gehörte. Lady Lucas beschwichtigte diese Befürchtungen ein wenig mit der Vermutung, er sei nur deswegen nach London gefahren, um eine große Gesellschaft für den Ball zusammenzubringen; und tatsächlich hieß es bald, Mr Bingley werde mit zwölf Damen und sieben Herren erscheinen. Die Mädchen bekümmerte die große Anzahl weiblicher Gäste, doch am Tag vor dem Ball hörten sie zu ihrer Erleichterung, dass er nur sechs Damen aus London mitgebracht habe, seine fünf Schwestern und eine Cousine. Und als er mit seiner Begleitung den Saal betrat, waren sie alles in allem nur fünf: Mr Bingley, seine zwei Schwestern, der Ehemann der älteren sowie ein weiterer junger Mann.

Mr Bingley sah gut aus, ganz Gentleman; sein Gesicht war freundlich, sein Auftreten einfach und unbefangen. Die beiden Schwestern waren elegante Frauen, ganz nach der neuesten Mode gekleidet. Sein Schwager, Mr Hurst, wirkte vornehm, schien aber nicht weiter bemerkenswert; doch sein Freund Mr Darcy zog bald die Aufmerksamkeit des Saals auf sich, mit seiner stattlichen, großgewachsenen Erscheinung, den feinen Zügen, dem noblen Ausdruck; und das Gerücht, das binnen fünf Minuten in aller Munde war, nämlich dass er ein Einkommen von zehntausend im Jahr habe, trug auch seinen Teil bei. Die Herren befanden, dass er ein schneidiger Kerl sei, die Damen erklärten, er sehe weit besser als Mr Bingley aus, und bis etwa zur Mitte des Abends betrachteten ihn alle mit großer Bewunderung; doch dann erregte sein Benehmen Anstoß, und die Welle seiner Beliebtheit ebbte ab, denn man kam nicht umhin zu vermerken, dass er stolz war, sich besser als die übrige Gesellschaft dünkte und anscheinend an nichts Gefallen fand – auch das größte Gut in Derbyshire ließ nun nicht mehr darüber hinwegsehen, dass er abweisend und mürrisch wirkte und in nichts dem Vergleich mit seinem Freund standhielt.

Mr Bingley hatte sich bald mit allen Anwesenden von Rang bekannt gemacht; er war lebhaft und unbekümmert, ließ keinen Tanz aus, beklagte, dass der Ball so früh zu Ende war, und sprach davon, dass er bald selbst einen in Netherfield geben wolle. Eine solch liebenswerte Art sprach für sich. Was für ein Unterschied zwischen ihm und seinem Freund! Mr Darcy tanzte nur einmal mit Mrs Hurst und einmal mit Miss Bingley, lehnte es ab, sich noch weiteren Damen vorstellen zu lassen, und verbrachte den Rest des Abends damit, dass er durch den Saal spazierte und bisweilen mit dem einen oder anderen aus seiner eigenen Gesellschaft ein Wort wechselte. Alle waren sich einig. Er war der stolzeste, unhöflichste Mensch der Welt, und gemeinsam befanden sie, dass sie ihn nie wiedersehen wollten. Zu seinen schärfsten Kritikern gehörte Mrs Bennet, deren Empörung über sein gesamtes Betragen noch flammender wurde durch den Umstand, dass er eine ihrer Töchter gekränkt hatte.

Da so wenige Herren anwesend waren, war Elizabeth Bennet gezwungen gewesen, zwei Tänze lang zu pausieren, und währenddessen hatte Mr Darcy eine Zeitlang in ihrer Nähe gestanden; Mr Bingley hatte kurz im Tanzen innegehalten und wollte seinen Freund zum Mitmachen überreden, und sie hatte hören können, was die beiden sprachen.

»Komm, Darcy«, sagte er, »du musst tanzen. Ich kann es nicht mit ansehen, dass du so dumm und allein hier stehst. Es ist viel besser, wenn du tanzt.«

»Auf gar keinen Fall. Du weißt, wie ich das Tanzen verabscheue, wenn es nicht gerade eine Partnerin ist, die ich sehr gut kenne. Bei einer Gesellschaft wie der diesen wäre es mir unerträglich. Deine Schwestern sind vergeben, und es gibt keine andere Frau im Raum, mit der zu tanzen keine Strafe für mich wäre.«

»Um nichts in der Welt möchte ich so wählerisch sein wie du!«, rief Bingley. »Bei meiner Ehre, mein Lebtag habe ich noch nicht so viele reizende Mädchen kennengelernt wie am heutigen Abend; und einige von ihnen sind ausgesprochen hübsch.«

»Mit dem einzigen gutaussehenden Mädchen im Saal tanzt du«, sagte Mr Darcy und betrachtete dabei die älteste Miss Bennet.

»Oh! Sie ist das schönste Geschöpf, das ich je erblickt habe! Aber direkt hinter dir sitzt eine von ihren Schwestern, die auch sehr hübsch ist und bestimmt auch sehr nett. Komm, ich bitte meine Partnerin, dich ihr vorzustellen.«

»Welche meinst du?« Er drehte sich um und sah Elizabeth einen Augenblick lang an, bis ihre Blicke sich trafen und er den seinen abwandte und mit kühler Stimme sagte: »Sie ist passabel, aber nicht ansehnlich genug, um mich zu reizen. Mir steht nicht der Sinn danach, jungen Damen Aufmerksamkeit zu schenken, die von anderen verschmäht werden. Du kehrst jetzt besser zu deiner Partnerin zurück und freust dich an ihrem Lächeln, denn mit mir vergeudest du nur deine Zeit.«

Mr Bingley folgte seinem Rat. Mr Darcy schlenderte davon, und Elizabeth blieb sitzen und hegte alles andere als freundschaftliche Gefühle gegenüber ihm. Allerdings erzählte sie die Geschichte sehr beschwingt ihren Freundinnen, denn sie war von spielerischer, schalkhafter Natur und hatte an jeder Lächerlichkeit ihr Vergnügen.

Alles in allem war der Abend für die ganze Familie ein Erfolg. Mrs Bennet hatte erleben dürfen, wie ihre älteste Tochter von den Gästen aus Netherfield sehr bewundert wurde. Mr Bingley hatte zweimal mit ihr getanzt, seine Schwestern hatten ihr besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Jane konnte genauso zufrieden sein wie ihre Mutter; allerdings war sie es auf ihre stillere Art. Elizabeth freute sich mit ihrer Schwester. Mary hatte gehört, wie jemand sie gegenüber Miss Bingley als das gebildetste Mädchen der ganzen Gegend bezeichnet hatte; und Catherine und Lydia waren glücklich darüber, dass sie den ganzen Abend über nie ohne Tanzpartner gewesen waren, denn mehr als das erwarteten sie noch nicht von einem Ball. Alle kehrten somit guter Dinge nach Longbourn zurück, in das Dorf, in dem sie lebten und dessen vornehmste Bewohner sie waren. Sie fanden Mr Bennet noch wach. Mit einem Buch vergaß er die Zeit, und in diesem speziellen Fall war er auch durchaus gespannt, wie der Abend, der Anlass zu so großen Erwartungen gegeben hatte, verlaufen war. Insgeheim hatte er gehofft, dass alles, was seine Frau sich über den Neuankömmling zurechtgelegt hatte, sich als unwahr erweisen würde; doch bekam er sogleich zu hören, dass genau das Gegenteil der Fall war.

»Ach, mein lieber Mr Bennet!«, rief sie, sofort als sie ins Zimmer trat, »wir haben einen bezaubernden Abend verbracht, einen wirklich schönen Ball. Ich wünschte, du wärest dabei gewesen. Jane hat so viel Bewunderung geerntet, das kann man sich gar nicht vorstellen. Alle haben ihr Komplimente gemacht, wie gut sie aussah, und Mr Bingley sagte, sie sei eine Schönheit, und hat zweimal mit ihr getanzt. Stell dir das nur vor, mein Lieber; zweimal hat er mit ihr getanzt, und sie war die Einzige im Saal, die er ein zweites Mal gebeten hat. Zuerst forderte er Miss Lucas auf. Es war eine Qual für mich zu sehen, wie er sich an sie wandte; aber sie beeindruckte ihn nicht – sie beeindruckt niemanden, das weiß man; aber Jane schien ihm sehr zu gefallen, als sie vorübertanzte. Also erkundigte er sich nach ihr, wurde ihr vorgestellt und bat sie um die beiden nächsten Tänze. Dann tanzte er die beiden dritten mit Miss King und die...

Erscheint lt. Verlag 23.10.2014
Reihe/Serie Fischer Klassik Plus
Nachwort Felicitas von Lovenberg
Übersetzer Manfred Allié, Gabriele Kempf-Allié
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Klassiker / Moderne Klassiker
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 19. Jahrhundert • Ehe • Elisabeth Bennet • Elizabeth Bennet • England • Fitzwilliam Darcy • Frauen • Frauenklassiker • Frauenschicksal • Frauenschicksale • Hertfordshire • Hertfortshire • Klassik • Liebe • Mr Darcy • neunzehntes • Roman • Schwestern • Starke Frauen • Traumpaar • Traumpaare • Verwirrung • Verwirrungen • very british
ISBN-10 3-10-402775-7 / 3104027757
ISBN-13 978-3-10-402775-3 / 9783104027753
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